Wahlen Allgemein 2016:
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22.04.2016, 00:15
Beitrag: #40
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RE: Wahlanalyse Bundespräsidentenwahlen 2016 Teil 2:
(21.04.2016 23:06)WDPG schrieb: Am Sonntag finden in Österreich die Wahlen zum Bundespräsidenten statt. Möchte nochmals kurz zu den Kandidaten und ihren Wahlkämpfen schreiben.Werde die Kandidaten nach den Umfragewerten anführen. Bei Griss möchte ich noch einen Vorteil, den sie hat erwähnen. Sie wurde von den Medien von Anfang an genauso behandelt wie ihre Mitbewerber. Etwas was (insgesamt bei Wahlen) oft für unabhängige Kandidaten, Kleinparteien usw. (leider) nicht selbstverständlich ist. -Rudolf Hundstorfer: Der SPÖ-Kandidat hätte mehrere Strategiemöglichkeiten gehabt, er hätte sich als der logische Nachfolger vom ursprünglich von der SPÖ kommenden Heinz Fischer präsentieren können, oder er hätte etwas Ähnliches versuchen können wie Häupl in Wien. Doch das erste versuchte Hundstorfer nie und das zweite schnappte ihm Van der Bellen weg. Sich als das Soziale gewissen zu präsentieren gelang auch nur zum Teil und so blieb nur noch eines, Hundstorfer präsentierte sich vor allem als Ex-Sozialminister und Ex-ÖGB Chef. Oft wirkte er dabei sehr farblos. Was Positionen betrifft sorgte er kaum für Aufsehen. Seine Auftritte waren teilweise eher schwach (vor allem bei den ORF-Duellen fand ich war das massiv). Sich über die anderen zu stellen gelang kaum. Irgendwie muss Hundstorfer darauf hoffen, das doch mehr SPÖ-Wähler als Gedacht ihn wählen werden. Ein zusätzlicher Nachteil ist das er der Regierungskandidat schlechthin ist. Die Plakate Thematisieren die Sicherheit, insgesamt nicht besonders Aussagekräftig. Ich finde ein schwacher Wahlkampf und das obwohl Hundstorfer ein Wunschkandidat seiner Partei ist. Er muss darauf hoffen, das Parteiapparat usw. doch mehr Rolle spielt als Gedacht. -Andreas Kohl: Die ÖVP wollte ursprünglich mit Erwin Pröll antreten, der Niederösterreichische Landeshauptmann gilt als extrem Einflussreiche Person in der Partei. Doch er wollte nicht. Nun kam überraschend Andreas Kohl, der die ÖVP-nahe Seniorenorganisation leitet. Inhaltlich stellt Kohl sehr oft folgendes Bild dar: Der Präsident ist der Trainer, die spielende Mannschaft ist die Regierung. Das Kohl Wähler von FPÖ und ÖVP ansprechen könnte (spielte bei Schwarz-Blau eine große Rolle) war der Grund warum ich seine Chancen anfangs sehr hoch schätzte, doch bei Umfragen war er meist nicht besonders stark und auch jetzt ist er sogar nur auf Platz 5. Er und Hofer fischen im gleichen Teich, aber Norbert Hofer gelingt es besser in diesem Teich zu fischen. Was Kohls Auftritte betrifft muss ich sagen, teilweise fühlt er sich sehr wohl, teilweise wirkt er relative Alt, erzählt Geschichten wo ich mir denke das er damit bestenfalls ein paar Senioren anspricht. Versuche auch die Jüngeren anzusprechen wirken irgendwie lächerlich. Auf den Plakaten präsentiert sich Kohl als eher Staatsmännisch, er will Östereich stärken (laut Plakaten). Insgesamt: Das er nur zweite Wahl war, hängt ihm nach. Und irgendwie gelingt es ihm außerhalb von ÖVP-Stammwählern und Älteren kaum Leute anzusprechen, in beiden Teichen fischen aber auch andere (Griss, Hundstorfer, Hofer). Alles ging nicht daneben, das wäre noch am ehesten das was ein Debakel abwenden könnte. -Richard Lugner: Der Promi-Kandidat führt einen interessant zu beobachtenden Wahlkampf. Anfangs präsentierte er sich als „der Kasperl“, dann veränderte sich sein Wahlkampfteam und in letzter Zeit präsentierte er sich eher als der Anti-Politiker mit Wirtschaftserfahrung, der sehr laut werden kann. Das er sich aufregte das er vom ORF bei einer bedeutenden Sendung nicht eingeladen wurde, verstehe ich. Plakate gibt es auch: Vom Design erinnern diese an die FPÖ, oben sind Lugner und seine Frau. Darauf zu sehen der Spruch: Aktiv und Unabhängig. Hier muss man sagen: Nicht alles ging daneben, aber der Schwenk scheint schon etwas seltsam. Als ernsthafter Kandidat wird er kaum gesehen, bei den Umfragen ist er wesentlich schwächer als die Mitbewerber. Eines möchte ich noch betonen: Der Grund warum ich bei manchen Kandidaten im zweiten Teil wesentlich negativer berichte hat nicht wirklich was mit meiner Meinung zum Kandidaten zu tun, ich möchte damit eher erklären warum man in den Umfragen nicht gut dasteht. Sachen die den umfragestärkeren Kandidaten zum Verhängnis werden könnten gibt es natürlich auch: Van der Bellen hat in manchen Bereichen eine nicht gerade populistische Meinung, hinter Hofer steckt dann doch Strache, was nicht jeder will und Griss blieb irgendwie die unbekannte. Die Beobachtung was Auftritte betrifft bezieht sich auf meine Beobachtung von Diskussionsrunden die ich im Fernsehen gesehen habe (Diskussion auf Puls 4, Duell und Wahlfahrt im ORF und große Runde im ORF heute, bei der eher über Amtsspezifisches gesprochen wurde). Was Plakate betrifft fällt mir auf das es weniger sind als bei anderen Wahlen. Bin gespannt ob es am Wahltag Überraschungen gibt und wer es in die Stichwahl schaffen wird. |
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