Baustil der Nazis nach dem "Endsieg"
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19.08.2016, 14:18
Beitrag: #18
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RE: Baustil der Nazis nach dem "Endsieg"
(18.08.2016 22:26)Mashenka schrieb: Vordergründig! Ansonsten waren die Architekten der NS-Zeit auch dem Geschmack der Zeit unterworfen. Es geht hier um die öffentlichen Repräsentationsbauten der Nazizeit und die hatten auf Anordnung Hitlers klassizistischen Formen zu folgen. Der Bauhausstil der "Moderne" war im Naziregime verpönt. Diese Ablehnung manifestierte sich z. B. im Verbot des Bauhauses und der Vertreibung seiner Vertreter. Von diesen öffentlichen Bauten abgesehen konnten die Wald- und Wiesenarchitekten natürlich bauen, wie sie wollten. Kleine Siedlungshäuser waren nicht "klassizistisch". Für staatlich geförderte Siedlungsbauten galt der "Heimatschutzstil": Weiterentwicklung des Historismus mit traditionellen, regionaltypischen Bauformen. Äußerlich kennzeichnende Elemente sind Verwendung ortsüblicher Baumaterialien (in Norddeutschland z. B. Backstein, im Alpenraum Holz) und, im Gegensatz zum Historismus, ein Verzicht auf verzierende Attribute. (18.08.2016 22:26)Mashenka schrieb: Man kann nicht alles »klassizistisch« nennen, nur weil es paar Pfeiler hat und einigermaßen symmetrisch ist. Die von mir aufgeführten öffentlichen nationalsozialistischen Repräsentationsbauten gelten in der Architekturgeschichte als "neoklassizistisch". Ob das nun "Sinn" macht oder nicht. Daneben gab es zur Zeit des Nationalsozialismus den von mir erwähnten - "Heimatschutzstil", - einen sachlichen Funktionalismus für Sportbauten und Stadien, - eine neue Sachlichkeit für Technik-, Industrie- und Fabrikbauten sowie - eine moderate Moderne für Wohn- und Verwaltungsbauten. (18.08.2016 22:26)Mashenka schrieb: Wie gern sich aber die NS-Zeit auf die griechisch-römische Antike bezog, und wie sehr dabei die antiken Gedanken vergewaltigt wurden, ist bekannt. Wie ich bereits sagte, ist der Rückgriff auf den Formenschatz der klassischen Antike weltweit verbreitet, denn in der ersten Hälfte des 20. Jh. entstanden in zahlreichen Ländern neoklassizistische Bauwerke. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts tritt der Neoklassizismus in vielen Ländern Europas und Amerikas unabhängig von der jeweiligen Staatsform in Erscheinung und erlangt so auch in vielen demokratisch regierten Ländern öffentliche Geltung. Im Laufe der 1930er Jahre erheben totalitäre Regimes in Deutschland, Italien und der Sowjetunion im Rahmen ihrer künstlerischen Vorstellungen und propagandistischen Selbstdarstellung den Neoklassizismus zum repräsentativen, ins Monumentale übersteigerten Staatsstil. |
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