Vulkanausbruch vor 40.000 Jahren und die europäischen Menschen
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04.08.2013, 11:39
Beitrag: #7
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RE: Vulkanausbruch vor 40.000 Jahren und die europäischen Menschen
(04.08.2013 11:19)Arkona schrieb: Auch wenn Teile Südosteuropas beeinträchtigt wurden, so wären die doch meist nur wenige Jahre mit direkten Auswirkungen. Frankreich und Spanien, die letzten Refugien des Neandertalers waren gar nicht berührt. Auch in Kroatien wurden sehr späte Neandertaler gefunden, sie konnten also - wenn sie auf dem Balkan wirklich einmal (fast?) verschwunden wären - auch wieder Lebensraum zurückgewinnen. Und ja, Bunbury, ich denke schon, dass die Neandertaler im Vergleich zum HS (!) relativ unflexibel waren, was die Nahrungsgewinnung betrifft. Die Neandertaler zogen den großen Herden nach bzw. erwarteten die Rückkunft der großen Herden jedes Jahr auf´s Neue. Wurde dieser Zyklus mal durch einen derart verheerenden Vulkanausbruch unterbrochen, stellten sie sich auf ein Hungerjahr ein. Aber was, wenn gleich mehrere Hungerjahre aufeinander folgten, weil die Herden in größerem Umfang beeinträchtigt waren, also selber verhungerten? Ungefähr zeitgleich mit dem Vulkanausbruch ist ja in Europa ein Absacken der Temperaturen, also eine Kaltzeit in der Kaltzeit, festzustellen. Zusätzlicher Klimastress für Mensch und Tierwelt also. Die großen Weidegebiete Norddeutschlands und auf dem Grund der heutigen Nordsee dürften zwar eher wenig von dem Ausbruch mitbekommen haben und daher auch die Neandertaler Frankreichs und Mittel-/Süddeutschlands, schon gar nicht Spaniens, aber die Herden, von denen die Balkan-Neandertaler und die des heutigen Osteuropa und Südrusslands lebten, die dürften schon dezimiert worden sein. Wurden durch die erneute Abkühlung ganz Europas nun auch die vom Vulkanausbruch verschont gebliebenen Herden dezimiert, hatten die Neandertaler echte Probleme! Die HS dagegen waren weniger mobil als die Neandertaler, dafür ernährten sie sich überwiegend von Kleingetier und plfanzlicher Nahrung. Damit war über das ganze Jahr hinweg - und nicht nur saisonal wie bei den Neandertalern - die Nahrungssuche und -bevorratung möglich. Wer Vorräte dabei hat, kann auch leichter entvölkerte Gebiete besiedeln. Aus irgendeinem Grund war das den HS vor 40.000 in Europa schwerer möglich als danach. Es wäre doch naheliegend, den Vulkanausbruch als Grund zu vermuten, warum es den HS nach 40.000 leichter fiel, sich in Europa auszubreiten. Und warum könnte der Vulkanausbruch ihre Ausbreitung begünstigt haben? Der einzige Grund, der mir einfällt, ist, dass die Konkurrenz, also die Neandertaler, entscheidend dezimiert worden ist. Zufällig ist nachgewiesen, dass die HS primär über das Donautal und über die Adraiküste des Balkan nach Mitteleuropa kamen, also genau durch den Landstrich, der vom Vulkanausbruch am meisten betroffen war. VG Christian |
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