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Egon Bahr "schockt" Heidelberger Schüler
22.12.2013, 21:30
Beitrag: #5
RE: Egon Bahr "schockt" Heidelberger Schüler
(22.12.2013 12:21)Bunbury schrieb:  Ich denke, daß Bahr sogar noch sehr idealistisch ist, wenn er sagt, daß es um die Interessen von Staaten geht.
Heutzuage dreht sich in der internationalen Politik alles nur noch um die Interessen von Großkonzernen. Es wird zwar immer vorgegeben, daß es dabei auch immer um das Wohl des Staates geht, weil es ja Wohlstand garantiere, wenn man dem betreffenden Großkonzern seine Wünsche erfülle, aber alleine die Erpressungserfolge großer Unternehmen zeigen, daß es wirklich nur um die Interessen der Wirtschaft geht.
Es kann nicht im Interesse des Staates sein, wenn Großkonzerne Regelungen durchdrücken, die langfristig zu explodierenden sozialen Kosten führen.
Von daher sollte man einem alten Mann seine Illusionen lassen...

Du hast durchaus recht.
Aber gerade Egon Bahr ist so abgeklärt - der hängt keinen naiven Illusionen nach. Er würde dir, außer was seine Person betrifft, sicher auch zustimmen.
Ich bin bei Leibe kein Fan der multinationalen, global agierenden Großkonzerne - aber wir leben halt in dieser Welt. Zumindest in der entwickelten westlichen Welt können wir auch den positiven Effekt einer florierenden und wachsenden Wirtschaft verzeichnen - nämlich, dass es den Menschen in diesen Staaten, absolut gesehen, besser geht, als es der Fall wäre, wenn die Wirtschaft am Boden liegen würde. Es profitieren sogar Menschen davon, die in dieses florierende Wirtschaftsleben gar nicht eingebunden sind. Das ist eine schwer erkämpfte soziale Errungenschaft. Dass die Schere zwischen Arm und Reich dennoch größer wird, ist aber auch Fakt. Jedoch Arm auf relativ hohem Niveau.

Natürlich müsste auch geklärt werden was man unter "besser geht" überhaupt versteht. Das wird subjektiv natürlich unterschiedlich bewertet. Auch kann man die augenscheinlichen negativen Aspekte einer prosperierenden und wachsenden Wirtschaft nur schlecht einordnen und bewerten. Z.B. die physischen Zivilisationskrankheiten, Umweltbelastungen und daraus resultierende Immunschwächekrankheiten und Allergien, Verschwendung von Ressourcen, aber auch die Erhöhung der mentalen Belastung der Menschen und die stetig steigende Zahl psychisch bedingter Krankheiten in dieser modernen und vernetzten Welt stehen dem Wunsch, dem Drang, dem Zwang nach Wirtschaftswachstum entgegen.


Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.
Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen!

Eduard F. Mörike (1804-1875)
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RE: Egon Bahr "schockt" Heidelberger Schüler - Avicenna - 22.12.2013 21:30

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