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Die Freiheitsdichter des 19. Jahrhunderts
04.11.2014, 21:10
Beitrag: #1
Die Freiheitsdichter des 19. Jahrhunderts
(04.11.2014 16:41)Suebe schrieb:  Danke Dir für den Beitrag Köbis, muss ich mal alles durcharbeiten.
Es war ja klar, dass da mehr gewesen sein muss.
Sehr interessant jedenfalls.

Ein kleines Bemerkenswert am Rande,
der Herwegh hat einen Teil seiner Jugend in den 1820er Jahren in Balingen verbracht, die Innenstadt von Balingen sah damals mehr oder weniger aus wie heute, auch ein Großteil der heutigen Gebäude standen damals schon.
Solltest du mal zufällig hinkommen, eine Gedenksekunde für Georg Herwegh, von dessen Marinaengagement ich bis heute nichts wusste, muss drin sein.

(04.11.2014 17:15)Arkona schrieb:  OT: Die frühen "Linken" wie Heine, Weerth und Herwegh sind heute leider fast vergessen.
http://www.volksliederarchiv.de/text1545.html
"Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will..."


Köbis hat mehr oder weniger dies angestossen. Mit seinem Hinweis auf Herwegh, Arkona hat dann weitergemacht und ich dachte, das ist eigentlich ein eigenes Thema wert.


OT: Bin ich des Abends allein zu Hause, zieh ich mir manchmal diese Lieder rein. Muss ja nicht immer Degenhardt sein.

TT: Die Reihe dieser Freiheitsdichter möchte ich gleich noch erweitern.

Friedrich Schiller
"Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern..."
Vor dem November 1989 haben einen diese Zeilen noch viel mehr berührt.
Ein einig Volk von Brüdern.....

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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04.11.2014, 21:34
Beitrag: #2
RE: Die Freiheitsdichter des 19. Jahrhunderts
"Alle Räder stehen still..."
Das wird mich ja demnächst (wieder) selbst betreffen, wenn ich nach Hamburg will. Auf der Reeperbahn versacken anstatt nach Hause zu kommen?
Die frühen Freiheitsdichter waren wie fast alle 1848er ziemlich anglophil. Georg Weerth legte die Feder als junger Mann nieder und wanderte aus. Gibt es jemanden, der in die USA auswanderte und eine ähnliche Biografie wie Carl Schurz hinlegte?

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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05.11.2014, 00:12
Beitrag: #3
RE: Die Freiheitsdichter des 19. Jahrhunderts
(04.11.2014 21:34)Arkona schrieb:  Gibt es jemanden, der in die USA auswanderte und eine ähnliche Biografie wie Carl Schurz hinlegte?

Ja, z.B. Franz Sigel oder Max Weber

Der nächste Auswanderer aus Deutschland, der ein Ministeramt übernahm, war wohl erst Henry Kissinger (US-Außenminister 1973–1977).

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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05.11.2014, 11:58
Beitrag: #4
RE: Die Freiheitsdichter des 19. Jahrhunderts
(05.11.2014 00:12)Sansavoir schrieb:  
(04.11.2014 21:34)Arkona schrieb:  Gibt es jemanden, der in die USA auswanderte und eine ähnliche Biografie wie Carl Schurz hinlegte?

Ja, z.B. Franz Sigel oder Max Weber

Der nächste Auswanderer aus Deutschland, der ein Ministeramt übernahm, war wohl erst Henry Kissinger (US-Außenminister 1973–1977).

Bei uns rum (Albstadt-Laufen -Burgfelden usw.) erfreuen sich etliche an einer Verwandschaft mit dem Außenminister der späten Eisenhower-Jahre Christian Herter, der allerdings eine längere Außwanderungsbiografie hat, geboren ist er glaube ich in Paris. Müsste mal nachlesen wie die Verwandschaft hier genauer verortet wird.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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05.11.2014, 19:56
Beitrag: #5
RE: Die Freiheitsdichter des 19. Jahrhunderts
Weiter ergänzen möchte ich die Reihe mit

Ferdinand Freiligrath


dessen Gedicht:

Zitat:Nach Robert Burns, St. Goar, Dez. 1843

Ob Armut euer Los auch sei,
Hebt hoch die Stirn, trotz alledem!
Geht kühn den feigen Knecht vorbei;
Wagt's, arm zu sein trotz alledem!
Trotz alledem und alledem,
Trotz niederm Plack und alledem,
Der Rang ist das Gepräge nur,
Der Mann das Gold trotz alledem!

Erste Strophe von Trotz alledem! Variiert. 1848

Das war 'ne heiße Märzenzeit,
Trotz Regen, Schnee und alledem!
Nun aber, da es Blüten schneit,
nun ist es kalt, trotz alledem!
Trotz alledem und alledem –
trotz Wien, Berlin und alledem –
ein schnöder scharfer Winterwind
durchfröstelt uns trotz alledem!

in zweierlei Hinsicht für uns hier von Bedeutung ist.

Liebknecht überschrieb seinen letzten Artikel in der "Roten Fahne" am 15. Jan. 1919 mit "Trotz alledem" (im früheren Staatsratsgebäude gab es wohl ein Fensterbild dazu)

Freiligrath wiederum, siehe auch seine Widmung, schrieb das Gedicht in Anlehnung an Robert Burns "A Man’s a Man for A’ That" Ausdruck der schottischen Unabhängigkeitsbestrebungen.
Siehe Bunburys Thread zum schottischen Referendum

Wie sagt der Schwabe?: Näher betrachtet geht alles eng zusammen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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09.11.2014, 22:47
Beitrag: #6
RE: Die Freiheitsdichter des 19. Jahrhunderts
Als weiteren Namen bringe ich hier den Textdixhter unserer Nationalhymne ins Spiel:

Hoffmann von Fallersleben

er hat einige weitere Lieder "verbrochen" das
Lied der Deutschen
ist aber das bedeutentste.

Aber auch als Dichter etlicher Kinderlieder "Ein Männlein steht im Walde" "Kuckuck rufts aus dem Wald"
ist er bis heute unvergessen

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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10.11.2014, 02:50
Beitrag: #7
RE: Die Freiheitsdichter des 19. Jahrhunderts
(09.11.2014 22:47)Suebe schrieb:  Als weiteren Namen bringe ich hier den Textdixhter unserer Nationalhymne ins Spiel:

Hoffmann von Fallersleben

er hat einige weitere Lieder "verbrochen" das
Lied der Deutschen
ist aber das bedeutentste.

Aber auch als Dichter etlicher Kinderlieder "Ein Männlein steht im Walde" "Kuckuck rufts aus dem Wald"
ist er bis heute unvergessen

Und natürlich als "Vater" von Struwwelpeter, Zappelphillip und anderer mehr oder weniger ungezogener Kinder. Big Grin

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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05.07.2022, 19:41
Beitrag: #8
RE: Die Freiheitsdichter des 19. Jahrhunderts
Ist eigentlich hier bekannt, dass am

17. Juni 1953

in Berlin, Magdeburg, Leipzig und an vielen anderen Orten von den Demonstranten vielfach das Deutschlandlied gesungen wurde?

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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11.07.2022, 20:52
Beitrag: #9
RE: Die Freiheitsdichter des 19. Jahrhunderts
Mit einem dieser Freiheitsdichter habe ich eine ganz lustige Sache erlebt, als ich vor vielen Jahren in Dresden war, eine kurze Studienreise mit einer Reisebegleiterin, die zumindest nicht gerade damit punkten konnte, wie Wissen unterhaltsam vermittelt wird. In Dresden gibt es ein Theodor Körner-Denkmal, und eine Mitreisende war sehr überrascht darüber und wollte wissen, warum die Dresdner Theodor Körner ein Denkmal gesetzt hatten. Die Reisebegleiterin wusste das auch nicht. Beide Damen hatte noch nie etwas vom Dichter Theodor Körner gehört, sie nahmen ganz selbstverständlich an, dass der Dresdner Theodor Körner "unser" Theodor Körner wäre, der war in der Nachkriegszeit Bürgermeister von Wien und später österreichischer Bundespräsident. Na ja, Körner ist schließlich ein häufiger Name.

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Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten.
Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten.

Josephine Tey, Alibi für einen König
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12.07.2022, 09:34
Beitrag: #10
RE: Die Freiheitsdichter des 19. Jahrhunderts
(05.07.2022 19:41)Suebe schrieb:  Ist eigentlich hier bekannt, dass am

17. Juni 1953

in Berlin, Magdeburg, Leipzig und an vielen anderen Orten von den Demonstranten vielfach das Deutschlandlied gesungen wurde?

Ich gehe mal davon aus, dass es die erste Strophe war...

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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12.07.2022, 12:42
Beitrag: #11
RE: Die Freiheitsdichter des 19. Jahrhunderts
---Ich denke auch, dass es die erste Strophe war.
In den Quellen ist lediglich vom "Deutschlandlied" die Rede.
mW ist mit der Bezeichnung "Deutschlandlied" so gut wie immer die erste Strophe gemeint.
Zu fragen wäre auch, inwieweit 1953 zB die 3. Strophe überhaupt bekannt war.

War mir iM auch nicht gegenständlich, dass es einen österr. Bundespräsidenten Theodor Körner gab. Und ich vermute mal, dass er seinen Vornamen dem Freiheitshelden verdankt.
Im hießigen Krankenhaus gab es mal einen Arzt, K. Kreutzer. Frage ich den, wie heißen Sie mit Vornamen? "Konradin, wie die Straße hier", sage ich "vermutlich eher wie der Komponist". Hat ergegrinst.
Wer auch oft vermischt wird, ist der "Nationalökonom" Friedrich List und der Komponist Franz Liszt. Der Journalist Christian Schubart und der Komponist Franz Schubert

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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12.07.2022, 13:56
Beitrag: #12
RE: Die Freiheitsdichter des 19. Jahrhunderts
(12.07.2022 12:42)Suebe schrieb:  ---Ich denke auch, dass es die erste Strophe war.
In den Quellen ist lediglich vom "Deutschlandlied" die Rede.
mW ist mit der Bezeichnung "Deutschlandlied" so gut wie immer die erste Strophe gemeint.
Zu fragen wäre auch, inwieweit 1953 zB die 3. Strophe überhaupt bekannt war.

Die wurde auch 1954 beim "Wunder von Bern" allgemein angestimmt, ohne dass die deutschen Zuschauer sich dabei allzuviel dachten. Kritische Geister von heute, die dies verurteilen, sollten froh sein, dass man nicht auf das Horst-Wessel-Lied verfiel...

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