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Jesus und die Frauen Presseschau
29.10.2012, 10:55
Beitrag: #31
RE: Jesus und die Frauen Presseschau
(15.10.2012 18:54)913Chris schrieb:  Markus war, so weit wir das sagen können, einer der Begleiter des Paulus, laut Wikipedia soll sich die Jerusalemer Urgemeinde im Haus seiner Mutter getroffen haben. Es könnte also durchaus sein, dass er Jesus noch persönlich kennengelernt hat, mindestens aber kannte er Zeitgenossen Jesu persönlich.

Ergänzung:
Markus schrieb für die Gemeinde von Rom. Er war aber nicht Bischof von Rom (= Papst!), sondern "nur" ein Mitarbeiter des damaligen Bischofs. Die Bischöfe, auch die römischen, arbeiteten damals noch im Kollegium...

Interessanterweise spricht Markus Jesus regelmäßig als "Sohn Gottes" an. Dieser Terminus technicus stammt aus der jüdischen "Königstheologie" (und war sicher auch den frühen Christen bekannt). Damit werden die jüdischen Könige bezeichnet, im Sinne von "Adoptivsöhnen" Gottes. Bei Markus nun spricht Jesus kaum einmal von sich selber als "Sohn Gottes" (wenn, dann wird der Ausdruck "Menschensohn" benutzt), er wird immer nur von anderen so genannt.
Und zwar immer dann, wenn die anderen ihre Meinung äußern, Jesus sei der Messias, allerdings sehen sie ihn dann als Messias in der politischen Dimension, der also die Römer aus dem Land werfen soll und ein neues - irdisches - Königreich Israel errichten soll.
Das will nun Jesus gerade nicht, insofern ist das eine Kritik an denen, die ihn "Sohn Gottes", also König nennen.

Von einem leitenden Mitarbeiter des Papstes eine tolle Aussage. Allerdings nur, wenn man vom späteren Papstbild ausgeht. In der Frühzeit war das römische Bischofsamt noch ganz anders..

Da sich das "Gattin-Jesu"-Fragment mittlerweile als Fälschung herauszustellen scheint, ist die Diskussion darüber, ob Jesus nun eine Ehefrau hatte oder nicht, obsolet. Dennoch auch hierzu noch meine zwei Cent: Ein Grund, warum eine Frau Jesu in den kanonischen Evangelien nicht erscheint, könnte sein, dass eine solche Person für die Autoren der Evangelien schlicht so unwichtig war für ihre theologische Botschaft, dass sie sie nicht erwähnten.
Gerade Markus spricht ja auch von "Brüdern" Jesu, die mit ihm sprechen wollen und von Jesus wieder heimgeschickt werden, mit dem Hinweis, die, die an ihn glauben, seien seine Brüder.
"Brüder" können im damaligen Sprachgebrauch auch Cousins etc. sein. Ist aber auch unerheblich. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass für Markus (und die anderen Evangelisten) selbst die engere Familie Jesu kaum einmal eine Bemerkung wert ist, und wenn, dann in theologischem Zusammenhang.

VG
Christian
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RE: Jesus und die Frauen Presseschau - 913Chris - 29.10.2012 10:55

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