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Warum eroberten die Römer nicht Schottland?
27.06.2012, 16:36
Beitrag: #27
RE: Einflussnahme ohne Besetzung
Könntet ihr das bitte lassen?
Es muss doch möglich sein, eine derartige Frage zu erörtern, ohne gleich ins unsachliche abzugleiten.

(24.06.2012 10:07)Maxdorfer schrieb:  Es wäre sicherlich einfacher gewesen, diese Gefahr im Norden durch einen erfolgreichen Feldzug zu bannen, dann wäre für die restlichen 300 Jahre die teuren Wälle (Hadrian- und Antoninuswall) unnötig gewesen - und der jeweilige Kaiser hätte sich seine militärischen Lorbeeren verdient.

Welche "Gefahr" im Norden meinst du eigentlich?
Es gab keine Gefahr aus dem Norden, denn dazu waren die kaledonischen Stämme viel zu unterschiedlich.
Nur Calgacus hat es einmal geschafft sie kurzfristig zu einen. Schottische Historiker vermuten, daß ein Grund, daß das gelingen konnte, die Zerstörung der Druideninsel Mona gewesen sein könnte. Daß die Römer derartig brutal und rücksichtslos mit den religiösen Vorstellungen der unterworfenen Völker umgingen, war ja auch eher die Ausnahme.
Vermutlich war auch bei einem Teil der kaledonischen Stämme die Trennung von Politik und Religion nicht so strikt wie bei den Römern.
Nach Calgacus´ Niederlage dauerte es rund 500 Jahre, bevor es wieder einem Mann gelang, die dann Pikten genannten Stämme Nordschottlands zu vereinen- woran Calgacus´Niederlage sicherlich nicht unschuldig war.

Nach der Niederlage von Calgacus ging von den kaledonischen Stämmen keine Gefahr für das römische Reich mehr aus. Sie mußten nicht befürchten, daß sich die Kaledonier gegen sie zusammenschlossen und aus Britannien vertreiben wollten.

Das heißt nun aber nicht, daß die Kaledonier Ruhe gaben. Sie entschlossen sich viel mehr zu einer Art Guerilla- Taktik. Römische Vorposten wurden überfallen, geplündert und gebranntschatzt- auch dies eine Taktik, die die Pikten über viele Jahrhunderte beibehielten.
Am Anfang waren die Römer noch dumm genug, die Kaledonier zu verfolgen, wodurch sie häufig in die Irre gelockt und getötet wurden. Im Gelände waren die Römer den Kaledoniern dann nämlich doch unterlegen.

Die Römer arrangierten sich mit dieser Mückenstichtaktik. Sowohl der Hadrianswall als auch der Antoninuswall waren Grenzen, mit denen die Römer den Kaledoniern zeigten "Bis hierhin und keinen Schritt weiter".
Und auch das funktionierte dann schließlich.

Solange die Römer in ihren Grenzen blieben, waren die römischen Soldaten auch nicht in Gefahr.

Ich glaube nicht, daß es ein römischer Feldherr geschafft hätte, ganz Schottland zu unterwerfen, solange die Kaledonier sich nicht zusammschlossen. Das Land war dünn besiedelt, die Kaledonier kannten die Landschaft besser als die Römer- solange sie an ihrer Nadelstichtaktik festhielten, blieben sie für die Römer nicht zu fassende Gegner.
Nur wenn die Kaledonier erneut so dumm gewesen wäre, sich in großer Zahl zusammenzurotten, hätte ein militärischer Schlag Sinn- und Aussicht auf Erfolg gehabt.

Von daher war der Hadrianswall zusammen mit dem Bündnis mit den vier keltischen Stämmen nördlich davon wohl die sicherste und billigste Methode, das römische Reich nach Norden hin zu schützen.

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
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RE: Einflussnahme ohne Besetzung - Bunbury - 27.06.2012 16:36

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