Antwort schreiben 
 
Themabewertung:
  • 0 Bewertungen - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
12.12.2013, 13:44
Beitrag: #1
Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
Es gibt eine "schwäbische" Sartire ganz anderen Inhalts von Thaddäus Troll aus den 60ern in der ein schwäbischer Unternehmer nach Australien fliegt, um seinen dortigen Vertreter zu kontrollieren. Eine der Begründungen: Der ist katholisch!

Noch ein Ereignis aus der europäischen Politik:
Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wollte sich Vorarlberg der Schweiz anschließen. Geografisch hätte es durchaus Sinn gemacht, das übrige Österreich ist lediglich über einen Hochgebirgspass (Arlberg) zu erreichen.
Und auch sonst. Das "daneben" liegende Fürstentum Liechtenstein hat da ebenfalls die jahrhundertelange Bindung an Ö aufgegeben und ist unter die Fittiche der Eidgenossenschaft geflüchtet.
Aus dem Vorarlberger Projekt wurde aber nichts, die Schweiz hat abgelehnt, eine der Begründungen war, dass dies den mühsam austarierten Religionsproporz der Eidgenossenschaft aus dem Gleichgewicht bringen würde.

Es war der Anachronismus des 20. Jahrhunderts,
vermutlich können Bewohner weniger gemischt konfessioneller Gegenden sich gar nicht vorstellen was für ein so ziemlich alle Lebensbereiche tangierender Faktor die Konfession noch vor ein paar Jahrzehnten war.

Ich werde versuchen zum Thema eine "Post-Serie" zu schreiben.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
13.12.2013, 14:43
Beitrag: #2
RE: Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
Nun ja, die Geschichte ist fast schon für Genetiker interessant. Lieber einen schwarzen gut katholischen Schwiegersohn als einen ketzerischen Lutheraner.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
13.12.2013, 19:00
Beitrag: #3
RE: Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
"Schuld" an diesen konfessionellen Zuständen ist der Augsburger Religionsfriede von 1555 mit dem dort aufgestellten Grundsatz
"Cuius regio, eius religio"
zu deutsch "Wessen Herrschaft, dessen Religion".
Trat der Landesherr zu der "neuen" lutherischen Konfession über, mussten seine Untertanen dasselbe tun.
Das ging nun keineswegs ohne Widerstände ab, aber bis ca. 1570 war dies einheitlich durchgesetzt.

Diese Konfessionsgrenzen waren über die Mitte des 20. Jahrhunderts hinaus überaus starr und undurchdringlich. (Die Zonengrenze mit Minenfeld, Todesstreifen und Berliner Mauer war da genau genommen wesentlich diffuser)

Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts konnte weder ein Evangelischer in einen katholischen Ort ziehen, noch ein Katholik in einen evangelischen. Durch Landesordnung, Resolutionen usw. usf. klar geregelt, kein Zuzug keine Aufnahme ins Bürgerrecht, lediglich kurzfristige Duldung.
Das heißt, natürlich war es möglich, man musste sich "lediglich" das jeweils gültige Gesangbuch zulegen. Konvertieren halt.
Im Südwesten gibt es Dörfer die zweierlei Herren hatten, in ein paar ging dann die Glaubensgrenze quer durchs Dorf!

Ganz besonders drastisch ging es ab, wenn irgendwelche Untertanen am Wohnort das Bekenntnis wechselten. So geschehen am Anfang des 18. Jahrhundert in Bärenthal Hzl-Sigmaringen, ein gutes Drittel der Bevölkerung wechselte den Glauben und wurde daraufhin zur Auswanderung ins württ. Unterland gezwungen.

Im 1. Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts wurden diese Bestimmungen von Staats wegen aufgehoben. Die beiden großen Konfessionen als gleichberechtigt anerkannt.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
13.12.2013, 19:09
Beitrag: #4
RE: Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
Schlimmer als Apartheid, aber Gott sei Dank schon fast vergessen. Obwohl, man hört noch so von aktuellen Tragödien deshalb.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
13.12.2013, 21:31
Beitrag: #5
RE: Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
(13.12.2013 19:09)Arkona schrieb:  Schlimmer als Apartheid, aber Gott sei Dank schon fast vergessen. Obwohl, man hört noch so von aktuellen Tragödien deshalb.

schon fast vergessen?

Na ja,
ich kenne eine heute 90jährige Dame, die hat 1958 einen Evangelischen geheiratet.
Das wäre zu regeln gewesen, der wäre mit ihr auch in die kath. Kirche marschiert, zwecks Hochzeit. ABER: er war geschieden.
Zack, aus die Maus.
Die ist damals eine Woche ins Kloster gegangen, und hat versucht ihr Seelenheil und Gleichgewicht zu finden.
Als die 1. dann gestorben ist, waren die beiden schon hoch in den 70ern, und endlich endlich gab es eine kirchliche Trauung.
Und die Dame kann seit dort wieder kommunizieren.

OT: Wie kann man wegen solchem Pippifax einen Menschen in solche Seelennöte bringen?

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
13.12.2013, 22:55
Beitrag: #6
RE: Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
(13.12.2013 19:00)Suebe schrieb:  "Schuld" an diesen konfessionellen Zuständen ist der Augsburger Religionsfriede von 1555 mit dem dort aufgestellten Grundsatz
"Cuius regio, eius religio"
zu deutsch "Wessen Herrschaft, dessen Religion".
Trat der Landesherr zu der "neuen" lutherischen Konfession über, mussten seine Untertanen dasselbe tun.
Das ging nun keineswegs ohne Widerstände ab, aber bis ca. 1570 war dies einheitlich durchgesetzt.

Manche Herren waren aber recht pragmatisch. Die Herren von Liechtenstein hatten in Böhmen beträchtlichen Grundbesitz. Nachdem infolge des Prager Friedens von 1635 die "beiden Lausitzen" von Böhmen an Sachsen abgetreten wurden, förderten die Liechtensteiner die Auswanderung evangelischen Böhmen, die schließlich 1657 von Varnsdorf nach Sachsen zogen und dort Neugersdorf wieder aufbauten, das seit der Pest von 1346/52 ein wüster Ort war, aber zum Grundbesitz der Liechtensteiner gehörte. So hatten die Liechtensteiner in Sachsen evangelische und in Böhmen katholische Untertanen. Der Grundbesitz befand sich im böhmisch-sächsischen Grenzraum, der damalige Grenzverlauf ist fast identisch mit dem heutigen Grenzverlauf.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
14.12.2013, 09:35
Beitrag: #7
RE: Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
(13.12.2013 22:55)Sansavoir schrieb:  Manche Herren waren aber recht pragmatisch. Die Herren von Liechtenstein hatten in Böhmen beträchtlichen Grundbesitz. Nachdem infolge des Prager Friedens von 1635 die "beiden Lausitzen" von Böhmen an Sachsen abgetreten wurden, förderten die Liechtensteiner die Auswanderung evangelischen Böhmen, die schließlich 1657 von Varnsdorf nach Sachsen zogen und dort Neugersdorf wieder aufbauten, das seit der Pest von 1346/52 ein wüster Ort war, aber zum Grundbesitz der Liechtensteiner gehörte. So hatten die Liechtensteiner in Sachsen evangelische und in Böhmen katholische Untertanen. Der Grundbesitz befand sich im böhmisch-sächsischen Grenzraum, der damalige Grenzverlauf ist fast identisch mit dem heutigen Grenzverlauf.

Das ist aber eine späte Durchsetzung des Augsburger Religionsfriedens.

Auf der Schwäbischen Alb gab es in der Mitte des 18. Jahrhunderts einen gewissen "Landesausbau", es wurden auf der Albhochfläche von verschiedenen Herrschaften Weiler, kleine Dörfer und auch Einzelhöfe angelegt, um die landwirtschaftlichen Flächen besser nutzen zu können.

Das hat auch der Hzl-Hechinger Fürst Hermann gemacht. Das Dörflein Hermannsdorf, der Weiler Küche entstanden so. (Heute zu Burladingen gehörend)
Mit dem überaus verwirrenden Fakt, dass der stockkatholische Fürst Hermann nur Evangelische in diese Neusiedlungen ließ.
Der Grund dafür ist unbekannt.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
14.12.2013, 21:11
Beitrag: #8
RE: Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
(14.12.2013 09:35)Suebe schrieb:  Mit dem überaus verwirrenden Fakt, dass der stockkatholische Fürst Hermann nur Evangelische in diese Neusiedlungen ließ.
Der Grund dafür ist unbekannt.

Die Frage ist, welche Evangelische? Doch nicht Lutheraner? Calvinisten, die bekanntlich als bienenfleissig und fromm gelten?

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
14.12.2013, 21:24
Beitrag: #9
RE: Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
(13.12.2013 19:09)Arkona schrieb:  Schlimmer als Apartheid, aber Gott sei Dank schon fast vergessen. Obwohl, man hört noch so von aktuellen Tragödien deshalb.

Die Religion kann man unter Umständen wechseln, die Hautfarbe nicht....

MfG, Titus Feuerfuchs
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
14.12.2013, 23:14
Beitrag: #10
RE: Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
(14.12.2013 21:11)Arkona schrieb:  
(14.12.2013 09:35)Suebe schrieb:  Mit dem überaus verwirrenden Fakt, dass der stockkatholische Fürst Hermann nur Evangelische in diese Neusiedlungen ließ.
Der Grund dafür ist unbekannt.

Die Frage ist, welche Evangelische? Doch nicht Lutheraner? Calvinisten, die bekanntlich als bienenfleissig und fromm gelten?


Die evangelische Landeskirche Württembergs hat einen kräftigen Calvinistischen Touch.

Und genau so sehen es die Altwürttembergischen Anlieger, in Onstmettingen, Bitz oder Thailfingen.
Dass der Fürst deshalb...
Aber, wie gesagt man weiß es nicht.

Edit: Die württ. Pietisten sehen den wirtschaftlichen Erfolg als Zeichen des Wohlwollens ihres Schöpfers. Der evangelische Schwabe wird in seinem Selbstverständnis wohlhabend, evt. sogar reich, WEIL er fromm und gläubig ist.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
19.12.2013, 12:43
Beitrag: #11
RE: Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
In den ersten anderthalb Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wurde es von Staats wegen in soweit geregelt, dass die beiden großen Konfessionen gleichberechtigt waren, die Verweigerung des Bürgerrechts einem Katholischen oder Evangelischen gegenüber unterblieb.

Die "Sekten" blieben da aber außen vor. Die wurden eher noch mehr kuranzt.
Die starke Auswanderung in den 1. Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, insbesondere nach Russland, hat darin ihre Ursachen.
Vielleicht ist dem einen oder anderen schon aufgefallen, dass ein Teil der Russlanddeutschen erhebliche religiöse Bindungen hat. Die 70Jahre Kommunismus und Stalin überstanden haben.

Gut, bleiben wir mal bei den großen Konfessionen.
Von Staats wegen waren beide anerkannt.
Aber, die Mauer in den Köpfen blieb noch gut 150 Jahre bestehen!
Dazu später mehr.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
20.12.2013, 14:31
Beitrag: #12
RE: Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
Ohja, und nun kommt dann die ganz große Eskalation...
(Zur Zeit mein Arbeitsgebiet an der Uni) Wink

Wer die Vergangheit nicht achtet, dem kann es die Zukunft kosten

"Im übrigen, mein Sohn, lass dich warnen! Es nimmt kein Ende mit dem vielem Bücherschreiben und viel studieren ermüdet den Leib!" Kohelet 12,12
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
21.12.2013, 12:01
Beitrag: #13
RE: Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
Hier bei uns in der Gegend hatten wir etwa 70 Jahre lang großen Ärger mit den Konfessionen - bzw. die zuständigen Fürsten hatten großen Ärger.
Denn Pfalz-Neuburg war 1542-1616/17 evangelisch. Das Fürstentum ist nun aber gerade im Raum Ingolstadt territorial eng verzahnt mit Bayern, das wiederum war erzkatholisch.
Die Folgen waren für die pfalz-neuburgischen Untertanen eher positiv. Sie brauchten oft nur ins Nachbardorf, um an den dortigen katholischen Feiern teilnehmen zu können. Umgekehrt sträubten sich auch die katholischen Bayern nicht gerade dagegen, an evangelischen Feiertagen bei den Nachbarn mitzufeiern. Die jeweiligen Fürsten bzw. Pfarrer ärgerten sich darüber maßlos, konnten aber nicht allzuviel dagegen tun...
Als Pfalz-Neuburg 1616/17 wieder katholisch wurde, dürften sich die neuburgischen wie die bayerischen Untertanen erst einmal geärgert haben. Keine doppelten Feiertage mehr...

VG
Christian
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
21.12.2013, 18:07
Beitrag: #14
RE: Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
(21.12.2013 12:01)913Chris schrieb:  Hier bei uns in der Gegend hatten wir etwa 70 Jahre lang großen Ärger mit den Konfessionen - bzw. die zuständigen Fürsten hatten großen Ärger.
Denn Pfalz-Neuburg war 1542-1616/17 evangelisch. Das Fürstentum ist nun aber gerade im Raum Ingolstadt territorial eng verzahnt mit Bayern, das wiederum war erzkatholisch.
Die Folgen waren für die pfalz-neuburgischen Untertanen eher positiv. Sie brauchten oft nur ins Nachbardorf, um an den dortigen katholischen Feiern teilnehmen zu können. Umgekehrt sträubten sich auch die katholischen Bayern nicht gerade dagegen, an evangelischen Feiertagen bei den Nachbarn mitzufeiern. Die jeweiligen Fürsten bzw. Pfarrer ärgerten sich darüber maßlos, konnten aber nicht allzuviel dagegen tun...
Als Pfalz-Neuburg 1616/17 wieder katholisch wurde, dürften sich die neuburgischen wie die bayerischen Untertanen erst einmal geärgert haben. Keine doppelten Feiertage mehr...

VG
Christian


Diese Verhältnisse hatten wir bis in die 70erJahre des 20. Jahrhunderts.
Mitte der 50er wurden viele kath. Feiertage abgeschafft, (evangelische gab es eh nur den Buß-+Bettag) sie blieben aber Schulfrei, damit sie in den Orten mit entsprechender Tradition weiterhin hätten gefeiert werden können.
So kam ich zu einem Schulfreien Geburtstag! War fein.

Was aber zumindest im 19. Jahrhundert anders war, die Kirchenoberen hatten ganz erhebliche Macht, ist ein evangelischer in einem der kath. Nachbarorte auf der Fasnet gesehen worden, hagelte es happige Kirchenstrafen!

Das denke ich muss man in dem Zusammenhang auch noch näher beleuchten, die Kirchenstrafen!

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
21.12.2013, 19:04
Beitrag: #15
RE: Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
Hier bei uns im Norden (MVP) wurde das in jüngerer Zeit erst wieder ein Thema, nachdem Flucht und Vertreibung etliche katholische Schlesier und Sudetendeutsche ins Land spülte. Wer da zur Heiligen Messe oder zur Beichte wollte, musste in eine größere Stadt wie Rostock tingeln, was damals ja schon fast eine Weltreise war. Heute regelt man das im Rahmen der Ökumene, meist teilt man sich die Kirche nach Terminplan.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
21.12.2013, 19:19
Beitrag: #16
RE: Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
(21.12.2013 19:04)Arkona schrieb:  Hier bei uns im Norden (MVP) wurde das in jüngerer Zeit erst wieder ein Thema, nachdem Flucht und Vertreibung etliche katholische Schlesier und Sudetendeutsche ins Land spülte. Wer da zur Heiligen Messe oder zur Beichte wollte, musste in eine größere Stadt wie Rostock tingeln, was damals ja schon fast eine Weltreise war. Heute regelt man das im Rahmen der Ökumene, meist teilt man sich die Kirche nach Terminplan.

So weit war man bei uns auch schon, die einzige nicht durch Bomben zerstörte Kirche war die katholische, durften die evangelischen ein Jahr lang auch in diese.
Eine Teilkirchengemeinde, da war der kath. und der evang. Pfarrer befreundet, die haben richtig was auf die Beine gestellt. Das Freizeitzentrum Rossberg ist absolute Klasse.
Auch haben die sich mit dem Religionsunterricht im WG abgewechselt, ein Jahr kath, ein Jahr evang.. (Spätestens da habe ich begriffen, dass es außer Äußerlichkeiten keinen Unterschied gibt.)

Derzeit aber, unter dem Einfluss des niederbayerischen Papstes, hat sich das um ein paar Zähne wieder zurückgestellt, schade eigentlich.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
22.12.2013, 10:36
Beitrag: #17
RE: Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
(21.12.2013 18:07)Suebe schrieb:  Das denke ich muss man in dem Zusammenhang auch noch näher beleuchten, die Kirchenstrafen!

Hat bei den hartleibigen Oberbayern des 16./17.Jhs. wenig gefruchtet. Hab Gerichtsakten gelesen, die klangen richtig verzweifelt... Big Grin

VG
Christian
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
23.12.2013, 14:43
Beitrag: #18
RE: Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
(12.12.2013 13:44)Suebe schrieb:  Noch ein Ereignis aus der europäischen Politik:
Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wollte sich Vorarlberg der Schweiz anschließen. Geografisch hätte es durchaus Sinn gemacht, das übrige Österreich ist lediglich über einen Hochgebirgspass (Arlberg) zu erreichen.
Und auch sonst. Das "daneben" liegende Fürstentum Liechtenstein hat da ebenfalls die jahrhundertelange Bindung an Ö aufgegeben und ist unter die Fittiche der Eidgenossenschaft geflüchtet.
Aus dem Vorarlberger Projekt wurde aber nichts, die Schweiz hat abgelehnt, eine der Begründungen war, dass dies den mühsam austarierten Religionsproporz der Eidgenossenschaft aus dem Gleichgewicht bringen würde.

Hatte das nicht auch den Grund das die Allierten das abgelehnt hätten, weil sie Angst hatten das ganze Land würde das so machen um der "Kriegsschuld" zu entgehen?

Das mit Liechtenstein war logisch, Österreich war neu entstanden, die Lage total ungewiss. Ein viel schwierigerer Partner als die Schweiz. Heute bindet sich Liechtenstein immer noch in manchen Bereichen an die Schweiz, aber vor allem die Herrscherfamilie von Liechtenstein, die ja aus Österreich kommt hat noch eine Bindung an Österreich, so hat man hier noch etliches an Besitz (z.B. die 'Riegersburg in der Südsteiermark).
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
23.12.2013, 17:11
Beitrag: #19
RE: Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
Ich hab da mal 'ne Frage.
Gestern hatte ich mit einer guten Freundin telefoniert und wir sind irgendwie drauf gekommen, und sie meinte, dass sie und ihre Leute immer zu Weihnachten am 1. Feiertag in die Kirche zur Messe gehen.
Soweit so gut, ist ja nichts ungewöhnliches.
Aber die gehen zur Frühmesse um 05.00 Uhr! Leider habe ich dahingehend überhaupt keine Erfahrungen.
Ist das normal und wird das anderswo auch so gehalten...?


Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.
Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen!

Eduard F. Mörike (1804-1875)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
23.12.2013, 17:26
Beitrag: #20
RE: Die Konfession - Evangelisch, katholisch im Alltag
Das ist die traditionelle Zeit, in der die Christmette gehalten wurde. Deine Bekannte wohnt wohl in einer traditionsbewussten Gegend (wie mir Tante Wiki sagte, wohl in einer evangelischen), in der die frühmorgendliche Christmette noch gehalten (und besucht) wird...

VG
Christian
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Antwort schreiben 


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste

Kontakt    |     Startseite    |     Nach oben    |     Zum Inhalt    |     SiteMap    |     RSS-Feeds