" Was ist an den Nazis eigentlich so schlecht"
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11.08.2012, 08:44
Beitrag: #13
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RE: " Was ist an den Nazis eigentlich so schlecht"
(24.07.2012 19:31)krasnaja schrieb: Die einzige Fessel, die es bei der Machterschleichung Hilers noch gab, war das 100.000 Mann Heer Nope. Wichtige "Erfolge" für Hitler - 1938 oder 39 extra auf einem "Wahl"plakat festgehalten - waren der Austritt aus dem Völkerbund und damit verbunden die Aufkündigung des Versailler Vertrages 1933, die Wiedereinführung der Wehrpflicht und die Aufstockung des Heeres auf 550.000 Mann, die Eingliederung des Saarlandes und das Flottenabkommen mit den Briten 1935, der Einmarsch ins entmilitarisierte Rheinland 1936, der "Anschluss" Österreichs 1938. Alles Missachtungen bzw. Brüche des Versailler Vertrages. Alles Maßnahmen Hitlers, um die "Fesseln" des Vertrages abzustreifen. Und alles erfolgreiche Maßnahmen! Zählt man noch die Olympischen Spiele 1936 dazu, die Propaganda, die alle wirtschaftlichen und arbeitspolitischen Entwicklungen seit 1933 Hitler zugute schrieb, die ganzen Maßnahmen (z.B. die "Eintopfsonntage", zu denen auch Parteibonzen kamen), um den Deutschen einzuimpfen, sie seien ein Volk (das gegen die "fremden" Juden kämpfen müsse), die Erweiterungen des Deutschen Reiches bis 1939, die "Zucht und Ordnung", die mit den Nazis Einzug hielt in Deutschland (besonders im Vergleich zur Zeit der Straßenschlachten zuvor), die sozialen Versprechungen der Nazis (z.B. "jeder kann es zu etwas bringen", Bau von Siedlerhäuschen, das Versprechen des KdF-Wagens, die Erfindung des Massentourismus via KdF...), dann kann man sich schon erklären, warum Hitler bei den Deutschen so großen Rückhalt hatte. Die Deutschen waren nicht blöd. Sie wussten, dass das, was da vorne geredet wurde, eben nur Reden waren. Aber sie hatzten den Vergleich zur Zeit vor Hitler, und die war objektiv gesehen schlechter als die Zeit nach Antritt Hitlers. Dass die Reallöhne erst 1938 wieder auf dem Niveau von 1928 waren, dass man politisch unfrei war und in einer offensichtlichen Diktatur lebte, dass ganze Bevölkerungsgruppen (SPD, Kommunisten, Juden) terrorisiert wurden, dass man "moralisch robust" sein musste und manchmal auch einfach wegschauen musste, um nicht selber in Gefahr zu kommen - geschenkt. Das war dann nicht mehr so wichtig. Die Notzeiten von vor 1933, die wollte man nicht mehr, und das traute man Hitler zu, das zu verhindern. Und dann kam noch dazu, dass die Deutschen von den Nazis quasi "machtbesoffen" gemacht worden waren. Die ganzen außenpolitischen Erfolge, das musste doch Balsam auf die Seelen vieler Deutscher gewesen sein, für die Versailles tatsächlich eine Frechheit und eine unglaubliche Demütigung gewesen war. VG Christian |
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