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Jesus und die Frauen Presseschau
16.10.2012, 23:38
Beitrag: #25
RE: Jesus und die Frauen Presseschau
Jetzt muss ich also doch mit dir über den Glauben diskutieren.Wink

Also, um es kurz zu machen- ich bin keine Christin in dem Sinne, daß ich mir Gedanken um die jungfräuliche Geburt und die Wiederauferstehung mache. Daran glaube ich einfach nicht.

Was mich aber gleichwohl berührt, ist das, was er gepredigt hat. Ich glaube, das war einzigartig. Liebe deinen Nächsten, vergebe deinen Peinigern. Jeder hat die Möglichkeit, zu bereuen und sich zu verändern.
Daran glaube ich, und wenn ich auch nicht daran glaube, daß Jesus der leibliche Sohn Gottes war, so denke ich doch, daß er der geistige Sohn Gottes war.

Meiner Meinung nach- und das ist nur ein Glaube, den ich nicht beweisen kann, sondern nur ein Glaube- wurde diese Botschaft, die von Jesus ausging von Menschen mit unterschiedlichen (Kultur)-Hintergründen unterschiedlich aufgefaßt, weswegen sich z.B., in Ägypten mit der koptischen Kirche eine andere Richtung entwickelt hat.

Ich glaube weiterhin, daß der Glaube, der sich heute in der römisch-katholischen Kirche wiederfindet, vor allem das Werk eines Mannes ist- und zwar das Werk des Paulus.
Paulus, der in den römischen Traditionen verhaftet war, erlebte durch diese neue Botschaft einen Sinneswandel- aber er blieb dennoch Römer. Und er wollte diesen Glauben nach Rom tragen. Paulus kannte seine Landleute, und er wußte, in welchen Punkten er stärker betonen, welche er weglassen mußte, damit er in Rom auch Verbreitung finden konnte. Er wollte, daß das weitergetragen wurde, was ihm an dem neuen Glauben am wichtigsten schien. Was ihm unwichtig erschien, das ließ er weg.

Und hier komtm dann wieder der Glaubensaspekt zum tragen- ein gläubiger Christ glaubt, daß diese Überzeugung von Gott kam. Ich glaube es nicht.

Diejenigen, die später über diesen Glauben zu entscheiden hatten, waren wie Paulus- geprägt von der römischen Kultur, aber auch berührt von der Botschaft des Christentums. Beides zusammen macht in meinen Augen den Kern des römisch-katholischen Glaubens aus.

Mich überrascht es nicht wirkllich, daß dann später keiner mehr den Kanon anfechten wollte, bei allen Fehlern, die man der Institution Kirche vorwarf. Denn da war der Glaube schon zu sehr in der Kultur verwurzelt.

Und um auf das Thread-Thema zurückzukommen- ich denke auch, daß sich in der Geringschätzung der Frauen in der katholischen Kirche durchaus die Geringschätzung der römischen Kultur wiederspiegelt, die es Frauen nicht einmal zugestand, einen eigenen Vornamen zu führen. In der eine Julierin immer Julia hieß, und wenn sie bereits sechs Schwestern hatte, die Julia hießen.

Für Paulus als Römer waren die Frauen um Jesus nicht wichtig. Und deswegen waren sie es später auch in der Kirche nicht...

Aber wie gesagt, das ist eine reine Glaubenssache.

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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RE: Jesus und die Frauen Presseschau - Bunbury - 16.10.2012 23:38

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