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political correctness
07.07.2012, 20:11
Beitrag: #1
political correctness
Da im letzten Forum der Thread, der dieses Thema behandelte baldigst geschlossen wurde, besteht durchaus noch Diskussionsbedarf.

Wer bestimmt eigentlich über die PC und was bewirkt sie?

In den seltensten Fällen wird sie von betroffenen Personengruppen und Minderheiten selber initiiert, sondern von bestimmten Meinungsmachern.

Sie ist, obwohl sie von sich selbst als "progressiv" bezeichneten politischen Strömungen lanciert wird, zutiefst reaktionär, da sie -wie in absolutistischen oder faschistischen Systemen- nicht nur die Berichterstattung, sondern auch das Denken zensuriert, was einen Schritt zurück in die dunkle Vergangenheit bedeutet.
Wie viele andere Fehlentwicklungen, wie z.B. der Überwachungsstaat, kommt sie scheibchenweise und fällt daher nicht so stark auf.

Zuerst mit der hehren Absicht eingeführt, tatsächlich vorhandene Diskriminierungen abzuschaffen, treibt sie immer absurdere Blüten und verwandelt unsere Sprache in ein mit Tabus und Verboten gespicktes "Neusprech", das an George Orwells Roman „1984“ erinnert und dem sich der Einzelne kaum mehr entziehen kann.
Es müssen alle staatlichen oder halbstaatlichen Institutionen damit operieren.

Am schlimmsten ist es an den Universitäten, wo diese Ideologie der nachkommenden Intelligenz und damit den zukünftigen Eliten des Landes eingeimpft wird. Das reicht vom politisch korrekten Diskurs in Lehrveranstaltungen, geht über die Einhaltung der PC in wissenschaftlichen Arbeiten (Binnen -I) bis hin zur Verunstaltung akademischer Grade (z.B. Abk. für Magister mit hochgestelltem "a" oder der auch grammatiklisch falschen "Doktorin").

Die Konservativen, die eigentlich für die Bewahrung gewachsener Werte stehen sollten, haben längst kapituliert. Ausgerechnet sie waren es, die die österreichische Hymne verschlimmbessern ließen.
Wer die Sprache steuert, steuert auch langfristig das Denken der Menschen. Die PC ist eine Geißel unserer Zeit, die freies Denken und Sprechen in ein pseudomoralisches, ideologisch motiviertes, enges Korsett pfercht. Die diversen neuen Kunstwörter zeigen erschreckende Parallelen mit Sprachvergewaltigungen, wie sie in Diktaturen z.B. der DDR ("Republikflucht", "Jahresendflügelpuppe"), zur Implementierung und Manifestation bestimmter Denkweisen und Ideologien verwendet wurde. Diese Diktaturen sind (fast) alle auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet. Es ist daher auch nicht ausgeschlossen, dass auch das System der PC eines Tages kippt.

Apologeten jener PC-Ideologie glauben in Ermangelung eines anderen Wertesystems in Besitz der einzig richtigen Moral zu sein und sich damit mit einer unendlichen Selbstgerechtigkeit und Selbstbeweihräucherung über Andersdenkende hinwegsetzen zu können. Sie denken aufgrund ihrer Überzeugung "besser" zu sein.
Die Realität, die Fakten, werden der PC untergeordnet und angepasst. Fakten, die nicht der PC entsprechen, werden ignoriert und andere hervorgekehrt, was natürlich für viele Bereiche wie z.B. Politik, Medien, Gesellschaft oder Wissenschaft eine Katastrophe ist, da die Objektivität massiv darunter leidet.
Das alles führt dazu, dass "man vieles nicht mehr sagen darf". Gewachsene Werte, manifeste Unterschiede, z.B. zwischen den Geschlechtern, werden geleugnet und zerstört. Frauen werden gegen Männer aufgehetzt und zum Teil in Rollen gedrängt, in die sie gar nicht hineinwollen.

Die sog. „ Toleranz“ der bigotten PC-Vertreter gilt nur im Rahmen ihrer Ideologie und nicht darüber hinaus. So ist es z.B. „legitim“, bei Stellenausschreibungen, etwa auf der Uni, Frauen zu bevorzugen. Würde der umgekehrte Fall eintreten, käme der Aufschrei der Tugendwächter, da Männer nicht in ihr Toleranzschema passen.


Die Opferrolle

Sobald jemand, der im Rampenlicht des öffentlichen Interesses steht, gegen die Doktrin der PC verstößt, sei es mit Begriffen oder Inhalten, bekommt er die Keule der PC- Apologeten zu spüren. Spricht man das an, wird von ebendiesen Tugendwächtern bekrittelt, man flüchte in die Opferrolle, obwohl sie es sind, welche laufend bestimmte Personengruppen (z.B. Frauen oder Migranten) in eine permanente Opferolle drängen und ihnen so implizit jegliche Eigenverantwortung absprechen. Jede Ideologie, also auch die PC, braucht für ihr Selbstbild bzw. für ihre Identität neben ihren Vertretern, bzw. „Mitgliedern“ („ingroup“) auch eine „outgroup“, gegen die sie sich abgrenzen kann. Das sind vor allem diejenigen, die gegen ihre Regeln verstoßen.
Dieser Mechanismus der PC kann mit zwei Beispielen des aktuellen politischen Diskurses, die häufig aufs Tapet gebracht werden, sehr gut veranschaulicht werden.


1)
Thilo Sarrazin: Seine Kritiker versuchten gar nicht erst, ihn und seine im Buch „Deutschland schafft sich ab“ veröffentlichten Thesen in der Sache nüchtern zu widerlegen, sondern sie kritisierten ihn ausschließlich auf der auf der Ebene der scheinbar moralischen PC, gegen die er verstoßen hatte. Das Resultat war, dass er keineswegs sanktionslos seine Meinung kundtun konnte, wie immer behauptet wurde. Seinen Job als Bundesbanker war er los und er musste sich einem Parteiausschlussverfahren stellen.


2)
Günter Grass: Auch sein israelkritisches Gedicht „Was gesagt werden muss“ wurde nicht mit Fakten widerlegt, sondern seine Kritiker operierten ebenfalls mit scheinmoralischen und auf dem System der PC basierenden Argumenten, was auch für ihn nicht ohne Konsequenzen blieb: Einreiseverbot nach Israel und Beschimpfungen wie „Antisemit“ waren die Folgen.

Beide genannten Herren standen übrigens am Ende ihrer beruflichen Laufbahn, als sie Opfer der PC und somit Teil der „outgroup“ wurden. Sie wussten, warum sie solange damit warteten, gegen sie zu verstoßen. Tut das jemand, der seine Karriere oder Teile derselben noch vor sich hat, wie etwa Eva Herman, kann er diese vergessen. Deshalb gilt für alle, welche die PC trotz ihrer Dominanz in Frage stellen, „Hände falten, Gosch’n halten“, denn letztendlich ist der Mensch von Natur aus kein Masochist. Zudem steht man dann doch vordergründig auf der moralisch richtigen Seite der „Guten“, der (scheinbaren) Mehrheit, was nebenbei für die gesellschaftliche Anerkennung förderlich ist. Schließlich ist der Mensch ein Gruppenwesen und hat höllische Angst, eines Tages zum Außenseiter zu werden.

MfG, Titus Feuerfuchs
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28.02.2013, 04:01
Beitrag: #2
RE: political correctness
Es gibt wiedermal Neues zur Ausweitung der PC.

Die Nationale Armutkonferenz hat als Vertreter des großen Bruders neue Tabus kreiert.

Dazu gehören u.a. "alleinerziehend", "arbeitslos", "Person mit Migrationshintergrund" oder "bildungsferne Schicht".

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wi...94314.html

PC-Vertreter finden Undenk doppelplusungut, ich bin hingegen gegenteiliger Ansicht.

MfG, Titus Feuerfuchs
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28.02.2013, 09:15
Beitrag: #3
RE: political correctness
Ich hätte da noch ein bekanntes Beispiel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Eva_Herman
Populäre Moderatorin und Tagesschau-Sprecherin, wurde abgeschossen und auf dem Tablett serviert, weil sie sich verplappert hatte. Heute ist sie insolvent.

Aber so ganz neu ist das nicht, ich erinnere an den "Fall Jenninger".
http://de.wikipedia.org/wiki/Rede_am_10...._Bundestag

Heute im Internet-Zeitalter ist es leicht einen shit-storm gegen x-beliebige Personen zu entfesseln. Einmal im Gange, ist das ein Selbstläufer. Irgendwas bleibt immer kleben.
Tagesaktuell: Peer Steinbrück (den ich persönlich überhaupt nicht mag).

@Titus hat schon recht. Die pc wird wie eine Monstranz vorneweg getragen und treibt teils absurde Blüten. Sich in diesem Minenfeld zu bewegen, erfordert einigen Intellekt und rhetorische Kunst.

Kaffernbüffel? Geht heute gar nicht mehr.
Zitat:Es gibt viele Namen, die den Afrikanischen Büffel bezeichnen. Die alte Bezeichnung „Kaffernbüffel“ trägt den Namensbestandteil „Kaffer“ in sich, eine abfällige und rassistische Bezeichnung von Weißen für Schwarze. Sie ist aber z. T. noch heute gebräuchlich. Auch im wissenschaftlichen Namen ist das Artepithet caffer bereits festgeschrieben und kann, da durch den Erstbeschreiber vergeben, laut Regeln der ICZN nicht mehr geändert werden. (Wiki)
Den Kaffernadler haben die pc-Apologeten noch nicht entdeckt, den Ornithologen ist es egal. Und beim Eskimo-Brachvogel erübrigt sich die Diskussion, der ist kürzlich ausgestorben.

Ich erinnere auch an die neue Edition von Pippi Langstrumpf, Astrid Lindgren wird im Grab rotieren. Zur Erinnerung: Aus dem Negerkönig im Tuka-Taka-Land wurde ein Südseekonig. Als Nächstes werden noch die deutschen Klassiker durchforstet, da ist bestimmt noch viel zu holen.

Das alles sage ich, obwohl ich eigentlich in Richtung links-grün tendiere. Mangelnde pc als Vorwurf war übrigens der Grund, warum ich aus dem Nirvana ausgestiegen bin. Eine gewisse dortige übermächtige Damenriege samt andalusischem Hofnarr sägte schon fleissig am Stuhl.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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28.02.2013, 11:08
Beitrag: #4
RE: political correctness
(28.02.2013 09:15)Arkona schrieb:  Ich erinnere auch an die neue Edition von Pippi Langstrumpf, Astrid Lindgren wird im Grab rotieren. Zur Erinnerung: Aus dem Negerkönig im Tuka-Taka-Land wurde ein Südseekonig. Als Nächstes werden noch die deutschen Klassiker durchforstet, da ist bestimmt noch viel zu holen.


Ich war vor zwei oder drei Jahren in einer Zinnfiguren-Ausstellung da gab es ein Diorama das Uhlands Gedicht "als Kaiser Rotbart Lobesam.." zum Inhalt hatte. Die Schlüsselszene "sah man zur Rechten und zur Linken..." war unmittelbar vor Ausstellungseröffnung entfernt worden.

Der Sarotti-Mohr soll inzwischen auch umbenannt worden sein.

Eskimo "durfte man" auch eine zeitlang nicht mehr sagen, Innuit war der PC-Begriff, bis sich Populationen meldeten, die explizit Eskimo genannt werden wollten, und auf gar keinen Fall "Innuit".

Die Slawen nennen mich einen "Stummen"
und?
wo ist das Problem?

Meine Meinung dazu: Dem Reinen ist alles rein, dem Schwein ist alles schwein.

OT: Diese Meinung habe ich im Nirwana auch vertreten, um eine bitterböse PN zu bekommen, "ich hätte sie Schwein genannt"

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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28.02.2013, 14:22
Beitrag: #5
RE: political correctness
Sagt mal, wollt ihr in diesem Stil weitermachen?
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28.02.2013, 14:58
Beitrag: #6
RE: political correctness
Wie nennt man jetzt eigentlich Negerküsse? Der Ausdruck Mohrenköpfe ist meines Wissens doch auch schonlange der pc zum Opfer gefallen.
Neger sind doch sowieso verboten.
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28.02.2013, 15:18
Beitrag: #7
RE: political correctness
(28.02.2013 14:58)Harald1 schrieb:  Wie nennt man jetzt eigentlich Negerküsse? Der Ausdruck Mohrenköpfe ist meines Wissens doch auch schonlange der pc zum Opfer gefallen.
Neger sind doch sowieso verboten.

Schokoschaumkuss

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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28.02.2013, 16:27
Beitrag: #8
RE: political correctness
Toll, das muß ich auswendig lernen
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28.02.2013, 16:32
Beitrag: #9
RE: political correctness
Ich sage weiterhin Negerkuss und das meistens noch laut , schon allein die Gesichter der Umstehenden sind es wert, beobachtet zu werden.
solon
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28.02.2013, 17:52
Beitrag: #10
RE: political correctness
(28.02.2013 14:22)Renegat schrieb:  Sagt mal, wollt ihr in diesem Stil weitermachen?
Sag mal, willst du gleich wieder mit dem Maulkorb kommen? Als erwachsener Mensch weiß ich sehr wohl, was man wie diskutieren kann und auch sollte.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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28.02.2013, 19:09
Beitrag: #11
RE: political correctness
@Arkona: ausnahmsweise hast du mal recht
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28.02.2013, 20:00
Beitrag: #12
RE: political correctness
(28.02.2013 09:15)Arkona schrieb:  Ich hätte da noch ein bekanntes Beispiel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Eva_Herman
Populäre Moderatorin und Tagesschau-Sprecherin, wurde abgeschossen und auf dem Tablett serviert, weil sie sich verplappert hatte. Heute ist sie insolvent.
Sie hat aber gelind egesagt ziemlich viel Scheibenkleister gebaut. Gerade von einer Moderatorin sollte man erwarten können, dass sie bei einem solchen Thema ihre Worte klüger wählt.
(28.02.2013 09:15)Arkona schrieb:  Aber so ganz neu ist das nicht, ich erinnere an den "Fall Jenninger".
http://de.wikipedia.org/wiki/Rede_am_10...._Bundestag
Wir in einer Rede zum Gedenken der Progromnacht von 1938 Gegner des Nationalsozialismus als „querulantische Nörgler“ bezeichnet der hat es verdient, wenn seine politische Karriere beendet ist. Wo kämen wir sonst hin??
(28.02.2013 09:15)Arkona schrieb:  Und beim Eskimo-Brachvogel erübrigt sich die Diskussion, der ist kürzlich ausgestorben.
Der Begriff Eskimo bedeutet, laut neusten Nachforschungen, "Schneeschuhflechter" oder "Menschen, die eine andere Sprache sprechen.". Abgesehen davon kommt der Begriff Inuit in den Sprachen einiger Völkern (z.B. den Yupik) gar nicht vor. Die bezeichnen sich weiter als Eskimos.
(28.02.2013 09:15)Arkona schrieb:  Ich erinnere auch an die neue Edition von Pippi Langstrumpf, Astrid Lindgren wird im Grab rotieren. Zur Erinnerung: Aus dem Negerkönig im Tuka-Taka-Land wurde ein Südseekonig. Als Nächstes werden noch die deutschen Klassiker durchforstet, da ist bestimmt noch viel zu holen.
Die, ich nenn sie mal, "Negerdiskussion" ist auch nicht ganz so einfach, denn der Begriff Neger ist heutzutage rassistisch besetzt und wird als abwertend wahrgenommen. Deswegen kann ich verstehen, warum man ich aus den Büchern streicht.

"Auflehnung ist das heiligste aller Rechte und die notwendigste aller Pflichten."
Marquis de La Fayette
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28.02.2013, 20:01
Beitrag: #13
RE: political correctness
(28.02.2013 16:27)Harald1 schrieb:  Toll, das muß ich auswendig lernen
Sag doch einfach Schokokuss.

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28.02.2013, 20:11
Beitrag: #14
RE: political correctness
(28.02.2013 20:00)Annatar schrieb:  Die, ich nenn sie mal, "Negerdiskussion" ist auch nicht ganz so einfach, denn der Begriff Neger ist heutzutage rassistisch besetzt und wird als abwertend wahrgenommen. Deswegen kann ich verstehen, warum man ich aus den Büchern streicht.
Vom wem wird das so wahrgenommen? Jedenfalls nicht von den Afrikanern. Das ist aus den USA über den Teich geschnappt. Dort war "Nigger", anders als negroe schon immer ein übles Schimpfwort und auch das deutsche Wort ist oder besser war längst nicht so negativ besetzt. Den Leuten, die das pc-gerecht im deutschen Sprachraum zum Unwort machten, mangelte es eindeutig an Kenntnissen des amerikanischen Englisch.

Aber wenn man uns Langnasen, Weißbrote oder Flachärsche nennt, echauffiert sich ja auch niemand drüber.

-facepalm-

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28.02.2013, 20:15
Beitrag: #15
RE: political correctness
(07.07.2012 20:11)Titus Feuerfuchs schrieb:  Am schlimmsten ist es an den Universitäten, wo diese Ideologie der nachkommenden Intelligenz und damit den zukünftigen Eliten des Landes eingeimpft wird. Das reicht vom politisch korrekten Diskurs in Lehrveranstaltungen, geht über die Einhaltung der PC in wissenschaftlichen Arbeiten (Binnen -I) bis hin zur Verunstaltung akademischer Grade (z.B. Abk. für Magister mit hochgestelltem "a" oder der auch grammatiklisch falschen "Doktorin").
Was ist denn an dem Wort Doktorin (momentan) grammatikalisch falsch?? Im Deutschen setzt man hinter die männliche Form einesn Nomens eben ein "in" um das Nomen zu verweiblichen. Im Spanischen wird dafür am Ende des Nomens ein "o" gegen ein "a" ausgetauscht (chico=Junge/chica=Mädchen). Natürlich hat man früher Herr Doktor und Frau Doktor gesagt, aber Doktor und Doktorin sind eben kürze rund haben sich deswegen durchgesetzt. Das hat in dem Fall weniger mit pc zu tun, sondern mit normaler Sprachentwicklung. Außerdme steht Doktorin sogar im Duden, gilt also inzwischen als sprachlich richtig.
http://www.duden.de/rechtschreibung/Doktorin

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28.02.2013, 20:20
Beitrag: #16
RE: political correctness
(28.02.2013 20:11)Arkona schrieb:  Vom wem wird das so wahrgenommen? Jedenfalls nicht von den Afrikanern.
Von denen, die hier leben schon.
(28.02.2013 20:11)Arkona schrieb:  Das ist aus den USA über den Teich geschnappt. Dort war "Nigger", anders als negroe schon immer ein übles Schimpfwort und auch das deutsche Wort ist oder besser war längst nicht so negativ besetzt. Den Leuten, die das pc-gerecht im deutschen Sprachraum zum Unwort machten, mangelte es eindeutig an Kenntnissen des amerikanischen Englisch.
Rolleyes Meinst du mit deutschen Wort das Wort Schwarzer oder Neger??
Meger wird heutzutage eben negativ aufgefasst und deswegen nicht mehr benutzt.
(28.02.2013 20:11)Arkona schrieb:  Aber wenn man uns Langnasen, Weißbrote oder Flachärsche nennt, echauffiert sich ja auch niemand drüber.

-facepalm-
Hier in Deutschland werden diese Begriffe auch nicht verwendet und wie Menschen in anderen Staaten/Ländern sprechen müssen die entscheiden und nicht wir.

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01.03.2013, 00:34
Beitrag: #17
RE: political correctness
(28.02.2013 14:22)Renegat schrieb:  Sagt mal, wollt ihr in diesem Stil weitermachen?

Ja.

MfG, Titus Feuerfuchs
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01.03.2013, 01:04
Beitrag: #18
RE: political correctness
(28.02.2013 20:15)Annatar schrieb:  Was ist denn an dem Wort Doktorin (momentan) grammatikalisch falsch??

Die Genese akademischer Grade wurzelt im Lateinischen, was in ihrer vollständigen Bezeichung ( z.B. Dr. rer. nat. = doctor rerum naturalis, Dr. phil.= doctor philosophiae, Mag. jur.= magister juris, etc.) ebenso manifest wird, wie bei Verleihungsurkunden bzw. der Benotung (summa cum laude, maga com laude, etc). Weiters ist es eben die Wissenschaftssprache. Korrekt hieße es eben nicht "Frau Doktorin" sondern "Frau Doktrix", so wie es eben nicht "Frau Magisterin", sondern (seit Neuestem) korrekt "Frau Magistra" heißt. Doktrix gefiel den Feministinnen halt nicht...

Letztlich ist das aber nur eines von tausenden Symptomen dieses PC-Dilemmas und damit ein Nebenschauplatz.

(28.02.2013 20:15)Annatar schrieb:  [...] Natürlich hat man früher Herr Doktor und Frau Doktor gesagt, aber Doktor und Doktorin sind eben kürze rund haben sich deswegen durchgesetzt. Das hat in dem Fall weniger mit pc zu tun, sondern mit normaler Sprachentwicklung.[....]

Und das glaubst du tatsächlich?Rolleyes

MfG, Titus Feuerfuchs
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01.03.2013, 01:15
Beitrag: #19
RE: political correctness
(28.02.2013 20:11)Arkona schrieb:  
(28.02.2013 20:00)Annatar schrieb:  Die, ich nenn sie mal, "Negerdiskussion" ist auch nicht ganz so einfach, denn der Begriff Neger ist heutzutage rassistisch besetzt und wird als abwertend wahrgenommen. Deswegen kann ich verstehen, warum man ich aus den Büchern streicht.
Vom wem wird das so wahrgenommen? Jedenfalls nicht von den Afrikanern. Das ist aus den USA über den Teich geschnappt. Dort war "Nigger", anders als negroe schon immer ein übles Schimpfwort und auch das deutsche Wort ist oder besser war längst nicht so negativ besetzt. Den Leuten, die das pc-gerecht im deutschen Sprachraum zum Unwort machten, mangelte es eindeutig an Kenntnissen des amerikanischen Englisch.

"Neger" ist einer der wenigen Tabubegriffe, die ich in seiner ursprünglichen Form nicht benutze, da ich beobachtet habe, dass sich Schwarze in der Regel dadurch missachtet fühlen.
Ex post die Literatur bzw. etablierte Begriffe zu zensurieren, halte ich dessen ungeachtet für sehr bedenklich.


(28.02.2013 20:11)Arkona schrieb:  Aber wenn man uns Langnasen, Weißbrote oder Flachärsche nennt, echauffiert sich ja auch niemand drüber.

-facepalm-

"Deutsche Kartoffel" nicht zu vergessen.
Ja das stimmt natürlich, aber seit ihr da nicht zu einem Großteil selber daran schuld?

MfG, Titus Feuerfuchs
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01.03.2013, 01:24
Beitrag: #20
RE: political correctness
(28.02.2013 20:00)Annatar schrieb:  
(28.02.2013 09:15)Arkona schrieb:  Ich hätte da noch ein bekanntes Beispiel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Eva_Herman
Populäre Moderatorin und Tagesschau-Sprecherin, wurde abgeschossen und auf dem Tablett serviert, weil sie sich verplappert hatte. Heute ist sie insolvent.
Sie hat aber gelind egesagt ziemlich viel Scheibenkleister gebaut. Gerade von einer Moderatorin sollte man erwarten können, dass sie bei einem solchen Thema ihre Worte klüger wählt.

Und? Das haben andere auch. Kein Grund, ihr Sympatie für der Nationalsozialismus zu unterstellen. Sie hat in allen Klagen Recht bekommen.
Sie ist ein Paradeopfer bigotter Moralwächter, die getrieben von Opportunismus, gesellschaftlichem Zwang und ideologischer Verblendung auf sie einhackten. Es braucht wahrlich keinen besonderen Mut, um in der Masse auf Einzelne hinzuschlagen.
Woher kennen wir dieses Verhaltensmuster in Deutschland wohl ....?

(28.02.2013 20:00)Annatar schrieb:  
(28.02.2013 09:15)Arkona schrieb:  Aber so ganz neu ist das nicht, ich erinnere an den "Fall Jenninger".
http://de.wikipedia.org/wiki/Rede_am_10...._Bundestag
Wir in einer Rede zum Gedenken der Progromnacht von 1938 Gegner des Nationalsozialismus als „querulantische Nörgler“ bezeichnet der hat es verdient, wenn seine politische Karriere beendet ist. Wo kämen wir sonst hin??


(28.02.2013 20:00)Annatar schrieb:  
(28.02.2013 09:15)Arkona schrieb:  Und beim Eskimo-Brachvogel erübrigt sich die Diskussion, der ist kürzlich ausgestorben.
Der Begriff Eskimo bedeutet, laut neusten Nachforschungen, "Schneeschuhflechter" oder "Menschen, die eine andere Sprache sprechen.". Abgesehen davon kommt der Begriff Inuit in den Sprachen einiger Völkern (z.B. den Yupik) gar nicht vor. Die bezeichnen sich weiter als Eskimos.


Ein gutes Beispiel für die Absurdität vieler generierter PC-Begriffe.

MfG, Titus Feuerfuchs
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