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Die Folgen des Terrors:
15.01.2015, 22:08
Beitrag: #1
Die Folgen des Terrors:
Im Moment ist er wieder mal das Thema Nummer 1, der Terrorismus. Leider muss man sagen, denn der Grund sind meist erschreckende Terroranschläge (wie die von Paris) oder Regime von Extremisten, die weiter vordringen und uns immer wieder schockieren (etwa die ISIS).

Nun meine Fragen dazu:

-Wie wird das denkt ihr weitergehen?
-Wo liegen die Gefahren die mit dem ganzen Zusammenhängen?

Freue mich auf eure Antworten.
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16.01.2015, 05:24
Beitrag: #2
RE: Die Folgen des Terrors:
(15.01.2015 22:08)WDPG schrieb:  Im Moment ist er wieder mal das Thema Nummer 1, der Terrorismus. Leider muss man sagen, denn der Grund sind meist erschreckende Terroranschläge (wie die von Paris) oder Regime von Extremisten, die weiter vordringen und uns immer wieder schockieren (etwa die ISIS).

Nun meine Fragen dazu:

-Wie wird das denkt ihr weitergehen?
-Wo liegen die Gefahren die mit dem ganzen Zusammenhängen?

Freue mich auf eure Antworten.

Wir müssen davon ausgehen, dass in den kommenden Jahren der Terrorismus ein Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens sein wird. Das heißt, es werden einerseits immer mehr Regionen oder (ehemalige) Staaten von Terrorgruppen beherrscht werden, andererseits werden weitere Attentate in Europa, Israel, Nordamerika oder Australien usw. folgen.

Die Ursachen für den Terror sind sehr vielfältig – wir haben es schließlich auch mit Terroristen aus unterschiedlichem Umfeld und mit unterschiedlichen Zielen zu tun. Deshalb ist es für mich wichtig zu untersuchen, welche Gemeinsamkeiten Terroristen haben – egal ob es Islamisten, Nationalisten, Links- oder Rechtsradikale sind – und wo, neben den unterschiedlichen Ideologien und Gesellschaftskonzepten, wesentliche Unterschiede bestehen.

Eine wichtige Ursache sind die sozialen, sich immer mehr verschärfenden Ungleichheiten, die zur Radikalisierung von Bevölkerungsschichten führen. Eine weitere Ursache ist auch in der Unfähigkeit des demokratischen Systems, das seit den 1980er Jahren anhaltende soziale Auseinanderdriften der westlichen Gesellschaften zu beenden. Beides hängt natürlich eng mit einander zusammen. Einer Oberschicht, die sich aus ihrer gesellschaftlichen Verantwortung heraus stiehlt und einer Unterschicht, die aus dem gesellschaftlichen Leben heraus gedrängt wurde oder gar nicht erst daran teilnahm, steht eine schrumpfende Mittelschicht gegenüber, die noch die Demokratie verteidigen will. Eine Folge davon ist aber, dass die demokratischen Parteien austauschbarer geworden sind und ihre inhaltliche Unverwechselbarkeit verloren gegangen ist. Bestimmte Bevölkerungsgruppen finden in den jetzigen demokratischen Parteien, z.B. Leiharbeiter, Arbeitslose, Jugendliche, Kleinst- und Einzelunternehmer, junge Geisteswissenschaftler u. a. keine (guten) Interessenvertreter. Sie gehen dann nicht wählen, was m. E. schon eine klare Absage an die Demokratie ist und schließen sich dann zum Teil nichtdemokratischen Bewegungen oder Organisationen an.

Bei den Terroristen, die letzte Woche in Frankreich mit ihren Aktionen gegen das Satiremagazin "Charlie Hebdo" und ein jüdisches Einkaufszentrum viele Menschen umgebracht haben, trifft sicher das oben Geschriebene zu. Denn diese Täter wurden nicht im Nahen Osten, im Maghreb, im Niger oder Mali sozialisiert, sondern in ihrem Geburtsland Frankreich. Die Kouachi-Brüder (* 1980 und 1982) waren Nachkommen algerischer Einwanderer. Sie verbrachten einige Zeit im Kinderheim, bevor sie in einer französischen zum Islam konvertierten Pflegefamilie lebten. Erst als Anfangzwanzigjährige beschäftigten sie sich intensiver mit dem Islam. Sie waren oft arbeitslos, finanzierten ihren Lebensunterhalt als Kleinkriminelle und begeisterten sich für französischen (maghrebinischen) Rap. Während ihrer Gefängnisaufenthalte gerieten sie unter dem Einfluss islamistischer Prediger, sie begannen bestimmte Märtyrer zu verehren und bemühten sich seit ca. 2008 in den Irak auszureisen. 2011 waren sie in Ausbildungslagern der al-Quaida im Jemen. Ähnlich ist auch die Biografie von Coulibaly (* 1982), dessen Eltern aus dem Senegal stammen und der mit neun Geschwistern in einer der Pariser Banlieus aufwuchs. Er beschäftigte sich seit 2005 mit dem Islam, seine Radikalisierung fand unter dem Einfluss der Kouachi-Brüder statt, die er um 2008 in einem Gefängnis kennen gelernt hatte.

Da es unzählige Biografien mit ähnlichen sozialen Hintergrund und ähnlicher Perspektivlosigkeit (nicht nur in Frankreich) gibt, muss man damit rechnen, dass solche Anschläge, wie letzte Woche, wieder passieren werden. Deshalb müsste man auch überlegen, ob die drei islamistisch ausgerichtete Terroristen tatsächlich ISIS, al-Quaida oder Taliban zu zuordnen sind oder eher in die Kategorie der „einsamen Wölfe“ gehören, zu denen Polizeipsychologen Amokläufer (z.B. Tim K. / Winnenden), aber auch die beiden männlichen Haupttäter des NSU zählen.

So das waren meine ersten Gedanken dazu. Der Terror durch ISIS im Nahen Osten hat sicher noch viel mehr Gründe. Und obwohl sie im Namen des Islams morden, sind die meisten Opfer selber Muslime, das sollte bei einer Diskussion auch nicht vergessen werden.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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16.01.2015, 10:28
Beitrag: #3
RE: Die Folgen des Terrors:
Danke für deine sehr sachliche Einschätzung, die ich voll und ganz teile.
Ich denke auch, daß man den Terror in der islamischen Welt von Terroranschlägen im Westen unterscheiden muss.

Menschen, die in unseren westlichen Ländern das Gefühl haben, daß sie gleichberechtigte Chancen haben, etwas aus ihrem Leben zu machen, werden nicht zu wütenden Mördern. Dann haben sie nämlich etwas zu verlieren. Diejenigen, die zu Attentätern werden, haben aber nicht das Gefühl, daß sie etwas zu verlieren haben.

Mich beunruhigt aber ein ganz anderer Aspekt, der auch eine Folge des Terrors ist. Kaum sind die Opfer von paris beerdigt, wird schon wieder der Ruf nach Überwachung laut. Man muss stärker überwachen, strenger kontrollieren- unter dem Deckmantel des Schutzes vor Terrorismus werden dann wieder die Freiheitsrechte des einzelnen eingeschränkt.

Für mich hier im Westen sowieso die Hauptgefahr des Terrorismus...

Das wird eine der Fragen sein, die wir uns Gesellschaftlich zu stellen haben- was ist uns wichtiger? Die Sicherheit- oder die Freiheit? Eine Diskussion, die dringend nötig wäre, die aber letztendlich unterbleibt...

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16.01.2015, 23:32
Beitrag: #4
Terrorfolgen und Gefahren die durch den Terrorismus entstehen - Meine Analyse:
Es gäbe viele mögliche Folgen:

-Eine Folge wäre der Sieg der Terroristen. Aussagen in einem Interview mit einem Radikalen der meinte „die Scharia wird in ein paar Jahren auch in Wien, London oder Paris Gültigkeit haben und das wird die Leute dort nicht einmal stören“ (nicht Wortwörtlich wiedergegeben, aber in die Richtung ging dessen Aussage), können einem schon Angst machen und Ziele wie die Eroberung bis vor Wien liest man auch immer wieder.
Ich muss sagen, ich halte das alles für absolut unrealistisch. Selbst Befürchtungen einiger Radikaler auf der rechten Seite, das diese Entwicklung von Seiten der Zuwanderer kommt sind, denke ich nicht realistisch, denn erstens kommen diese ja aus zahlreichen Kulturen und zweitens sind hier wohl nur die allerwenigsten irgendwie der Meinung, das, dass gut wäre.
Außerdem denke ich, das bedingt durch die aktuelle Lage in manchen Ländern manche Terrororganisationen stärker aussehen, als sie tatsächlich sind.
Dieses „Weltreich der Terroristen“ sehe ich nicht wirklich kommen, das Problem ist aber das die Terroristen glauben das sie da Chancen hätten.

-Eine weitere Folge ist eine mögliche Gegenreaktion von manchen Gruppen. Die islamkritische Stimmung ist so schon stärker geworden. Das sich das ganze durch schockierende Terroranschläge weiter verstärken kann ist klar. Es besteht schon auch die Gefahr das gewisse Gruppen hier versuchen könnten Selbstjustiz zu üben. Politisch wird das die Rechten Parteien weiter stärken, aber ich denke auch das Selbstjustiz gegen den Terror im Nicht-Politischen Bereich ausbrechen könnte, denn gerade Nicht-Politisch zu sein ist im Moment gerade in. Solche (hoffentlich nicht stattfindenden) „Gegenaktionen“ würden wohl nicht die Terrorführer treffen sondern hauptsächlich unschuldige Zuwanderer, die das ganze dann tatsächlich zu den Radikalen bringen könnte.
Was gegen diese Gefahr spricht ist das Politik und Medien schon auch einen gewissen Einfluss haben und sich hier jetzt schon großteils entschieden dagegenstellen.

-Wo sich, was mir so auffällt die Medien plötzlich anders verhalten ist beim Punkt „Überwachungsstaat“ der hier „zur Sicherheit der Bürger“ entstehen könnte. Mir fiel z.B. auf das in den letzten Tagen eine Zeitung die mir bezüglich der Vorratsdatenspeicherung bisher eher skeptisch erschien plötzlich als Befürworter hinstellte. Wer sie vorher versuchte zu Kippen und als der Vernünftige da stand, steht nun als Blockierer von effizienter Polizeiarbeit gegen den Terror da. Es besteht schon die Gefahr das nun die Überwachung wieder verschärft wird und dadurch auch Freiheit und Privatsphäre eingeschränkter werden. Ja und das nicht gegen sondern sogar auf Forderung (der durch den Terror geschockten) Menschen und Medien.

-Eine Gefahr die mir auch realistisch erscheint ist das immer wieder Terroranschläge stattfinden werden und die Welt ein Stückchen unsicherer machen, das die Antworten auf Radikale in manchen Ländern Krieg bedeuten (meine jetzt nicht unbedingt im Westen, aber in Afrika, Asien usw.) und das hat verheerende menschliche Folgen, hat Flüchtlingsströme zur Folge und auch immer wieder Auswirkungen auf unsere Wirtschaft. Kurz gesagt: Eine Folge kann eine weitere Verunsicherung der Welt und noch mehr Blutvergießen und Probleme auf mehreren Ebenen sein. Und das für lange Zeit.
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16.01.2015, 23:37
Beitrag: #5
RE: Die Folgen des Terrors:
Bezog mich übrigens bei meiner Analyse hauptsächlich auf den Radikalislamischen Terrorismus (finde es gut das Sansavoir in seiner Analyse auch Terrorgruppen aus anderen Richtungen erwähnt).
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16.01.2015, 23:59
Beitrag: #6
RE: Die Folgen des Terrors:
(16.01.2015 05:24)Sansavoir schrieb:  Da es unzählige Biografien mit ähnlichen sozialen Hintergrund und ähnlicher Perspektivlosigkeit (nicht nur in Frankreich) gibt, muss man damit rechnen, dass solche Anschläge, wie letzte Woche, wieder passieren werden. Deshalb müsste man auch überlegen, ob die drei islamistisch ausgerichtete Terroristen tatsächlich ISIS, al-Quaida oder Taliban zu zuordnen sind oder eher in die Kategorie der „einsamen Wölfe“ gehören, zu denen Polizeipsychologen Amokläufer (z.B. Tim K. / Winnenden), aber auch die beiden männlichen Haupttäter des NSU zählen.

Deine Analyse ist hochinteressant (und Top-Recherchiert). Sie geht in eine gänzlich andere Richtung als meine (was ich sehr gut und interessant finde).

Eine Unterschied zwischen den von dir erwähnten "einsamen Wölfen" und jenen in Frankreich gibt es. Die genannten wurden als Einzeltäter gesehen, die von Frankreich nicht undbedingt und ich habe schon den Eindruck das, dass was da in Paris passiert ist, den Terroristen von ISIS, al-Quaida und co. einen gewissen Aufschwung gibt, während man z.B. bei Amokläufen kaum wen finden wird der hier einen Aufschwung fühlt und sich große Pläne erhofft.
Kurz die Gefahr von Folgetätern ist hier, fürchte ich, größer.
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17.01.2015, 00:16
Beitrag: #7
RE: Die Folgen des Terrors:
(16.01.2015 10:28)Bunbury schrieb:  Mich beunruhigt aber ein ganz anderer Aspekt, der auch eine Folge des Terrors ist. Kaum sind die Opfer von paris beerdigt, wird schon wieder der Ruf nach Überwachung laut. Man muss stärker überwachen, strenger kontrollieren- unter dem Deckmantel des Schutzes vor Terrorismus werden dann wieder die Freiheitsrechte des einzelnen eingeschränkt....

Ich frage mich ob dieser Ruf nach Überwachung nicht sogar etwas politisch gesteuert ist. Nicht das Politiker das wollen, nein, Überwachung kostet Geld und Geld ist im Moment wohl kaum bei einem Staat im Übermaß vorhanden.

Aber man hat keine Antwort. Und anstatt sich hinzusetzten, nachzudenken und eine zu finden, sagt man einfach es braucht mehr Überwachung. Man hat wieder mal ein Projekt das Wichtigeres überdeckt um so nicht zeigen zu müssen wie Hilflos und Visionslos man ist.

Aber leider hat das ganze dann für jeden einzelnen seinen Preis und damit meine ich nicht nur die Kosten der Überwachung. Und leider überdeckt das wieder einmal die wahren Probleme, wird keine Lösung bringen, bis zum nächsten Anschlag, wo man dann wieder nach (noch) mehr Überwachung schreit, fürchte ich zumindest.
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17.01.2015, 10:59
Beitrag: #8
RE: Terrorfolgen und Gefahren die durch den Terrorismus entstehen - Meine Analyse:
(16.01.2015 23:32)WDPG schrieb:  Es gäbe viele mögliche Folgen:

-Eine Folge wäre der Sieg der Terroristen. Aussagen in einem Interview mit einem Radikalen der meinte „die Scharia wird in ein paar Jahren auch in Wien, London oder Paris Gültigkeit haben und das wird die Leute dort nicht einmal stören“ (nicht Wortwörtlich wiedergegeben, aber in die Richtung ging dessen Aussage), können einem schon Angst machen und Ziele wie die Eroberung bis vor Wien liest man auch immer wieder.
Ich muss sagen, ich halte das alles für absolut unrealistisch. Selbst Befürchtungen einiger Radikaler auf der rechten Seite, das diese Entwicklung von Seiten der Zuwanderer kommt sind, denke ich nicht realistisch, denn erstens kommen diese ja aus zahlreichen Kulturen und zweitens sind hier wohl nur die allerwenigsten irgendwie der Meinung, das, dass gut wäre.
Außerdem denke ich, das bedingt durch die aktuelle Lage in manchen Ländern manche Terrororganisationen stärker aussehen, als sie tatsächlich sind.
Dieses „Weltreich der Terroristen“ sehe ich nicht wirklich kommen, das Problem ist aber das die Terroristen glauben das sie da Chancen hätten.

Ich glaube auch nicht an das Weltreich der Terroristen, zumal sie sich selbst ja so wenig einig sein dürften, daß sie sich selbst im Falle eines Sieges gegnseitig zerfleischen würden- eine Herrschaft wäre nur von sehr kurzer Dauer.
Aber ich kann durchaus nachvollziehen, wie diese Einschätzung zu Stande kommt, daß wir nicht mal etwas dagegen hätten, wenn hier die Scharia komme.
Nicht alle Terroristen sind hiornlose Dumpfbacken, sondern bei den Drahtziehern gibt es neben den fanatischen Ideologen natürlich auch das übliche Maß an skrupellosen Machtmenschen und Psychopathen (was mitunter das gleiche ist), denen die Ideologie, die unter ihnen herrscht, völlig egal ist. Und diese durchaus gebildeten und intelligenten Menschen haben sich unsere Gesellschaftssysteme angesehen- und festgestellt, daß sie es mit Systemen zu tun haben, in denen keine Werte (außer "Wachstum") mehr vorhanden sind. Wir sind letztendlich alle fett und faul geworden und gehen auch für die unglaublichsten Ungerechtigkeiten nicht mehr auf die Straße.
Die Folgen des Attentats auf Charlie Hebdo waren ein sehr starkes Zeichen, aber wir bräuchten einfach mehr davon.

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17.01.2015, 11:10
Beitrag: #9
RE: Terrorfolgen und Gefahren die durch den Terrorismus entstehen - Meine Analyse:
(16.01.2015 23:32)WDPG schrieb:  -Eine weitere Folge ist eine mögliche Gegenreaktion von manchen Gruppen. Die islamkritische Stimmung ist so schon stärker geworden. Das sich das ganze durch schockierende Terroranschläge weiter verstärken kann ist klar. Es besteht schon auch die Gefahr das gewisse Gruppen hier versuchen könnten Selbstjustiz zu üben. Politisch wird das die Rechten Parteien weiter stärken, aber ich denke auch das Selbstjustiz gegen den Terror im Nicht-Politischen Bereich ausbrechen könnte, denn gerade Nicht-Politisch zu sein ist im Moment gerade in. Solche (hoffentlich nicht stattfindenden) „Gegenaktionen“ würden wohl nicht die Terrorführer treffen sondern hauptsächlich unschuldige Zuwanderer, die das ganze dann tatsächlich zu den Radikalen bringen könnte.
Was gegen diese Gefahr spricht ist das Politik und Medien schon auch einen gewissen Einfluss haben und sich hier jetzt schon großteils entschieden dagegenstellen.

Nun, die Stimmung ist schon gefährlich. Es herrscht große Unzufriedenheit vor, weil viele spüren, daß etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. (Ist es ja auch nicht...) Nur sind viele mit den einfachen Lösungen "Die Islamisten" sind schuld zufrieden, und wenn man sich die Pegida Bewegung ansieht, dann wird auch klar, daß es einen erschreckend hohen Bevölkerungsanteil gibt, der eben nicht mehr gewillt ist, sich dem Urteil der Politik und den medien anzuschließen.
Ich weiß nicht, wer von euch die "Heute Show" gesehen hat, bei der ganz klar gezeigt wurde, daß die Pegida organsiatoren eine Verbot hreausgegeben haben, mti der normalen Presse zu sprechen. Einem "Reporter" der heute Show ist es dann gelungen, den Demonstranten Stellungnahmen zu entlocken, weil er sich als Reporter von "Russia Today" ausgegeben hat...

Dem steht aber Gott sei Dank eine Gegenbewegung gegenüber- als Folge der Terroraktionen sind jetzt Menschen aufgestanden um sich klar zur Freiheit zu bekennen. Auch Muslimische Verbände haben Zeichen gesetzt- die Mahnwachen vor den deutschen Presseeinrichtugen fand ich schon ein starke Zeichen. Vielleicht kommt durch diese Terroristischen Anschläge endlich eine notwendige Auseinandersetzung in Gange, durch die "der islam" endlich so differenziert betrachtet wird, wie es ihm gebührt.

Was überwiegen wird, ist momentan nicht abzusehen, aber ich betrachte es gewissermaßen als Chance, daß eine längst überfällige gesellschaftliche Auseinandersetzung endlich in Gang kommt.

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Oscar Wilde
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17.01.2015, 11:16
Beitrag: #10
RE: Terrorfolgen und Gefahren die durch den Terrorismus entstehen - Meine Analyse:
(16.01.2015 23:32)WDPG schrieb:  -Wo sich, was mir so auffällt die Medien plötzlich anders verhalten ist beim Punkt „Überwachungsstaat“ der hier „zur Sicherheit der Bürger“ entstehen könnte. Mir fiel z.B. auf das in den letzten Tagen eine Zeitung die mir bezüglich der Vorratsdatenspeicherung bisher eher skeptisch erschien plötzlich als Befürworter hinstellte. Wer sie vorher versuchte zu Kippen und als der Vernünftige da stand, steht nun als Blockierer von effizienter Polizeiarbeit gegen den Terror da. Es besteht schon die Gefahr das nun die Überwachung wieder verschärft wird und dadurch auch Freiheit und Privatsphäre eingeschränkter werden. Ja und das nicht gegen sondern sogar auf Forderung (der durch den Terror geschockten) Menschen und Medien.

Ja, das ist auch das, was mich sehr erschreckt. Aber verwunderlich ist es wohl kaum. Wir sind derartig auf Sicherheit gebürstet, jeder Todesfall muss vermieden werden- nicht nur in der Terrorhinsicht.
Nein, ich will nicht, daß meine Daten auf Vorrat gespeichert werden. Jetzt mögen die herren und Damen Politiker noch vorgeben, daß es nur um die terrorbekämpfung geht, aber wer sagt, daß es morgen auch noch so ist? Wer diese verdammten Daten erst mal hat, der wird doch nicht darauf verzichten, sie für jeden anderen Zweck ebenso zu verwenden, wenn er plötzlich Lust hat.
Nur wird dieser Aspekt ganz gerne ausgeblendet....

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17.01.2015, 11:24
Beitrag: #11
RE: Die Folgen des Terrors:
Seh ich genau so.
Man muss die bekannten Islamisten besser überwachen - die Belgier haben gezeigt, was man draus machen kann. Dazu muss aber auch genügend Geld her, um genügend Polizisten und sonstiger Überwacher anstellen zu können, anders als es die Franzosen getan haben: ein gewisser Herr Sarkozy hat die Polizei finanziell und personell ausgedünnt, so dass die Pariser Attentäter zwar als gefährlich bekannt waren, aber ihren Terror trotzdem offenbar relativ ungestört vorbereiten konnten. Deren Waffen stammten übrigens wohl aus Brüssel, von den Terroristen, die die Belgier gestern haben auffliegen lassen...

VG
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17.01.2015, 14:33
Beitrag: #12
RE: Die Folgen des Terrors:
Ja, ich denke auch, daß die bessere Ausrüstung und Ausstattung der Polizei der bessere Weg ist.
Paßt halt vielleicht nicht so zum Ziel Schwarze Null...

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17.01.2015, 17:40
Beitrag: #13
RE: Die Folgen des Terrors:
Die deutschen und europäischen Gesetze jedenfalls sind schon genügend in Richtung Überwachungsstaat. Frankreich will jetzt gar die Antiterrorgesetze von Bush jr. mow kopieren! Das ist m.E. übertrieben...

VG
Christian
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17.01.2015, 22:15
Beitrag: #14
RE: Terrorfolgen und Gefahren die durch den Terrorismus entstehen - Meine Analyse:
(17.01.2015 11:16)Bunbury schrieb:  Ja, das ist auch das, was mich sehr erschreckt. Aber verwunderlich ist es wohl kaum. Wir sind derartig auf Sicherheit gebürstet, jeder Todesfall muss vermieden werden- nicht nur in der Terrorhinsicht.
Nein, ich will nicht, daß meine Daten auf Vorrat gespeichert werden. Jetzt mögen die herren und Damen Politiker noch vorgeben, daß es nur um die terrorbekämpfung geht, aber wer sagt, daß es morgen auch noch so ist? Wer diese verdammten Daten erst mal hat, der wird doch nicht darauf verzichten, sie für jeden anderen Zweck ebenso zu verwenden, wenn er plötzlich Lust hat.
Nur wird dieser Aspekt ganz gerne ausgeblendet....

In diesem Punkt gebe ich dir voll und ganz recht. Zusätzlich muss man noch sagen das diese Überwachung von uns allen auch noch Steuergeld frisst und davon sicher nicht gerade wenig.
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18.01.2015, 09:59
Beitrag: #15
RE: Die Folgen des Terrors:
Das hört sich alles so an, als wäre diese Folge etwas völlig Neues und man ist allgemein darüber überrascht. Mindestens nach dem 11. September wurde in dieser Sparte enorm investiert und aufgerüstet. Der Staat ist materiell und und von Gesetzesseite durchaus in der Lage, dieser Situation angemessen (auch präventiv) begegnen zu können.

Man könnte unter Umständen sogar zu der Auffassung gelangen, der Kampf gegen den Terror wäre nur ein gefundener Aufhänger, die Bestrebungen zur Schaffung einer allgemeinen und optimierten Überwachung zu forcieren.
Das Geschäft mit der Angst boomt nicht nur im kommerziellen Bereich, sondern greift auch hier und dient zur Rechtfertigung zur Durchsetzung von letztlich globalpolitischen Interessen und Zielsetzungen.
Manch böse Zunge unterstellt staatlichen Institutionen gar eine Mittäterschaft bzw. Initiierung solcher Ereignisse, wie wir sie letzte Woche in Paris erlebten.
Ungewollt protegiert werden solche Gedanken dann natürlich noch von Praktiken, denen sich sich erfreulicherweise der Stern gewidmet hat:
http://www.stern.de/politik/deutschland/...50115-1230

[Bild: 906317_931938386817225_6847294100996079082_o.jpg]

Hier ein etwas plakatives Bild, welches im Zusammenhang mit dem Anti-Terroreinsatz in Berlin am letzten Freitag Verwendung fand.
http://www.berliner-kurier.de/politik---...84172.html


Frühling läßt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte.
Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon, wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen!

Eduard F. Mörike (1804-1875)
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18.01.2015, 22:42
Beitrag: #16
RE: Die Folgen des Terrors:
Nein, es überrascht keineswegs- das habe ich schon nach dem 11. September so empfunden. Und mit jedem Anschlag wird der Schrei nach immer stärkerer Überwachung leider immer lauter...

Gerüchte, die US- Regierung hätte damals nicht wirklich alles getan, um die Anschläge vom 11. September zu verhindern, sondern sogar bewußt zugelassen, um politische Ziele durchzusetzen, die anders nicht durchzusetzen waren, tauchen in praktisch jeder Verschwörungstheorie auf.

Das schlimme daran ist, daß, selbst wenn man nicht unbedingt daran glaubt, daß etwas dran ist, man es den staatlichen Stellen aber durchaus zutraut, daß etwas dran sein könnte.

Und das macht die Sache so gefährlich.

Das Vertrauen in den Staat geht verloren. Wenn dann auch noch die Medien anfangen, die Bürger zu bevormunden, weil sie wollen, daß diese bestimmte Schlüsse ziehen, gerät die zweite Säule ins Wanken.

Die Frage ist nur, ob das wirklich eine Folge des Terrors ist- und ob dieser wirklich der Hauptfeind ist. Wenn ich mir die Reaktionen und Auswirkugnen so ansehe, dann bekomme ich meine Zweifel...

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19.01.2015, 13:57
Beitrag: #17
RE: Die Folgen des Terrors:
(18.01.2015 09:59)Avicenna schrieb:  Man könnte unter Umständen sogar zu der Auffassung gelangen, der Kampf gegen den Terror wäre nur ein gefundener Aufhänger, die Bestrebungen zur Schaffung einer allgemeinen und optimierten Überwachung zu forcieren.
Das Geschäft mit der Angst boomt nicht nur im kommerziellen Bereich, sondern greift auch hier und dient zur Rechtfertigung zur Durchsetzung von letztlich globalpolitischen Interessen und Zielsetzungen.
Manch böse Zunge unterstellt staatlichen Institutionen gar eine Mittäterschaft bzw. Initiierung solcher Ereignisse, wie wir sie letzte Woche in Paris erlebten.

Also die Richtung das die Terroranschläge den Staaten sogar in die Hände spielen, da sie dann die Überwachung noch mehr ausweiten können, ich weiß nicht, diese erscheint mir dann doch etwas zu spekulativ.

Überwachung kostet ja auch Geld und das ist in den meisten Staaten nicht gerade im Überfluss vorhanden. Das, dass Geschäft mit der Angst boomt, stimmt aber.

Ich sehe das mit der Überwachung eher so das man eben auf die Probleme die sich da stellen kaum eine Antwort weiß. Politiker die diesbezüglich in der letzten Zeit befragt wurden wirken oft sehr „hilflos“. Meist hört man in Österreich von 2 Ideen. Erste: Mehr Überwachung, mehr Polizeipräsenz usw. Bei letzterem fällt mir auf das in den letzten Tagen die Präsenz der Polizei zumindest in meiner Heimatstadt schon höher war. Die Frage ist aber kann man das auch dauerhaft halten? Und wirkt es wirklich gegen einen potentiellen gut geplanten Terroranschlag (sehe die Maßnahme in manchen Bereichen schon als sinnvoll an, aber eher gegen Randaliererein und Kleindelikten)?
Und bei ersterem sage ich das hat für jeden einzelnen seinen Preis und ich bin skeptisch ob damit wirklich mehr Sicherheit gewährleistet ist.
Die zweite Idee ist meist sehr unkonkret ausgesprochen, da muss schon in den Schulen was getan werden. Die Frage ist was? Außenminister Kurz sprach sich für Politische Bildung als Unterrichtsfach aus. OK, warum nicht, aber wie das den Terror bekämpfen soll ist mir nicht wirklich klar. Oft hört es sich so an als sollten eben Lehrer dazu angewiesen sein vermehrt aufmerksam zu sein (was ja noch sinn macht) und eben mal den Schülern zu sagen „ihr sollt keine Terroristen werden, das tut man nicht“. Also war selbst mal Schüler und weiß genau das Sachen wo die Lehrer sagen „das sollte man nicht tun“ eher noch zusätzlichen Reiz hatten und solche Appelle meist wirkungslos sind. Also sehe hier auch eher Hilflosigkeit als Konkrete Ideen.

Kurz gesagt: Denke das mit der Überwachung ist für manche ein gutes Geschäft, für die Politik die Notlösung weil man keine anderen Antworten hat und wird als Maßnahme gegen den Terrorismus nicht wirklich viel bringen.
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19.01.2015, 14:07
Beitrag: #18
RE: Die Folgen des Terrors:
(18.01.2015 22:42)Bunbury schrieb:  Und das macht die Sache so gefährlich.

Das Vertrauen in den Staat geht verloren. Wenn dann auch noch die Medien anfangen, die Bürger zu bevormunden, weil sie wollen, daß diese bestimmte Schlüsse ziehen, gerät die zweite Säule ins Wanken.

Also ich weiß nicht, denke da werden diese Verschwörungstheorien überschätzt. Wer macht sich im Alltag wirklich Gedanken ob man es einer USA zutraut sowas zu inszenieren oder wirklich zu nutzen.

Das Vertrauen in die Staaten bzw. die Politik geht verloren. Warum? Ich denke Sansavoir hat in diesem Tread eine sehr gute Antwort darauf gegeben, zitiere ihn hier nochmals:

Einer Oberschicht, die sich aus ihrer gesellschaftlichen Verantwortung heraus stiehlt und einer Unterschicht, die aus dem gesellschaftlichen Leben heraus gedrängt wurde oder gar nicht erst daran teilnahm, steht eine schrumpfende Mittelschicht gegenüber, die noch die Demokratie verteidigen will. Eine Folge davon ist aber, dass die demokratischen Parteien austauschbarer geworden sind und ihre inhaltliche Unverwechselbarkeit verloren gegangen ist.

Denke da ist viel Wahres dran. Hat jetzt mit dem Terror nichts zu tun, aber ich denke nur an Österreich. Die Bevölkerung kämpft mit ständig wachsenden Lebenshaltungskosten, mit wachsendem Arbeitsdruck (den man wohl in allen Bereichen merkt), auch zahlreichen sozialen Problemen (Reiche immer reicher, Arme immer Ärmer), total veralteten Bildungsinhalten usw. Und die Regierung hat nichts anderes zu tun als die Wunderlösung "Steuerreform" zu präsentieren und herumzuverhandeln ob wir künftig 50 oder 70 Euro mehr in der Geldtasche haben werden, Geld das man wohl nicht sehr lange spühren wird.

Was hat das mit dem Terror zu tun, könnte man nun Fragen? Es ist genau das gleiche wie die Antwort auf den Terror. Hilfloses Agieren von Parteien mit austauschbaren Programmen, die sich nicht hinsetzen und sagen "wo sind die Ursachen und die Sorgen der Menschen" sondern irgendeine (möglichst gut Präsentierbare) "Wunderlösung" präsentieren.
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19.01.2015, 14:28
Beitrag: #19
RE: Die Folgen des Terrors:
(16.01.2015 05:24)Sansavoir schrieb:  Bei den Terroristen, die letzte Woche in Frankreich mit ihren Aktionen gegen das Satiremagazin "Charlie Hebdo" und ein jüdisches Einkaufszentrum viele Menschen umgebracht haben, trifft sicher das oben Geschriebene zu. Denn diese Täter wurden nicht im Nahen Osten, im Maghreb, im Niger oder Mali sozialisiert, sondern in ihrem Geburtsland Frankreich. Die Kouachi-Brüder (* 1980 und 1982) waren Nachkommen algerischer Einwanderer. Sie verbrachten einige Zeit im Kinderheim, bevor sie in einer französischen zum Islam konvertierten Pflegefamilie lebten. Erst als Anfangzwanzigjährige beschäftigten sie sich intensiver mit dem Islam. Sie waren oft arbeitslos, finanzierten ihren Lebensunterhalt als Kleinkriminelle und begeisterten sich für französischen (maghrebinischen) Rap. Während ihrer Gefängnisaufenthalte gerieten sie unter dem Einfluss islamistischer Prediger, sie begannen bestimmte Märtyrer zu verehren und bemühten sich seit ca. 2008 in den Irak auszureisen. 2011 waren sie in Ausbildungslagern der al-Quaida im Jemen. Ähnlich ist auch die Biografie von Coulibaly (* 1982), dessen Eltern aus dem Senegal stammen und der mit neun Geschwistern in einer der Pariser Banlieus aufwuchs. Er beschäftigte sich seit 2005 mit dem Islam, seine Radikalisierung fand unter dem Einfluss der Kouachi-Brüder statt, die er um 2008 in einem Gefängnis kennen gelernt hatte.

Hier z.B. ist eben ein Ansatz. Die Perspektive ist weg. Die Vorgeschichte oft sehr prägend gewesen, das Gefängnis wohl auch nicht gerade Hilfreich um es im weiteren Lebensweg etwas einfacher zu haben.

Wenn die Perspektive weg ist, es keine Aussicht auf ein besseres Leben, raus aus dieser „Unterschicht“ zu bekommen, ist die Gefahr das man solchen radikalen Lehren folgt natürlich schon größer.

Denke man sollte mehr schauen Leuten eine Perspektive zu geben, ich persönlich bekomme jedoch den Eindruck das es in den letzten Jahren (zumindest bei uns, in Frankreich wird’s aber nicht so viel anders sein) eher so ist das man einmal abgerutschten die Chancen verbaut. Niveaus die man braucht um z.B. die Chance auf Ausbildungen zu bekommen werden z.B. immer noch höher geschraubt. Und in der Arbeitswelt ist es eben auch so das man kaum jemand „mitschleppen“ kann. Was aber auch ein Problem darstellt, denn dieses „funktionieren müssen“ ist, denke ich, bei jemanden mit entsprechendem schwierigen sozialen Umfeld oft schwieriger.

Die Leute die einmal abgerutscht sind haben kaum die Chance einmal eine Perspektive zu bekommen. Das zerstört den Selbstwert, den man sich dann wo anders holen kann, etwa bei Radikalen Predigern die einem eine andere Aufgabe geben.

Ein weiteres großes Problem das man auch sehen muss. Der Prozess um zum „Radikalen“ zu werden ist wohl ein schleichender, aber ist derjenige mal drinnen ist es schwer jemand wieder rauszuholen. Bei einem „funktionierenden“ Elternhaus ist es wohl noch eher so das die Eltern rechtzeitig auf derartige Tendenzen kommen. Andererseits haben die Eltern heutzutage ja sowieso weniger Zeit für die Kinder.
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23.01.2015, 01:12
Beitrag: #20
RE: Die Folgen des Terrors:
Na ja. da erlaube ich mir doch mal anzumerke,dass ich das ganze Geheule um angebliche der Perspektivlosigkeit als Motiv nicht gelten lasse.
Zum einen sollte jemand .der einen Terroranschlag planen kann auch in der Lage sein stattdessen positive Perspektiven zu entwickeln und weder in Kleinkriminalität noch in Terrorismus abzurutschen-wer es dennoch tut ist in der Regel zu einem Gutteil selber schuld, denn seltsamerweise gelingt es ja auch vielen Leuten. die aus einem ähnlichen sozialen Umfeld kommen. nicht abzurutschen.
Und zum anderen ist das kein Grund Leute zu erschiessen oder zu enthaupten.
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