Der Untergang von Sprachen
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07.06.2016, 13:03
Beitrag: #26
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RE: Der Untergang von Sprachen
(06.06.2016 17:01)Paul schrieb: Gallien war Gallo-romanisch, nicht mehrsprachig. Die germanische Oberrschicht war zahlenmäßig zu klein. Sie konnten nicht mehrere Sprachgruppen gegeneinander ausspielen und haben die Vielweiberei nicht so extrem praktiziert, wie die Türken. In Nordgallien(Nordfrankreich) hätte es aber zur Germanisierung kommen können, wie es im Elsaß der Fall war. Nein, das Beispiel der romanisierten Franken zeigt lediglich, dass es keine Gesetzmäßigkeiten für den Sprachwechsel von Bevölkerungsgruppen gibt. In England gab die keltische Mehrheitsbevölkerung ihr Idiom auf und übernahm die Sprache der angelsächsischen Invasoren. In Kleinasien gab die griechische Mehrheitsbevölkerung ebenfalls ihre Sprache auf und wechselte zum Türkisch der turkstämmigen Invasoren über. Die westgotischen Eroberer hingegen konnten ihre Sprache in Spanien nicht durchsetzen sondern gaben sie bereits weit vor der arabischen Invasion auf. Die Ägypter streiften das Ägyptische ab, das sie einige Jahrtausende gesprochen hatten, und übernahmen das Arabisch der zahlenmäßig weit unterlegenen arabischen Eroberer. Man könnte diese Aufzählung noch lange fortsetzen und dabei feststellen, dass es keine Regeln für Sprachkontinuitäten und Sprachwechsel gibt. Die Faktoren sind überall unterschiedlich und lassen sich nicht immer rational erfassen. |
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