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"Kreative" Kriegsfinanzierung 1914-1918
14.02.2013, 22:42
Beitrag: #1
"Kreative" Kriegsfinanzierung 1914-1918
Die nachstehenden Zeilen habe ich vor knapp 2 Jahren als einen meiner letzten Beitrag im Nirwana geschrieben. (sorry, aber die Vergangenheit holt einen immer mal wieder ein)

Zitat:Irgendwann ist mir bei den Papieren meiner Eltern/Großeltern ein 20 Markschein von 1912 untergekommen.
Hab ich in meinem jugendlichen Leichtsinn meine Mutter ausgelacht "ihr wart schön blöd, die Scheine habt ihr aufbewahrt, und die Goldstücke auf die Bank getragen"
"so dumm wären sie auch nicht gewesen, aber der Staat damals halt auch nicht, für jedes 10/20 Mark Goldstück, das man damals abgegeben hätte, hätte mein Großvater ein paar Tage Urlaub von der Front bekommen, und wer weiß..."
Womit sie natürlich auch wieder Recht hatte.

Deshalb meine Ergänzungsfrage: Hat darüber jemand nähere Informationen?
Tausch "Gold gegen Fronturlaub"

dort kam damals keine befriedigende Antwort.
Dass es so war, dessen war ich mir immer sicher, mein "Gewährsmann" und Zeitzeuge war/ist über jeden Zweifel erhaben. Smile

Vor kurzem ist mir nun ein Nachweis dazu untergekommen.
http://www.thueringen.de/imperia/md/cont...ost_32.pdf
Seite 46 des pdf-links:
Zitat:Gesucht wurde stets nach
Möglichkeiten, Urlaub zu bekommen, etwa durch die Einzahlung
von „Gold auf dem Feldwebelbüro seiner Kompagnie“ und
die Umrechnung des Wertes in Urlaubstage. „[…] denn dann
wäre es mir möglich, noch einige Tage mit den Meinen vor dem
Ausrücken ins Feld zusammen zu sein, denn ohne Gold gibt’s
keinen Urlaub mehr.“
Fussnote 70 "ThStA Rudolstadt, Allgemeine Deutsche Creditanstalt, Filiale Gera, Nr. 3 – Feldpostbrief
des Kassenassistenten und Buchhalters Harry Wagner aus Marburg vom
20. April 1915. Wagner zahlte insgesamt 100,– Mark in Gold ein und erhielt dafür
fünf Tage zusätzlichen Urlaub. (Brief wurde nicht übernommen.)"

es war also so, es gab zusätzlichen Urlaub für den Tausch Goldmark gegen Paperrmark.


Vielleich kennt noch einer der Mitstreiter andere "kreative" Kriegsfinanzierungen aus dem 1. Weltkrieg.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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"Kreative" Kriegsfinanzierung 1914-1918 - Suebe - 14.02.2013 22:42

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