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Weimar, Finanzkrise 1930
24.07.2012, 17:20
Beitrag: #14
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
(24.07.2012 16:44)krasnaja schrieb:  Wenn für Dich das Anwachsen einer Partei (der KPD) um ein, zwei Prozentpunkte als Partizipieren einer extremistischen Partei verstanden wird, dann haben wir von Partizipieren ganz unterschiedliche Vorstellungen,

Die KPD wuchs von 1928 bis zur Reichstagswahl am 6.11.1932 um 6% an - von 10,9% auf 16,9% - was durchaus beachtlich ist, besonders vor dem Hintergrund, dass alle Parteien außer der NSDAP massiv Stimmen verloren oder stagnierten.

(24.07.2012 16:44)krasnaja schrieb:  auch davon, wenn Du z.B. auch noch die Märzwahlen 1933 , die bereits unter der Diktatur stattfanden, als Votum für Hitler deutest, auch wenn Du im nächsen Satz zurückruderst.

Ich habe die Reichstagswahl vom März 1933 ausdrückklich als nicht mehr "frei" bezeichnet. Um so beachtlicher ist es, dass die NSDAP dennoch nicht die absolute Mehrheit erhielt - darauf muss man deutlich hinweisen.

(24.07.2012 16:44)krasnaja schrieb:  Es gab keinen deratigen Ruf nach einem starken Mann , was Du hier auch noch wiederholst.

Große Teile der Deutschen betrachteten den Reichstag nur noch als "Schwatzbude", was nach den ständig wechselnden Regierungen nicht verwunderlich ist. Und damit ertönte selbstverständlich der Ruf nach dem "starken Mann", der endlich "Ordnung" schaffen sollte. Nur so ist auch das Phänomen "Hitler" erklärbar, der als starker "Heilsbringer" diese neue Ordnung schaffen sollte - jedenfalls für große Teile der deutschen Bevölkerung.

(24.07.2012 16:44)krasnaja schrieb:  Die demokratischen Kräfte des Staates, Legislative, Executive und Judikative funktionierten.

Sie funktinoerten eben nicht, sodass am Ende der Weimarer Republik nur noch mit Notverordnungen des Reichspräsidenten regiert werden konnte, der mit dem berüchtigten Artikel 48 regierte, der dem Reichspräsidenten praktisch dikatatorische Vollmachten verlieh.

(24.07.2012 16:44)krasnaja schrieb:  Kommunisten sollten einen Putsch am 29.1..1933 geplant haben, so die Lüge von Goebbels, damit Hitler an die Macht geschoben wurde.
Es liegt eine gewisse Gerechtigkeit in der Geschichte, dass es dann Kommunsiten waren, die Hitler dann den Hals umgedreht haben, Das versöhnt mit Vielem.

Am 27. Februar 1933 brannte das Berliner Reichstagsgebäude. Für die Nationalsozialisten war das ein willkommener Anlass, die Tat den Kommunisten und Sozialdemokraten zur Last zu legen. Das war die Ursache für die Notverordnung "zum Schutz von Volk und Staat", die wichtige Grundrechte außer Kraft setzte.

Dass allein die UdSSR die Nazi-Diktatur gestürzt hat, verkürzt die Geschichte gewaltig. Ohne die zweite Front im Westen und die Landung der Alliierten in der Normandie wäre das "Dritte Reich" nicht gefallen. Es war die vereinte Kraft der Alliierten, die Hitler den Untergang bescherte.

Die Situation ist ganz offensichtlich und von der Geschichtsforschung seit langer Zeit akzeptiert: Da die links- und rechtsradikalen Parteien KPD und NSDAP am Ende der Weimarer Republik eine stabile Regierung blockierten, fiel Reichspräsident Hindenburg zunehmend eine Schlüsselrolle zu. Angesichts der immer rascher wechselnden Regierungen war die Mehrheit der Bevölkerung von der Instabilität der parlamentarischen Demokratie überzeugt. Der Ruf nach dem "starken Mann" erschallte immer lauter und als auch die Kabinette Papen und Schleicher scheiterten, setzte Hindenburg am 30. Januar 1933 Adolf Hitler als Reichskanzler ein.
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Weimar, Finanzkrise 1930 - krasnaja - 20.07.2012, 10:19
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RE: Weimar, Finanzkrise 1930 - Dietrich - 24.07.2012 17:20

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