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Volksempfänger, Volkswagen, Volksmotorrad, volkskühlschrank...
11.03.2017, 15:22
Beitrag: #51
RE: Volksempfänger, Volkswagen, Volksmotorrad, volkskühlschrank...
(11.03.2017 00:39)Suebe schrieb:  André Citroen hat seine Firma in der Spielbank verzockt.
Das ist Fakt.
Zu meinem Großvater, damals noch wohlhabender Geschäftsmann, kam ein Nachbar, ebenfalls Geschäftsmann, aber weniger erfolgreich. Er brauche einen für damalige Verhältnisse sehr hohen Betrag (2 VW Käfer? Wohl noch mehr.) kurzfristig zur Überbrückung einer Krise, er bekomme das Geld sehr bald schon zurück. Unter Nachbarn und ehrlichen Kaufleuten doch eine Ehrensache! Ok, das Geld wechselte den Besitzer.
Kurze Zeit später kam der Bittsteller wieder daher. Tja, mit der Rückzahlung werde es nichts. Er war zur Vermehrung des Betrags in der Spielbank. Damit er mit dem Gewinn wieder finanziell Luft habe und das Geld gleich zurückgeben kann. Ist ja eine alte Weisheit, in der Spielbank gewinnt am Ende immer der Spieler. Klar, weiss jeder.
Tja, nur der Nachbar hatte eben Pech. Und Opa blauäugig hatte Mitleid und wohl einfach sein Geld in den Wind geschrieben. 2 Jahrzehnte später war es übrigens genau umgekehrt, der Sohn des Spielers war sehr erfolgreich und das Geschäft meines alten Herrn in der Krise. Aber die Zeiten der Nachbarschaftshilfe waren vorbei...

Was ich damit sagen wollte: So war es wohl. Firma in den Miesen. Der Spieler denkt, er gewinnt immer. So wie Verbrecher denken, sie werden nie erwischt. Am Ende ist es wurscht, was zuerst da war. Michelin war als neuer Eigner ein Glücksfall.

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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14.04.2017, 21:54
Beitrag: #52
Volkstraktor
Ab 1937 wurde, um dem zunehmenden Arbeitskräftemangel in der Landwirtschaft abzuhelfen, in Deutschland ein "Volkstraktor" entwickelt.
Entwicklungsleiter wie beim Volkswagen Prof. Porsche.
und auch die Vorgaben ähneln sich. Großserientauglich, einfache Bedienung und -Wartung, und hohe Zuverlässigkeit.
Und nicht zu vergessen, ein Verkaufspreis von weniger als 1.000 Reichsmark
der über die Großserie, angedacht war eine Jahresproduktion von über 100.000 Stück, realisiert werden sollte.

Auch da gab es Paralellen zu Ford. Dieser hatte sich im 1.WK ein Geschäft davon versprochen, die Bauern Englands und Frankreichs (Pferdemangel!) mit Traktoren zu versorgen. (Seine Miteigentümer waren allerdings anderer Meinung, so musste Ford dies auf eigene Kappe durchziehen unter dem Markennamen Fordson)

Es ging beim Volkstraktor "eigentlich" wie beim Volkswagen, ein paar Prototypen wurden gebaut, ein Werk geplant .... und der Krieg kam.
Das Werk allerdings war, anders als das Volkswagenwerk noch im Planungsstadium, und eine militärische Verwendung eines kleinen Traktors scheint sich auch nicht ergeben zu haben.
Jedenfalls war von offizieller Seite ab Kriegsbeginn zuerstmal"aus die Maus".
In der zweiten Kriegshälfte wurde der Landmaschinenmangel anscheinend gross, und von einer Fabrik im besetzten Italien sollte eine Serie des Volkstraktors gebaut werden. Was aber kriegsbedingt dann auch unterblieb.

Porsche hat die Prototypen "gebunkert" und auch noch weiterentwickelt.

Nach dem Krieg war der Bedarf an Landmaschinen riesig, Porsche suchte einen Lizenznehmer für den "Volkstraktor" und fand ihn in dem Uhinger Werkzeughersteller Allgaier. Der den Traktor als AP 17 herstellte (Allgaier Porsche 17 PS)
Qualität und Preis stimmte, der Traktor wurde ein großer Verkaufserfolg.
Trotzdem hat sich Allgaier 1955 aus dem Geschäft zurückgezogen, Mit Werkzeugen wäre mehr zu verdienen, hieß es. Vielleicht waren die Porsche-Lizenzforderungen auch hoch. Ich weiß es nicht.
Es begann jedenfalls ein neues Kapitel beim Volkstraktor, jetzt unter dem Namen Porsche-Diesel

Teil 2 folgt

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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15.04.2017, 10:32
Beitrag: #53
RE: Volksempfänger, Volkswagen, Volksmotorrad, volkskühlschrank...
Ein OT-Zwischenruf:
Vor vielen Jahren hatte ich geschäftlich viel mit einem damals schon Älteren zu tun.
Der hat in den begnnenden 5ern Landmaschinen verkauft. Natürlich hauptsächlich Traktoren.
Mit dem jungen Bauern sei meist alles schnell klar gewesen. die kannten die Vorteile der Motorisierung aus "feldgrauen Zeiten", dann hätte aber oftmals der alte Bauer auch noch etwas wissen wollen.
"wie stark ist der?" wäre dann oft die Frage gewesen, und auf die Antwort 12 PS, 13 PS je nachdem, soll nicht nur einmal das Geschrei groß gewesen sein,
"ob man einen Vogel hätte, mit 12 oder 13 Rössern zum Pflügen zu fahren..."

es war damals das Wissen, dass ein Pferd kurzzeitg auch 10PS Leistung bringt, noch nicht so verbreitet.

Der Porsche-Allgaier hatte 17 PS

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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15.04.2017, 20:38
Beitrag: #54
RE: Volksempfänger, Volkswagen, Volksmotorrad, volkskühlschrank...
Nachdem Allgaier aus dem Geschäft ausstieg, gewann Porsche Mannesmann als neuen Partner.
Die neue Mannesmann Tochter "Porsche-Diesel-Motorenbau Friedrichshafen" übernahm die Produktion. Die technische Fortentwicklung und Betreuung nach wie vor bei der Porsche KG.
Das Modellprogramm wurde erweitert, es gab nun 1-2-3und4-Zylinder Motoren das Design wurde verändert, die elegante Motorhaube wurde zum Erkennungszeichen des Porsche-Diesel.
Man hatte zeitweilig 12% Marktanteil in Deutschland und war nach Stückzahl zweitgrößter Schlepperhersteller in Deutschland.
Gegen Ende der 50er Jahre war der Traktoren-Markt aber ziemlich gesättigt, Porsche hatte auf den technishen Wandel und die sich ändern Kundenwünsche wohl auch zu spät reagiert.
Jedenfalls Mannesmann stieg aus.
Porsche kam dann noch mit MAN ins Geschäft, versuchte noch etliches, aber der Markt verlangte Traktoren mit 50PS und mehr, und die hatte Porsche nicht im Angebot. So wurde die Produktion 1963 eingestellt.

Saldiert, es wurden ca. 40.000 Allgaier-Porsche und 120.000 Porsche-Diesel verkauft, war der Erfolg des "Volkstraktors" immens.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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24.09.2018, 19:39
Beitrag: #55
RE: Volksempfänger, Volkswagen, Volksmotorrad, volkskühlschrank...
Noch einen Nachklapp.
In den 50er60ern Jahre gab es in West-Deutschland "VolksKraftstoff" zu kaufen. Verkauft an Tankstellen mit dem Zeichen VK
Der Sprit sollte so 8bis10 Pfennige billiger sein als an den Markentankstellen, was sich aber nicht lange durchhalten ließ.
Initiator und Besitzer war Georg von Opel der sein Dollar-Vermögen aus dem Verkauf der Opel-Autowerke auf alle möglichen Art und Weise investierte.
So war er zdZ Mehrheitsaktionär der Reifenfirma Continental, die Chips (Kartoffel-Chips) brachte er nach Deutschland, die Marke Chio-Chips gehörte ihm. Und vieles andere mehr.

Und er gründete und initiierte die Tankstellenkette "VK"
in den ausgehenden 50er Jahren bezog er das Benzin aus der DDR, nach dem Mauerbau war die Quelle dicht. Und er kaufte bei wechselnden Raffinerien ein, hatte dann dadurch aber Probleme mit den Preisen, und der Volkskraftstoff dümpelte, es wurde nichts rechtes mehr.
Georg von Opel hatte dann keine große Freude mehr an der Kette und hat sie 1969 an die Sopi verkauft.
Nach der Fusion wurde die bis heute florierende Jet daraus.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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