Untergang der Hethiter
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07.06.2012, 13:51
Beitrag: #9
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RE: Untergang der Hethiter
(06.06.2012 18:19)913Chris schrieb: Wieso aber wechselte die Bevölkerung rund um (und in) Hattusa nach Jahrhunderten wieder ZURÜCK zu einem völlig veralteten Töpfereistil?!? Über die Hattier, die zu den altkleinasiatischen Völkern und den vorindoeuropäischen Populationen zählen, wissen wir leider nur sehr wenig. Der Name dieses Volkes ist unbekannt und sie wurden erst später nach der historischen Landschaft Chatti (akkadisch: Hatti) benannt, dem Kernland ihrer Siedlung. Hattusa, die spätere Hauptstadt des Hethiterreichs, ist eine Gründung der Hattier, deren Könige bis etwa 2000 v. Chr. regierten. Die indoeuropäischen Hethiter avancierten zwar zu den neuen Herren, doch wurden die Hattier nicht vertrieben und ihre Sprache wurde nicht unterdrückt. Im Verlauf des 15. Jh. v. Chr. ging das Hattische unter und bis dahin hatten sich die Hattier an das Hethitische assimiliert. Als Ritualsprache im Kultleben der Hethiter lebte das Hattische aber weiter. Wie ich schon schrieb, hatten die Hattier einen bedeutenden Einfluss auf die Kultur der Hethiter und die religiösen Vorstellungen der Herren von Hattusa waren von hattischen Vorbildern geprägt. Die höchsten Gottheiten im hethitischen Staatskult waren solche des hattischen Götterpanrheons. Das waren der Wettergott Taru und die Sonnengöttin Wurusemu. Dass die Hattier nach dem Untergang des hethitischen Reichs noch eine eigene hattische Identität besaßen, ist daher zu bezweifeln. Nach meiner Meinung hatte sich zwischen beiden Völkern - den Hethitern und Hattiern - nach ihrer Verschmelzung eine neue Identität entwickelt, die sowohl indoeuropäische als auch altkleinasiatische Züge enthielt - also im Grunde genommen ein neues Volk. Man kann das gut vergleichen mit der Eroberung des römischen Galliens durch die germanischen Franken. Sie verschmolzen als dünne Herrenschicht im Verlauf von etwa 300 Jahren mit der weitaus größeren gallo-romanischen Bevölkerung, setzten allerdings ihre germanische Sprache durch. Kulturell verschwanden nahezu alle germanischen Attribute, im Norden weniger, im Süden Frankrechs nahezu vollständig. |
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