Stalingrad: Kein Schritt zurück - sinnvoll oder Verheizen
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15.05.2014, 17:28
Beitrag: #4
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RE: Stalingrad: Kein Schritt zurück - sinnvoll oder Verheizen
Weiß ja nicht, ob das alles stimmt, was hier vermutet wird.
Mein Kenntnisstand ist der, dass bei der gesamten "Operation Blau", also der Sommeroffensive 1942, keine großen Verbände der Roten Armee mehr eingekesselt wurden wie noch ein Jahr zuvor. Sondern sie zogen sich immer weiter zurück, was die deutschen Truppen naturgemäß ermüdete und Material verschliß, und die Versorgungswege auf unverantwortliche Weise ausdehnte. Dazu kam noch, dass der scheinbar schwache Widerstand die OHL so optimistisch stimmte, dass sie ihren ursprünglichen Angriffsplan aufgab und die gesamte Heeresgruppe Süd aufteilte, die 6.Armee nach Stalingrad und die Wolga abriegeln, der Rest zu den Ölfeldern des Kaukasus. Während des Sommers wurde Material und Truppen für eine Gegenoffensive in die schwachen Flanken des Feindes formiert und deshalb musste Stalingrad verteidigt werden, um die besten Truppen der Deutschen nicht freizugeben und sich im Hinterland aufzufrischen. Um den Nachschubweg Wolga ging es wohl erst in zweiter Linie, weil die Deutschen den Schiffsverkehr längst unter Feuer nahmen. Die Sowjets hatten nämlich inzwischen ein Jahr Zeit, von der Deutschen Blitzkriegtaktik zu lernen und vor allem zu lernen, wie man ganze Armeen einkesselte. Rein von den Opferzahlen, das stimmt auf der anderen Seite bestimmt, hätten mehr Sowjets überlebt, wenn sie sich auch aus Stalingrad rasch zurückgezogen hätten. Aber dann wäre die Heeresgruppe Süd noch im Sommer 1943 in Stalingrad gesessen. Übrigens: Auf der Ostseite der Wolga fängt die Steppe an, da kommt nicht mehr viel bis Wladiwostock, so ungefähr. Wahrscheinlich wäre die 6.Armee nicht ans Ostufer gegangen, der Auftrag, die Wolga zu sperren, war erfüllt. "Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara) |
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