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Geschichten den ersten Weltkrieg betreffend .
16.06.2012, 08:50
Beitrag: #1
Brick Geschichten den ersten Weltkrieg betreffend .
.

Servus .

Diese Thema ist gedacht für die kleinen oder persönlichen Geschichten
oder auch des Erlebten und die Schicksale der Ahnen .
Oder kleine Erzählungen aus dem Kriege 1914/18. die nicht unbedingt schlachtenentscheidend waren , aber erwähnenswert für uns Nachgeborene sind .

luki

Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag Cool
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16.06.2012, 08:53
Beitrag: #2
Phonogramme .
.
Servus .

Ein etwas ungewöhnlicher Beitrag von mir .
Durch Zufall kam ich dazu .


Im Weltkrieg 1914- 1918 wurden von der damaligen Österreichischen Akademie der Wissenschaften ein Feldversuch gestartet .

Deren östliche Kriegsgegner war die zaristische Armee und am Ende die UDSSR .
Da durch die bolschewistische russische Regierung ein System der Gleichmacherei propagiert wurde und auf kleinere Völkerschaften keine Rücksicht genommen wurde , hatten Österreichische Wissenschaftler die Idee in Kriegsgefangenlagern die Sprachen
der vom Verschwinden bedrohten Völkern im neuen komunistischen Staat UDSSR aufzuzeichen .

Da Ihr wie ihr wißt die Mittelmächte den Krieg verloren hatten verstaubten die Phonogramme in musealen Kellern . Sie wurden jetzt erst entstaubt .

Der Grund warum ich darüber schreibe, ist , es hat mich eine Aussage eines
georgischen Kriegsgefangenen sehr bewegt .

Er wußte er kommt nicht so schnell , wenn überhaubt , nach Hause.

Seine Worte , allzeit gültig . :


Euer Sohn brennt ohne Feuer .
Tag und Nacht weint er und denkt er , und hat keine fröhliche Minute .
Saget daß in dieser Zeit euer Sohn in Gefangenschaft der Feinde ist ,
und hinter dem Stacheldraht sitzt und schon lange Qualen erleidet.
Wenn ihr hinauffliegen werdet , nach meiner Heimat ,
gebet den Brief meinen Eltern und sagt ,
daß sie mich nicht vergessen und auf mein Grab
nicht ein gewöhnliches Denkmal setzen .
Also flieget Schwalben , nach dem Kaukasus .
Sagt den Eltern , daß ihr uns gesehen habt und daß nichts Schrecklicheres ist
, als die Leiden der Soldaten , und vergesst nicht , was ich euch erzählt habe .


Es ist schon lange her .Seine Eltern und ihre Kinder werden nicht mehr leben .
Vielleicht lebt noch jemand seiner nachgeborenen Verwandten ??

Sein Name war " Artasches Kamuljanz "

Ohne diesen Krieg wäre er vielleicht ein Schriftsteller oder Poet geworden .

Ob die Schwalben die Grüße gebracht haben , ich weiß es nicht .
Aber jetzt mit diesen Zeilen , im WWW sind sie in Georgien angekommen .

http://www.oeaw.ac.at/shared/news/2010/p...0624a.html

luki

Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag Cool
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21.06.2012, 09:34
Beitrag: #3
RE: Geschichten den ersten Weltkrieg betreffend .
Da habe ich auch einen Beitrag hinzuzufügen:
Mein Opa mütterlicherseits lag in einen Schützengraben in Frankreich, er feierte mit seinem Freund Geburtstag und sie waren angetrunken. Da griffen die Franzosen mit Kolonialtruppen an. Er war MG-Schütze 1 und sein Freund MG-Schütz 2, die Kameraden türmten alle, sie waren aber so betrunken, dass sie nicht mehr wegkamen. Also setzten sie das MG in gang. Mein Opa erzählte es war so als ob sie ein Feld mähen würden. Im betrunkenen Zustand fand er es auch noch lustig, die Menschen purzeln zu sehen.Angry
Die Stellung wurde dank ihm gehalten und er bekam das EK II wegen Tapferkeit vor dem Feinde.Rolleyes

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
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28.06.2012, 12:13
Beitrag: #4
RE: Geschichten den ersten Weltkrieg betreffend .
(16.06.2012 08:50)Luki schrieb:  .

Servus .

Diese Thema ist gedacht für die kleinen oder persönlichen Geschichten
oder auch des Erlebten und die Schicksale der Ahnen .
Oder kleine Erzählungen aus dem Kriege 1914/18. die nicht unbedingt schlachtenentscheidend waren , aber erwähnenswert für uns Nachgeborene sind .

luki

ich weiß wirklich nicht, was "kleine persönliche Geschichten" uns Nach-Nach-Nachgeborene bringen sollen.
Geschichten aus dieser Zeit, von Alten Leuten mit 60 den einfachen Nachgeborenen , diese heute ebenfalls 60 , in deren Jugend erzählt, haben einen gravierenden Nachteil. Alte Leute bringen ihre alte Gesinnung mit, sie haben auch eine natürliche Tendenz, die Zeit ihrer eigenen Jugend und das war der WK 1, in einem verklärten Licht zu sehen, und das war umso leichter, als dass diese Zeit ja wirklich eine "große Zeit" gewesen war.

Hinzu kommt, dass das Verhältnis dieser erzählenden Alten zu den beiden Weltkriegen, in deren Mittelpunkt sie gestanden haben, im nachhinein ein grundverschiedenes war.
Den zweiten wären sie, als er vorbei war, am liebsten aus ihrer Geschichte und aus ihrem Gedächtnis losgewesen, aber den Ersten verteidigten sie, waren auf die Heldenrolle, die sie in ihm gespielt haben immer noch stolz.

Sorry, ich kann Deiner Intension nicht folgen.

Aber gut, einen Beitrag hierzu auch von mir: Mein Vater, Schlesier, geb. 1903, Freicorpskämpfer mit 16 oder 17 , begeht Fahnenflucht "weil ich den dort veranstalteten Quark nicht mehr mitmachen wollte"
seine Erzählungen in meiner Jugend, prägend für mich. und weiter als ich zur Bundeswehr musste:
"Man wird versuchen, Dir das Rückgrat zu brechen, denn nur mit Leuten, die kein Rückgrat haben, können Kriege geführt werden"
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28.06.2012, 12:32
Beitrag: #5
RE: Geschichten den ersten Weltkrieg betreffend .
Um den WK 1 in seinen Rezeptionen ohne heldenhaften Pathos zu sehen, hier das entlarvende Gedicht von Walter Flex, der dann auch fiel.


Wildgänse rauschen durch die Nacht
Mit schrillem Schrei nach Norden –
Unstäte Fahrt! Habt acht, habt acht!
Die Welt ist voller Morden.

Fahrt durch die nachtdurchwogte Welt,
Graureisige Geschwader!
Fahlhelle zuckt, und Schlachtruf gellt,
Weit wallt und wogt der Hader.

Rausch' zu, fahr' zu, du graues Heer!
Rauscht zu, fahrt zu nach Norden!
Fahrt ihr nach Süden übers Meer –
Was ist aus uns geworden!

Wir sind wie ihr ein graues Heer
Und fahr'n in Kaisers Namen,
Und fahr'n wir ohne Wiederkehr,
Rauscht uns im Herbst ein Amen!

Die Schaar der grauen Wildgänse mit den Schaaren der grauen Soldaten verglichen, ohne individuales Gesicht, eine graue, und formbare Masse von
Kanonenfutter.

Ein "Amen" ? ein Amen, wenn ein Querschläger die Bauchdecke aufgerissen hat, die Gedärme zwischen den Fingern hervorquellen, sie nicht wieder zurückgedrückt werden können ? Ein letzter, verzweifelter Schrei nach der Mutter ?

DAS sind dann diese "kleinen Geschichten" die nicht schlachtentscheidend waren.
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28.06.2012, 12:50
Beitrag: #6
RE: Geschichten den ersten Weltkrieg betreffend .
(28.06.2012 12:13)krasnaja schrieb:  
(16.06.2012 08:50)Luki schrieb:  .

Servus .

Diese Thema ist gedacht für die kleinen oder persönlichen Geschichten
oder auch des Erlebten und die Schicksale der Ahnen .
Oder kleine Erzählungen aus dem Kriege 1914/18. die nicht unbedingt schlachtenentscheidend waren , aber erwähnenswert für uns Nachgeborene sind .

luki

ich weiß wirklich nicht, was "kleine persönliche Geschichten" uns Nach-Nach-Nachgeborene bringen sollen.
Geschichten aus dieser Zeit, von Alten Leuten mit 60 den einfachen Nachgeborenen , diese heute ebenfalls 60 , in deren Jugend erzählt, haben einen gravierenden Nachteil. Alte Leute bringen ihre alte Gesinnung mit, sie haben auch eine natürliche Tendenz, die Zeit ihrer eigenen Jugend und das war der WK 1, in einem verklärten Licht zu sehen, und das war umso leichter, als dass diese Zeit ja wirklich eine "große Zeit" gewesen war.

Hinzu kommt, dass das Verhältnis dieser erzählenden Alten zu den beiden Weltkriegen, in deren Mittelpunkt sie gestanden haben, im nachhinein ein grundverschiedenes war.
Den zweiten wären sie, als er vorbei war, am liebsten aus ihrer Geschichte und aus ihrem Gedächtnis losgewesen, aber den Ersten verteidigten sie, waren auf die Heldenrolle, die sie in ihm gespielt haben immer noch stolz.

Sorry, ich kann Deiner Intension nicht folgen.

Natürlich ergeben die "Geschichtchen" aus 2. oder 3. Hand kein objektives Geschichtsbild, da hat Krasnaja vollkommen recht.
Wenn man sich aber darüber klar ist, können solche Themen hilfreich sein, diese Geschichten, Familienlegenden einzuordnen und damit genau so zur Aufklärung beitragen wie ein Lexikonbeitrag, in dem nur Fakten dargestellt werden, weil der sich bemüht objektiv zu sein.
Absolut wertneutrale Objektivität fällt in der Geschichte ohnehin schwer, Fakten und ihre Darstellungen unterliegen dem Zeitgeist und müssen fortwährend hinterfragt werden.
Wozu ein solcher Thread ja auch genutzt werden kann.
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28.06.2012, 12:54
Beitrag: #7
RE: Geschichten den ersten Weltkrieg betreffend .
Bevor ich hier noch gelegentlich persönlicher Dinge schreibe.

Wer ein Feeling für Stimmung, Laune und die Vorgänge im 1. WK kriegen will,
dem empfehle ich wärmstens:
Militaria von Kurt Tucholsky
Sergeant Grischa von Arnold Zweig

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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28.06.2012, 13:35
Beitrag: #8
RE: Geschichten den ersten Weltkrieg betreffend .
(21.06.2012 09:34)dieter schrieb:  Da habe ich auch einen Beitrag hinzuzufügen:
Mein Opa mütterlicherseits lag in einen Schützengraben in Frankreich, er feierte mit seinem Freund Geburtstag und sie waren angetrunken. Da griffen die Franzosen mit Kolonialtruppen an. Er war MG-Schütze 1 und sein Freund MG-Schütz 2, die Kameraden türmten alle, sie waren aber so betrunken, dass sie nicht mehr wegkamen. Also setzten sie das MG in gang. Mein Opa erzählte es war so als ob sie ein Feld mähen würden. Im betrunkenen Zustand fand er es auch noch lustig, die Menschen purzeln zu sehen.Angry
Die Stellung wurde dank ihm gehalten und er bekam das EK II wegen Tapferkeit vor dem Feinde.Rolleyes

Die Franzosen griffen mit Kolonialtruppen .an......
Sei bitte nicht gekränkt, aber das hat für mich einen touch, auf den ich sehr sensibel reagiere.
Zum Glück bekam dein Opa ja dann das EK 2, auch wenn es nur Kolonialtruppen waren., ist ja auch tapfer, Angreifer niederzumähen.
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28.06.2012, 14:21
Beitrag: #9
RE: Geschichten den ersten Weltkrieg betreffend .
(28.06.2012 12:54)Suebe schrieb:  Bevor ich hier noch gelegentlich persönlicher Dinge schreibe.

Wer ein Feeling für Stimmung, Laune und die Vorgänge im 1. WK kriegen will,
dem empfehle ich wärmstens:
Militaria von Kurt Tucholsky
Sergeant Grischa von Arnold Zweig

... und vielleicht auch den 1.Film, nach Remarque, "Im Westen nichts Neues"
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28.06.2012, 14:39
Beitrag: #10
RE: Geschichten den ersten Weltkrieg betreffend .
(28.06.2012 13:35)krasnaja schrieb:  Die Franzosen griffen mit Kolonialtruppen .an......
Sei bitte nicht gekränkt, aber das hat für mich einen touch, auf den ich sehr sensibel reagiere.
Zum Glück bekam dein Opa ja dann das EK 2, auch wenn es nur Kolonialtruppen waren., ist ja auch tapfer, Angreifer niederzumähen.

Wenn ich Dieters Smileys sehe, glaube ich ihr seht die Tat ähnlich.

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben.

Doug Mack
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29.06.2012, 11:08
Beitrag: #11
RE: Geschichten den ersten Weltkrieg betreffend .
Viellicht habe ich die Geschichte schon einmal anderenorts erzählt, sie passt aber genau zum Thema:
Ich hatte aus früheren Jahren eine Postkarte vom "im Felde stehenden" - wahrscheinlich gefallenen Neffen der Frau bekommen, bei der wir nach dem 2. WK zwangseinquartiert waren.
Ansicht eines zerstörten Dorfes in der Champagne, "St. Marie en Py"
Auf einer meiner Frankreichreisen, Geschichtsunterricht für meinen Sohn, Das Grauen von Verdun, besuchte ich den o.g. Ort. für Madame Le Maire die Postkarte, und ein sehr langes Gespräch mit sehr viel Emotion und herzlicher Verbabschiedung.
Ein kleines Museum in der Mairie, gefundene Relikte aus der geschundenen Erde, eine alte Frau kommt, weiße Haare , 80 Jahre alt bestimmt, "mon pere, il etait trop jeune" , er war so jung, die Postkarte aus Deutschland mit zittrigen Fingern gehalten. eine Träne,
Die alte Frau streicht mit der Hand über den Kopf meines Sohnes, aus dem Land, das ihr den Vater nahm.

Emotionen bei mir und meinem Sohn, "Papa, jetzt verstehen ich dich besser, warum du mir das hier alles zeigst"

Langes Schweigen auf der Weiterfahrt. Auch heute hat La Grand guerre in Frankreich immer noch einen Stellenwert, emotional überträgt er sich auf die nächsten Generationen.

Vielleicht hätte die mögliche Besetzung Deutschlands 1918 doch stattfinden sollen, es wäre vielleicht besser gewesen.
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02.07.2012, 11:19
Beitrag: #12
RE: Geschichten den ersten Weltkrieg betreffend .
(28.06.2012 14:39)Viriathus schrieb:  Wenn ich Dieters Smileys sehe, glaube ich ihr seht die Tat ähnlich.
Lieber Viriathus,
so isses.Shy

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
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18.07.2012, 15:33
Beitrag: #13
RE: Geschichten den ersten Weltkrieg betreffend .
Mein Opa (gestorben 1977) war im 1. WK zum Schluss als Uffz. Mitglied der "Ratzeburger Jäger", einer Art Elitetruppe der kaiserlich deutschen Armee im 1. WK. Als solcher war er anfangs an der Ostfront, dann in Rumänien, dann in Italien am Isonzo und später an der Westfront eingesetzt, wo er 1918 in französische Gefangenschaft geriet.

Er erzählte mir einmal folgendes:

1. Die Österreicher hätten den Spitznamen "Kamerad Schnürschuh" gehabt, da sie im Gegensatz zu zu den Deutschen keine Kampfstiefel aus einem Stück trugen ("Knobelbecher").

2. Neben den Deutschen lagen in Opas Frontabschnitt in den Karpaten ungarische und ruthenische Truppen der K. u. k. - Armee. Die seien beim ersten Schuss zu den Russen übergelaufen. Die so entstandenen Lücken habe man nur mit MG-Kreuzfeuer schließen können. Überhaupt sei die Qualität der K. -u. k. - Armee äußerst schlecht gewesen, Kampfwert miserabel.

3. Das größte Problem neben dem Feind seien die Läuse gewesen.

4. Die größten Marschleistungen musste Opa im 1. WK nach dem Durchbruch von Flitsch/Tolmein im Oktober 1917 am Stück absolvieren, ca. 150 km durch die oberitalienische Tiefebene. Die italienische Armee hatte sich aufgelöst und konnte erst an der Piave mit alliierter Hilfe wieder eine Front bilden.

5. Der Spitzname der Italiener war "Schlappenseucher".
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18.07.2012, 16:01
Beitrag: #14
RE: Geschichten den ersten Weltkrieg betreffend .
Nur so aus Neugierde, habt ihr das aufgeschrieben oder hast du dir das alles gemerkt, liberace?
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19.07.2012, 11:32
Beitrag: #15
RE: Geschichten den ersten Weltkrieg betreffend .
Das hat mir mein Opa mehrfach so erzählt. Er war äußerst glaubwürdig. Im II. WK war er als Oberfeldwebel in Russland dabei. Da hatte er auch Glück. Er gehörte zur 6. Armee (Stalingrad). Eines Tages musste die Kompanie antreten und auf 2 abzählen. Alle ungeraden Zahlen - Opa war dabei - kamen zur Heeresgruppe A in den Kaukasus. Das hat ihm wohl das Leben gerettet.
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19.07.2012, 11:45
Beitrag: #16
RE: Geschichten den ersten Weltkrieg betreffend .
(16.06.2012 08:50)Luki schrieb:  .

Servus .

Diese Thema ist gedacht für die kleinen oder persönlichen Geschichten
oder auch des Erlebten und die Schicksale der Ahnen .
Oder kleine Erzählungen aus dem Kriege 1914/18. die nicht unbedingt schlachtenentscheidend waren , aber erwähnenswert für uns Nachgeborene sind .

luki

Hallo Luki, ich bin`s - Hardy Krüger, ha, ha, jetzt bin ich liberace, viele Grüße ins schöne Traun
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19.07.2012, 12:39
Beitrag: #17
RE: Geschichten den ersten Weltkrieg betreffend .
Vor vielen Jahren habe ich mit meinem Bruder mal Uropas Nachlass angesehen. Dabei aus dem 1.WK das EK1 und der Mecklenburgische Verdienstorden mit Urkunde ("Wir Friedrich Franz...). Er war m.W. Sanitäter und auch mal verschüttet. Er hat sich später stolz mit seinen Orden ablichten lassen. Tja, also einen Helden in der Ahnenreihe...

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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19.07.2012, 18:10
Beitrag: #18
RE: Geschichten den ersten Weltkrieg betreffend .
In den 60 Jahren konnte mir niemand von den rd. 60 jährigen erklären, was sie in Frankreich und Belgien gesucht haben, wie mir auch Niemand damals erklären konnte, was die damals 40 jährigen in Russland verloren hatten.

Als ich 1964 in der Neumünsteraner Vicelin-Kirche bei einem Gottesdienst das Geseibel des Standortpfarrers hörte, und dann noch das Lied vom "Guten Kameraden" gesungen werden sollte - ein Lied, gerne im 1. Weltkrieg gesungen, - da hätte ich Erbrechen können.
Beim Rausgehen meinte ich zu dem Mann "Sie wollen ja schon wieder die Menschen in den Tod jagen" was mir eine Diszipinarstrafe einbrachte.

Der Gute Kamerad, das war der Todesschrei des Mannes vor Verdun nach seiner Mutter, dem durch einen Querschläger die Bauchdecke aufgerissen wurde und der verzweifelt die hervorqellenden Därme wieder zurückzudrücken versucht.

Der Gute Kamerad, das waren die Überreste eines Mensche, neben dem gerade eine Granate explodiert war.

Der Gute Kamerad, wie er anläßlich der 50 jährigen Wiederkehr des Kriegsbeginns vom Paris Match fotografisch dargestellt wurde: vom Regen freigewaschene Gerippe und Schädel, mit bleckenden Zähnen als würden sie lachen.
Fotos voller Anklage, die ich zum Missfallen meiner Vorgesetzten in meinem Spind und über mein Bett gehängt hatte, um gar keine positiven Gedanken aufkommen zu lassen, Gedanken, die ich immer verstärkter von meinen Kameraden hörte.

Und hinter jedem Foto mit Sicherheit eine weinende Mutter, Ehefrau oder Braut.

Der Gute Kamerad, das sind z.b. die kleinen Gruben, 30 x 30 cm und 30 cm tief, ganz hinten auf dem Friedhof von Halbe, 3, 4 sind immer vorbereitet, um die Reste des Guten Kameraden aufzunehmen, wenn einer dieser Guten Kameraden gefunden wird, 30 x 30 x 30 cm und ein kurzes Gebet, das reicht doch für einen Guten Kameraden.
Der Gute Kamerad, das ist der Unterschenkelknochen, der immer noch im Knobelbecher steckt und den ein Bagger bei Feldarbeiten zufällig findet.

Insofern ist der Anspruch der Thema-Eröffnung korrekt, über Dinge zu schreiben, die erwähnenswert für die Nachgeborenen sind.

http://www.youtube.com/watch?v=SS1dO0JC2EE
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19.07.2012, 19:39
Beitrag: #19
RE: Geschichten den ersten Weltkrieg betreffend .
(19.07.2012 18:10)krasnaja schrieb:  Der Gute Kamerad, das sind z.b. die kleinen Gruben, 30 x 30 cm und 30 cm tief, ganz hinten auf dem Friedhof von Halbe, 3, 4 sind immer vorbereitet, um die Reste des Guten Kameraden aufzunehmen, wenn einer dieser Guten Kameraden gefunden wird, 30 x 30 x 30 cm und ein kurzes Gebet, das reicht doch für einen Guten Kameraden.
Der Gute Kamerad, das ist der Unterschenkelknochen, der immer noch im Knobelbecher steckt und den ein Bagger bei Feldarbeiten zufällig findet.

Insofern ist der Anspruch der Thema-Eröffnung korrekt, über Dinge zu schreiben, die erwähnenswert für die Nachgeborenen sind.

Hast recht.

Ich war mal mit 15 im Elsass mit der Kriegsgräberfürsorge Grabpflege von Soldatengräbern. Ca. die Hälfte der Toten aus dem 1. WK die andere Hälfte aus dem 2. WK.. Man übersieht oft, dass der Krieg 44-45 nochmals gehörig über das Elsass gefahren ist.
Die WK2 Toten waren so in der Regel 1-2 Jahre älter als wir.

"Hier ruhen 21 unbekannte deutsche Soldaten" stand auf einem etwas breiteren Grab.

In Metzeral auf dem Marktplatz haben wir uns lange mit einem alten Mann unterhalten, er lief noch in Holzschuhen. Kriegsteilnehmer von 14-18.
Auf Wiedersehen, haben wir uns verabschiedet, aber nicht im Massengrab war seine Antwort.

Und genau dahin führt das alles! Unabwendbar.
Im Prinzip sollte das obligatorisch sein. Diese Grabpflegen für Heranwachsende.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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19.07.2012, 21:13
Beitrag: #20
RE: Geschichten den ersten Weltkrieg betreffend .
Ein ehemaliger Offizier französischer Offizier aus dem 1. WK, der uns als Fremdenführer durch das Fort Douaumont führte, kam auch auf die Kolonialtruppen aus den afrikanischen Kolonien Frankreichs zu sprechen. Diese machten in der Regel keine Gefangenen, sondern schächteten sie wie zu Haus bei den Stammeskriegen im Kral. Er sagte wörtlich: "Wir haben versucht, ihnen das abzugewöhnen, aber es ist uns nie ganz gelungen."
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