Wahlen-Allgemein 2015:
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08.10.2015, 16:41
Beitrag: #86
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Voranalyse Wahlen in Wien:
Am Sonntag finden Landtagswahlen in Wien statt. Es sind extrem bedeutende Wahlen für alle Parteien. Hier möchte ich kurz mal die Lage analysieren:
-SPÖ: Bürgermeister Michael Häupl ist erneut der Spitzenkandidat für die SPÖ. „A Gspühr für Wien“ ist eines der plakatierten Mottos. Häupl hat zum Kampf um Platz 1 ausgerufen – nicht ganz zu unrecht. Am Beginn des Wahlkampfs sprach er noch von (der damals schon nicht wirklich realistischen) Zurückholung der Absoluten Mehrheit, nun ist er in Umfragen nur noch knapp vor der FPÖ. Also: Ein Absturz wird vorhergesagt, die Frage ist nur ob man auf Platz 1 bleibt und eine weitere ist ob sich Rot-Grün nochmals ausgeht. Häupl, der auch in der Bundes-SPÖ eine hohe Bedeutung hat, hat angedeutet wenn er Platz 1 holt Bürgermeister bleiben zu wollen. -FPÖ: Bundesparteichef Strache ist nach 2005 und 2010 zum dritten Mal Spitzenkandidat bei der Wienwahl. 2005 rief die Partei der damals weit unter 10% vorausgesagt wurde, zum Duell um Wien auf (Strache – Häupl), damals kam ein von der FPÖ dringend benötigter Erfolg raus (14%). Heute 10 Jahre später gibt es das Duell tatsächlich. Ich würde sagen die etwas besseren Karten hat die SPÖ, auch weil es für Strache schwer werden wird Koaltionspartner zu finden. Das Motto „wir grenzen niemanden aus“ auf den Plakaten geht in diese Richtung. Die Chancen das man ein Ergebnis über 30% erzielt sind hoch. -ÖVP: Die ÖVP-Wien schwächelt gewaltig. Juraczka ist relativ unbekannt. Bedeutende Bezirkspolitiker wie Stenzel wanderten zu anderen Parteien ab (bei ihr wars die FPÖ) und insgesamt sieht es nach einem Abrutschen auf 10-14% aus, alles was mehr ist wäre ein Erfolg, außerdem droht der Absturz auf Platz 3. -Grüne: Maria Vasilakous Grüne regierten die letzten 5 Jahre zusammen mit der SPÖ-Wien, das verlief nicht immer harmonisch und manche Vorhaben waren umstritten. Dennoch möchten die Grünen weiter regieren. Die vermarktung über „lustige“ Sprüche gibt es auch in Wien. Sollten die Grünen ein Minus haben hat Vasilakou mit ihrem Rücktritt gedroht. Umgekehrt hat man sogar die Chance Platz 3 zu holen. Ich bin gespannt. -Neos: Die Neos waren nach der Nationalratswahl 2013 im Hoch, doch heuer gelang in keinem Bundesland der Einzug. Die Hoffnung der Partei ist das es in Wien endlich gelingt ein respaktables Ergebnis zu holen oder zumindest einzuziehen um sich eine Basis zu für die Zukunft der Partei zu schaffen. Spitzenkandidatin Meinl-Reisinger, ist zumindest politisch nicht ganz unerfahren und auch nicht ganz unbekannt. Sie gehört zu den bedeutendsten Politikern der Neos. Bei Umfragen sah es ursprünglich sehr gut aus, mittlerweile muss man aber Zittern im Duell Häupl – Strache nicht unterzugehen. Sehr viel Aktivismus und etliches an Werbung sollen zumindest die nötige Aufmerksamkeit bringen. Bin gespannt ob es die Neos weiterbringt. -Wien Anders: Der Zusammenschluss aus KPÖ, Piraten, Echt Grün und ein paar anderen sorgte zumindest, was ich als Oberösterreicher so mitbekomme nicht allzu oft für Aufmerksamkeit. Spitzenkandidatin Okropiridse wirkt recht jung, fesch und sympathisch (zugegeben meine Meinung), aber eine echte Führungsperson einer solchen Allianz der man auch was zutraut ist sie nicht. Außerdem ist sie wohl kaum wen ein Begriff. Insgesamt konnte man kaum auf sich aufmerksam machen und so stehen die Chancen auf einen Einzug nicht besonders gut. -WWW: Die Liste von Heinz Pollischansky wurde vom Team Stronach unterstützt und auch das BZÖ war mit von der Partie. Für wirklich große Aufmerksamkeit konnte „Wir wollen Wahlfreiheit“ nicht sorgen und so wird es schwer werden sich ausreichend vielen Wählern als echte Alternative vorzustellen um auch gewählt zu werden. Im Vordergrund des Wahlkampfes steht die Forderung nach mehr direkter Demokratie. -Gemeinsam für Wien: Die Liste mit dem türkischstämmigen Spitzenkandidaten Taskiran, fand am Anfang des Wahlkampfes als Migrantenpartei etwas Aufmerksamkeit. Eine reine Migrantenpartei möchte man auch nicht sein, es gibt auch einen ÖVP-Überläufer aus dem ersten Bezirk auf der Liste. Doch auch dieser werden kaum Chancen gegeben. Insgesamt haben sich die kleinen Parteien sehr bemüht sich gut aufzustellen, doch es wird schwer werden. Das ganze ist sicherlich auch eine Materialschlacht, Überschattet wird das ganze vom Duell Häupl gegen Strache, die Grünen und die ÖVP müssen hier versuchen halbwegs gut davon zu kommen und für die Neos ist die Wahl enorm wichtig. Da wird es schwer werden für neue Alternativen. Bin schon gespannt wie die Wahl ausgeht und auch welche bundespolitischen Folgen sie haben wird. Meine Vermutung von der Reihenfolge der Parteien: 1. SPÖ, knapp vor 2. FPÖ, 3. Grüne (mit einem Plus), 4. ÖVP, 5. Neos (schaffen den Einzug). Bei den kleinen tue ich mir echt schwer. Tippe einfach mal: Wien Anders, vor WWW und Gemeinsam für Wien, alle drei nicht drinnen. Frage: Bekommt man in Deutschland was mit von den heuer stattfindenden Landtagswahlen bei uns in Österreich? |
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