Masern-Viren und die 100.000 €-Wette Presseschau

[Suebe]

Ein Biologe und Impfgegner aus Langenargen am wunderschönen Bodensee bot demjenigen 100.000 Euro der ihm die existez und Größe krankmachender Masernviren nachweisen würde.
Ein Arzt aus dem Saarland ieß sich die Wette schriftlich bestätigen. Nach dem Eingang der Bestätigung schickte er dem Biologen diverse wissenschaftliche anerkannte Standartwerke zum Thema und legte seine Kontodaten bei.
Der Biologe zahlte natürlich nicht, und bezweifelte die vorgebrachten Beweise.
Das angerufene Landgericht Ravensburg vertagte letztes Jahr um Gutachter-Menungn rinzuholen.

Rechtzeitig zur aktuellen Masern-Impf-Diskussion erging jetzt die Entscheidung.
Der Biologe muss zahlen, Wenig sei so unumstritten wie die krankmachenden Masernviren.

http://www.heute.de/100.000-euro-masern-...32708.html


Dem staunenden Beobachter stellt sich jetzt die Frage ob "Biologe" eigentlich ein geschützter Titel ist?
Prozess vor dem Landgericht, Streitwert 100.000 Euronen diverse hochkarätige Gutachter, Gerichtskosten und die Anwälte können mit ihren Liquidationen ihre Kanzleien für mehrere Jahre bezahlen.....
es stellt sich da doch manche Frage.

[Arkona]

Ist nicht geschützt, jeder Depp darf sich so nennen. Nur beim Doktor-Titel sollte man nicht mogeln, das ist strafbar.

[Suebe]

(14.03.2015 10:18)Arkona schrieb:  ./. jeder Depp darf sich so nennen. .... ./.

was zu beweisen war.

Den Deppen kostet der Prozess konservativ gerechnet, nochmals 30.000 €
mit dem "Wettgewinner" kann er sich ja irgendwie ausgleichen, aber Staatskasse, Gutachter, Advokaten zahlt der auf Heller und Pfennig

[Suebe]

(14.03.2015 10:18)Arkona schrieb:  ./:
. Nur beim Doktor-Titel sollte man nicht mogeln, das ist strafbar.

den hat er vermutlich tatsächlich auch
Zumindest deuten manche Artikel darauf hin

http://web.archive.org/web/2012042501545...fan-lanka/

[913Chris]

Der Depp hat anno dunnemal verursacht, dass Südafrika eine Anti-AIDS-Kampagne boykottiert hat. Er hat den damaligen Präsidenten von Südafrika Mbeki überzeugt, dass es a) keine Viren gäbe und b) also AIDS auch keine Krankheit sei, die man mit Medikamenten behandeln kann. Mbeki gab dann den legendären Ratschlag, nach dem Sex zu duschen.
Wer weiß, wie viele AIDS-Tote in Südafrika auf das Konto dieses Deppen gehen (und des unwissenden und offenbar leicht zu überzeugenden Präsidenten Mbeki)...
http://www.tagesspiegel.de/wissen/aids-t...28692.html sagt: Es sind fast 400.000 (330.000 Tote plus 34.000 unnötigerweise, während der Schwangerschaft infizierte Kinder) allein in Südafrika.

VG
Christian

[Triton]

Eigentlich kein Thema für ein Geschichte-Forum, oder?

Der Mann hat doch einfach nur kein Internet, sonst hätte er Laborbilder von den Viren gefunden. Tja, das Falsche rausgesucht. Es gibt wohl hunderte von Krankheiten, die auf Erklärungsmustern und Annahmen beruhen, am besten man befragt mal einen Borreliose-Patienten, der deswegen in der Klappse war. Oder man befragt Ärzte, warum sie selbst nie Chemotherapie machen würden...

Eigentlich schade, es gibt da ja so viel Quark der Populärmedizin, mit dem sich ein "Biologe" hätte befassen können.
Ich liebe ja diese Lexika der Fitness-/Ernährungs-/Medizinirrtümer.

Biologie ist ein Studium, das wohl jeder studieren kann, jeder kommt durch (wenn man will) und der Notendurchschnitt ist 1,2. Achja, den Doktor macht auch (fast) jeder.
Ingenieure, Jura oder Wirtschaftwissenschaften muss man ernstnehmen, aber bei solchen Disziplinen habe ich da so meine Bedenken...

[Arkona]

Naja, gaaanz so einfach ist es auch nicht, sonst müsste ich mich persönlich beleidigt fühlen.

[Triton]

Meinst Du das mit den Kuschel-Noten in den Naturwissenschaften? Das ist so:
http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderb...18624.html

[Bunbury]

(14.03.2015 21:08)Triton schrieb:  Biologie ist ein Studium, das wohl jeder studieren kann, jeder kommt durch (wenn man will) und der Notendurchschnitt ist 1,2. Achja, den Doktor macht auch (fast) jeder.
Ingenieure, Jura oder Wirtschaftwissenschaften muss man ernstnehmen, aber bei solchen Disziplinen habe ich da so meine Bedenken...

Als Diplom Kaufmann, naja, besser Kauffrau muss ich dem ganz eindeutig widersprechen. Wirtschaftswissenschaften, insbesondere Betriebswirtschaftslehre, ist oder war zu meiner Zeit ein Dünnbrettbohrerstudium. Ich habe auch als Tutorin im Grundstudium gearbeitet- und sorry, besondere Geistesgaben waren da nicht verlangt und schon gar nicht nötig. Die Fähigkeit, auswendig zu lernen, war sehr hilfreich, ansonsten gab es einige anspruchsvolle teilbereiche (Logisitk, Spieltheorie), die gewisse Geistesgaben verlangt haben, aber man konnte auch durchkommen, ohne diese belegen zu müssen.
Nachdem ich mein Examen gemacht habe und auch weiss, wie ich es gemacht habe, habe ich jede Hochachtung vor diesem Titel verloren.
Meine Freundin, die tatsächlich Biologie studierte, mußte für ihr Studium sehr viel mehr leisten...

[Triton]

An welcher Uni zu welcher Zeit war das denn?
Mich kann man nicht verarschen, ich habe eine Lehramtsprüfung einer Biologielehrerin gesehen, die ich (mit Biologie Grundkurs und ohne jedes Interesse) teilweise lösen konnte. Das war Gymnasialniveau.
Achja, die Lehramtskandidatin behauptete, ihre Professorin habe auch Jura studiert (sehr seltsame Kombi) und meinte immer, wenn die Studenten stöhnen, das sei der 7-fache Zeitaufwand gewesen. Ob das wahr ist, weiß ich natürlich nicht.

Schau Dir doch nur die Zulassungsbeschränkungen, Durchfallquoten und Abschlussnoten an, dann weißt Du alles.
Ich war an einer Wirtschaftsuni (schlechtester NC 1,6) und habe dort eine Prüfung bestanden, bei der die Durchfallquote 75 Prozent betrug. Solche Studenten, die da durchgefallen sind, wirst Du in so Wald- und Wiesenfächern kaum finden.

Ohne 2 Einser in lebenden Fremdsprachen bist Du da gar nicht hingekommen, das hatte von unserem Abitursjahrgang genau Einer (1).

Naturwissenschaften sind zeitaufwändig und anstrengend, das auf jeden Fall.

Zum Ausgangsthema zurück empfehle ich:
http://www.amazon.de/Heilen-verboten-org...3570007030
http://www.amazon.de/gp/product/35961587...RFVW6GKF7F

Wie gesagt, es hätte genügend Themen für jemand, der der Schulmedizin kritisch gegenübersteht. Statt solchen Nonsens zu verbreiten.

[Bunbury]

(14.03.2015 22:44)Triton schrieb:  An welcher Uni zu welcher Zeit war das denn?

Beides Frankfurt, Johann Wolfgang Goethe Uni, um 1990 herum.

(14.03.2015 22:44)Triton schrieb:  Mich kann man nicht verarschen, ich habe eine Lehramtsprüfung einer Biologielehrerin gesehen, die ich (mit Biologie Grundkurs und ohne jedes Interesse) teilweise lösen konnte. Das war Gymnasialniveau.
Achja, die Lehramtskandidatin behauptete, ihre Professorin habe auch Jura studiert (sehr seltsame Kombi) und meinte immer, wenn die Studenten stöhnen, das sei der 7-fache Zeitaufwand gewesen. Ob das wahr ist, weiß ich natürlich nicht.

Bei uns hieß es immer, diejenigen, die Naturwissenschaften auf Lehramt machen, sind die, bei denen es zum Diplom nicht gereicht hat...

Ja, ich bin mir sicher, daß sich Studienbedingugnen und Inhalte im lauf der zeit geändert haben, und heut wird von BWL ern ganz entschieden mehr verlangt als von uns damals, aber genau wegen der schlechten Vergleichbarkeit (sowohl die Zeit als auch der Studienort) ärgern mich solche verallgemeinernden Aussagen.

[Sansavoir]

(14.03.2015 22:12)Arkona schrieb:  Naja, gaaanz so einfach ist es auch nicht, sonst müsste ich mich persönlich beleidigt fühlen.

Sei hart im Nehmen, denn sie wissen nicht, was sie tun (äh - schreiben).

[zaphodB.]

Tja,mit selbstgewählten Titeln ist das so ne Sache
Am besten find ich immer die "Experten" der Telmedien
Wer oder was einen Adelsexperten oder einen Gesundheitsexperten
qualifiziert weiß glaub ich keiner
Aber in medias res: früher,zu meiner Kinderzeit hatten alle Kinder Masern.
(so auch ich-bin ich jetzt Masernexperte ?) und kein Mensch war geimpft
man bekam rote Pusteln,durfte 3 Wochen der Schule fernbleiben und gut wars

[913Chris]

Dann hattest du Glück. Der Todesfall in Berlin zeigt das.
An den Masern sind mehr amerikanische Ureinwohner gestorben als an den Spaniern. Auch während des europäischen Mittelalters gab es Masernepidemien, die viele Todesfälle zur Folge hatten - um mal per Wiki einen echten Experten zu zitieren: "Die erste bekannte ausführliche Beschreibung der Masern erfolgte durch den persischen Arzt Abu Bakr Mohammad Ibn Zakariya al-Razi (Rhazes), der Anfang des 10. Jahrhunderts angab, sie wären „mehr gefürchtet als die Pocken“."
Die Masern selbst sind also schon mal nicht ohne; zugegebenermaßen haben die Europäer aber offenbar mittlerweile eine Art Grundabwehr gegen die Masern entwickelt, wodurch sie hierzulande quasi "entschärft" worden sind, wenn auch noch immer nicht ganz ungefährlich.

Eine seltene, dann aber oft tödliche Folge von Masern sind Gehirn- oder Gehirnhautentzündungen.
Es ist richtig, dass die Masern bei Kindern oft weniger schlimm verlaufen als bei Erwachsenen, ungefährlich ist die Krankheit aber nie, eben wegen der Komplikationen.
Masern ohne Komplikationen sind häufig (und deshalb werden die Masern verharmlost), aber sicher kann man sich nie sein.

VG
Christian

[Suebe]

(15.03.2015 09:09)913Chris schrieb:  ./.

Eine seltene, dann aber oft tödliche Folge von Masern sind Gehirn- oder Gehirnhautentzündungen.
Es ist richtig, dass die Masern bei Kindern oft weniger schlimm verlaufen als bei Erwachsenen, ungefährlich ist die Krankheit aber nie, eben wegen der Komplikationen.
Masern ohne Komplikationen sind häufig (und deshalb werden die Masern verharmlost), aber sicher kann man sich nie sein.

VG
Christian

-ein Nachbars"junge" hat vor ca. 60 Jahren sich mit den Masern und der damt verbundenen Hirnhautentzündung einen Hirndadderich eingefangen.
In dem Fall besser mit partiellem Schwach-sinn umschrieben, was die fürchterliche Folge hatte, dass er sehr wohl begriff, dass mit ihm etwas nicht stimmte, dass bei allem Bemühen von ihm vieles nicht zu packen war, was die "anderen" mit Links erledigten.
Vor zwei-drei Jahren hat er sich totgesoffen.

[Bunbury]

Die heutige Impfpraxis darf man durchaus in Umfang und Notwendigleit in Frage stellen, aber einzelne Impfungen sind notwendig.
Die Masern gehören definitiv dazu. zwar habe ich sie auch ganz normal überstanden, aber auch ich kenne das Nachbarsmädchen, das eine Gehirnhautentzündung als Folgeerkrankung davon trug und immer geistig behindert blieb.
Fraglich dagegen finde ich den Zwang zu Kombiimpfungen. Ich finde die Impfung gegen Windpocken nicht nötig- (Und das, obwohl ich sie als Kind nicht hatte und mich dann mit 41 bei meinen Kindern angesteckt habe. Ratet mal, wer am schlimmsten krank war...) aber eine Freundin, die den Sohn gegen Masern und Mumps und die Tochter gegen Masern und Röteln impfen lassen wollte, ist fast verzweifelt wegen dem Zwang zur Kombiimpfung. Sie stand kurz davor, gar nicht impfen zu lassen, als sie einen Arzt gefunden hat, der noch getrennt geimpft hat.
Wer die Impfmüdigkeit gegen die Masern beklagt, muss auf der anderen Seite eben auch sehen, daß es durchaus in Frage gestellt werden kann, ob jede Impfung sinnvoll ist. Wenn man sich dann aber nicht entscheiden kann- ja, ich impfe gegen Masern, weil die gefährlich sind, aber nicht gegen Windpocken, weil die nur lästig sind, dann provoziert das Imofgegner...

[Suebe]

Der Impferei kann man durchaus kritisch gegenüberstehen, meine einstige Gelbsucht mit lebenslangem Leberschaden habe ich mir auch da eingefangen.
Dito übrigens die 1954er Fussballnationalmannschaft und der dubiosen "Vitaminspritze" vor dem Endspiel.
Bei den Massenimpfereien damals, Inwegspritze gab es noch nicht, haben die die Impfnadeln über einer Spiritusflamme "sterilisiert" habe ich interessiert zugeschaut, mit 40-50 anderen.
Die Kinderlähmung-Schluckimpfung mit dem Zuckerstück war da deutlich harmloser. Wobei,
bei uns hat man so ca. 59 mal mehrere Schulklassen für ein paar Wochen geschlossen, wegen der Kinderlähmung. Ein Kumpel durfte nicht zum Seifenklistenrennen, wegen der vielen anderen Kinder die evtl. Kinderlähmung haben könnten...

Es ist aber schon ein Unterschied. ob man der Impferei kritisch gegenübersteht, oder ob man die Existenz von krankmachenden Viren überhaupt in Frage stellt.

[Bunbury]

(17.03.2015 13:01)Suebe schrieb:  Es ist aber schon ein Unterschied. ob man der Impferei kritisch gegenübersteht, oder ob man die Existenz von krankmachenden Viren überhaupt in Frage stellt.

Alles eine Frage des Weltbildes. (Und um eines klar zu stellen, ich glaube daran, daß es Viren gibt, die uns krank machen). Es gibt durchaus Menschen, die der Meinung sind, daß alles, was die natur vorgibt, notwendig und richtig ist. Krankheiten gibt es da einfach nicht. Das ist die wohl extremste Form des "Alles gehört zusammen und alles ist Schicksal" -Sichtweise...

[913Chris]

Naja, wenn sich die Menschheit noch natürlich verhalten würde und auch noch in "natürlicher" Stückzahl vorhanden wäre, dann würde sich das Epidemieproblem von selber ergeben bzw. erst gar nicht auftauchen.
Weil aber die Menschheit in nie gekannter Stückzahl die Erde bewuselt, klappt auch der natürliche Schutz nicht mehr, der früher allzu tödliche Viren dazu brachte, im nu sämtliche verfügbaren Wirte zu killen und dann selber wieder in der Versenkung zu verschwinden. Nur Viren, die ihre Wirte nicht schneller killen als sie sich selber verbreiten können, können weiter an der Evolution teilnehmen, sich vermehren und so ihren "natürlichen" Lebenslauf einhalten bzw. als "Gesundheitspolizei" wirken.
Weil wir uns aber nicht mehr wie alle anderen Lebewesen verhaltenund vermehren, müssenwir auch gegen die Viren anders vorgehen wie das z.B. die Schimpansen tun.

BTW: Auch die Windpocken verdienen eine Impfung. Ich hatte die Windpocken als Kind, und in den letzten 15 Jahren zweimal eine Gürtelrose. Der selbe Virus. Er nistet sich nach einem Windpockenbefall im Rückenmark ein, und wenn der Körper grad mal geschwächt ist, kann er hervorkriechen und die Gürtelrose auslösen. Keine schöne Sache. Nicht tödlich, aber ungemein - nein, lästig ist zu wenig. Ich hab mich die Wand entlang zum Klo gehangelt, frei stehen konnte ich nicht mehr. Und das eine ganze Woche lang!

VG
Christian

[Triton]

Was rät der Arzt bei Gürtelrose? Ist eigentlich die Krankheit alter Menschen, einer Bekannten meiner Mutter sagte der Arzt: Kann man machen nix...So schwer krank fühlt man sich da, ich dachte, da juckt es dann a bissi.

Bei Masern irgendwelche Phantasien zu spinnen, ist ja ganz witzig. Aber es gibt wohl wirklich viele Krankheiten, wo die Schulmedizin nur rumrät, warum und wieso, z.B. Alzheimer oder Multiple Sklerose. Krebs vielleicht auch.