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Neutrales, vereinigtes Deutschland?
04.07.2012, 13:21
Beitrag: #35
RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland?
(03.07.2012 19:03)krasnaja schrieb:  Deine Aussage wird auch nicht klarer, wenn Du dauernd zwischen Zustandigkeiten herumturnst.
Mal war die UdSSR verantwortlich, dann nur die SED und dann bist Du plötzlich bei Leonhardt, also alles das, was bis zum 9. Nov. 1989 rumgelogen wurde.

Ich habe sehr deutlich geschildert, wie die Sowjetuinion ihre Fünfte Kolonne unter Walter Ulbricht mit dem Ziel einsetzte, alle demokratischen Kräfte zu beseitigen, um eine kommunistische ostdeutsche Regierung etablieren zu können. Dieses Muster verfolgte die UdSSR in ähnlicher Form in allen osteuropäischen Staaten.

(03.07.2012 19:03)krasnaja schrieb:  1.) die SMAD , sowjetische Militädmiadministration hatte von 1945 bis 10/49 das Sagen, danach wurden die Verwaltung an die DDR übergeben.
Bis 5/53 bestand die Sowjetische Kontroll-Kommission, die nach dem Tode Stalins in Hohe Kommision der UdSSR in Deutschland geändert wurde.

Mit dem Staatsvertrag UdSSR und DDR in 9/55 bekam die DDR die "völlige Souveränität" was natürlich auch nicht ganz stimmte.
Eine direkte Einmischung der UdSSR in die Politik der DDR geht aber an den Fakten völlig vorbe, wie es auch keine völlige Souveränität der BRD bis zum 3.10.90 gab. .

Es geht hier darum, dass die SMAD - die sowjetische Militäradministration - die schrittweise Umawandlung von Staat und Gesellschaft nach dem Leitbild der Sowjetunion anstrebte, wobei sie von Anfang an bemüht war, so genannte "Klassenfeinde" auszuschalten. Dafür setzte sie die Verwaltungs- und Herrschaftsmethoden des Stalinismus ein und verfolgte ihre Ziele wenn nötig auch mit Gewalt und Terror. Wie raffiniert sie dieses Ziel mit ihr ergebenen deutschen Kommunisten erreichen konnte, zeigt die Chronik von 1945 bis 1949:

Zunächst inszenierten die Kommunisten die Zwangsvereinigung von KPD und SPD in Ostdeutschland zur SED. Der SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher schrieb 1945, die Sozialdemokratie habe keinerlei Anlass, für die KPD den "Blutspender" abzugeben. Doch gingen die Sowjets mit drastischen Mitteln gegen SPD-Mitglieder vor, die sich gegen die Zwangsvereinigung wehrten. Eine Urabstimmung in den Westsektoren Berlins zeigte die wahre Stimmung: 82% sprachen sich gegen eine Vereinigung aus.

Die SED versuchte propagandistisch den Einheitsgedanken aufrechtzuerhalten, indem sie 1947 einen "Deutschen Volkskongress für Einheit und gerechten Frieden" in Ostberlin zusammenrief. Dieser Kongress war insofern ein Witz, als ihm 1551 kommunistische Vertreter aus der Sowjetzone und 664 meist kommunistische Vertreter aus dem Westen angehörten. Ein zweiter durch und durch kommunistischer Volkskongress und ein "Deutscher Volksrat" verabschiedeten dann die sozialistische Verfassung der DDR.

Die Wahlen zum 3. Volkskongress im Mai 1949 waren nicht frei, da die SED alle Kandidaten der Parteien und Massenorganisationen selbst bestimmte. Die Parteien wurden gezwungen, sich zu einem "antifaschistischen Block" zusammenzuschließen, zur Wahl stand nur die bekannte Einheitsliste, auf der lediglich mit "ja" oder "nein" abgestimmt werden konnte.

Die DDR war also nicht aus freien Wahlen hervorgegangen, sie war ein faktischer Einparteienstaat unter Herrschaft der SED, eine sozialistische Diktatur, die nicht nur das Geistesleben nach den Normen und Vorstellungen des Leninismus-Marxismus stalinistischer Prägung auszurichten suchte, sondern auch eine zentral geleitete Planwirtschaft errichtete, was mit Enteignungen und Verstaatlichungen verbunden war.

(03.07.2012 19:03)krasnaja schrieb:  2.) Roll back . Ich habe ja nichts gegen Antikommunismus, nur der muss auch sachlich bleiben, und dazu gehört, dass Du wichtiges aus Wiki hierzu unterschlagen hast, die halbe wahrheit ist immer auch die halbe Lüge
In den 80 Jahren wurde der rollback als blowback wiedergeboren .

Roll-back war ein Gedanklenspiel von John Foster Dulles, das nie ernsthaft verfolgt wurde und relativ rasch in der Versenkung verschwand.

(03.07.2012 19:03)krasnaja schrieb:  Du schreibst ja selber, die Aufgabe des rollback führte zu Stellvertreterkriegen.
Aha, die USA ließen Kriege führen, um den Kommunismus zurzudrängen, damit sie selber keinen auf die Mütze kriegen. DAS ist Deine Aussage.
"es führte zu Stellvertreterkriegen" Deine Formulierung. Es FÜHRT NICHTS zu Kriegen, Kriege werden initiiert und das waren immer die USA
In Vietnam, u.a. selbst in chile war es der US-amerikanische Imperialismus, der eine demokratische Regierung liquidierte.

Der durch das aggressive Vordringen der Sowjetunion ausgelöste Kalte Krieg bedeutete selbstverständlich auch einen Systemkonflikt zwischen dem kommunistischen Modell der staatssozialistischen "Volksdemokratie" und dem westlichen Modell der liberalkapitalistischen parlamentarischen Demokratie. Aus diesem Gegensatz resultierten globale Konflikte, die nicht an die Schwelle eines "Heißen Krieges" heranreichten: Berlinblockade, Koreakrieg, Vietnamkonflikt, Kuba-Krise

(03.07.2012 19:03)krasnaja schrieb:  Und Du redest von dem heren Demokratieverhalten des Westens gegen den unterdrückenden, autoritären Kommunismus .

Verantwortlich für die Entstehung und Forcierung des Kalten Kriegs ist die marxistisch-leninistische Ideologie mit ihrem Anspruch auf die Weltrevolution. Dieser Anspruch legte die Sowjetunion prinzipiell auf einen aggressiven Kurs gegenüber dem Westen fest.
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RE: Neutrales, vereinigtes Deutschland? - Dietrich - 04.07.2012 13:21

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