Antwort schreiben 
 
Themabewertung:
  • 0 Bewertungen - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Weimar, Finanzkrise 1930
20.07.2012, 10:19
Beitrag: #1
Weimar, Finanzkrise 1930
Es gibt in unserem Land eine Reihe unauslöschlicher Märchen, die von Generation zu Generation weitergetragen werden, eines davon lautet, Deutschland sei in den 1. WK „geschlittert , als sei man auf Glatteis unvorbereitet plötzlich ausgerutscht.
Eine andere lautet, Deutschland sei an der das eigene Land betreffenden Wirtschaft und Finanzkrise nach 1929 nicht selber Schuld.

Im ersten Fall wurde eine bereits bedrohliche Situation durch eine schriftliche Äußerung, durch den Blankoschecks verschärft.
Im zweiten Fall, Finanzkrise 1931 wurde ebenfalls durch eine Äußerung eine ebenfalls bedrohliche Situation noch angeheizt mit ebenfalls unabsehbaren Folgen.
Die aktuellen Abläufe in Griechenland und Resteuropa beweisen, wie sensibel die Geldmärkte auf unbedachte Äußerungen reagieren.

Rekapitulieren wir einmal: Bis zum sog. Schwarzen Freitag waren über 20 Mrd Mark an Fremdkapital nach Deutschland geflossen, durchweg kurzfristige Anleihen, die auch immer verlängert wurden, weil die ausländischen Kreditgeber nach wie vor das Vertrauen in Deutschland hatten.
Sollten allerdings die Gläubiger das Vertrauen in die Deutschen Banken verlieren, ihre nur kurzfristigen Kredite nicht wie bisher verlängern, könnte ein gefährlicher Devisenmangel entstehen.

Das passierte aber zwischen Oktober 1929 (dem Schwarzen Freitag) und Ende 1930 noch nicht einmal , trotz steigender Arbeitslosigkeit.
Ende 1930 gerieten Banken in den USA und Frankreich in eine Krise und zogen kurzfristig einen Teil ihrer Summen aus Deutschland ab, was allerdings nur kleine Banken betraf , darum das Ausmaß und die Gefahr unterschätzt wurde.

Der Zusammenbruch einer Bank, der Östereichischen Kreditanstalt aufgrund von Spekulationen im Mai 1931 war der Beginn der Finanzkrise, es erst einmal nur befürchtet wurde, dass diese Krise auch auf Deutschland überschwappen könnte .

In dieser Situation erklärte der Reichkanzler Brünung öffentlich die Reparationen für unerträglich, was von den ausländischen Kreditgebern als bevorstehende Zahlungsunfähigkeit des Reiches gedeutet wurde. Der Vertrauensverlust in den Standort Deutschland war erheblich, der kurzfristige Abzug mehrerer Mrd Mark war die Folge sowie ein Panikansturm durch die Bürger auf die Banken, die rd. 20 % ihrer liqiden Mittel verloren und die Banken f´ür einige Tage schließen mussten.

Ergo: die dann ab Mitte 1931 einsetzende Finanzkrise war hausgemacht.

Brüning hatte durchaus erkannt, wie der Finanzkrise in den Griff zu bekommen wäre, Reduzierung der Gehälter für Beamte u.a. Brünings Sparprogramm und andere Maßnahmen, über deren Richtigkeit es auch eine einheitliche Meinung gibt.

Das pikante daran war allerdings, dass Brüning die og. Äußerung mit Sicht auf die Nazis im Reichstag machte, um diese für die Zustimmung zu weiteren Sparmaßnahmen zu bewegen.

Und da ist die interessante Parallelität zwischen den damaligen und den heutigen Rechtspopulisten und damit Neonazis: Beide !!! wollten/wollen die Krise, einen Zusammenbruch, um daraus Nutzen zu ziehen.

Es lohnt sich, darüber nachzudenken
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
20.07.2012, 16:34
Beitrag: #2
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
(20.07.2012 10:19)krasnaja schrieb:  Es gibt in unserem Land eine Reihe unauslöschlicher Märchen, die von Generation zu Generation weitergetragen werden, eines davon lautet, Deutschland sei in den 1. WK „geschlittert , als sei man auf Glatteis unvorbereitet plötzlich ausgerutscht.

Die Kriegsschuldfrage ist in der Forschung bis heute umstritten, da eine eindeutige Zuweisung der Schuldlast nicht möglich ist. Die Antworten reichen von eindeutigen Schuldzuweisungen an einzelne Staaten bis hin zu der Aussage, alle Mächte seien mehr oder weniger unbeabsichtigt in den Krieg hineingeraten. Entscheidend für die Beurteilung ist, wie man das Verhalten der einzelnen Staaten in der Julikrise bewertet.

Der deutsche historiker Immanuekl Geiß schrieb 1967:
"Der größte Teil der Verantwortung liegt bei der Macht, die zumindest den lokalen Krieg wollte. Diese Macht war eindeutig das Deutsche Reich". (Immanuel Geiß, Die Kriegsschuldfrage, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 25/1967, S. 24)

Der amerikanische Historiker Gordon Craig sagte 1979:
"Scheint auf den letzten Seiten die Verantwortung Österreich-Ungarns und Deutschlands für den Kriegsausbruch betont zu werden, so sollte doch nicht vergessen werden, dass dieser Vorwurf auch andere Mächte trifft ...
Wie auch immer über die relative Schuld der Mächte entschieden werden mag, es ist eindeutig, dass keine der Mächte die volle Verantwortung für den Krieg trägt und das keine von ihnen völlig schuldlos ist." (Gordon A. Craig, Die Geschichte Europas 1815-1980, München 1979, S. 350)

Der Historiker W.J. Mommsen schrieb 2004:
"Unbestreitbar ist, dass die deutsche politische Leitung unter dem Einfluss der von höchsten militärischen Kreisen vorgetragenen Ansicht stand, dass die sich fortlaufend verschlechternde militärische Gesamtsituation der Mittelmächte am besten durch einen Präventivkrieg gegen Frankreich und Russland stabilisiert würde, solange ein solcher noch mit Aussicht auf einen militärischen Sieg geführt werden könnte." (Wolfgang J. Mommsen, Der Erste Weltkrieg, Frankfurt/M. 2004, S. 38 f.)

Bei der Beurteilung dieses komplexen Problems helfen einseitige populistische Hurra-Rufe nicht weiter.

(20.07.2012 10:19)krasnaja schrieb:  Eine andere lautet, Deutschland sei an der das eigene Land betreffenden Wirtschaft und Finanzkrise nach 1929 nicht selber Schuld.

Von einer solchen Behauptung habe ich bislang nie gehört. Es dürfte geistiges Allgemeingut sein, dass die in den USA 1929 ausgebrochene Finanz- und Wirtschaftskrise zu einer Weltwirtschaftskrise führte.

Was waren die Gründe dafür?

Ende der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts verschlechterten sich die Konjunkturdaten der USA. Die Gründe lagen in einer hohen Überproduktion, einem Absatzrückgang sowie einem aufgeblähten Kreditvolumen. Destabilisierende wirkten sich auch die Reparationszahlungen aus, die in die USA flossen, sowie die Schuldenlast, welche die europäischen Alliierten der USA noch aus der Zeit des Ersten Weltkriegs trugen. Das führte am 24. Oktober 1929 ("Schwarzer Freitag") zu einem Kurssturz an der New Yorker Börse, der eine weltweite Wirtschaftskrise auslöste.

Was Deutschland betrifft, so wurden alle von der US-Wirtschaft kurzfristig gewährten Kredite gekündigt und abgezogen. Da die deutschen Banken zu wenig Eigenkapital hatten um einzuspringen, fehlte Geld für Kredite und Investitionn. Als Folge mussten viele Betriebe schließen oder Entlassungen vornehmen, sodass die Arbeitslosenzahlen schließlich schwindelnde Höhen erreichten.

Zugleich erfasste die Krise auch das Bank- und Kreditwesen, sodass es zum Zusammenbruch des deutschen Bankensystems kam. Nach Konkursen verschiedener Großbanken verloren die Kunden ihre gesamten Sopareinlagen und verarmten.

Heite weiß man allerdings, dass der "Schwarze Freitag" nicht alleiniger Auslöser der deutschen Wirtschaftskrise war, sondern den seit 1928 bestehenden Abschwung enorm beschleunigte. Zwischen 1928 und 1930 verdoppelte sich die Arbeitslosogkeit, weil die deutsche Exportwirtschaft unter hohen Einfuhrzöllen wichtiger Exportländer litt und auf deren Binnenmärkten nicht mehr konkurrenzfähig war.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
20.07.2012, 18:38
Beitrag: #3
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
Dietrich, du hörst Dinge heraus, die ich nicht schrieb, nirgendwo schrieb ich von Kriegsschuld, Du hier glaubst, aufwendig einen Beweis dafür herausarbeiten zu müssen, was ich mit keinem Wort erwähnte.
Richtig, die Deutschen tragen keine Kriegschuld, die Deutschen sind aber der Verursacher des Krieges und zwar der alleinige.

Wenn Du meinen Beitrag richtig verstanden hast, dann wird es Dir aufgegangen sein, dass er sich NUR den wirtschaftlichen Bereich betraf.
Mir kam es darauf an zu zeigen, dass die Krise hausgemacht war.

Darüber zu spekulieren, ob später ,1931, 1932 oder 1933 die amerikanischen Kreditgeber das Geld dann doch abgezogen,hätten ist müssig. Sie zogen es nach der Rede Brünungs ab, weil sie das Vertrauen in Deutschland verloren hatten.
goggle mal unter östereichische Kreditanstalt, Brüning, u.ä.)
(Aktienmärkte, Kapitalmärkte leben in erster Linie vom Vertrauen, das Investoren haben, , UND vom erhofften Gewinn)
Brüning hatte die Krise, die sich ab 1929 zeigte, gut im Griff, die positiven Auswirkungen für das Jahr 1933 und 1934 absehbar waren.
Auch das ist ja eines dieser Märchen, dass Hitler nur durch die Wirtschaftskrise "an die Macht " kam. Damit sprachen sich die Deutschen gerne von ihrer Schuld frei, gewissermaßen einem Verführer auf den Leim gegangen zu sein. und weil die Wirtschaft doch so schlecht war, mussten wir doch........

Offensichtlich scheint die deutsche Geschichte seit dem Anfang des 1.Weltkriegen gepflastet zu sein mit Widrichkeiten, an denen Niemand die Schuld zu habe scheint. .
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
20.07.2012, 19:40
Beitrag: #4
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
(20.07.2012 18:38)krasnaja schrieb:  Dietrich, du hörst Dinge heraus, die ich nicht schrieb, nirgendwo schrieb ich von Kriegsschuld, Du hier glaubst, aufwendig einen Beweis dafür herausarbeiten zu müssen, was ich mit keinem Wort erwähnte.

Was für eine erbärmliche Wortklauberei...Undecided

(20.07.2012 18:38)krasnaja schrieb:  Richtig, die Deutschen tragen keine Kriegschuld, die Deutschen sind aber der Verursacher des Krieges und zwar der alleinige.

Na dann erklär' doch mal, warum der Kriegsverursacher (der eigentlich in Ö zu suchen ist) keine Kriegsschuld tragen soll.

(20.07.2012 18:38)krasnaja schrieb:  [...]Auch das ist ja eines dieser Märchen, dass Hitler nur durch die Wirtschaftskrise "an die Macht " kam. Damit sprachen sich die Deutschen gerne von ihrer Schuld frei, gewissermaßen einem Verführer auf den Leim gegangen zu sein. und weil die Wirtschaft doch so schlecht war, mussten wir doch........

Dieses Märchen wird u.a. von Haffner vertreten. Glaubst du etwa, ein devianter Typ wie Hitler hätte in einem prosperierenden Staat etwas gerissen?

Die Armut der Deutschen zu jener Zeit wird von keinem ernsthaften Historiker als Persilschein gesehen, aber eine Erklärung (neben Versailles, der deutschen Gutgläubigkeit bzw. abartigen Naivität (die auch heute und auch hier im Forum in frappierendem Ausmaß zu finden ist) und dem deutschen Kadavergehorsam) ist sie schon.

(20.07.2012 18:38)krasnaja schrieb:  Offensichtlich scheint die deutsche Geschichte seit dem Anfang des 1.Weltkriegen gepflastet zu sein mit Widrichkeiten, an denen Niemand die Schuld zu habe scheint. .

Natürlich gibt es Schuldige. In erster Linien sind diese an der Spitze der deutschen Politik und des deutschen Heeres zu suchen.

MfG, Titus Feuerfuchs
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
20.07.2012, 21:13
Beitrag: #5
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
(20.07.2012 16:34)Dietrich schrieb:  [quote='krasnaja' pid='4866' dateline='1342772345']


Von einer solchen Behauptung habe ich bislang nie gehört. aftskrise [/b]führte.

ortländer litt und auf deren Binnenmärkten nicht mehr konkurrenzfähig war.



Noch nie davon gehörte ?
Dann lies: ich habe Dir hier einmal einen Auszug aus einem Wiki-Betrag eingestellt
Zitat:
Im Frühjahr 1931 geriet nun die Österreichische Creditanstalt in Schwierigkeiten, die sich bei der Übernahme der Bodenkreditanstalt übernommen hatte. Zeitgenossen vermuteten, dahinter stünde die französische Regierung, die so den Plan einer deutsch-österreichischen Zollunion hätte torpedieren wollen. Obwohl solche Manipulationen tatsächlich in der französischen Regierung diskutiert wurden, konnte nicht nachgewiesen werden, dass sie verantwortlich war für den Krach der Creditanstalt, die am 11. Mai 1931 ihre Zahlungsunfähigkeit erklärte. Das bedeutete nicht nur für Österreich, sondern für ganz Mitteleuropa den Beginn einer Finanzkrise.[29]

Man befürchtete nun, dass diese Entwicklung auf Deutschland übergreifen würde. In dieser gefährlichen Lage erklärte Reichskanzler Brüning selbst im Juni 1931 aus innenpolitischen Gründen – er hoffte nämlich auf die Unterstützung der Rechten und der Nationalsozialisten im Reichstag für ein neues Paket von Sparmaßnahmen – die Reparationen öffentlich für „unerträglich“. Das schien auf eine bevorstehende Zahlungsunfähigkeit des Reiches zu deuten und untergrub das Vertrauen der ausländischen Kreditgeber nachhaltig. Devisen im Wert von mehreren Milliarden RM wurden abgezogen, und, nachdem im Juli 1931 eine der Berliner Großbanken illiquide geworden war, kam auch noch ein massenhafter Ansturm der Bevölkerung auf die Banken hinzu. Diese mussten am 13. Juli 1931 ihre Zahlungen einstellen. Die Kreditorenbeträge sanken im Juni/Juli um 21,4 %. Um die Bankenkrise zu überwinden, wurden die Banken für mehrere Tage geschlossen und der Kontrolle der Regierung unterstellt. Auch die Börse blieb monatelang geschlossen – Kredite und Neuinvestitionen waren so monatel

Ende

Der ganze Beitrag

unter Weltwirtschaftskrise
ist es nicht schön, wenn man durch Austausch von Wissen eigene Defizite beseitigen kann ?
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
21.07.2012, 13:57
Beitrag: #6
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
(20.07.2012 18:38)krasnaja schrieb:  Dietrich, du hörst Dinge heraus, die ich nicht schrieb, nirgendwo schrieb ich von Kriegsschuld, Du hier glaubst, aufwendig einen Beweis dafür herausarbeiten zu müssen, was ich mit keinem Wort erwähnte.
Richtig, die Deutschen tragen keine Kriegschuld, die Deutschen sind aber der Verursacher des Krieges und zwar der alleinige.

Wenn du behauptest, Deutschland sei der Verursacher des Ersten Weltkriegs, dann geht es selbstverständlich um die Kriegsschuldfrage. Und dazu habe ich eine Reihe von Quellen zitiert, aus denen hervorgeht, dass diese Frage bis heute umstritten ist, die meisten Historiker allerdings der Meinung sind, dass alle beteiligten Staaten eine Mitschuld tragen.

(20.07.2012 18:38)krasnaja schrieb:  Wenn Du meinen Beitrag richtig verstanden hast, dann wird es Dir aufgegangen sein, dass er sich NUR den wirtschaftlichen Bereich betraf.
Mir kam es darauf an zu zeigen, dass die Krise hausgemacht war.

Der Begriff "hausgemacht" ist in diesem Zusammenhang einigermaßen kryptisch. Letztlich war die Automatik der Bündnissysteme der Auslöser, und es waren militärische Belange, die eine Rolle spielten.

Der Historiker W.J. Mommsen schrieb 2004:
"Unbestreitbar ist, dass die deutsche politische Leitung unter dem Einfluss der von höchsten militärischen Kreisen vorgetragenen Ansicht stand, dass die sich fortlaufend verschlechternde militärische Gesamtsituation der Mittelmächte am besten durch einen Präventivkrieg gegen Frankreich und Russland stabilisiert würde, solange ein solcher noch mit Aussicht auf einen militärischen Sieg geführt werden könnte." (Wolfgang J. Mommsen, Der Erste Weltkrieg, Frankfurt/M. 2004, S. 38 f.)

(20.07.2012 18:38)krasnaja schrieb:  Darüber zu spekulieren, ob später ,1931, 1932 oder 1933 die amerikanischen Kreditgeber das Geld dann doch abgezogen,hätten ist müssig. Sie zogen es nach der Rede Brünungs ab, weil sie das Vertrauen in Deutschland verloren hatten.

Mit "Vertrauen" hat das nicht das mindeste zu tun, denn die Auslöser der Weltwirtschaftskrise waren globaler Natur: Der New Yorker Börsenkrach am "Schwarzen Freitag" im Jahr 1929 führte dazu, dass sich diese Finanzkrise weltweit ausbreitete und sie führte zum Abzug des gesamten amerikanischen Kapitals von deutschen Banken. Das wiederum brachte das deutsche Bankensystem zum Einsturz und mit ihm die Wirtschaft und zahllose Betriebe.

Das ist die internationale Dimension, die Deutschland in jedem Fall erreicht hätte - mit oder ohne Brüning und seine deflationäre Finanzpolitik.

(20.07.2012 18:38)krasnaja schrieb:  Auch das ist ja eines dieser Märchen, dass Hitler nur durch die Wirtschaftskrise "an die Macht " kam. Damit sprachen sich die Deutschen gerne von ihrer Schuld frei, gewissermaßen einem Verführer auf den Leim gegangen zu sein. und weil die Wirtschaft doch so schlecht war, mussten wir doch........

Es ist völlig unstrittig, dass die rechts- und linksextremen Parteien - besonders jedoch die NSDAP - durch die Weltwirtschaftskrise mit Millionen von Arbeitslosen einen ungeheuren Aufschwung erlebten.

Das lässt sich ganz unmittelbar an den Wahlen zum Reichstag ablesen, wo die Stimmanteile der NSDAP mit dem Eintreten der Massenarbeitslosigkeit und der Verarmung deutscher Sparer durch illiquide Banken gewaltig anstiegen.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
22.07.2012, 10:06
Beitrag: #7
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
Ich habe mir lange überlegt, ob ich hier überhaupt etwas schreiben soll.
Der Thread heißt "Weimar, Finanzkrise 1930" und nicht die Kriegsschuldfrage zum WKI.Rolleyes

Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
22.07.2012, 14:11
Beitrag: #8
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
ten wir doch........[/quote]

Es ist völlig unstrittig, dass die rechts- und linksextremen Parteien - besonders jedoch die NSDAP - durch die Weltwirtschaftskrise mit Millionen von Arbeitslosen einen ungeheuren Aufschwung erlebten.

Das lässt sich ganz unmittelbar an den Wahlen zum Reichstag ablesen, wo die Stimmanteile der NSDAP mit dem Eintreten der Massenarbeitslosigkeit und der Verarmung deutscher Sparer durch illiquide Banken gewaltig anstiegen.
[/quote]

Du schreibst unpräzise und zu allgemein.
.

1.) falsch ist an Deinem Beitrag, dass die links und rechtsextrimistischen Parteien von der steigenden Arbeitslosigkeit profitierten.

Richtig ist, dass der Stimmenanteil für KPD für den 4.,5.,6. und 7. Reichstag immer ziemlich gleich um die 13 % war.
Richtig ist, dass lediglich !!! die NSDAP im 4. Reichtag 1928 ca. 3 % hatte, im 5. Reichstag 1930 auf 18 % stieg uns dann im 6. Reichstag Anfang 1932 noch einmal auf rd, 37 % verdoppelte.

ABER: Hitlers Stern war bereits mit der Wahl zum 7.Reichstag im Nov. 1932 im Sinken, die NSDAP verlor 2 Mio Wähler, fast 15 % der Mandate im Reichstag (von 230 auf 196)
Und Warum ?
Der schwarze Freitag 1929 hatte erst einmal unmiitelbar keine Auswirkungen auf Deutschland, jedoch ging die industrielle Fertigung zurück mit dem Anstieg der Arbeitslosigkeit um rd. 1 mio pro Jahr mit der entsprechend höheren Akeptanz der NSDAP im 5.und 6. Reichstag
Die unseelige Rede Brünings 1931 war ein Boumerang

Die Wirtschaftspolitik Brünnings zeigte aber bereits Anfang 1932 Erfolg

Die Arbeitslosenzahlen sanken bereits Anfang 1932 bis Ende 1932 um 1 Mio
Die Einkommen in Deutschlamd stiegen wieder ab Anfang 1932
Und entsprechend sank die Popularität der NSDAP

Sie Dir die Zahlen der Reichstagswahlen an.

Auch Deine Argumentation gehört zu den Märchen, die über die Wirtschaftsentwicklung zum Ende der sog. Weimarer Republik immer wieder verbreitet wird.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
22.07.2012, 14:13
Beitrag: #9
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
ten wir doch........[/quote]

Es ist völlig unstrittig, dass die rechts- und linksextremen Parteien - besonders jedoch die NSDAP - durch die Weltwirtschaftskrise mit Millionen von Arbeitslosen einen ungeheuren Aufschwung erlebten.

Das lässt sich ganz unmittelbar an den Wahlen zum Reichstag ablesen, wo die Stimmanteile der NSDAP mit dem Eintreten der Massenarbeitslosigkeit und der Verarmung deutscher Sparer durch illiquide Banken gewaltig anstiegen.
[/quote]

Du schreibst unpräzise und zu allgemein.
.

1.) falsch ist an Deinem Beitrag, dass die links und rechtsextrimistischen Parteien von der steigenden Arbeitslosigkeit profitierten.

Richtig ist, dass der Stimmenanteil für KPD für den 4.,5.,6. und 7. Reichstag immer ziemlich gleich um die 13 % war.
Richtig ist, dass lediglich !!! die NSDAP im 4. Reichtag 1928 ca. 3 % hatte, im 5. Reichstag 1930 auf 18 % stieg uns dann im 6. Reichstag Anfang 1932 noch einmal auf rd, 37 % verdoppelte.

ABER: Hitlers Stern war bereits mit der Wahl zum 7.Reichstag im Nov. 1932 im Sinken, die NSDAP verlor 2 Mio Wähler, fast 15 % der Mandate im Reichstag (von 230 auf 196)
Und Warum ?
Der schwarze Freitag 1929 hatte erst einmal unmiitelbar keine Auswirkungen auf Deutschland, jedoch ging die industrielle Fertigung zurück mit dem Anstieg der Arbeitslosigkeit um rd. 1 mio pro Jahr mit der entsprechend höheren Akeptanz der NSDAP im 5.und 6. Reichstag
Die unseelige Rede Brünings 1931 war ein Boumerang

Die Wirtschaftspolitik Brünnings zeigte aber bereits Anfang 1932 Erfolg

Die Arbeitslosenzahlen sanken bereits Anfang 1932 bis Ende 1932 um 1 Mio
Die Einkommen in Deutschlamd stiegen wieder ab Anfang 1932
Und entsprechend sank die Popularität der NSDAP

Sieh Dir die Zahlen der Reichstagswahlen an.

Auch Deine Argumentation gehört zu den Märchen, die über die Wirtschaftsentwicklung zum Ende der sog. Weimarer Republik immer wieder verbreitet wird.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
23.07.2012, 15:27
Beitrag: #10
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
(22.07.2012 14:13)krasnaja schrieb:  1.) falsch ist an Deinem Beitrag, dass die links und rechtsextrimistischen Parteien von der steigenden Arbeitslosigkeit profitierten.

Richtig ist, dass der Stimmenanteil für KPD für den 4.,5.,6. und 7. Reichstag immer ziemlich gleich um die 13 % war.
Richtig ist, dass lediglich !!! die NSDAP im 4. Reichtag 1928 ca. 3 % hatte, im 5. Reichstag 1930 auf 18 % stieg uns dann im 6. Reichstag Anfang 1932 noch einmal auf rd, 37 % verdoppelte.

ABER: Hitlers Stern war bereits mit der Wahl zum 7.Reichstag im Nov. 1932 im Sinken, die NSDAP verlor 2 Mio

Ich sagte oben, dass vor allem die NSDAP von der Massenarbeitslosigkeit, die die 1929 ausgebrochene Weltwirtschaftskrise hervorrief, profitierte. Das musst du nicht nochmals bestätigen, denn du hast zuvor geanau das Gegenteil behauptet und gesagt, diese Verknüpfung sei ein Märchen.

Bei der Reichstagswahl vom 20.5.1928 erreichte die NSDAP 2,6%, bei der vom 14.9.1930 18,3% und bei der Reichstagswahl am 31.7.1932 37,4%. Das bestätigt eindrucksvoll die direkte Auswirkung der Wirtschaftskrise und der damit verbundenen Massenarbeitslosigkeit auf das Wahlverhalten der Deutschen.

(22.07.2012 14:13)krasnaja schrieb:  Der schwarze Freitag 1929 hatte erst einmal unmiitelbar keine Auswirkungen auf Deutschland, jedoch ging die industrielle Fertigung zurück mit dem Anstieg der Arbeitslosigkeit um rd. 1 mio pro Jahr mit der entsprechend höheren Akeptanz der NSDAP im 5.und 6. Reichstag
Die unseelige Rede Brünings 1931 war ein Boumerang

Ende 1929 begann die Weltwirtschaftskrise, 1931 brach das deutsche Bankensystem zusammen, es erfolgten Firmenpleiten und Massenentlassungen. Jeder dritte Arbeiter und Angestellte war arbeitslos. 1929 lag die Arbeitslosenzahl nur bei 1,8 Millionen, 1930 bereits bei 3 Millionen, im Jahr 1931 bei 4,5 Millionen und 1932 bei 5,6 Millionen. Das deutsche Volkseinkommen sank von 1929 bis 1932 um 43%, eine Verelendung der Unter- und Mittelschichten erfolgte.

Von dieser Entwicklung bzw. den Folgen der Weltwirtschaftskrise profitierte eindeutig die NSDAP.

Brünings unglücklicher "Tributaufruf" vom 6.6.1931 hat diese Entwicklung nicht hervorgerufen, sondern lediglich beschleunigt. Wie auch in anderen europäischen Staaten gab es gegenüber der globalen Krise kein Ausweichen - ob mit oder ohne Brüning!

(22.07.2012 14:13)krasnaja schrieb:  Auch Deine Argumentation gehört zu den Märchen, die über die Wirtschaftsentwicklung zum Ende der sog. Weimarer Republik immer wieder verbreitet wird.

Wie ich oben gezeigt habe, begann mit den Folgen der Weltwirtschaftskrise der Auflösungsprozess der deutschen Demokratie, von dem die Nationalsozialisten profitierten: Die NSDAP unter Adolf Hitler verzeichnete einen gewaltigen Zulauf an Wählern und wuchs von einer gewaltbereiten Randgruppe zur stärksten Partei. Daran konnte auch der leichte Einbruch bei der Reichstagswahl vom 6.11.1932 nichts ändern, wo die NSDAP - auf hohem Niniveau - von 37,4% am 31.7.1932 auf 33,1% sank.

Ganz unzweifelhaft war also die NSDAP der Profiteur der Weltwirtschaftskrise, die in Deutschland zum Zusammenbruch des Bankensystems, zu Firmenschließungen und Massenentlassungen geführt hatte.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
23.07.2012, 20:29
Beitrag: #11
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
Lies einmal Deine eigenen Beiträge durch.
Du hast geschrieben, das ALLE extremistischen Parteien von der Krise partizipierten, DAS ist falsch. Du darfst nicht so schwammig schreiben.

Nicht vor allem, ALLEINIG !!! die NSDAP zog Nutzen aus der Krise. die Anfang 1932 noch als solche von den Wählern empfunden wurde, im Laufe des Jahres 1932 aber nicht mehr.

15 % Mandatsverlust vom 6.auf den 7.Reichstag, innerhalb 1/2 jahres, 2 Mio verlorene Wählerstimmen im Nov. 1932 das ist KEIN leichter Einbruch, wie Du hier einstellst, das ist ein Erdrutsch gewesen .
Es hatte sich im November 1932 ausgehitlert.
Und das wusste der Mann und darum die Hektik Ende Januar 1933.

Sicher hast Du bei Deinen Recherchen dann auch feststellen MÜSSEN, dass die Arbeitslosenzahlen ab Mitte 1932 wieder sanken, die Einkommen stiegen.

Lies einfach die realen Zahlen noch einmal nach und ziehe Deine Schlüsse
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
24.07.2012, 15:51
Beitrag: #12
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
(23.07.2012 20:29)krasnaja schrieb:  Nicht vor allem, ALLEINIG !!! die NSDAP zog Nutzen aus der Krise. die Anfang 1932 noch als solche von den Wählern empfunden wurde, im Laufe des Jahres 1932 aber nicht mehr.

Die NSDAP erzielte bei der Reichstagswahl am 31.7.1932 37,4% der Stimmen und bei der am 6.11.1932 33,1%. Damit war sie in jedem Fall die mit Abstand stärkste Partei im Reichstag und hatte von der Weltwirtschaftskrise am meisten profitiert. Bei der Reichstagswahl am 5.3.1933 erhielt die NSDAP sogar 43,9%, doch ist diese Wahl nur bedingt aussagefähig, da sie sich wegen der massiven Behinderung politischer Gegner nicht mehr als "frei" bezeichnen lässt.

Einen - wenn auch bescheideneren - Zuwachs erzielte ebenfalls die linksextremistische KPD. Sie lag bei der Reichststagswahl vom 20.5.1928 bei 10,8%, verbesserte sich nach Ausbruch der Weltwirtschaftskrise bei der Reichstagswahl im September 1930 auf 13,1% und stieg bei der Wahl am 6.11.1932 auf 16,9.

Damit hatten die beiden Parteien vom linken und rechten Rand am stärksten von der Weltwirtschaftskrise und der Massenarbeitslosigkeit profitiert, denn die Parteien des bürgerlichen Lagers und auch die SPD verzeichneten Einbrüche. So sank die SPD von 1928 bis zum 3.11.1932 von 29,8% auf 20,4%, DDDP und DVP waren kaum noch messbar, die DNVP sank von 14,2% auf nur noch 8,9%. Das Zentrum blieb mit 12,1% zu 11,9% (exklusive der BVP) nahezu unverändert.

(23.07.2012 20:29)krasnaja schrieb:  Sicher hast Du bei Deinen Recherchen dann auch feststellen MÜSSEN, dass die Arbeitslosenzahlen ab Mitte 1932 wieder sanken, die Einkommen stiegen.

Natürlich sanken sie - die Weltwirtschaftskrise flaute schließlich ab. Allerdings blieb die Arbeitslosenzahl aug hohem Niveau - 1932 = 5,6 Mio., 1933 = 4,8 Mio. - und die Verlendung der Unter- und Mittelschichten endete nicht von einem auf den anderen Tag.

(23.07.2012 20:29)krasnaja schrieb:  Lies einfach die realen Zahlen noch einmal nach und ziehe Deine Schlüsse

Meine Schlüsse habe ich dir bereits mehrfach genannt: Mit den Folgen der Weltwirtschaftskrise begann der Auflösungsprozess der deutschen Demokratie, von dem die Nationalsozialisten am meisten profitierten: Die NSDAP unter Adolf Hitler verzeichnete einen gewaltigen Zulauf an Wählern und wuchs von einer gewaltbereiten Randgruppe zur stärksten Partei. Der Ruf nach dem "starken Mann" wurde immer lauter und so ernannte Hindenburg am 30. Januar 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
24.07.2012, 16:44
Beitrag: #13
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
(24.07.2012 15:51)Dietrich schrieb:  
(23.07.2012 20:29)krasnaja schrieb:  Nicht vor allem, ALLEINIG !!! die NSDAP zog Nutzen aus der Krise. die Anfang 1932 noch als solche von den Wählern empfunden wurde, im Laufe des Jahres 1932 aber nicht mehr.

Die NSDAP erzielte bei der Reichstagswahl am 31.7.1932 37,4% der Stimmen und bei der am 6.11.1932 33,1%. Damit war sie in jedem Fall die mit Abstand stärkste Partei im Reichstag und hatte von der Weltwirtschaftskrise am meisten profitiert. Bei der Reichstagswahl am 5.3.1933 erhielt die NSDAP sogar 43,9%, doch ist diese Wahl nur bedingt aussagefähig, da sie sich wegen der massiven Behinderung politischer Gegner nicht mehr als "frei" bezeichnen lässt.

Einen - wenn auch bescheideneren - Zuwachs erzielte ebenfalls die linksextremistische KPD. Sie lag bei der Reichststagswahl vom 20.5.1928 bei 10,8%, verbesserte sich nach Ausbruch der Weltwirtschaftskrise bei der Reichstagswahl im September 1930 auf 13,1% und stieg bei der Wahl am 6.11.1932 auf 16,9.

Damit hatten die beiden Parteien vom linken und rechten Rand am stärksten von der Weltwirtschaftskrise und der Massenarbeitslosigkeit profitiert, denn die Parteien des bürgerlichen Lagers und auch die SPD verzeichneten Einbrüche. So sank die SPD von 1928 bis zum 3.11.1932 von 29,8% auf 20,4%, DDDP und DVP waren kaum noch messbar, die DNVP sank von 14,2% auf nur noch 8,9%. Das Zentrum blieb mit 12,1% zu 11,9% (exklusive der BVP) nahezu unverändert.

(23.07.2012 20:29)krasnaja schrieb:  Sicher hast Du bei Deinen Recherchen dann auch feststellen MÜSSEN, dass die Arbeitslosenzahlen ab Mitte 1932 wieder sanken, die Einkommen stiegen.

Natürlich sanken sie - die Weltwirtschaftskrise flaute schließlich ab. Allerdings blieb die Arbeitslosenzahl aug hohem Niveau - 1932 = 5,6 Mio., 1933 = 4,8 Mio. - und die Verlendung der Unter- und Mittelschichten endete nicht von einem auf den anderen Tag.

(23.07.2012 20:29)krasnaja schrieb:  Lies einfach die realen Zahlen noch einmal nach und ziehe Deine Schlüsse

Meine Schlüsse habe ich dir bereits mehrfach genannt: Mit den Folgen der Weltwirtschaftskrise begann der Auflösungsprozess der deutschen Demokratie, von dem die Nationalsozialisten am meisten profitierten: Die NSDAP unter Adolf Hitler verzeichnete einen gewaltigen Zulauf an Wählern und wuchs von einer gewaltbereiten Randgruppe zur stärksten Partei. Der Ruf nach dem "starken Mann" wurde immer lauter und so ernannte Hindenburg am 30. Januar 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler.

Wenn für Dich das Anwachsen einer Partei (der KPD) um ein, zwei Prozentpunkte als Partizipieren einer extremistischen Partei verstanden wird, dann haben wir von Partizipieren ganz unterschiedliche Vorstellungen, auch davon, wenn Du z.B. auch noch die Märzwahlen 1933 , die bereits unter der Diktatur stattfanden, als Votum für Hitler deutest, auch wenn Du im nächsen Satz zurückruderst.
Du kannst ja meinetwegen Deine Schlüsse behalten, sie sind aber dennoch falsch, weil unlogisch.

Das von Dir als "Ruf nach dem Starken Mann" Bezeichnete gehört ebenso, wie andere von mir genannten Dinge, zu den Märchen, mit denen in Deutschland die Machterschleichung Hitlers bemäntelt wird.

Es gab keinen deratigen Ruf nach einem starken Mann , was Du hier auch noch wiederholst.

Die demokratischen Kräfte des Staates, Legislative, Executive und Judikative funktionierten. Politisch gab es keinen Grund, Hitler Teile der Staatgewalt zu übertragen.

Kommunisten sollten einen Putsch am 29.1..1933 geplant haben, so die Lüge von Goebbels, damit Hitler an die Macht geschoben wurde.
Es liegt eine gewisse Gerechtigkeit in der Geschichte, dass es dann Kommunsiten waren, die Hitler dann den Hals umgedreht haben, Das versöhnt mit Vielem.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
24.07.2012, 17:20
Beitrag: #14
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
(24.07.2012 16:44)krasnaja schrieb:  Wenn für Dich das Anwachsen einer Partei (der KPD) um ein, zwei Prozentpunkte als Partizipieren einer extremistischen Partei verstanden wird, dann haben wir von Partizipieren ganz unterschiedliche Vorstellungen,

Die KPD wuchs von 1928 bis zur Reichstagswahl am 6.11.1932 um 6% an - von 10,9% auf 16,9% - was durchaus beachtlich ist, besonders vor dem Hintergrund, dass alle Parteien außer der NSDAP massiv Stimmen verloren oder stagnierten.

(24.07.2012 16:44)krasnaja schrieb:  auch davon, wenn Du z.B. auch noch die Märzwahlen 1933 , die bereits unter der Diktatur stattfanden, als Votum für Hitler deutest, auch wenn Du im nächsen Satz zurückruderst.

Ich habe die Reichstagswahl vom März 1933 ausdrückklich als nicht mehr "frei" bezeichnet. Um so beachtlicher ist es, dass die NSDAP dennoch nicht die absolute Mehrheit erhielt - darauf muss man deutlich hinweisen.

(24.07.2012 16:44)krasnaja schrieb:  Es gab keinen deratigen Ruf nach einem starken Mann , was Du hier auch noch wiederholst.

Große Teile der Deutschen betrachteten den Reichstag nur noch als "Schwatzbude", was nach den ständig wechselnden Regierungen nicht verwunderlich ist. Und damit ertönte selbstverständlich der Ruf nach dem "starken Mann", der endlich "Ordnung" schaffen sollte. Nur so ist auch das Phänomen "Hitler" erklärbar, der als starker "Heilsbringer" diese neue Ordnung schaffen sollte - jedenfalls für große Teile der deutschen Bevölkerung.

(24.07.2012 16:44)krasnaja schrieb:  Die demokratischen Kräfte des Staates, Legislative, Executive und Judikative funktionierten.

Sie funktinoerten eben nicht, sodass am Ende der Weimarer Republik nur noch mit Notverordnungen des Reichspräsidenten regiert werden konnte, der mit dem berüchtigten Artikel 48 regierte, der dem Reichspräsidenten praktisch dikatatorische Vollmachten verlieh.

(24.07.2012 16:44)krasnaja schrieb:  Kommunisten sollten einen Putsch am 29.1..1933 geplant haben, so die Lüge von Goebbels, damit Hitler an die Macht geschoben wurde.
Es liegt eine gewisse Gerechtigkeit in der Geschichte, dass es dann Kommunsiten waren, die Hitler dann den Hals umgedreht haben, Das versöhnt mit Vielem.

Am 27. Februar 1933 brannte das Berliner Reichstagsgebäude. Für die Nationalsozialisten war das ein willkommener Anlass, die Tat den Kommunisten und Sozialdemokraten zur Last zu legen. Das war die Ursache für die Notverordnung "zum Schutz von Volk und Staat", die wichtige Grundrechte außer Kraft setzte.

Dass allein die UdSSR die Nazi-Diktatur gestürzt hat, verkürzt die Geschichte gewaltig. Ohne die zweite Front im Westen und die Landung der Alliierten in der Normandie wäre das "Dritte Reich" nicht gefallen. Es war die vereinte Kraft der Alliierten, die Hitler den Untergang bescherte.

Die Situation ist ganz offensichtlich und von der Geschichtsforschung seit langer Zeit akzeptiert: Da die links- und rechtsradikalen Parteien KPD und NSDAP am Ende der Weimarer Republik eine stabile Regierung blockierten, fiel Reichspräsident Hindenburg zunehmend eine Schlüsselrolle zu. Angesichts der immer rascher wechselnden Regierungen war die Mehrheit der Bevölkerung von der Instabilität der parlamentarischen Demokratie überzeugt. Der Ruf nach dem "starken Mann" erschallte immer lauter und als auch die Kabinette Papen und Schleicher scheiterten, setzte Hindenburg am 30. Januar 1933 Adolf Hitler als Reichskanzler ein.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
24.07.2012, 18:00
Beitrag: #15
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
ich sage ja, Du erzählst das Märchen auch heute noch.
Diese Notverordnungen werden weit überbewertet.
Denk einmal darüber nach, warum nicht bereits mit dem 6. Reichstag Anfang 1932 Hitler gekürt wurde, nach der Verfassung wäre es gegangen.

Es ist keinefalls beachtlich, dass die NSDAP bei den Wahlen zum 8. Reichtag nur 43 % erhielt, beachtlich ist das politische Urteil der Wäher der linken Parteien, SPD und KPD, trotz Zwang zu ihrer poltiischen Überzeugung zu stehen.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
24.07.2012, 18:25
Beitrag: #16
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
(24.07.2012 18:00)krasnaja schrieb:  Diese Notverordnungen werden weit überbewertet.

Durch Artikel 48 (Notverornungen) war der Reichspräsident ermächtigt, gesetzesvertretende Verordnungen zu erlassen, welche die Grundrechte völlig oder teilweise außer Kraft stzten. Sie verliehen damit praktisch diktatorische Vollmachten.

In der Endphase der Weimrer Republik wurden Notverordnungen zum eigemtliche Regierungsinstrument und ermöglichten den totalitären Staat der Nationalsozialisten. So z.B. durch die Notverordnung "zum Schutz von Volk und Staat", die im März 1933 Hausdurchsuchungen, Festnahmen, Beschlagnahme von Eigentum und die Verhaftung politischer Gegner ermöglichte.

Und da willst du erzählen, die Notverordnungen seien "überbewertet"?

(24.07.2012 18:00)krasnaja schrieb:  Es ist keinefalls beachtlich, dass die NSDAP bei den Wahlen zum 8. Reichtag nur 43 % erhielt, beachtlich ist das politische Urteil der Wäher der linken Parteien, SPD und KPD, trotz Zwang zu ihrer poltiischen Überzeugung zu stehen.

Hier ging es nicht um den Widerstand von SPD und KPD, sondern um eine Gewichtung des Stimmanteils der NSDAP. Und der erreichte trotz massiver Auschaltung politischer Gegner nicht die 50%-Marke.

Das halte ich für durchaus beachtlich denn es zeigt, dass nicht "alle" Deutschen Hitler in den Sattel halfen, wie das oft verkürzend geschrieben wird.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
24.07.2012, 19:07
Beitrag: #17
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
(24.07.2012 18:25)Dietrich schrieb:  
(24.07.2012 18:00)krasnaja schrieb:  Diese Notverordnungen werden weit überbewertet.

Durch Artikel 48 (Notverornungen) war der Reichspräsident ermächtigt, gesetzesvertretende Verordnungen zu erlassen, welche die Grundrechte völlig oder teilweise außer Kraft stzten. Sie verliehen damit praktisch diktatorische Vollmachten.

In der Endphase der Weimrer Republik wurden Notverordnungen zum eigemtliche Regierungsinstrument und ermöglichten den totalitären Staat der Nationalsozialisten. So z.B. durch die Notverordnung "zum Schutz von Volk und Staat", die im März 1933 Hausdurchsuchungen, Festnahmen, Beschlagnahme von Eigentum und die Verhaftung politischer Gegner ermöglichte.

Und da willst du erzählen, die Notverordnungen seien "überbewertet"?

(24.07.2012 18:00)krasnaja schrieb:  Es ist keinefalls beachtlich, dass die NSDAP bei den Wahlen zum 8. Reichtag nur 43 % erhielt, beachtlich ist das politische Urteil der Wäher der linken Parteien, SPD und KPD, trotz Zwang zu ihrer poltiischen Überzeugung zu stehen.

Hier ging es nicht um den Widerstand von SPD und KPD, sondern um eine Gewichtung des Stimmanteils der NSDAP. Und der erreichte trotz massiver Auschaltung politischer Gegner nicht die 50%-Marke.

Das halte ich für durchaus beachtlich denn es zeigt, dass nicht "alle" Deutschen Hitler in den Sattel halfen, wie das oft verkürzend geschrieben wird.

Aber Bester, Du hast es doch selber geschrieben, dass erst durch das Ermächtigungsgesetz diese Grundrechte außer Kraft gesetzt wurden.
Watt denn nu ?
Richtig ist zwar, dass Hitler sich teilweise auf die gleiche Notverordnung berief, die Praxis der Weimarer Anwendungen regelten aber die Staatführung Staatsführung (im weitesten Sinne) , und waren in der Praxis kein Eingriff in die persönliche Freiheit des Bürgers.
Diese Notverorgnungen Weimars widersprachen zwar der Verfassung, wurden jedoch in besonderen Fällen staatsrechtlich akzeptiert, und es gab diese Notverordnungen bereits im 1. WK

Oder höre ich aus Deiner Argumenation heraus, dass das Ermächtigungsgesetz im Grunde nur eine Fortsetzung der Notstandsverordnungen Weimars war ? Hitler eigentlich SO mit dem Ermächtigungsgesetz nicht daneben lag. Mir scheint, DAS willst Du hier weißmachen, Hitler sich doch eigentlich nur so gehandelt hätte, wie es auf der Basis vorhandener Gesetzt erlaubt war.
Mit fällt es darum auf, weil Du für meine Begriffe zu oft auf den Art. 48 hinweißt.


Lese ich Dich argumentieren, komme ich nur zu diesem Schluss.
Insbesondere darum, weil Du den nebulös die Beschneidung der Rechte der Bürger aus dem März 33 unpräzise als Notverordnungen bezeichnest.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
24.07.2012, 19:17
Beitrag: #18
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
(24.07.2012 19:07)krasnaja schrieb:  Aber Bester, Du hast es doch selber geschrieben, dass erst durch das Ermächtigungsgesetz diese Grundrechte außer Kraft gesetzt wurden.
Watt denn nu ?

Die Notverordnungen konnten auf Verlangen des Reichstags zurückgenommen werden und hatten lediglich temporären Charakter. Eine solche Notverordnung erließ der Reichspräsident am 2. Februar 1933 unmittelbar nach dem Reichstagsbrand. Sie nahm vieles, was später im Ermächtigungsgesetz festgeschrieben wurde, vorweg. So erlaubte diese Notverordnung Festnahmen, die Beschlagnahme von Eigentum, und die "Schutzhaft", in die auf der Basis dieser Notverordnung schon Kommunisten in Haft genommen wurden.

Das Ermächtigungsgesetz "zur Behebung der Not von Volk und Reich" vom 24.3.1933 hatte jedoch endgültigen, vom Reichstag verabschiedeten Gesetzescharakter. Es zementierte die Diktatur der Nazis in ganz anderer Weise, als es eine Notverordnung hätte tun können.

Das Ermächtigungsgesetz ermächtigte die Regierung, ohne Zustimmung des Reichstags und Gegenzeichnung durch den Reichspräsidenten Gesetze zu erlassen. Das bedeutete die Übertragung der gesetzgebenden Gewalt auf die Regierung und ein Ende der Demokratie.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
24.07.2012, 20:13
Beitrag: #19
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
(24.07.2012 19:17)Dietrich schrieb:  
(24.07.2012 19:07)krasnaja schrieb:  Aber Bester, Du hast es doch selber geschrieben, dass erst durch das Ermächtigungsgesetz diese Grundrechte außer Kraft gesetzt wurden.
Watt denn nu ?

Die Notverordnungen konnten auf Verlangen des Reichstags zurückgenommen werden und hatten lediglich temporären Charakter. Eine solche Notverordnung erließ der Reichspräsident am 2. Februar 1933 unmittelbar nach dem Reichstagsbrand. Sie nahm vieles, was später im Ermächtigungsgesetz festgeschrieben wurde, vorweg. So erlaubte diese Notverordnung Festnahmen, die Beschlagnahme von Eigentum, und die "Schutzhaft", in die auf der Basis dieser Notverordnung schon Kommunisten in Haft genommen wurden.

Das Ermächtigungsgesetz "zur Behebung der Not von Volk und Reich" vom 24.3.1933 hatte jedoch endgültigen, vom Reichstag verabschiedeten Gesetzescharakter. Es zementierte die Diktatur der Nazis in ganz anderer Weise, als es eine Notverordnung hätte tun können.

Das Ermächtigungsgesetz ermächtigte die Regierung, ohne Zustimmung des Reichstags und Gegenzeichnung durch den Reichspräsidenten Gesetze zu erlassen. Das bedeutete die Übertragung der gesetzgebenden Gewalt auf die Regierung und ein Ende der Demokratie.

Bevor Du nun noch mehr dazu schreibst, sollst Du Dir über die zeitlichen Abläufe klarer werden, der Reichstagsbrand war nicht am 2.Februar.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
25.07.2012, 12:57
Beitrag: #20
RE: Weimar, Finanzkrise 1930
(24.07.2012 20:13)krasnaja schrieb:  Bevor Du nun noch mehr dazu schreibst, sollst Du Dir über die zeitlichen Abläufe klarer werden, der Reichstagsbrand war nicht am 2.Februar.

Bitte um Vergebung für den Schreibfehler: Es sollte natürlich anstatt 2. Februar 28. Februar 1933 heißen. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Notverordnung von Reichspräsident Hindenburg erlassen. Sie sah unter anderem vor:

Beschränkungen der persönlichen Freiheit, des Rechts der freien Meinungsäußerung, einschließlich der Pressefreiheit, des Vereins- und Versammlungsrechts, Eingriffe in das Brief-, Post-, Telegraphen- und Fernsprechgeheimnis, Anordnungen von Hausdurchsuchungen und von Beschlagnahmen sowie Beschränkungen des Eigentums auch außerhalb der sonst hierfür bestimmten gesetzlichen Grenzen, die für legal erklärt wurden.

Die „Reichstagsbrandverordnung“ bot die juristische Grundlage zunächst für eine Welle von Verhaftungen gegnerischer Kandidaten zur bevorstehenden Reichstagswahl und fortan für Eingriffe der beschriebenen Art gegen alle Personen und Vereinigungen, deren Existenz oder Tätigkeit die beabsichtigte Umgestaltung Deutschlands im nationalsozialistischen Sinne wirklich oder angeblich hinderte oder hindern konnte.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Antwort schreiben 


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste

Kontakt    |     Startseite    |     Nach oben    |     Zum Inhalt    |     SiteMap    |     RSS-Feeds