Antwort schreiben 
 
Themabewertung:
  • 0 Bewertungen - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
22.01.2022, 10:59
Beitrag: #1
Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
Interessante Doku über die Männer, die ganz normal waren und dennoch zu Massenmördern wurden. Freiwillig oder unter Zwang, welche Schuld tragen die Menschen, die den Holocaust am laufen gehalten haben?

Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken....
Erich Kästner
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
23.01.2022, 12:35
Beitrag: #2
RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
In vielen neuerlichen Dokus und neuen historischen Bewertungen geht immer wieder klar hervor, daß die Männer der Polizeibataillone im Rückwärtigen Dienst in den besetzten Gebieten nicht gezwungen worden sind, die ersten Schritte zum Massenmord an den Juden vorzunehmen.
Aus welcher Psyche kann ein normaler Familienvater zum eiskalten Massenmörder werden.
Es wird berichtet, dass es eine Opfer/Täter Umkehr in den Gedanken der Mörder gegeben hat, so nach dem Motto, die Eltern wurden getötet, dann töte ich halt auch die Kinder, weil diese ja so e nicht überleben könnten.
Man überspielt somit seine mörderischen Taten mit einer Humanität, die einen nicht als Mörder, sondern "Befreier" identifizieren. Wie perfide doch die Psyche handeln kann oder war es gar das Jahrelange indoktrinieren des Anti Juden im Nazisystem?

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken....
Erich Kästner
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
23.01.2022, 13:10
Beitrag: #3
RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
(23.01.2022 12:35)Flora_Sommerfeld schrieb:  In vielen neuerlichen Dokus und neuen historischen Bewertungen geht immer wieder klar hervor, daß die Männer der Polizeibataillone im Rückwärtigen Dienst in den besetzten Gebieten nicht gezwungen worden sind, die ersten Schritte zum Massenmord an den Juden vorzunehmen.
Aus welcher Psyche kann ein normaler Familienvater zum eiskalten Massenmörder werden.

Da ich mich momentan aus ganz anderen Gründen mit einem psychologischen Phänomen herumschlage, würde ich vermuten, dass das auch hier eine Rolle spielt.
Gerade ein Familienvater kann zum Massenmörder werden, wenn er überzeugt davon ist, dass genau das seine Pflicht ist, die sein Vater von ihm einfordern würde. Kinder (selbst wenn sie erwachsen sind), die sich nie ernsthaft mit den Positionen ihrer Väter auseinandergesetzt haben, neigen dazu, deren Erwartungen erfüllen zu wollen, damit sie deren Anerkennung bekommen- und wenn ein gewisses Thema gesellschaftlich gesehen in der Luft liegt, dann suchen sie sich das eben aus.


(23.01.2022 12:35)Flora_Sommerfeld schrieb:  Es wird berichtet, dass es eine Opfer/Täter Umkehr in den Gedanken der Mörder gegeben hat, so nach dem Motto, die Eltern wurden getötet, dann töte ich halt auch die Kinder, weil diese ja so e nicht überleben könnten.
Man überspielt somit seine mörderischen Taten mit einer Humanität, die einen nicht als Mörder, sondern "Befreier" identifizieren. Wie perfide doch die Psyche handeln kann oder war es gar das Jahrelange indoktrinieren des Anti Juden im Nazisystem?

Ich würde auf das erstere tippen. Die amerikanische Psychologin Alice Miller hat beim Studieren von Briefen deutscher Soldaten etwas sehr seltsames festgestellt: Völlig übereinstimmend hielten die Soldaten ihre eigenen Mütter für zärtliche, fürsorgliche Mütter und beschrieben die der Kameraden als "hart und streng"... Miller schloss daraus, dass die Männer sich eine Fantasie- Mutter in ihrer Erinnerung gebaut haben, und dass die Beobachtung der Mütter der anderen eher die richtige war.
Die Psyche sucht immer nach Erklärigungen, warum man gute Gründe hatte für das, was man tut- und warum man eigentlich ja doch ein guter mensch ist...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
23.01.2022, 13:21
Beitrag: #4
RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
Wir müssen aufpassen, daß wir bei aller logischer Erklärung der Taten nicht relativieren, da hier das Töten im Sinne eines guten Gewissen die Umkehr in der historischen Erklärung finden kann.

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken....
Erich Kästner
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
23.01.2022, 18:57
Beitrag: #5
RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
Kennt einer die Umstände, wie die Einsatzgruppen-Verbrechen zum Anfang der gerichtlichen Aufarbeitung der NS-Morde in der BRD wurde?

Der Fischer-Schweder wollte wieder in den Staatsdienst und hat deshalb gegen das Land Baden-Württemberg prozessiert!
Nicht den Hauch eines Schuldbewusstseins oder der Reue

lest mal den Wiki-Link,
https://de.wikipedia.org/wiki/Ulmer_Eins...en-Prozess

da erübrigt sich das Aufpassen!

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
23.01.2022, 20:05
Beitrag: #6
RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
(23.01.2022 13:21)Flora_Sommerfeld schrieb:  Wir müssen aufpassen, daß wir bei aller logischer Erklärung der Taten nicht relativieren, da hier das Töten im Sinne eines guten Gewissen die Umkehr in der historischen Erklärung finden kann.

Mein Fehler, ich habe tatsächlich gedacht, du fragst dich wirklich, warum ein Familienvater zum Massenmörder werden kann.
Ich hätte wissen müssen, dass es bei dir eine rhetorische Frage ist.
Wird nicht wieder vorkommen.

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
23.01.2022, 20:30
Beitrag: #7
RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
(23.01.2022 20:05)Bunbury schrieb:  
(23.01.2022 13:21)Flora_Sommerfeld schrieb:  Wir müssen aufpassen, daß wir bei aller logischer Erklärung der Taten nicht relativieren, da hier das Töten im Sinne eines guten Gewissen die Umkehr in der historischen Erklärung finden kann.

Mein Fehler, ich habe tatsächlich gedacht, du fragst dich wirklich, warum ein Familienvater zum Massenmörder werden kann.
Ich hätte wissen müssen, dass es bei dir eine rhetorische Frage ist.
Wird nicht wieder vorkommen.

Nee, so war das nicht gemeint.
Bitte gern weiter drüber diskutieren. Es ist halt ein sensibles Thema.

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken....
Erich Kästner
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
24.01.2022, 12:35
Beitrag: #8
RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
ein tatsächlich schwieriges Thema

Browning schreibt wie ein Trupp "Polizeibataillon" überstürzt abhaut, als sie mitbekommen, dass am anderen Tag an dem Ort eine größere Mordaktion ablaufen soll.
Monate später betätigen sch genau diese Männer als "engagierteste" Mörder.
Gewohnheit? oder was sonst?

Tucholsky beschreibt in einer Ballade wie 14-18 irgendwo auf dem Balkan zwei Spione erschossen werden sollen,
und der Kommandant des Erschießungskommando es überaus bedauert, dass seine Frau dabei nicht zusehen kann.

Raubtier Mensch


NS: Ich habe in Beziehung Einsatzgruppe zufällig Detailkenntnisse lässt es meine Zeit zu, kann ich da das eine oder andere schreiben.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
24.01.2022, 17:33
Beitrag: #9
RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
Bei Dumas gibt es doch auch eine Stelle, wo die Hinrichtung des englischen Königs Charles verhindert werden soll, in de der Henker "verhindert" wird.
Es findet sich natürlich sofort ein anderer.

Keiner der Polizeisoldaten wurde gezwungen Männer, Frauen und kinder zu erschießen.
Warum auch, es gab immer genug Henker oder Mörder oder wie ihr dazu sagen wollt.
Auch die Geschichte über den Wehrmachtssoldaten Schmidt in Jugoslawien der nicht mit schießen wollte, und deshalb selbst auch erschossen wurde, ist längst als Erfindung entlarvt.

Das ist die Bestie Mensch.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
27.01.2022, 15:46
Beitrag: #10
RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
Was soll der Unfug. Alle Kriegsverbrecher , in allen Jahrhunderten, in allen Staaten waren ganz normale Männer.
Ob bei Stalin, Hitler, Pol Pot etc.pp. waren alles normale Männer.
Es gibt keine Fehleranalysen, an der DDR Staatsgrenze waren auch ganz normale Männer.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
27.01.2022, 16:41
Beitrag: #11
RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
(27.01.2022 15:46)solon schrieb:  Was soll der Unfug. Alle Kriegsverbrecher , in allen Jahrhunderten, in allen Staaten waren ganz normale Männer.
Ob bei Stalin, Hitler, Pol Pot etc.pp. waren alles normale Männer.
Es gibt keine Fehleranalysen, an der DDR Staatsgrenze waren auch ganz normale Männer.


Jaaaaaaaa - aber
die Schützen, nicht die Offiziere, waren gar keine Polizisten in dem Sinn,
in der Regel Kriegsdienstverpflichtete, die statt Wehrdienst zur Polizei kamen.
Und Anfangs "dachten" sie hätten Glück gehabt, und würden um den Kriegsdienst herum kommen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
27.01.2022, 22:24
Beitrag: #12
RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
(27.01.2022 15:46) schrieb:  Was soll der Unfug. Alle Kriegsverbrecher , in allen Jahrhunderten, in allen Staaten waren ganz normale Männer.
Ob bei Stalin, Hitler, Pol Pot etc.pp. waren alles normale Männer.
Es gibt keine Fehleranalysen, an der DDR Staatsgrenze waren auch ganz normale Männer.

Zack, und das Relativieren geht los.
Wir brauchen keine Vergleiche, die alles und jeden versuchen von Schuld freisprechen!
Die Aufarbeitung zum Thema Massenmord der Deutschen und der Nazis u.a. an den Juden, ist ein für sich komplexes Thema.

Nach zu forschen, warum die nicht mehr wehrfähigen Mitglieder der Polizeibataillone in den Besetzten Gebieten zu Massenmördern wurden, ist eine legitime und historische wichtige Frage und kein Unfug, auch wenn das neue rechtsnationaltische Kreise gern so sehen würden.

Die rekrutierten Mitglieder der Polizeibataillone waren wohl noch nicht mal ideologisch verblendet, wie z.B. die Heinies von Himmlers SS, was das Verbrechen an sich nicht schlechter macht aber die Motivation für die Untaten ist bei weiten immer noch unklar.

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken....
Erich Kästner
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
28.01.2022, 12:30
Beitrag: #13
RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
(27.01.2022 22:24)Flora_Sommerfeld schrieb:  
(27.01.2022 15:46) schrieb:  Was soll der Unfug. Alle Kriegsverbrecher , in allen Jahrhunderten, in allen Staaten waren ganz normale Männer.
Ob bei Stalin, Hitler, Pol Pot etc.pp. waren alles normale Männer.
Es gibt keine Fehleranalysen, an der DDR Staatsgrenze waren auch ganz normale Männer.

Zack, und das Relativieren geht los.
Wir brauchen keine Vergleiche, die alles und jeden versuchen von Schuld freisprechen!
Die Aufarbeitung zum Thema Massenmord der Deutschen und der Nazis u.a. an den Juden, ist ein für sich komplexes Thema.

Nach zu forschen, warum die nicht mehr wehrfähigen Mitglieder der Polizeibataillone in den Besetzten Gebieten zu Massenmördern wurden, ist eine legitime und historische wichtige Frage und kein Unfug, auch wenn das neue rechtsnationaltische Kreise gern so sehen würden.

Die rekrutierten Mitglieder der Polizeibataillone waren wohl noch nicht mal ideologisch verblendet, wie z.B. die Heinies von Himmlers SS, was das Verbrechen an sich nicht schlechter macht aber die Motivation für die Untaten ist bei weiten immer noch unklar.


so ist das.

Die Mord-Schützen sollen zT. Männer des SD gewesen sein. Denen könnte man die ideologische Verblendung eher unterstellen.
Und dann auch viele "Hilfswillige" aus regionalen Ethnien.
Aber kein Zweifel, die "Ordnungs-Polizei", Einsatzgruppen usw. usf. waren Massenmörder-Gruppierungen!

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
29.01.2022, 12:01
Beitrag: #14
RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
(27.01.2022 22:24)Flora_Sommerfeld schrieb:  
(27.01.2022 15:46) schrieb:  Was soll der Unfug. Alle Kriegsverbrecher , in allen Jahrhunderten, in allen Staaten waren ganz normale Männer.
Ob bei Stalin, Hitler, Pol Pot etc.pp. waren alles normale Männer.
Es gibt keine Fehleranalysen, an der DDR Staatsgrenze waren auch ganz normale Männer.

Zack, und das Relativieren geht los.
Wir brauchen keine Vergleiche, die alles und jeden versuchen von Schuld freisprechen!
Die Aufarbeitung zum Thema Massenmord der Deutschen und der Nazis u.a. an den Juden, ist ein für sich komplexes Thema.

Nach zu forschen, warum die nicht mehr wehrfähigen Mitglieder der Polizeibataillone in den Besetzten Gebieten zu Massenmördern wurden, ist eine legitime und historische wichtige Frage und kein Unfug, auch wenn das neue rechtsnationaltische Kreise gern so sehen würden.

Die rekrutierten Mitglieder der Polizeibataillone waren wohl noch nicht mal ideologisch verblendet, wie z.B. die Heinies von Himmlers SS, was das Verbrechen an sich nicht schlechter macht aber die Motivation für die Untaten ist bei weiten immer noch unklar.

Na ja, natürlich braucht man Vergleiche, sonst würde das "Nie wieder" ja zur Phrase verkommen.
Das es immer wieder aufkommt sehen wir doch in der Geschichte danach. Im Übrigen spreche ich doch hier keinen von der Schuld frei, sondern die Frage ist doch warum ganz "normale Männer" zum Mörder werden. Dazu ist selbstverständlich ein Blick über den Tellerrand eine 100 % tige Empfehlung damit so etweas nie wieder vorkommt.
Unfug ist das es verkürzt wird auf den WK II, nachdem zu Hunderten solche Sachen immer wieder in die Weltgeschichte traten, zulöetzt durtch den IS.
Deine wiederholte, teilweise faktisch falsche geschichtlich verengte Sichtweise zeigt deine Antwort explizit.
1. Einen Massenmord der "Deutschen" an Juden gab es nicht , im Gegenteil diese Vernichtung ging einher mit größter Geheimhaltung.Auch wenn ein mittelmäßiger US Historiker Namens Goldhagen das so heraufbeschwören wollte.
2. Polizisten im DR unterstanden nicht der Wehrpflicht, deshalb wurden Polizeiregimenter gegründet und nahmen am WK II teil.Da in Frankreich 1940 diese Regimenter schlechte Leistungen ablieferten (militärisch nicht gut ausgebildet) wurden sie seitdem in rückwärtigen Einsätzen von vornherein eingesetzt.
3. "Die Heinis von Himmlers SS" hier höchstwahrscheinlich Waffen SS gemeint waren auch nicht ideolgisch verblendet, noch nicht mal 3% sollen in der NSDAP gewesen sein von ca. 1 Million.
4.Die Motivation ist wie bei allen Kriegsverbrechen gleich, ich befolge Befehle, das ist keine Relativierung sondern eine klare Feststellung.
Da kann man noch soviel rumforschen wie man will, Steuergelder dafür rausschmeissen und jetzt schließt sich der Kreis, auch an der DDR Staatsgrenze wurden "nur" Befehle (Vergatterung) befolgt.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
29.01.2022, 14:34
Beitrag: #15
RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
(23.01.2022 13:10)Bunbury schrieb:  
(23.01.2022 12:35)Flora_Sommerfeld schrieb:  Aus welcher Psyche kann ein normaler Familienvater zum eiskalten Massenmörder werden.

Gerade ein Familienvater kann zum Massenmörder werden, wenn er überzeugt davon ist, dass genau das seine Pflicht ist, die sein Vater von ihm einfordern würde. Kinder (selbst wenn sie erwachsen sind), die sich nie ernsthaft mit den Positionen ihrer Väter auseinandergesetzt haben, neigen dazu, deren Erwartungen erfüllen zu wollen, damit sie deren Anerkennung bekommen- und wenn ein gewisses Thema gesellschaftlich gesehen in der Luft liegt, dann suchen sie sich das eben aus.

Ich glaube, wir sollten bei allen Überlegungen unterscheiden, ob aus eine Psyche heraus kein Problem war, wehrlose Menschen ohne Grund zu ermorden oder es doch einem Gruppenzwang unterlag, also einer aktiven Handlung.

Vielleicht auch ein Rückblick auf die antisemitische Hetze, die ab den 20iger Jahren immer intensiver von den Nazis gefördert, zu Tage tritt und durch diverse ideologische Propaganda der Nazis das Bild des Juden in den Köpfen der normalen Männer geprägt hat oder anders gesagt, beeinflusst hat.
Ganz Deutschland wurde so in den Bann eines mörderischen Programms Systems gezogen, welches sicherlich auch in den Köpfen normaler Deutscher eine gewisse Schranke öffnete, die Juden nicht mehr als Menschen wahrnahmen.

Mit der Machtübernahme 33 konnte dann dieses kranke System von Antisemitismus und Rassismus als Staatsideologie in der Gesellschaft manifestiert werden.
Mit diesen Gesellschaftlichen Trauma, gehen dann Männer in besetzte Länder und haben sicherlich insgesamt eine geringere Hemmschwelle zu den mörderischen Gräueltaten.

Auch wenn die normalen Männer nicht ideologische Verblendet waren, sind sie seit vielen Jahren einer Gehirnwäsche ausgesetzt, die das Weltbild dahingehend beeinflusst haben muss.

Kommt da jetzt noch der Blick nach der Psyche der ganz normalen Männer, also einfachen Deutschen, so gibt das ein explosives Gemisch meines Erachtens.

Ein dritter Punkt ist immer die viel gesagte Befehlsstruktur, sprich man spricht sich frei von der Handlung oder Tat, weil es war ja so befohlen, man hat nicht sein eigenes Handeln umgesetzt, sondern das eines Vorgesetzten und ist somit frei von Schuld.
Das kann hier aber nicht wirken, da wie aus der Doku zu entnehmen, keine Zwang bestand, bei den Mordaktionen teilzunehmen.

Daher die Frage, wie seht ihr die die Handlungsweisen, gesellschaftliche Ideologisierung oder individuelle Psyche?

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken....
Erich Kästner
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
30.01.2022, 11:35
Beitrag: #16
RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
(29.01.2022 14:34)Flora_Sommerfeld schrieb:  
(23.01.2022 13:10)Bunbury schrieb:  
(23.01.2022 12:35)Flora_Sommerfeld schrieb:  Aus welcher Psyche kann ein normaler Familienvater zum eiskalten Massenmörder werden.

Gerade ein Familienvater kann zum Massenmörder werden, wenn er überzeugt davon ist, dass genau das seine Pflicht ist, die sein Vater von ihm einfordern würde. Kinder (selbst wenn sie erwachsen sind), die sich nie ernsthaft mit den Positionen ihrer Väter auseinandergesetzt haben, neigen dazu, deren Erwartungen erfüllen zu wollen, damit sie deren Anerkennung bekommen- und wenn ein gewisses Thema gesellschaftlich gesehen in der Luft liegt, dann suchen sie sich das eben aus.

Ich glaube, wir sollten bei allen Überlegungen unterscheiden, ob aus eine Psyche heraus kein Problem war, wehrlose Menschen ohne Grund zu ermorden oder es doch einem Gruppenzwang unterlag, also einer aktiven Handlung.

Vielleicht auch ein Rückblick auf die antisemitische Hetze, die ab den 20iger Jahren immer intensiver von den Nazis gefördert, zu Tage tritt und durch diverse ideologische Propaganda der Nazis das Bild des Juden in den Köpfen der normalen Männer geprägt hat oder anders gesagt, beeinflusst hat.
Ganz Deutschland wurde so in den Bann eines mörderischen Programms Systems gezogen, welches sicherlich auch in den Köpfen normaler Deutscher eine gewisse Schranke öffnete, die Juden nicht mehr als Menschen wahrnahmen.

Mit der Machtübernahme 33 konnte dann dieses kranke System von Antisemitismus und Rassismus als Staatsideologie in der Gesellschaft manifestiert werden.
Mit diesen Gesellschaftlichen Trauma, gehen dann Männer in besetzte Länder und haben sicherlich insgesamt eine geringere Hemmschwelle zu den mörderischen Gräueltaten.

Auch wenn die normalen Männer nicht ideologische Verblendet waren, sind sie seit vielen Jahren einer Gehirnwäsche ausgesetzt, die das Weltbild dahingehend beeinflusst haben muss.

Kommt da jetzt noch der Blick nach der Psyche der ganz normalen Männer, also einfachen Deutschen, so gibt das ein explosives Gemisch meines Erachtens.

Ein dritter Punkt ist immer die viel gesagte Befehlsstruktur, sprich man spricht sich frei von der Handlung oder Tat, weil es war ja so befohlen, man hat nicht sein eigenes Handeln umgesetzt, sondern das eines Vorgesetzten und ist somit frei von Schuld.
Das kann hier aber nicht wirken, da wie aus der Doku zu entnehmen, keine Zwang bestand, bei den Mordaktionen teilzunehmen.

Daher die Frage, wie seht ihr die die Handlungsweisen, gesellschaftliche Ideologisierung oder individuelle Psyche?

Von wem hast Du eigentlich deine geschichttlichen Argumente?
Ist ja hanebüchen.
Lies lieber mal Bücher besonders zeitgenössische und schaue nicht soviel Auftragshistorien im TV.
Antisemitismus und Rassismus waren noch nicht mal ansatzweise Hautthemen der NSDAP, das war die soziale und nationale Frage.
Im Parteiprogramm gibt es nur ein Punkt unter 25 der Antisemitisch ist.
Alle anderen Punkte sind so oder ähnlich auch in anderen Parteiprogrammen der damaligen Zeit zu finden.
Nimmt man die Aussagen der damaligen PG's, dann hat das Thema Antisemitismus eine völlig untergeordnete bis noch nicht mal erwähnte Rolle gespielt und der "Stürmer" hatte eine Auflage von sage und schreibe 14 000 in der Weimarer Republik, soviel zur Relevanz.
Es interessierte keinen, das war der Fakt.
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
30.01.2022, 14:50
Beitrag: #17
RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
Zitat:Die 1920 in München gegründete NSDAP entwickelte sich zunächst im Freistaat Bayern zum Sammelbecken für radikale Antisemiten und Antikommunisten. Am 24. Februar 1920 verkündete Hitler in München das 25-Punkte-Programm der NSDAP. Es forderte, Juden von der deutschen Staatsbürgerschaft und damit aus allen öffentlichen Ämtern auszuschließen und sie besonderen „Fremdengesetzen“ zu unterwerfen. Bei Versorgungsknappheit sollten die „Angehörigen fremder Nationen (Nicht-Staatsbürger)“ ausgewiesen werden. Ein Einwanderungsstop und die Ausweisung aller seit dem 2. August 1914 eingewanderten „Nicht-Deutschen“ sei zu verfügen, zu denen man die Juden in Deutschland zählte.

Bis 1923 erlangte Hitler vor allem mit antisemitischer Rhetorik die Führung der NSDAP. In seiner Programmschrift Mein Kampf (1925/26) behauptete er, er sei schon in seiner Schulzeit „instinktiv“ Antisemit gewesen. Er gab Rache an den „Novemberverbrechern“ als Motiv für seine Hinwendung zur Politik an, bekannte sich zum eliminatorischen Rasse-Antisemitismus und kündigte an, die „Entfernung“ aller Juden politisch und militärisch durchzusetzen. Er sah darin eine unausweichliche Befreiung der Menschheit vom angeblichen Weltjudentum, auf dessen Verschwörung gegen die „arische Herrenrasse“ er – wie die ihm bekannten Protokolle der Weisen von Zion – den angloamerikanischen Kapitalismus und den russischen Bolschewismus gleichermaßen zurückführte. Analog zu seinen Fronterfahrungen mit C-Waffen hielt er Massenmorde an Juden mit Giftgas für eine legitime Methode, um die fiktive „Reinrassigkeit“ der Deutschen zu wahren. Wesentliche Elemente dieser Ideologie stammten vom Zeitungsherausgeber Dietrich Eckart und vom „nationalen Sozialisten“ Gottfried Feder.
Quelle: Geschichte des Antisemitismus bis 1945 - Nationalsozialismus

Nie darf man so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken....
Erich Kästner
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
30.01.2022, 19:43
Beitrag: #18
RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
(29.01.2022 14:34)Flora_Sommerfeld schrieb:  Ich glaube, wir sollten bei allen Überlegungen unterscheiden, ob aus eine Psyche heraus kein Problem war, wehrlose Menschen ohne Grund zu ermorden oder es doch einem Gruppenzwang unterlag, also einer aktiven Handlung.

Ich glaube, hier konstruierst du dir etwas zusammen. Auch der sogenannte "Gruppenzwang" kommt aus der Psyche heraus- und es ist möglich und wahrscheinlich, dass ein Mensch, dessen Selbstwert gestört ist, sich in einer Gruppe zu Taten hinreißen läßt, die er alleine nie begangen hätte. Sein moralisches Gerüst ist so schwach, dass er die Gruppe bestimmen läßt, was richtig oder falsch ist- und dass die preußische Erziehung genau solche Menschen hervorgebracht hat, beschreibt Heinrich Mann sehr genau in "Der Untertan".


(29.01.2022 14:34)Flora_Sommerfeld schrieb:  Mit der Machtübernahme 33 konnte dann dieses kranke System von Antisemitismus und Rassismus als Staatsideologie in der Gesellschaft manifestiert werden.
Mit diesen Gesellschaftlichen Trauma, gehen dann Männer in besetzte Länder und haben sicherlich insgesamt eine geringere Hemmschwelle zu den mörderischen Gräueltaten.

Auch wenn die normalen Männer nicht ideologische Verblendet waren, sind sie seit vielen Jahren einer Gehirnwäsche ausgesetzt, die das Weltbild dahingehend beeinflusst haben muss.

Es gab mal eine sehr interessante Doku über die Kindheit im Dritten Reich. Nachdem ich mir angesehen habe, wie die Nazis Beziehungen von Kindern zu ihren Eltern regelrecht vergiftet haben, fiel es mir sehr viel schwerer, meine Tante (Jahrgang 28 ) zu verdammen. Nimm noch die schwarze Pädagogik der Johanna Harrer dazu, und du hast Menschen, denen jegliche Empathie systematisch abgewöhnt wurde. Und zwar wirklich systematisch.

Und das waren dann die zu jener Zeit "normalen" Männer. Männer, wie sie sich ein gewisser Bernd H. aus Thüringen heute noch wünscht...



(29.01.2022 14:34)Flora_Sommerfeld schrieb:  Kommt da jetzt noch der Blick nach der Psyche der ganz normalen Männer, also einfachen Deutschen, so gibt das ein explosives Gemisch meines Erachtens.

Ein dritter Punkt ist immer die viel gesagte Befehlsstruktur, sprich man spricht sich frei von der Handlung oder Tat, weil es war ja so befohlen, man hat nicht sein eigenes Handeln umgesetzt, sondern das eines Vorgesetzten und ist somit frei von Schuld.
Das kann hier aber nicht wirken, da wie aus der Doku zu entnehmen, keine Zwang bestand, bei den Mordaktionen teilzunehmen.

Natürlich gab es einen Zwang, wenn auch keinen offensichtlichen Befehl. Diese Männer waren streng patriarchalisch erzogen, von Kindheit darauf gedrillt, den Befehlen des Vaters zu folgen. Wenn sie überzeugt waren, dass es genau das war, was der Vater von ihnen forderte (um Vaterland und Familie zu schützen), dann war das ein innerer Befehl, den sie befolgen mussten, ob er ausgesprochen wurde oder nicht.

(29.01.2022 14:34)Flora_Sommerfeld schrieb:  Daher die Frage, wie seht ihr die die Handlungsweisen, gesellschaftliche Ideologisierung oder individuelle Psyche?

Weder noch oder beides. Je nachdem, wie du es betrachtest. Es ist das Ergebnis langjähriger, auf Gehorsam beruhender Erziehung sowie das Vergiften und Zerstören natürlicher Bindungen wie liebevoller Eltern- Kind- Beziehungen.

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
01.02.2022, 13:48
Beitrag: #19
RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
Browning schreibt,
wie es einen aus der Bahn warf,
der zwei Frauen umzubringen hatte, Mutter und Tochter,
die aus Kassel waren.

Wobei ich jedem hier das Buch Brownings "Ganz normale Männer",
Flora hat den Titel bestimmt absichtlich in der Thread-Überschrift zitiert,
zur Lektüre empfehle.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
01.02.2022, 18:57
Beitrag: #20
RE: Ganz normale Männer - Der "vergessene Holocaust"
Vielleicht ist es auch mal an der Zeit, zu überlegen, was "normal" eigentlich bedeutet...
"normal" bedeutet "der Norm entsprechend" und hängt davon ab, was gesamtgesellschaftlich als Norm gesehen wird. Somit war ein "normaler" Mann zu Nazi- Zeiten etwas ganz anderes als heute...

Selbst denken ist nicht selbstsüchtig. Wer nicht selbst denkt, denkt überhaupt nicht
Oscar Wilde
Alle Beiträge dieses Benutzers finden
Diese Nachricht in einer Antwort zitieren
Antwort schreiben 


Möglicherweise verwandte Themen...
Thema: Verfasser Antworten: Ansichten: Letzter Beitrag
  Die Kirchen, Hitler und der Holocaust Suebe 45 82.332 05.06.2014 08:16
Letzter Beitrag: Suebe

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste

Kontakt    |     Startseite    |     Nach oben    |     Zum Inhalt    |     SiteMap    |     RSS-Feeds