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Hat die (Mutter)Sprache Einfluß auf das menschliche Denken und Handeln?
12.09.2012, 11:30
Beitrag: #8
RE: Antideutsch sein
(11.09.2012 23:49)Renegat schrieb:  Mmh, gut, dass du es nicht Mentalität nennst, denn damit habe ich auch Probleme. Menschen sind soziale Wesen und lernen voneinander. Je vielfältiger ihre Umwelt ist, desto mehr unterschiedliche Verhaltensweisen lernen sie kennen. Eine, durch die deutsche Sprache geprägte Art und Weise mit Problemen umzugehen, kann ich nicht erkennen. Da gibt es große individuelle Unterschiede.

Bist du Krimileser? Amerikanische Krimis unterscheiden sich von englischen Krimis, aber nicht so sehr wie von skandinavischen Krimis. Die wiederum haben mehr mit deutschen Krimis gemeinsam.
Ich finde überhaupt, daß sich Krimis ganz hervorragend für soziologische Studien eignen...


(11.09.2012 21:10)Renegat schrieb:  Mmh, damit habe ich Probleme, denn 1. ist deutsch nur eine von vielen germanischen Sprachen, das müßte ja für alle Sprachen gelten.

(11.09.2012 23:00)Bunbury schrieb:  Wie ist denn die südeuropäische Herangehensweise im Gegensatz zu unserer?

Vor allem sehe ich eine gewisse Leichtigkeit, eine größere Bereitschaft, Dinge auf sich zukommen zu lassen, als alles sofort zu analysieren zu wollen, was mitunter da Probleme schafft, wo gar keine sind. Wie man an dieser Debtatte hier sieht, die ich als "Typisch deutsch" betrachten würde.

Vergleiche einfach mal die Politik in unterscheidlichen europäischen Ländern miteinander...

(11.09.2012 23:00)Bunbury schrieb:  Ich sehe auch die allgemeine Kopflastigkeit der deutschen Sprache nicht. Schachtelsätze und komplizierte Satzstrukturen gibt es in jeder Sprache auf höherem Niveau oder in wissenschaftlichen Kreisen. Eine gehobene Schriftsprache zu verwenden, ist Abgrenzungsmittel einer Fachelite.
#

Auf wissenschaftlichem Niveau hast du sicher recht. Aber ich habe mehrere Bücher der Unterhalitungsliteratur in deutscher und in englischer Sprache gelesen. In der deutschen Übersetzung kommen sehr viel mehr verschachtelte Sätze und Nebensätze vor als in der englischen, die dafür oft das Partizip hat...

(11.09.2012 21:10)Renegat schrieb:  Englisch ist eine weit verbreitete Zweitsprache.

Ja, aber warum? Warum wird das Englische so begeistert aufgenommen, daß man hierzulande mittlerweile nicht einmal mehr Filmtitel ins Deutsche übersetzt z.B.?
Das läßt sich auch nicht unbedingt damit erklären, daß es die allmächtige Wirtschaftssprache ist oder daß die Amerikaner die führende Nation ist.
Englisch wird deshalb so begeistert aufgenommen, weil es einen einfacher denken läßt. Ich stelle das jedes Jahr wieder im Schottlandurlaub fest, wenn ich dann nach zwei Wochen mit den Schotten über Poliitk diskutiere. Mir fällt es mitunter in dieser Fremdsprache, in der ich alles andere als Vokabelsicher bin, leichter, gewisse Gedankengänge zu erklären als im Deutschen.

(11.09.2012 21:10)Renegat schrieb:  Das ist ein interessantes Thema, gibt es dazu neurologische Untersuchungen?
Warum schult Latein das analytische Denken? Unser Gehirn bearbeitet die Analyse der allermeisten Vorgänge im Hintergrund, unbewußt, viel schneller als uns klar ist und wir meinen dann, wir hätten eine Bauchentscheidung getroffen. Habe ich mal gelesen über intuitive Entscheidungen.Smile

Warum es das tut, weiß ich nicht genau. Aber es gab mal eine Untersuchung darüber, daß es Kindern, die Latein gelernt haben, leichter fällt, strukturiert an Problemstellung heranzugehen als Kindern, die eine andere Fremsprache gelernt haben.
Mag sein, daß diese Untersuchung inzwischen überholt ist- aber damals klang das recht überzeugent...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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