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Wahlen-Allgemein 2015:
23.03.2015, 14:29
Beitrag: #41
RE: Wahlen-Allgemein 2015:
Konzelmann, der Außenseiter, hat in Albstadt gewonnen.
Ja, die Zeit der "gelernten" Verwalter in den Rathäusern ist wohl so langsam vorbei.

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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23.03.2015, 15:45
Beitrag: #42
RE: Wahlen-Allgemein 2015:
(23.03.2015 14:29)Triton schrieb:  Konzelmann, der Außenseiter, hat in Albstadt gewonnen.
Ja, die Zeit der "gelernten" Verwalter in den Rathäusern ist wohl so langsam vorbei.

Der Guerilla-Kandidat wie die Welt schrieb.
Und wie,
über 60% gegenüber weniger als 40 % des Amtsinhabers.

Gründe hat es viele.
Es ist auf jeden Fall so, dass "kein Gegenkandidat" oder "der Kandidat aller Parteien" bei den Wählern extrem schlecht ankommt.

Die Wahlbeteiligung jetzt über 40 Prozent, und mehr ist bei Kommunalwahlen vermutlich in einer Stadt mit so einem hohen Anteil an Bürgern mit Migrationshintergrund vermutlich halt nicht zu erwarten.


Hier noch ein Artikel aus dem "Schwarzwälder"
http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt...d649f.html

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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23.03.2015, 16:01
Beitrag: #43
RE: Wahlen-Allgemein 2015:
Edit:
Noch ein kleiner Nachklapp zur Orientierung, Conzelmann ist in Albstadt ein sehr häufiger Name, und die, die sich mit K-schreiben wie der neue OB, kommen aus dem unbekannteren Stadtteil Truchtelfingen. (aber das ist eine andere Geschichte)

Vielleicht erinnern sich ein paar Ältere, beim Weltspiegel (immer am Sonntagabend) gab es auch mal einen Konzelmann, auch aus Truchtelfingen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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24.03.2015, 03:32
Beitrag: #44
RE: Wahlen-Allgemein 2015:
Ich erinnere mich noch an Gerhard Konzelmann, der jahrelang als der Nahost-Experte galt.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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26.03.2015, 11:01
Beitrag: #45
RE: Wahlen-Allgemein 2015:
In der NZZ filosofiert heute die Züricher Stadtpräsidentin Mauch darüber, dass ein Drittel der Züricher nicht wählen darf, da ausländische Staatsbürger, und das daraus erwachsende Demokratiedefizit.

http://www.nzz.ch/zuerich/zunehmendes-de..._am_Morgen

Nun haben wir bei Kommunalwahlen bei EU-Bürgern ja in Deutschland ein aktives Wahlrecht.
Fakt ist aber, ich erinnere an die og OB-Wahl, in Albstadt gibt es ähnliche Anteile ausländischer Mitbürger, von denen widerum zweidrittel kommunales Wahlrecht hat,
die Migranten interessiert dies aber herzlich wenig.

Es ist bei den Migranten bis heute noch weniger als bei den "Eingeborenen von Vierzonesien" angekommen, dass der hier herrschende Wohlstand eine 1:1 Folge des politischen Systems ist.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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30.03.2015, 22:39
Beitrag: #46
Grosz tritt als BZÖ-Chef zurück:
Der Chef des zur Kleinpartei gewordenen BZÖ Gerald Grosz tritt zurück. Grosz war unter Peter Westentaler Generalsekretär der Partei. Außerdem war er auch Chef des BZÖ in der Steiermark und meineswissen einige Zeit lang Gemeinderat in Graz. Nach dem das BZÖ aus dem Nationalrat gefallen war und Parteichef Bucher zurückgetreten war, übernahm Grosz die Partei.

Zu wirklichen Erfolgen führte er das Bündnis Zukunft Österreich nicht. Bei der Landtagswahl in Vorarlberg trat man nicht an und bei der EU-Wahl 2014 holte man nur 0,5%. Das BZÖ erwies sich erwartungsgemäß als schwieriges Erbe.

Der Rücktrittgrund soll darin liegen das Grosz durch seine berufliche Tätigkeit zu wenig Zeit hat um auch noch das BZÖ zu Führen. Ich bin gespannt wer auf Grosz folgt, ich persönlich vermute jemand eher unbekannter. Von den bekannteren wäre Ursula Haubner eine Möglichkeit.
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31.03.2015, 16:25
Beitrag: #47
Johanna Trodt-Limpl wird BZÖ-Chefin:
Nun steht also fest wer künftig das BZÖ leiten soll. Erstmals in der Parteigeschichte (das BZÖ feiert heuer übrigens den 10 Jahrestag seiner Gründung) soll eine Frau die Partei führen. Es handelt sich dabei um die Kärntnerin Johanna Trodt-Limpl. Diese sitzt als eine von 2 BZÖ-Abgeordneten im Kärntner Landtag (der zweite ist Willi Korak) und ist auch Landeschefin des BZÖ Kärnten.

Gleich 4 Stellvertreter soll Trodt-Limpl haben. Spadiut (kommt aus der Landesgruppe Steiermark und wird diese auch als Landesparteichef übernehmen), Schwingenschrot (Chef des BZÖ-Wien), Lutz (Chef des BZÖ Niederösterreich) und Heimbucher (schon bisher Parteichefstellvertreter).

In der Steiermark wird das BZÖ nicht antreten. Zuletzt gab es gelegentlich Gerüchte das man eine Art Parteienbündnis formieren möchte (ich hätte nicht wirklich gewusst aus welchen Parteien). Im Burgenland hat man sowieso nie was von einem Antritt gehört. Bleiben noch Oberösterreich und Wien. Bei ersterem wären noch ein paar Prominente Namen übrig (vor allem Ursula Haubner) und man sitzt in ein paar Gemeinderäten, bei letzterem hat man sich einige Prominente an Bord geholt, es ist aber auch denkbar das man sich auf die Bezirksebene konzentriert.

Trodt-Limpl hat ein schweres Erbe angetreten. Das BZÖ verfügt über sehr geringe finanzielle Mitteln, bekommt kaum noch Beachtung und hat kaum Hochburgen in denen man irgendwie auf sich aufmerksam machen kann. Wie sich beim Liberalen Forum gezeigt hat, weiß man niemals ob nicht doch noch Chancen auf einen Wiedereinzug in den Nationalrat bestehen, für die nächsten Jahre sehe ich aber kaum Chancen. Trod-Limpl ist sicher nicht die schlechteste Lösung, sie hat eines der höchsten Ämter, die der Partei noch geblieben sind, betont etwas mehr die Hochburg Kärnten und hat die Zeit der Kleinpartei als Vollzeitpolitikerin vorzusitzen. Bundesweit sagt sie wohl aber kaum jemanden was.
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04.04.2015, 00:31
Beitrag: #48
CPÖ will bei Burgenlandwahl antreten:
(03.01.2015 16:26)WDPG schrieb:  Andere Parteien: Wie bereits erwähnt ist das Burgenland nicht gerade eine Hochburg der Kleinparteien, vermute deshalb das hier nicht viele Parteien antreten. Der Piratenpartei würde ich ein Antreten zutrauen, denke aber man wäre chancenlos (gefunden habe ich darüber nichts).

Die Piraten dürften im Burgenland nicht besonders stark sein, sie werden nicht antreten. Neben den 5 Parteien im Landtag und den Neos, noch antreten möchte aber die CPÖ (Spitzenkandidat: Thomas Graf). Die Chancen bei der Landtagswahl schätze ich als eher schlecht ein.
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17.04.2015, 20:46
Beitrag: #49
Steiermarkwahl nur 7 Parteien wollen antreten:
Es sieht so aus als würden in der Steiermark doch nur 7 Parteien zur Wahl antreten wollen. Wobei ich nicht weiß was nun mit der Piratenpartei ist. Die CPÖ dürfte diesesmal nicht antreten und auch die Gegner gegen die Gemeindefusion (hätte ich sogar Chancen gegeben) sammeln keine Unterstützungserklärungen. Das BZÖ tritt auch nicht an.

Bleiben die 5 im Landtag: SPÖ, ÖVP, FPÖ, Grüne und KPÖ.
Und 2 die Unterstützungserklärungen sammeln müssen: Team Stronach und Neos.
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22.04.2015, 11:11
Beitrag: #50
Erneute Turbolenzen im Team Stronach - eine Partei am Ende?
Erneute Turbolenzen gibt es beim Team Stronach. Vor nicht allzu langer Zeit wurde bekannt gegeben das vor allem 2 starke Personen die Partei führen sollen. Waltraud Dietrich, die Klubchefin im Nationalrat ist und der neue Vizeparteichef Wolfgang Auer. Vizeparteichef deshalb weil Frank Stronach Parteichef ist sich aber nicht ins Tagesgeschäft einmischt. Außerdem wurde Auer zum Spitzenkandidat für die Steiermark.

Die Wahl in der Steiermark ist für das Team Stronach von höchster Bedeutung, da diese von vielen als die letzte Chance auf eine Trendwende gesehen wird. Nun musst Auer aus einer Presseaussendung seiner eigenen Partei erfahren, dass er nicht mehr Spitzenkandidat ist.

Laut Medienberichten soll dahinter ein Machtkampf zwischen dem Bundesgeschäftsführer Bauer und Auer, der am ehesten die Parteimitglieder im Nationalrat für sich hat, stehen. Kurz gesagt hat damit der Bundesgeschäftsführer seinem Chef die Spitzenkandidatur weggenommen und sie an einen anderen weitergegeben. Der neue Spitzenkandidat heiß Josef Kaltenegger und kommt vom ÖVP-Bauernbund.

Muss schon sagen die Partei ist für mich höchst kurios. Schon vor der Nationalrtaswahl 2013 scheiterte das Team Stronach wegen massiver Streitigkeiten im Tirol Wahlkampf, anstatt das sie daraus gelernt hat sind diese Streitigkeiten nun im Bund und in zahlreichen Landesgruppen zu finden. Das Ganze wirkt schon jetzt wie kaum noch zusammen haltbar und in den Medien gelang es z.B. Auer kaum noch Aufmerksamkeit zu bekommen. Man ist noch weit schneller auf dem Weg zur Kleinpartei als es das BZÖ war. Bei den Machtkämpfen die es beim BZÖ nach dem Ableben Jörg Haiders gab, gab es wenigsten Differenzen auf inhaltlicher Ebene. Beim Team Stronach ist es so, dass man diese von Außen kaum erkennen kann. Dennoch gibt es dort Dauerstreit.

Damit macht sich das Team Stronach noch Chancenloser was die Zukunft betrifft. Wäre übrigens etwas Neues: Eine Partei die nur eine Periode lang im Nationalrat sitzt, das gab es in Österreich noch nie. Man ist auf dem besten Weg das zu schaffen. Wer die Stimmen derjenigen die das Team Stronach 2013 gewählt haben bekommt wird interessant sein. Könnte eine bis dorthin neu entstandene Bewegung sein, sonst würde ich sagen werden sie wohl zwischen Nichtwählern/FPÖ und neos aufgeteilt werden.

Was die Länder betrifft sieht die Lage sehr unterschiedlich aus. Denke das in der Steiermark hat das Team Stronach nun endgültig verspielt. Denn auch wenn es dort viele Protestwähler geben sollte, werden diese eher die FPÖ, KPÖ und Neos wählen. In Salzburg wo man in der Regierung ist, weiß ich die Umfragewerte nicht (die Gemeinderatswahlen dort gingen für das Team Stronach ziemlich daneben), in Kärnten fährt man ohnehin einen eigenen Kurs, dort soll Gerhard Köfer sehr beliebt sein und deshalb auch ohne Bundespartei gut dastehen. In Niederösterreich ist man nach Turbulenzen wohl auch sicher draußen.

Denke aber insgesamt das, wenn es so weitergeht, das Team Stronach kaum noch Chancen für ein längeres Bestehen hat.
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06.05.2015, 22:27
Beitrag: #51
Team Stronach - Auer abgesetzt::
Nun wurde Wolfgang Auer auch als Vizeparteichef des Team Stronach abgesetzt. Der Posten ist im Moment zumindest unbesetzt. Eine Partei deren Chef kaum in der Tagespolitik mitmischt, die aber keinen Chef in diesem Bereich hat, denke das ist auch einmalig.

Frank Stronach war dazu zwar in der ZiB 2 (den Nachrichten des ORF 2) aber sehr viel konkretes war da nicht zu hören.

Muss sagen Frank Stronach ist sicherlich ein extrem erfolgreicher Unternehmer gewesen, keine Frage. Aber die Situation beim Team Stronach erinnert mich stark an den Fußballverein Austria Wien, als er dort was zu sagen hatte. Große Erwartungen und viel Chaos.
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11.05.2015, 14:52
Beitrag: #52
Bürgerschaftswahl in Bremen 2015:
Gestern, am 10.6.2015 waren Bürgerschaftswahlen in Bremen. Deren Ergebnis werde ich hier kurz schreiben und analysieren.

SPD 32,9% (-5,7%)
CDU 22,5% (+2,1%)
Grüne 15,2% (-7,3%)
Linkspartei 9,3% (+3,7%)
FDP 6,7% (+4,3%)
AfD 5,5% (neu)
Bürger in Wut 3,3% (-0,4%)
Partei für Recht usw. 1,8% (neu)
Zu den sonstigen gehören Tierschutzpartei, Piratenpartei und die NPD. Diese kamen gesamt auf 2,8% (-4%)


Berichten die ich gelesen habe zufolge ist das schlechte Abschneiden der SPD eine Überraschung. Auch die zweite Regierungspartei, die Grünen, verlor und zwar noch stärker. Die Partei, die am stärksten dazugewonnen hat ist die AfD, denke das ist keine allzu große Überraschung. Überraschender ist das starke Plus der FDP. Bundesweit steht man bei Umfragen nicht besonders gut da, aber einzelne Erfolge kann man doch immer wieder einfahren. Kann es sein das, dass am Stadt/Land Unterschied liegt? Die Linke hat dazugewonnen, genauso wie die CDU. Das Bürger in Wut den Einzug geschafft haben wundert mich ehrlich gesagt. Vermute das diese Initiative hauptsächlich Protestwähler anzieht, hier hat man mit der AfD eine starke Konkurrenz bekommen. 7 Parteien sitzen künftig im Landtag. Manche Bundestrends wie der Aufstieg der AfD hatten wohl Einfluss auf die Wahl, umgekehrt vermute ich sehr stark das sich die Wahl aufgrund der geringen Bundeslandgröße kaum auf das Geschehen im Bund auswirken wird.

Zugegeben die Analyse eines Außenstehenden. Ergänzungen oder auch Widerspruch sind hier natürlich erwünscht.
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29.05.2015, 14:55
Beitrag: #53
Nächstes Wochenende: Landtagswahl im Burgenland:
Am Wochenende finden in Österreich 2 Landtagswahlen statt:

Hier möchte ich erst einmal über die im Burgenland schreiben, das Burgenland ist das einwohnermäßig kleinste Bundesland Österreichs. Von daher hat die Wahl weniger Auswirkungen auf den Bund. Dennoch hat die Wahl Signalwirkung auf die Bundespolitik, vor allem zusammen mit der zweiten Wahl an diesem Sonntag:

-SPÖ: Die SPÖ holte im Jahr 2010 48,26% und damit die Hälfte der Mandate. Landeshauptmann Niesl möchte dieses Mandatsstand zumindest halten. Wie gut seine Chancen stehen ist schwer zu sagen. Niesl ist, denke ich, im Burgenland recht beliebt, die SPÖ im Burgenland sehr gut organisiert. Ich würde sagen, wenn man wo einen Erfolg holen kann, dann im Burgenland. Doch fix ist dieser nicht gerade. Bei Umfragen steht man bei ca. 44-46%.

-ÖVP: 34,62% holte die ÖVP mit Landeschef Steindl, man wurde damit klar Zweiter und koalierte zusammen mit der SPÖ. Umfragen deuten auf leichter Verluste hin. Bin gespannt ob man das Ergebnis halbwegs halten kann oder etwas verliert. Platz 2 wird die ÖVP wohl bleiben.

-FPÖ: Für die Freiheitlichen ist das Burgenland kein leichter Boden. 8,98% holte man 2010. Ein Plus von diesem nicht gerade starken Ergebnis könnte für die FPÖ drinnen sein. Die Partei von Landeschef Tschürz wirbt, soweit ich das mitbekomme, wieder mit den üblichen Sprüchen und Inhalten. Ich habe manches mal den Eindruck, das die FPÖ damit nicht unbedingt das trifft was die Burgenländer beschäftigt – bin gespannt ob ich mit dieser Vermutung richtig liege. Platz 3 scheint der FPÖ fix zu sein. Interessant ist auch ob die FPÖ für die SPÖ tatsächlich ein potentieller Regierungspartner ist (Niesl will mit allen sprechen, auch mit der FPÖ).

-Grüne: Auch für die Grünen ist das Burgenland ein eher schwerer Boden. 4,15% holte man mit Spitzenkandidat Raimon im Jahr 2010. Auch bei den letzten Nationalratswahlen holten die Grünen im Burgenland ihr schlechtestes Bundesländerergebnis (6,8%). Raimon ist mittlerweile Abgeordneter im EU-Parlament. Regina Petrik ist die neue Spitzenkandidatin. Sie „tourte“ meineswissens durch verschiedene Jobs, im Vorfeld der Wahl und ist die einzige Frau als Spitzenkandidat im Burgenland. Für ein Plus könnte die Stimmung im Bund gesamt sorgen und wer weiß vielleicht ist sogar eine Regierungsbeteiligung drinnen. Dennoch: Für die in den Städten starken Grünen, ist das sehr ländliche Burgenland ein schweres Pflaster.

LBL: Die Liste Burgenland ging aus den Freien Bürgerlisten hervor, die aus mehreren Ortslisten bestehen. 2010 gelang ganz knapp in den Landtag einzuziehen. Spitzenkandidat ist dieses mal wie 2010 schon Manfred Kölly. Dieser kam ursprünglich aus der FPÖ, 2008 war er auf der Bundesliste von Fritz Dinkhauser bei den Nationalratswahlen, für diese Wahl tat man sich mit dem Team Stronach (Landesparteichef Ertlschweiger) zusammen. Die Umfragen sehen danach aus als ginge sich der Verbleib im Landtag nicht mehr aus. Bin gespannt ob man drinnen bleibt oder nicht, ausschließen würde ich es nicht. Ob Einzug oder nicht auf die Bundespartei „Team Stronach“ wird sich das ganze kaum auswirken, denke ich.

-Neos: Neu dabei sind die Neos. Womit die Partei mit Spitzenkandidat Christian Schreiter genau wirbt weiß ich nicht. Die Zeichen sind nicht besonders gut, lauf Umfragen zieht man nicht ein und bei den letzten Nationalratswahlen waren die Neos nirgends so schwach wie im Burgenland.

-CPÖ: Kaum Chancen gebe ich der CPÖ, bestenfalls Chancen über 1% zu kommen. Spitzenkandidat ist Thomas Graf.

Traditionell sind die beiden Großparteien im Burgenland stärker als in anderen Bundesländern. FPÖ und Grünen tun sich schwer, der LBL gelang immerhin der Einzug. Bin gespannt ob es zu irgendwelchen Überraschungen kommt oder ob alles nach den Umfragen läuft.
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30.05.2015, 13:53
Beitrag: #54
Landtagswahl in der Steiermark:
(29.05.2015 14:55)WDPG schrieb:  Am Wochenende finden in Österreich 2 Landtagswahlen statt:

Die zweite Landtagswahl die am kommenden Sonntag stattfindet ist die in der Steiermark. Während im Burgenland vieles schon als fix gilt, ist diese extrem spannend:

-SPÖ (2010: 38,26%): Landeshauptmann Voves von der SPÖ führte die letzten Jahre einen harten Reform- und Sparkurs. Das führte zu sehr viel Lob aus den Medien, aber wohl nicht gerade zur Beliebtheit in der Bevölkerung. Die SPÖ wird wohl ein kräftiges Minus einstecken müssen, unter 30% bezeichnet Voves als eine Niederlage. Eine solche wäre auch das zurückfallen auf Platz 2, wobei die SPÖ trotz allem halbwegs gute Chancen hat Platz 1 zu halten.

-ÖVP (2010: 37,19%): Die ÖVP wäre am ehesten die Partei die Platz 1 holen könnte, aber auch die Gefahr auf Platz 3 zurück zu fallen, ist nicht ganz auszuschließen. Umfragen deuten auf ein deutliches Minus hin. Die Partei Landesparteichef Schützenhöfer, koalierte die letzten Jahr mit der SPÖ. Die Zusammenarbeit funktionierte sehr gut, soll laut beiden weiter geführt werden, ist aber eben auch für den Reform- und Sparkurs verantwortlich, der in den letzten Jahren gefahren wurde.

-FPÖ (2010: 10,66%): 2005 fiel man sogar aus dem Landtag, 2010 der Wiedereinzug mit über 10%, 2013 holte die FPÖ in der Steiermark bei der Nationalratswahl sogar 24%. Dementsprechend viel wird der FPÖ hier zugetraut. Kein Wunder die Anzahl der Protestwähler ist hoch. Spitzenkandidat ist nicht mehr Gerhard Kurzmann, sondern Mario Kunasek. Hier Umfragemäßig was zu sagen ist schwer, manche Medien schreiben von Platz 2 in Reichweite, bei vielen Umfragen liegt man bei ca. 20%, das wäre doch ein große Abstand zu SPÖ/ÖVP, aber immerhin eine Verdoppelung der Stimmen. Das die FPÖ in der Steiermark stärker wird gilt als Fix.

-Die Grünen (2010: 5,55%): Nicht gerade stark sind die Grünen in der Steiermark, dabei hatten sie 2010 mit Werner Kogler immerhin einen prominenten Grünen zum Spitzenkandidat. 2015 ist Lampert Schönleitner, der Spitzenkandidat der Grünen. Man möchte Richtung 10% gehen. Sollten SPÖ/ÖVP wirklich total abstürzen wäre man vielleicht sogar ein potentieller Koalitionspartner für die beiden. Bei Umfragen ist man deutlich unter 10%, denke es kommt auch darauf an ob es gelang sich als Alternative zu präsentieren oder nicht. Sollten die Grünen in der Steiermark und im Burgenland verlieren, könnte das auch das Ende des bundesweiten Aufschwungs sein.

-KPÖ (2010: 4,41%): Wird der KPÖ-Steiermark der Verbleib im Landtag gelingen. Das ist auch eine sehr interessante Frage. In der Zeit nach der Nationalratswahl 2013 sah es so aus als würde man durch Neos und Team Stronach eher raus gedrängt werden, im Moment sieht es Umfragen zufolge eher nach einem Verbleib aus. Spitzenkandidatin (übrigens die einzige Frau auf dem Posten heuer) wird wieder Klimt-Weithaler sein. Die KPÖ ist nirgends so stark wie in der Steiermark. In Graz stellt man mit Elke Kahr die Vizebürgermeisterin, in vielen Gemeinden sitzt man im Gemeinderat und seit 2005 ist die KPÖ auch im Landtag. Man fährt dabei einen Kurs Links von der SPÖ, stellt Kernthemen wie Soziales und sozialer Wohnbau in den Vordergrund und spendet große Teile des Abgeordnetengehalts für soziale Zwecke. Bin gespannt ob der Verbleib im Landtag gelingt, im Moment würde ich sagen „eher schon“.

-Neos (2010: Nicht dabei): Die Neos wollen den Einzug in den Landtag schaffen, Spitzenkandidat ist Uwe Trummer. Für die Partei würde ich die Bedeutung der Wahl nicht unterschätzen, gelingt den Einzug nicht, kann das ein Signal Richtung Niedergang der Partei sein. Laut Umfragen wird es knapp. Sicher gibt es zahlreiche Protestwähler zu holen, aber die Konkurrenz durch FPÖ, Grüne und KPÖ ist groß. Mit welchen Themen die Neos hier versuchen zu punkten weiß ich nicht.

-Team Stronach (2010: Nicht dabei): Die Steiermark gilt als eine der letzten Möglichkeiten für das Team Stronach einen Wahlerfolg zu verbuchen. Frank Stronach kam ursprünglich aus der Steiermark. Die Bedeutung der Wahl zeigt auch das Spitzenkandidat Auer gleich auch Vizeparteichef (und damit der eigentlich Chef im Tagesgeschäft) wurde. Was macht man am besten wenn eine Wahl so entscheidend ist? Streiten. Und so war es plötzlich so das Auer nicht mehr Spitzenkandidat oder Vizeparteichef ist, statt dessen wird Josef Kaltenegger Spitzenkandidat.
Bei den Umfragen sieht es so aus als wäre man trotz Beliebtheit des Parteigründers weit weg von einem Einzug. Kein Wunder, ich wüsste nicht warum jemand die Partei wählen sollte? Habe mir mal mögliche Motive überlegt: Teile der ca. 3% die letztes mal BZÖ gewählt haben könnten zum Team Stronach gehen. Sonst fällt mir nicht wirklich viel ein. Habe mal gelesen, das manche Leute den Spitzenkandidat als Motiv sehen das sie ihn mit dem beliebten KPÖ-Politiker Ernest Kaltenegger (wegen des gleichen Nachnamens) verwechseln. Egal wie man zum Team Stronach steht, wäre das ein Wahlgrund, wäre es echt traurig.

-Piratenpartei (2010: Nicht dabei): Peter Pöschl ist der Spitzenkandidat der Piratenpartei in der Steiermark. In Graz sitzt man sogar im Gemeinderat, doch es gelang kein Landesweites Antreten, so tritt man nur in einem Wahlkreis an. Mit wenigen Chancen.

Bin echt gespannt wie die beiden Wahlen ausgehen und welche bundespolitischen Auswirkungen sie haben.
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01.06.2015, 15:46
Beitrag: #55
Ergebnis und Analyse der Landtagswahl im Burgenland 2015:
Gestern fanden die Landtagswahlen im Burgenland und in der Steiermark statt. Über diese möchte ich hier kurz berichten.

Zuerst über die Wahl im Burgenland:

-SPÖ: 41,92% (-6,34%)
-ÖVP: 29,08% (-5,54%)
-FPÖ: 15,04% (+6,06%)
-Grüne: 6,43% (+2,28%)
-Liste Burgenland: 4,82% (+0,82%)
-Neos: 2,33% (Neu)
-CPÖ 0,38% (Neu)

Die SPÖ hatte bisher 50% der Mandate, diese überragende Stellung verlor man nun. Ich muss sagen ich hätte der SPÖ im Burgenland mehr zugetraut. Dennoch Platz 1 blieb für die SPÖ und Niesl möchte Landeshauptmann bleiben. Die ÖVP und die FPÖ sind potentielle künftige Koalitionspartner. Die ÖVP schnitt ebenfalls deutlich schlechter ab als vermutet und viel schlechter als 2010. Auch hier möchte Landeschef Steindl trotz Enttäuschung bleiben. Die FPÖ holte über 15%, ein großer Erfolg für Landesparteichef Tschürz. Die Grünen sind im Burgenland weiterhin wesentlich schwächer als im Bund, aber sie haben gegenüber dem Ergebnis 2010 doch sehr deutlich aufgeholt. Viele rechneten damit das die Liste Burgenland (die übrigens mit dem Team Stronach zusammen arbeitet) aus dem Landtag fällt, statt dessen konnte man sogar noch ein weiteres Mandat erhalten und sich stabilisieren. Denke das sich hier der Wunsch der Wähler nach Veränderungen und Alternativen bemerkbar macht.
Den Neos gelang der Einzug nicht, die CPÖ blieben weit unter 1%.
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01.06.2015, 16:09
Beitrag: #56
RE: Bürgerschaftswahl in Bremen 2015:
(11.05.2015 14:52)WDPG schrieb:  SPD 32,9% (-5,7%)
CDU 22,5% (+2,1%)
Grüne 15,2% (-7,3%)
Linkspartei 9,3% (+3,7%)
FDP 6,7% (+4,3%)
AfD 5,5% (neu)
Bürger in Wut 3,3% (-0,4%)
Partei für Recht usw. 1,8% (neu)
Zu den sonstigen gehören Tierschutzpartei, Piratenpartei und die NPD. Diese kamen gesamt auf 2,8% (-4%)


Berichten die ich gelesen habe zufolge ist das schlechte Abschneiden der SPD eine Überraschung. Auch die zweite Regierungspartei, die Grünen, verlor und zwar noch stärker. Die Partei, die am stärksten dazugewonnen hat ist die AfD, denke das ist keine allzu große Überraschung. Überraschender ist das starke Plus der FDP. Bundesweit steht man bei Umfragen nicht besonders gut da, aber einzelne Erfolge kann man doch immer wieder einfahren. Kann es sein das, dass am Stadt/Land Unterschied liegt?
Zugegeben die Analyse eines Außenstehenden. Ergänzungen oder auch Widerspruch sind hier natürlich erwünscht.

Die FDP hat mit mit einem parteilosen 29-jährigen Blondchen plakatiert, aber keine echten Inhalte gehabt. Das besagt alles über den Urnenpöbel. http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...33102.html

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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01.06.2015, 16:35
Beitrag: #57
Ergebnis und Analyse der Landtagswahl in der Steiermark 2015:
(01.06.2015 15:46)WDPG schrieb:  Gestern fanden die Landtagswahlen im Burgenland und in der Steiermark statt. ......

Außerdem waren die Landtagswahlen in der Steiermark, diese waren sehr spannend.

-SPÖ: 29,3 (-8,2%)
-ÖVP: 28,5% (-8,7%)
-FPÖ: 26,8% (+16,1%)
-Grüne: 6,7% (+1,1%)
-KPÖ: 4,2% (-0,2%)
-Neos 2,6% (Neu)
-Team Stronach 1,7% (Neu)
-Piratenpartei 0,2% (Neu)

Die SPÖ und die ÖVP verloren beide massiv. Die SPÖ blieb auf Platz 1. Franz Voves sprach zwar von Konsequenzen und sogar von Rücktritt, wenn die SPÖ unter 30% fällt, es sieht im Moment aber so aus als wolle er bleiben. Genauso wie sein Koalitionspartner Schützenhöfer.
Die FPÖ liegt extrem knapp hinter den beiden, ich muss ehrlich sagen ich rechnete mit einem kräftigen Plus, aber das man so stark abschneidet, damit habe ich nicht gerechnet.
Die Grünen holten ein leichtes Plus. Auch in der Steiermark blieb man deutlich schlechter als im Bundesschnitt. Eine Grüne Regierungsbeteiligung wird es wohl nicht geben, es sieht danach aus, als das es trotz allem weiterhin eine Rot-Schwarze Koalition geben würde.
Die KPÖ verlor leicht, bleibt aber im Landtag. Den Neos gelang auch in der Steiermark nicht der Einzug, man war relativ klar entfernt davon. Das Team Stronach holte 1,6% und war damit deutlich unter der Einzugshürde, damit ist eine der letzten Erfolgshoffnungen für das Team Stronach verloren. Erwartungsgemäß war die Piratenpartei weit entfernt von einem Einzug.
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01.06.2015, 22:33
Beitrag: #58
Wahlen Mai 2015: Auswirkungen auf den Bund/Gründe- Meine Analyse: Die Wahlverlierer:
So nun möchte ich die Auswirkung der beiden Landtagswahlen auf kommende Wahlen und den Bund nochmals Analysieren und auch eine Einschätzung dazu geben warum die Lage der einzelnen Parteien so ist, wie sie ist.

Ich beginne mit den Wahlverlierern:

-SPÖ:
Die SPÖ hat 2 Wahlen verloren, die Landeschefs bleiben und vor allem in der Steiermark habe ich den Eindruck man wird einfach so weitermachen wie bisher. Die Bundespartei übrigens auch. Diesen Eindruck bekam ich als ich heute die Nachrichten hörten, danach eine Meldung wo bekanntgegeben wurden das die Arbeitslosenzahl erneut gestiegen ist – Sozialminister Hundsdorfer (SPÖ) schiebt das halt auf das Wirtschaftswachstum – man macht also so weiter wie bisher. So was hat das mit der Lage der Partei zu tun?
Ganz schön viel, man versteht die Bürger nicht wirklich, so mein Eindruck. Ein paar übliche Slogans, ein paar übliche Positionen, das muss reichen um bei den Wählern zu punkten. Von der Arbeitnehmerpartei keine Spur und mich wundert es nicht mal. Ich sehe in der SPÖ kaum Personen die auf mich den Eindruck macht das sie für den Arbeiter steht.
Klar man kann in einer Koalition nicht alles durchsetzen, aber eine Bundeskoalition in der man es gar nicht erst versucht ist schwach. Was die Steiermark betrifft ist das für mich nur zum Teil eine „Reformkoalition“, mehr ist es eine Sparkoalition und von sowas waren die Leute wohl nie ein Fan.

Was die kommenden Wahlen betrifft: In Oberösterreich muss man um Platz 2 zittern, in Wien zeichnet sich auch ein Minus ab. Denke wenn wirklich beide Wahlen daneben gehen, kann sich das auch auf die Bundespartei massiv auswirken.

-ÖVP: Der zweite ganz große Verlierer ist die ÖVP. In beiden Bundesländern stark verloren. Man hört das übliche von „besser Erklären, mehr Bürger einbinden, aber trotzdem durchziehen“. Schützenhöfer und Steindl werden Landesparteichefs bleiben. Ein bisschen ein herum taktieren gibt es nun in der Steiermark. Insgesamt kaum was neues von der ÖVP, trotz hoher Niederlagen.
Der Mitterlehner-Effekt ist weg, Steuerreform und Programerneuerung, das alles brachte keine Stimmung für die ÖVP. Ich würde in Oberösterreich den „Pühringer-Effekt“ nicht ganz unterschätzen, in Wien zeichnet sich ein schlechtes Wahlergebnis ab.
Denke die Probleme die man hat sind die gleichen wie die der SPÖ. Beide haben/bringen keine Antworten auf die Dinge die, die Leute so beschäftigen: Die Arbeitslosenfrage, die Frage des immer stärker werdenden Drucks auf die Arbeitnehmer, die Frage wegen der Staatsschulden, die Frage der Zuwanderung usw.
Ich persönlich finde es sollten beide Parteien versuchen klare Positionen und Ideen anzubieten. Und im Koalitionsfall soll bei manchen der eine, bei manchen der andere seine Position durchsetzen und man nicht nach dem Motto gehen „zur Sicherheit machen wir lieber nicht viel“.

-Neos: Ein Wahlverlierer der nur wenig beachtet werden sind die Neos. Ihnen gelang in beiden Bundesländern, der Einzug nicht. Ein schlechtes Zeichen für die Partei, für die es wichtig ist Strukturen aufzubauen. Größere bundespolitische Konsequenzen sehe ich nicht.

Was sind die Gründe, dass die Partei, die nach der Nationalratswahl so im Hoch war abstürzte? Ich sehe da 2 Gründe:

Erstens: Die Personen sind zu unbekannt, mich wundert es, dass man nicht mehr mit den Personen antritt die man im Nationalrat hat, diese würden schon eine gewisse politische Erfahrung mitbringen.

Zweitens: Und das schätze ich macht mehr aus, ist die inhaltliche Linie der Partei. Warum wählten Leute die Neos? Weil sie sich als eine neue Bürgerbewegung präsentierten die auf Individualismus großen Wert legt. Eigentlich nichts schlechtes, doch man wurde schnell zum LiF mit etwas ÖVP dazu. Aussagen wie „wir hatten der Reformpartnerschaft kaum was entgegenzusetzen“ zeigen dem Bürger also was kommen würde „wenn die Neos kommen“. Ein harter Sparkurs mit viel Wirtschaftsliberalismus – nicht gerade attraktiv für Wähler und auch nicht für jene die sich eben eine „erneuernde Bürgerbewegung gewünscht hätten“. Für Oberösterreich sieht es wohl auch nicht mehr so gut aus, in Wien hat man denke ich ganz gute Chancen auf den Einzug – was den Strukturaufbau für längere Frist betrifft, denke ich sind die beiden Wahlen aber ein harter Rückschlag.

-Team Stronach:
Das Team Stronach kam theoretisch mit der Liste Burgenland sogar in einen Landtag. Aber ist halt auch nur ein Parteienbündnis gewesen. In der Hochburg Steiermark scheiterte man. Warum ist hier absolut nicht schwer zu sagen: Schlechte Stimmung, Streit, eigentlich kein Grund die zu wählen usw. Bin gespannt ob jetzt neuerlicher Streit darum kommt, wer der „starke Mann fürs tagespolitische Geschäft“ wird, oder nicht und denke das man heuer sonst nirgends mehr antreten wird.

-KPÖ: Die KPÖ verlor 0,2%. Deshalb schreibe ich die Partei bei den Verlierern. Denke aber man kann damit zufrieden sein im Landtag in der Steiermark geblieben zu sein. Warum sich nicht mehr ausging darüber habe ich auch etwas gerätselt. Vielleicht ist Klimt-Weihtaler nicht die Person die groß Protestwähler anzieht. Andererseits passt sie irgendwie schon zur Linie der Steirische KPÖ, ein lauter Populist würde hier vielleicht (aus KPÖ Sicht)mehr kaputt machen als weiterhelfen.
Auf die anderen Bundesländer wir das ganze kaum eine Auswirkung haben, die KPÖ-Steiermark wird als ein Regionalphänomen gesehen. In Oberösterreich hat man kaum Chancen, höchstens auf Gemeindeebene und in Wien setzt man auf das Linke Bündnis Wien-Andas (im Moment bei Umfragen nicht wirklich präsent).
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02.06.2015, 18:56
Beitrag: #59
Wahlen Mai 2015: Auswirkungen auf den Bund/Gründe- Meine Analyse: Die Wahlgewinner:
So jetzt möchte ich noch auf die Sieger der Wahlen kurz eingehen und ebenfalls Gründe für das Abschneiden, sowie die Auswirkungen der Landtagswahlen kurz analysieren:

-FPÖ: Die Freiheitlichen waren bei den beiden Wahlen die großen Wahlgewinner. Im Burgenland ist man zwar schwächer als im Bund, man holte aber ein großes Plus und ist sogar potentieller Koalitionspartner, in der Steiermark schließt man zu den Großparteien auf. Ich habe geschrieben, dass die beiden Regierungsparteien zu wenig mit Ideen und Vorschlägen kommen. Macht das die FPÖ besser? Die Antwort ist nein. Die FPÖ bringt kaum Vorschläge, sie bringt in den Wahlkämpfen meist die gleichen Themen vor, versucht die Stammtischherrschaft zu halten und wartet dann einfach auf die Protestwählerstimmen. Die FPÖ hat es geschafft die Partei zu sein die, als die Alternative für die Protestwähler im Land gesehen wird. Da diese immer zahlreicher werden, wird auch der Zuspruch zur FPÖ größer – ohne dass sich diese groß bemühen muss.
Das man dieses Mal so stark gewonnen hat liegt auch an den Themen die in der letzten Zeit die Menschen am meisten beschäftigt haben. Denke das war auch ein Grund warum man diesesmal um etliches stärker dazugewonnen hat als etwa die Grünen.
Was die Auswirkungen betrifft: Die Erwartungen für die restlichen Wahlen des heurigen Jahres sind hoch, ebenso wie die Chancen. In Oberösterreich fährt man eine etwas konstruktivere Linie, als im Bund. Denke man hat hier gute Chancen auf ein kräftiges Plus, vielleicht sogar auf Platz 2. In Wien wird es gar nicht mal so einfach, da die FPÖ in der Bundeshauptstadt schon ziemlich stark ist.
Das die FPÖ mit dem Wahlergebnis gestärkt ist, steht außer frage.


-Die Grünen: Manche Medien tun so als schwächeln die Grünen im Moment gewaltig. Ich würde sagen die Grünen können das gelassenere sehen. Letztes Jahr waren sie die Wahlgewinner. Die Wahlen im Burgenland und der Steiermark fanden auf, für die Grünen schwer Boden statt. Vor allem im Burgenland war man nie besonders stark, was einfach auch von der dörflichen Struktur dort kommt. Ein Plus ist das schon eine Leistung. In der Steiermark hatte man ebenfalls eine schwerere Position, auch hier erreicht man ein Plus. Denke für die Grünen sind Oberösterreich und Wien, wo sie mitregieren sogar ein wichtigerer Boden.
Ich denke auch das man sich mit den Thematiken in letzter Zeit gar nicht so leicht getan hat.

-Die Liste Burgenland: Ein Überraschungssieger war für mich die Liste Burgenland. Viele Medien sagten der Partei eher das Herausfallen vorraus, manchmal wurde man bei Berichten kaum erwähnt. Dennoch holte man sogar ein kleines Plus und damit ein zweites Mandat. Denke das man es geschafft hat, als Möglichkeit für gemäßigte Protestwähler angenommen zu werden.

Denke es zeigt sich wieder mal das zusätzliche Alternativen auch gute Chancen haben.
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07.06.2015, 21:52
Beitrag: #60
RE: Wahlen-Allgemein 2015:
Im Burgenland hat sich mit der Wahl einiges verändert. Es wird künftig eine Koalition aus SPÖ und FPÖ geben. Niesl bleibt dabei Landeshauptmann, FPÖ Landeschef Tschürz, wird für den Bereich Sicherheit zuständig sein. Die ÖVP hat in der zwischenzeit ihren Landeschef ausgetauscht, Steiner (Bürgermeister von Eisenstadt) löste Steindl ab.

Was sagt ihr zur SPÖ-FPÖ Koalition im Burgenland? In Österreich gabs darum doch einigen Wirbel.
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