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Hat die (Mutter)Sprache Einfluß auf das menschliche Denken und Handeln?
21.10.2013, 22:00
Beitrag: #84
RE: Hat die (Mutter)Sprache Einfluß auf das menschliche Denken und Handeln?
(21.10.2013 19:13)Uta schrieb:  Ich kann es mir kaum vorstellen, dass ich anders wäre, wenn ich beispielsweise Englisch als erste Muttersprache gelernt hätte,

Natürlich kannst du dir das nicht vorstellen. Erst recht dann nicht, wenn du logisch an die Sache herangehst. Wink

Es geht hier um Wahrnehmung.

Du willst doch nicht abstreiten, daß die Art und Weise, wie man an Dinge herangeht, davon abhängig ist, wie man sie wahrnimmt?
Ich habe einige Anhaltspunkte dafür, daß die Sprache Einfluss auf die Wahrnehmung haben könnte.

(21.10.2013 19:13)Uta schrieb:  vorausgesetzt, meine Sozialisierung und meine persönlichen Prägungen und Erfahrungen wären identisch geblieben - denn das wäre, so wie ich es verstanden habe, die Voraussetzung, um überhaupt solche Betrachtungen anzustellen - wobei ich mir hier auch nicht sicher bin, dich richtig verstanden zu haben.

nein, es kann ja gar nicht sein, daß deine Sozialisierung exakt gleich ist, wenn ich recht habe und die Muttersprache Einfluss auf die Wahrnehmung hat- die hat sie ja dann auch auf dein Umfeld.
Aber es geht hier um Nuancen oder minimale Verschiebungen.
Die dennoch einen Einfluss auf deine Wahrnehmung nehmen können...


(21.10.2013 19:13)Uta schrieb:  Ich vermute mal, du meinst jetzt nicht die grammatikalen Unterschiede, oder? Denn das würde vermutlich das ganze Forum füllen....

Wesentlichster Unterschied zu allen Romanischen und Indogermanischen Sprachen ist vermutlich der, dass das Ungarische eine agglutinierende Sprache ist, das heißt, sämtliche Präpositionen des Ortes, der Zeit sowie tempi, numeri, possesiva etc. werden in kurzen Endungen an einen Wortstamm angehängt.
Beispiel: Ich gehe in mein Haus = hásamban megyek
wobei hás = Haus,
hásam = mein Haus
hásamban = in mein Haus
und medyek = ich gehe
(alle Ungaren mögen mir verzeihen, falls ich was falsch geschrieben habe Blush)

Schon allein aus diesem Grund ist es relativ schwer von der Grundstruktur her Gemeinsamkeiten zwischen Deutsch und Ungarisch zu finden außer der einen - beide Sprachen sind s**schwer zu lernen.

Stimmt- die gemeinsamkeiten sind schwieriger zu finden. Da ich noch nicht die leiseste Ahnung habe, in welche Auswirkungen angehängte Pronomen auf die neuronalen Vernetzungen im Unterstied zu getrennten haben, stelle ich das jetzt einfach mal zurück. (Aber möglicherweise hebt diese Verknüpfung zu einem Wort die lautsprachliche Härte wieder auf. Das würde mir zumindest ein Kinesiologe so sagen...)

(21.10.2013 19:13)Uta schrieb:  Du erwähnst in deinen Ausführungen immer wieder das "typisch deutsch". Deutsch (NUR sprachlich gesehen!) im Sinne von strukturiert, gründlich, geradlinig. Habe ich das richtig verstanden?.

Nein, hast du nicht. Für mich bedeutet "typisch deutsch" eben nicht strukturiert, gründlich und geradlinig. Ich weiß, daß die allgemeinen Definitionen von "typisch deutsch" sind, aber die halte ich für viel zu platt und übertrieben.

"Typisch deutsch" ist viel eher, daß der typische Deutsche alles geordnet haben und strukturiert haben will, weil er sich damit ansonsten überfordert fühlt. Das Chaos, das Ungeordnete, das unstrukturierte wird als "Bedrohung" wahrgenommen. (Wie damals die Freigabe der Ladenöffnungszeiten....) Das heißt nicht, daß er diese Ordnung selbst herstellen will oder kann.


(21.10.2013 19:13)Uta schrieb:  Nun, wenn es ein "typisch ungarisch", allein abgeleitet von der Sprache gibt, dann wäre "typisch ungarisch" wesentlich geradliniger, wesentlich stringenter und penibel genau. Und gerade das sind die Ungaren jetzt eher weniger, ohne dabei jemandem zu nahe treten zu wollen.


Das ist schon wieder viel zu globalgalaktisch. Ein sogenannter Mentalitätszug kann niemals auf nur einen Bestandteil der nationalen Identität zurückzuführen sein...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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