Wahlen-Allgemein 2015:
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25.09.2015, 22:06
Beitrag: #82
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Landtagswahl Oberösterreich - Analyse/Wahlkampf:
Übermorgen ist die Wahl in Oberösterreich, meinem Heimatbundesland. Die Wahl ist sehr präsent, alles zugepflastert mit Plakaten, ständig finden irgendwo Wahlkampfveranstaltungen statt und auch Runden zur Wahl (eine zur Gemeinderatswahl in Linz habe ich persönlich gesehen). Hier möchte ich die Wahlstrategien für die Landtagswahl nochmals analysieren:
-ÖVP: Die Volkspartei wirkt zunehmend nervös. Anfangs konnte man darauf bauen das man mit Landeshauptmann Pühringer weiterhin sehr viel stärker sein wird, als die Konkurrenz. Bei Umfragen wird die FPÖ aber zunehmend stärker. Die Strategie ist, so mein Eindruck, alles zu geben. Man hat die meisten Plakate, Auftritte mit gigantischem Aufwand, etwa gestern am Linzer Hauptplatz (etliche Veranstaltungen haben keine so große Bühne wie Pühringers Auftritt gestern), usw.. Eine Kampagne mit einheitlichen Motto gab es nicht, dafür zig verschiedene Kampagnen. Pühringer stellt sich als derjenige dar, der am ehesten schwierige Probleme lösen kann. Pühriger steht im allgemeinen total im Mittelpunkt des Wahlkampfes. Möchte bei jeder der im Landtag vertretenen Parteien auch mal was Kurioses oder „besonders geistreiches“ vom Plakatwahlkampf veranschaulichen. Bei der ÖVP ist es das Wortspiel „Seppverständlich“, muss sagen echt aussagekräftig. -SPÖ: Meiner Meinung nach wirkt Spitzenkandidat Entholzer recht sympatisch, aber irgendwie doch nichtssagend. Nichtssagend ist, meiner Ansicht nach, auch der ganze Wahlkampf der Sozialdemokraten. Entholzer mit Megaphon und einem typischen SPÖ-Wert. Nichts womit er sich mal für eine Zeit in den Vordergrund spielen konnte. Irgendwie wirkt das Ganze nicht gelungen und eher nicht besonders bemüht. Kurz gesagt ein schwacher Wahlkampf (mit hohem Budegt) der außer das übliche von der SPÖ nicht sehr viel aussagt. Besonders geistreich ist für mich folgendes Versprechen auf einem Plakat: „Sichere Arbeitsplätze für alle“. Toll Entholzer kann scheinbar in einer Zeit in der ich behaupten würde das es kaum noch wirklich sichere Arbeitsplätze gibt, solche gleich für alle schaffen, wie das gehen soll, darüber habe ich nichts Näheres gehör. -FPÖ: Der FPÖ wird ein großer Wahlsieg vorausgesagt. Anfangs war man hinter der SPÖ, rückte knapp heran und nun ist die Freiheitliche Partei in vielen Umfragen schon weit vor der SPÖ. Spitzenkandidat ist Wohnbaulandesrat Hainbucher, dahinter Ex-FPÖ-Oberösterreich-Chef Steinkellner. Die Wahlkampflinie ist etwas gemäßigter als vor ein paar Jahren noch, erinnert jedoch auch von Plakatdesign usw., genauso wie von der Themensetzung her, an die meisten FPÖ-Kampagnen der letzten Jahre. Im Vordergrund sind Themen wie Zuwanderung, oder Sicherheit. Geistreiches Versprechen ist das nach „Sicheren Grenzen“, tolles Thema in einem Landtagswahlkampf, welche Grenzen möchte Hainbucher sichern? Die zu Deutschland oder die zu Tschechien (an diese Länder grenzt Oberösterreich)? -Grüne: Die Grünen treten nochmals mit Rudi Anschober an. Anschober ist Umweltlandesrat und regierte die letzten Jahre mit der ÖVP zusammen. Anschober ist bei den Grünen einer derjenigen bei denen man merkt, dass ihm die Umwelt wirklich am Herzen liegt. Doch dieser Wert, der ihn so prägt, rückte im Zuge des Wahlkampfs immer mehr in den Hintergrund. In Linz fällt mir auf, dass auch Anschober selbst immer weniger präsent ist, desto länger der Wahlkampf dauert, kann aber auch sein das man hier absichtlich die „Stadtgrünen“ mehr in den Vordergrund stellt. Was die Themen betrifft wird diverses plakatiert. Meist versucht man das ganze möglichst „Witzig“ rüber zu bringen. Manches Mal frage ich mich ob die Grünen bemerken, dass sie die einzigen sind die das lustig und originell finden. Besonders „gelungen“ ist das Plakat in dem man Pühringer jetzt schon zum Wahlsieg gratuliert. Was man damit aussagen will? Ein Rätsel. Was auch noch erwähnenswert ist, ist das man sich dazu bekennt (auch auf Plakaten) das man weiterhin Schwarz-Grün möchte. Wichtig wäre es hier aber nicht den Landesrat zu verlieren. Neos: Die Neos werben auf Dreiecksständern mit der „Baustelle Politik“ und ihren Spitzenkandidaten als Bauarbeitern. Wirklich präsentieren konnte sich Spitzenkandidatin Raab, finde ich nicht, obwohl die Neos meist bei Diskussionsrunden usw. dabei sein durften. Insgesamt ein eher unauffälliger Wahlkampf. KPÖ: Die KPÖ tritt mit Leo Furtlehner als Spitzenkandidat an, ihr werden kaum größere Chancen vorhergesagt. Mein Eindruck ist das man sich hauptsächlich auf die Städte konzentriert, in Linz war man z.B. in der Anfangsphase des Wahlkampfs mit kleineren Plakaten sehr stark präsent. Man möchte sich hier wohl auch für den Gemeinderat möglichst gut positionieren, in Linz ist man in diesem auch vertreten. Die Positionen sind die üblichen, freie Fahrt mit den Öffis, Wiederstand, Gerechtigkeit usw. das wird mit Comics (auf denen man Hände sieht) präsentiert. CPÖ: Keine Plakate habe ich bisher von der CPÖ mit Spitzenkandidat Dragomir gesehen. Dieser Partei werden ebenfalls nur wenige Chancen eingeräumt. |
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