Mittelamerikanische Kulturen ( Mesoamerica )
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24.06.2012, 17:48
Beitrag: #21
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Die Strasse des Todes - Teotihuacan .
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Die Strasse des Todes . Aus YouTube : http://www.youtube.com/watch?v=EK5KgeV3Iqk Die Hauptstrasse war von Beginn als Prozessionsstrasse angelegt . Ursprünglich war sie länger als heute . Zirka 6,5 Km bis zum Fuße der gegenüberliegenden Berge . Heute ist sie nur mehr ca. 2,5 Km lang . Unter ihr befinden sich Abwasserkanäle . Die Zeremonialstrasse steigt in ihrem Verlauf gegen Norden stetig leicht an . Sodaß die wesentlich kleinere Mondpyramide ( Höhe 43 m ) ebenso groß erscheint wie die Sonnenpyramide ( Höhe 65m ) . Das Bett des kleinen Flusses San Juan wurde für die Stadtanlage umgebaut . Er wurde unter die Strasse verlegt und quert sie im rechten Winkel . Ob dafür nur bauliche Gründe ausschlaggebend waren oder es auch einen religiösen Anlass gab , der unterirdische Fluss als Metapher an die Unterwelt , ist Spekulation . Aus der Seite : http://www.mysteria3000.de/2008/teotihua...er-gotter/ Die Strasse gliederte sich baulich in verschiedene Abschnitte auf . Am Fuße der Mondpyramide befindet sich großer Zeremonialplatz der von tempelbestückten Platformen umkranzt war . Ausgehend von diesem Platze entlang der Sonnenpyramide , bis auf die Höhe des San Juan-Flusses beträgt ihre Breite ca. 40. bis 45. Meter . Ab dem unterirdischen Fluß weitet sich die Strasse zu einer Breite von 95. Metern . In ihrer Glanzzeit war die Strasse auf ganzer Länge von Potesten gerahmt , die gemauerte Reihenhäuser trugen . Wohnungen für die Elite . Auf den Potesten , vor den Häusern , und auf deren Flachdächern mußten zigtausende Zuschauer Platz gefunden haben . Ich stelle mir das so vor . An bestimmten Festen wurden religiöse Feiern abgehalten . Und zu denen erschienen von nah und fern immense Pilgermassen . Im Rahmen der Kulthandlungen , dessen Höhepunkt auf und am Platze der Mondpyramide stattfand , hatten nur die höchsten weltlichen und geistlichen Würdenträger zutritt . Auf der Strasse bis zum Flüsschen die niedere Hierarchie und ihre Familien sowie die Fürsten der unterworfenen Städte . Am breiteren Ende der Prachtstrasse standen dann die Untertanen bis zum Gebirge . Es muß ein farbenprächtiges und ohrenbetäubendes Spektakel gewesen sein . Hunderttausende auf den Potesten und Pyramiden sowie auf der Strasse . Museumsmodel ; Wikipedia , Fotourheber : Wolfgang Sauber . Vergleichbar nur mit der Prozessionsstrasse in Babylon oder den heutigen Umzügen in Indien . Das war schon eine organisatorische Meisterleistung . Aus Wikipedia : Erstverwender ; Madman 2001 Abbildung der Großen Göttin von Teotihuacán an einer Wand im Tepantitla–Reihenhaus Es war eine sehr farbenprächtige Stadt . Die Wände der Pyramiden , Poteste und Häuser waren verputzt und bemalt . Aus Wikipedia : Urheber ; HJDP. Wandmalerei in Wohnkomplex Tepantitla: die Vergnügungen im „Paradies des Regengottes“ Tlaloc . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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24.06.2012, 18:08
Beitrag: #22
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Die Mondpyramide - Teotihuacan
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Die Mondpyramide . Die erste Mondpyramide wurde etwas später als die Sonnenpyramide erbaut . Vermutlich um das Jahr 200. Ursprünglich war sie viel kleiner und unscheinbarer von den Ausmaßen . http://www.youtube.com/watch?v=L4YvnzbFx...re=related Skizzen der Überbauung : http://archaeology.asu.edu/teo/moon/moon...ect.en.htm Sie wurde mehrmals ( 7. x ? ) überbaut und ihre Oberfläche verändert . Die 4. Überbauung und die 6. , vergrößerten die Grundfläche gegenüber den Vorigen um ein Vielfaches . Die akzeptabelste Vermutung ist daß als Grund der Vergrößerung entweder eine Änderung der herrschenden Gottheit oder ein einschneidender Machtwechsel in der Stadt eintrat . Es wurden in verschiedenen Bauphasen eine große Anzahl von eingemauerten menschlichen Opfern bei Grabungen entdeckt . http://www.focus.de/wissen/mensch/archae...53884.html Sie hat eine Höhe von 43. Meter und ist oben abgeflacht . . Ob sie einen Tempel oder eine Götterfigur trug , lässt sich nicht feststellen . http://www.nationalgeographic.de/reporta...-des-todes Aus Wikipedia , Gnufrei Am Tempelfuß befindet sich der große Zeremonialplatz der von Tempeln flankiert wurde . Und in einem fanden sich die Fresken der Spinnengöttin . Die große Göttin von Teotihuacan . ( Spinnengöttin ) Aus ihren Händen tropft das lebensspendende Wasser . Ober ihrem Kopf tummeln sich Spinnen und einige Quetzalvögel fliegen durch die Luft . Der Vogel ist das Attribut des Quezalcoatls . Aus Wikipedia , Urheber : Thoms Aleto . Sie unterscheidet sich von den anderen Göttern durch ihre gelbliche Hautfarbe . Sie war eine Vegetationsgöttin aber die Spinnenattribute zeichnen sie auch als eine Göttin der Unterwelt aus . Ihr Zuständigkeitsbereich war die Unterwelt , Dunkelheit , der Erde des Wassers und des Krieges . Sie war aber auch die Mutter Quezalcoatls . ( in Teotihuacan ) Sie wird auch als Vorgängerin der späteren Göttinen , Cihuacoatl ( Nahua – weibliche Schlange ) , Erd und Muttergöttin und der aztekischen Göttin Xochiquetzal ( Blumenfeder ) gesehen . Diese war Gefährtin Tlalocs und die Zwillingsschwester Xochipilli , des Gottes der Liebe und des Maises , . Sie war für die Liebe , die Tänze , die Erde und dem Mond zuständig . http://de.wikipedia.org/wiki/Xochiquetzal http://www.mexiko-lexikon.de/mexiko/inde...%B6ttin%29 http://www.multilingualarchive.com/ma/en...Cihuacoatl Bild Aus Mexico Wallpapers : Ausschnitt aus der Prozession der Priester . http://www.richard-seaman.com/Wallpaper/...loseup.jpg luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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24.06.2012, 18:17
Beitrag: #23
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Die Sonnenpyramide - Teotihuacan .
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Die Sonnenpyramide : Sie war nach der in Cholula die großte Pyramide in Amerika und weltweit die Drittgrößte . http://www.mexiko-lexikon.de/mexiko/inde...enpyramide Ursprünglich hatte sie eine Seitenlänge von ca. 215. m . Der erste Bau begann um ca. 100. n. Chr. Sie wurde mindestens zweimal umgebaut und etwas verbreitet . Jetzt verfügt sie über eine Basisbreite von 225. m und eine Höhe von 63. Metern . Oben ist sie mit einem Plateau abgeflacht . Vermutlich befand sich darauf ein Tempel . Mit diesem soll sie eine Gesammthöhe von 84. m erreicht haben . Ihr Kern besteht aus Basalt und Lehmziegeln . Aus Wikipedia : Gnufrei ; Benutzer Nateirma http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0602053214 Die Masse stimmen , aber ursprünglich sah sie etwas anders aus . 1906. legte sie der Hobbyforscher Leopoldo Batres frei , rekonstruierte und restaurierte sie . Heute hat sie 5. Stufen , obwohl sich herausstellte daß sie original nur 4. Stufen aufwies . Aussen war sie mit Stuck verkleidet und Bunt bemalt . Sie wird dem Wettergott Tlaloc , oder der großen Göttin zugerechnet . Beide Fruchtbarkeitsgottheiten und auch zuständig für Unwetter , Erdbeben , Vulkane . Aus You Tube : Video Sonnenpyramide ; virtuel : http://www.youtube.com/watch?v=T4-hhhWq_u8 Unter der Pyramide befindet sich eine lange Höhle die an ihrem Ende zu vier Kleeblattähnlichen Kammern erweitert wurde . Darin fand man Opfergaben , sogar eine aus der viel späteren Zeit der Azteken . Bei den Pyramidenerweiterungen wurden Menschen und ebenso wie gefürchtete Tiere ( Puma , Wolf , Schlange , Adler ) geopfert und eingemauert . Bei DNS -Test an den Skeletten in der Mondpyramide stellte sich heraus daß die über 50. Opfer aus dem Mayaländern und von den Küstengebieten stammten . Sie waren vermutlich Kriegsgefangene . http://www.epoc.de/alias/praekolumbische...mde/871071 http://www.epoc.de/alias/fruehgeschichte...an/1136505 luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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24.06.2012, 18:27
Beitrag: #24
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Die Zitadelle und die Pyramide des Quetzalcoatl .
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Die Zitadelle und die Pyramide des Quetzalcoatls bilden einen Komplex . Errichtet wurden sie um ca. 200. n.Chr. . Aus Wikipedia : Gnufrei Urheber : Wolfgang Sauber . Vermutlich wurde die Anlage einige Male umgebaut . Das treppenartige Potest vor der Pyramide wurde erst im 4. Jahrhundert erbaut . Es nimmt die Sicht auf den Treppenaufgang der Pyramide . Vermutlich hat sich das Herrscherverständniß oder die Ausübung der religiösen Riten verändert . Vielleicht sollte das gemeine Volk nicht mitbekommen was sich am Fuße der Pyramide abspielt ??? Die Anlage war bewohnt , vermutlich nur von der engsten Familie des Herrschers und seinen Verwandten . Unter der Pyramide wurden Skelette von Opfern gefunden . Die Stufenabsätze errichteten sie im Talud-tablero-Stil . Aus Wikipedia: Urheber : HJPD. Aus den Frontseiten ragten ursprünglich 260. Köpfe hervor . Abwechselnd Quetzalcoatl und ein Reptilkopf ( eventuell Schlangenkopf ? ) . Die Zahl 260. deutet auf den Wahrsagekalender und weist auf die Bedeutung des Tempels im Ritualjahr der Einwohner hin . Aus Wikipedia , Mit Namensnennung frei. Flickr: CÃ¥sbr's Photostream ; Großbild : http://en.wikipedia.org/wiki/File:Facade...A1n%29.jpg 2010 wurde vor der Pyramide nach Grabungen in 12. Metern Tiefe ein Schacht gefunden der unter die Pyramide führt . http://universes-in-universe.org/deu/art...can_tunnel http://heritage-key.com/blogs/ann/teotih...ed-serpent Der Schacht wurde vermutlich schon im 3. Jahrhundert verschlossen . Es könnte sein daß am Ende eine Begräbnißstätte eines Herrschers liegt , da der Schacht mit schweren Steinen verfüllt wurde. Es bleibt interessant , jeder neue Fund kann neue Erkenntnisse bringen . Fast ein Nachruf : Die Legende der Erbauung Teotihuacans , erzählt von einem Azteken , aufgeschrieben von Fra Bernardino de Sahagun : Und von dort in Tamoanchan , von wo sie aufgebrochen sind opferten sie an einem Ort der war Teotihuacan . Und sie errichteten da Pyramiden für die Sonne und den Mond . Sie bauten auch die kleineren Pyramiden und brachten dort ihre Opfer dar , wesswegen der Ort Teotihuacan genannt wird . Dort ließen sich auch ihre Großen nieder . Und wenn ihre Herrscher starben , begruben sie sie dort und errichteten über ihnen Pyramiden . Die Pyramiden stehen heute noch da wie kleine Berge , jedoch von ihnen errichtet . Höhlen sind da von wo sie die Steine gebrochen haben um die Pyramiden zu errichten . Und sie bauten die Pyramide der Sonne und des Mondes sehr groß , wie die Berge . Es ist aber unglaubwürdig wenn man sagt , daß sie von Menschenhand erichtet wurden , denn damals lebten noch die Riesen . luki http://www.youtube.com/watch?v=A7WWhmFHggA http://www.youtube.com/watch?v=p0lTvqi67RM http://www.youtube.com/watch?v=WMsIyFGnLQA http://www.youtube.com/watch?v=N8IzmWX5frc http://www.youtube.com/watch?v=OP5c5nHYJfg http://www.youtube.com/watch?v=-oWOk8Rtv-Y http://www.youtube.com/watch?v=6_dCHt3l7W8 http://www.youtube.com/watch?v=3VnVfUll53k Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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24.06.2012, 22:05
Beitrag: #25
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Der Wahrsagekalender und die 5. Sonnen .
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Der Ritualkalender (Wahrsagekalender) . Da ich , beim Beitrag über die Zapoteken , das mit dem 260 -tägigen Kalenderjahr nicht richtig begriffen hatte , habe ich es mit den Kalendern der Mayas verglichen . Muß zwischendurch auch sein . Auch die Mayas hatten den 260 tägigen Wahrsagekalender ( Tzolkin ) . Der für das Leben jedes Einzelnen und auch des Staates wichtiger war als der Jahreskalender . Er umfasste 260. Tage und hatte 13. Monate mit je 20. Tagen . Ist es Zufall , aber eine Schwangerschaft dauert in etwa genau so lange ??? Der Sonnenjahreskalender hatte 365. Tage mit 18. Monaten mit je 20. Tagen = 360. Tagen. Ein zusätzliches Monat ? hatte nur 5. Tage – Einschubtage = 365. Tage. Nach 52. Jahren = 18 980. Tagen trafen sich beide Kalender wieder zum gemeinsamen Anfang . Da waren aber 73. Wahrsagejahre ( Ritualjahre ) vergangen . Ein neuer Jahreszyklus konnte beginnen . Aus der Seite : http://pghpartei.forumieren.de/t427-der-...ender-2012 Dazu mehr , später bei den Mayas . Das Weltbild der Azteken . Das aber so ähnlich vermutlich auch schon in Teotihuacan galt . Die Welt wurde schon fünf mal erschaffen und im letzten Weltzeitalter lebten diese Reiche . Vier Sonnen wurden vom höchsten Wesen Ometeotl erschaffen , der nach der vierten Zerstörung einige Götter schuf . Diese sollten die 5. Sonne erschaffen , was sie auch taten . Aber sie erschufen auch die Menschen , die sie bei der Erhaltung der Welt mittels Nahrung stärken und kräftigen mußten . Bei der Erschaffung der 5. Sonne beschlossen sie aber auch daß es die letzte Sonne ( Weltzeitalter ) sein werde und mit Erdbeben und Vulkanausbrüchen enden solle . Nach ihr sollte es kein anderes Weltzeitalter mehr geben . Die Einwohner Mesoamericas glaubten also daß sie in der letzten Sonne lebten und diese immer älter und schwächer wurde . Und desswegen mußte die Sonne sowie auch die Götter , zur Stärkung , mit der wertvollsten Nahrung , dem noch zuckenden Herz und dem Körpersaft Blut versorgt werden . Abbildung aus dem Codex Florentino Erste Sonne : „ nahui Ozelotl „ ( vier Jaguar ) Dauer – 376 Jahre . War von Riesen besiedelt . Und von „ Ocelotonahaiuh „ zerstört . Zweite Sonne : „ nahui Ehecatl „ ( vier Wind ) . Von Menschen bewohnt , die vom Windgott „ Ehecatl „ in Affen verwandelt wurden und sie wurde von ihm durch einen Wirbelsturm zerstört . Dritte Sonne : „ nahui Quiahuitl „ ( vier Regen ) . . In der wurden die Menschen , von Tlaloc , in Vögel verwandelt und sie wurde von ihm mit Feuer und Lava zerstört . Die vierte Sonne : „ nahui Atl „ ( vier Wasser ) . In ihr wurden die Menschen von „ Chalchiuhttlicue „ ( Wassergöttin ) in Fische verwandelt . Die Göttin zerstörte den Zyklus durch eine Sintflut . Die fünfte Sonne ( Jetztzeit ) : „nahui ollin „ ( vier Bewegung ) . Laut ihren Vorraussagungen soll diese durch Erdbeben zerstört werden . Da der erste Zyklus ( Zeitalter – Weltperiode ) 676. Jahre gedauert hat ( die Anderen waren wesentlich kürzer ) , sie aber nicht wußten wie alt die Stadt Teotihuacan war , sie kannten ja maximal die Geschichte der Tolteken , waren die Azteken unsicher . Sie wußten nur daß Teotihuanoco sehr alt sein mußte und sie in der fünften Sonne erbaut wurde . Also war ihr Umkehrschluß , die fünfte Sonne muß schon sehr alt sein , älter als die vierte Sonne . Je länger die Azteken schon regierten , desto älter wurde auch die fünfte Sonne und brauchte zum Weiterleben viel wertvolle Nahrung . Vielleicht wurden aus diesem Grunde die Anzahl der Opfer immer höher , bis zum Exzess . Noch einen positiven Nebeneffekt hatten diese Opfer für die Azteken . Da ja vorwiegend Kriegsgefangene oder bereitgestellte Kontingente der unterworfenen Völker geopfert wurden schädigte man deren Wehrkraft und schüchterte zukünftige Gegner ein . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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24.06.2012, 22:21
Beitrag: #26
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Bilderschrift - Teotihuacan
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Teotihuacan , ein so mächtiges Reich , zu dessen Erhalt sicher großer administrativer Aufwand nötig war , wieso hatten sie keine funktionelle Schrift ? Wo doch schon die Olmeken in der San Lorenzozeit ( 1200. -900. v.Chr. ) eine partielle Schrift entwickelt hatten . ( Cascajal Block ) Und bei ihren Nachfolgekulturen ( Epi-Olmeken ) an der Pazifikküste eine eigene Schrift ( auf Stelen ) nachweislich ist . Wieso konnten die Mayas , obwohl sie einer ganz anderen Sprachgruppe angehörten , diese Schrift an ihre Sprache anpassen . Sie verbessern und vereinfachen und daraus eine Silbenschrift entwickeln ? Aber nachdem die Epi-olmekischen Zentren ihren Einfluß verloren hatten , gings in Zentralmexico schriftmässig rückwärts . Die Einzigen waren die Zapoteken die eine Schrift , die auf der Epi-olmekischen aufbaute , noch verwendeten . Alle Anderen , bis zu den Azteken , wurden buchstäblich zu Analphabeten . Wie konnten so hoch entwickelte Kulturen ohne Schrift existieren ? Wie gab man dem Volke kund , welch außergewöhnlicher Herrscher man war ? Oder wie erinnerte man täglich die Untertanen daran , wie unerbittlich die Götter waren ? Sie hatten eine Art Schrift . Eine Bilderschrift . Den uns bekannten Comics ähnlich . Einfach in der Bildsprache und leicht erkennbar . Sie wurden von lesekundigen , Geschichten- und Mythenkennern erklärt und ausgeschmückt . An den Aussenfassaden unserer mittelalterlichen Kirchen und Kathetralen waren auch ausgefallene Steinmetzarbeiten zu bewundern . Schreckliche Fratzen , die dem leseunkundigen Volk Bibelszenen in Erinnerung riefen . Und es dezent darann erinnerte immer schön gottesfürchtig zu sein , da ja sonst das schreckliche Fegefeuer drohe . Aus : Mexiko Reisen Wallpaper | Beliebte screensaver herunterladen Mexico Wellpapers . Tlalocs Reise ins Paradies . Abbildung größer : http://www.richard-seaman.com/Wallpaper/...Tlaloc.jpg Wenn ihr es vergrößert habt , könnt ihr erkennen daß Tlaloc bei den verschiedensten Tätigkeiten abgebildet ist . Das komische große Fragezeichen , vor seinem Gesicht soll eine Zunge bedeuten . Diese Zunge bedeutet , wie in den alten Comics die Sprechblase , die Figur spricht oder singt . Und da kamen die Schrift- oder Geschichtenkundigen zum Einsatz , denn Diese konnten den Text zu den Bildern beisteuern . Dieses Bild stammt aus einer Wohnung . Die ganze Stadt war voller Bildergeschichten , Innen und Aussen . Aber wieso fand man in einem Viertel der Stadt Hieroglyphen der Zapoteken . In der eigenen Stadt . Und selbst hat man sie nicht für die eigene Sprache weiterentwickelt ? Den Mayas gelang es doch auch . Die Mayasprachgruppe war , außer den Huaxteken , noch nicht so weit auseinandergetriftet . Die Mayasprachen waren sich noch sehr ähnlich , faßt noch Dialekte . In Teotihuacan lebten mehrere Völker in eigenen Stadtvierteln . Die Untertanen gliederten sich in verschiedenste Sprachfamilien . ( Otomangue ) Mixteken , Zapoteken , Otomi . ( Totonac-Tepehua ) Totonaken , Tepehua . Mayas , Huaxteken . ( Nahuatl ) Tepanecen , Vielleicht war die Sprachenvielfalt der Grund , daß sie diese comicshafte Aufzeichnungsart den Hieroglyphen vorzogen ? Denn diese Bildgeschichten konnten ohne Schwierigkeiten in jeder beliebigen Sprache „ gelesen „ werden , wenn man die dahinterstehende Geschichte kannte . Auch wir bedienen uns eines solchen Schriftsystemes . Überall dort wo viele Menschen , verschiedener Muttersprache , zusammentreffen . Piktogramme : Wenn Jemand dieses Zeichen sieht , weiß Jeder in Notlage , hier ist er Richtig . Oder auch zum Beispiel die Verkehrszeichen !! luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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24.06.2012, 22:40
Beitrag: #27
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Obsidian das Eisen Mesoamericas .
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Obsidian : Das Eisen Mesoamericas . Aus Wikipedia : Urheber : Wolfgang Sauber . Abbildung größer : http://commons.wikimedia.org/wiki/File:T...klinge.jpg Was trieb eigentlich die Staaten Zentralmexicos militärisch so weit in den Süden . Zwar waren ihre Zentren so angewachsen daß ihre Bevölkerung aus dem näheren und auch weiteren Umland nicht mehr mit genügend Lebensmittel versorgt werden konnte . Diese mußten schon von weiter hergeschafft werden , auch als Form von Tributen . Aber aus Peeten und aus Guatemala ? Das wäre von der Transportkapazität nicht möglich . Die Lastenträger mußten ja auch ernährt werden . Und Alles ohne Kühltaschen ? Nein , aus dem Süden holte man die Kakaobohnen , bunte Federn ( Quetzalvogel ) , Schmucksteine ( Jadeit , Serpentin , Chrysopras und Diopsid ) oder Zinnober . Aber das konnte man auch durch normalen Handel , im Tausch gegen Kunsthandwerk erwerben . Was trieb also Teotihuacan mit militärischer Macht in den Süden ? Kriegsgefangene , zum Opfern ? Die hätte man ja verköstigen und ca. 1000. Km. nach Norden treiben müssen . War es die Eroberungslust ? Oder die liebliche Landschaft ? Wohl kaum , denn erträglich war es nur im Hochland und auf dem schmalen Küstenstreifen am Pazifik . Im südlichen Yukatan ( Peeten ) Regenwald , Sumpf und zweimal im Jahr Regenzeit . Im Norden Savanne ( Strauchland ) keine Flüsse oder Bäche . Eine Bodenkrume von nur wenigen Zentimetern . Da lebten sie ja in Zentralmexico im Paradies . Was also war so verlockend im Mayaland ? Es war das Obsidian . Obsidian besteht aus Silizium mit geringen Anteilen von verschiedenen Spurenelementen . Und an deren Beimengung kann man die Abbaustelle feststellen . Obsidian entsteht wenn glühende Siliziumlava rasch abkühlt und aushärtet . Es sind Adern im tauben Fels die durch Erosion freigelegt werden . Es gab vier abbauwürdige Fundstellen und Drei liegen im Hochland von Guatemala . Anklicken ; Aus Wikipedia ; Urheber Maunus . Die zwei Rechten weissen Sterne stimmen nicht genau , sie gehören etwas nördlicher . El Chayal , die Ergiebigste lag in der Nähe der Stadt Kaminaljuyu . Die Obsidiane aus dem Hochland waren zwar nicht so wertvoll als der aus Pachuca , da sie nicht so grün-gold schimmerten . Es war aber trotzdem ein Werkstoff der nur für die Oberklasse verfügbar und leistbar war . Aus Obsidian wurden Waffen , feine Werkzeuge , Schmuckstücke ( z.B. Ohrpflöcke , Perlengehänge usw. ) und sakrale Figuren und Geräte hergestellt . Aus Wikipedia ; Urheber : Simon Burchell . Abbildung größer : http://commons.wikimedia.org/wiki/File:T...dian_1.jpg Die Normalsterblichen mußten sich mit Werkzeugen aus Silex ( Feuerstein ) begnügen der überall im Land vorkam . Obsidian war auch eine Prestigesache . Wer was war brauchte Obsidian . Ob als Weihegabefigur unter einer Stele begraben oder als Grabbeigaben. Und einigen Fürsten schüttete man sogar kübelweise tausende Obsidiansplitter vor den Grabeingang . Aus wikipedia ; Urheber : Wolfgang Sauber . Quetzalcoatl mit Obsidianauge . Von Ixtepeque schaffte man den Obsidian flußabwärts und per Küstenschiffahrt entlang Belizes in den Norden von Yucatan . Es gab vermutlich Lieferabsprachen und Abnahmeverpflichtungen , denn der Obsidian wurde immer nur in bestimmte Gebiete versandt , kaum in die der anderen Minen . Als die Teotihuacaner , Kamilnajuyu als Zentrum ausgebaut hatten mit der ergiebigen Mine El Chayal in der Nähe , begann San Martin Jilotepeque auch in andere Gegenden zu liefern . Worauf sie auch diese Mine eroberten und den Abbau einstellten . Die Teotihuacaner hatten sich dadurch das Monopol der Obsidiangewinnung gesichert und wurden dabei Reich . Es war nicht nur die Furcht vor ihrer militärischen Schlagkraft , sondern auch die Bewunderung Teotihuacans , die sogar weit entfernte Herrscher veranlaßte den Stil Teotihuacans nachzuahmen und sich mit fremden Federn zu schmücken . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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25.06.2012, 13:09
Beitrag: #28
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RE: Mittelamerikanische Kulturen ( Mesoamerica )
@ Luki
Da hast du uns einen informativen, anschaulichen und äußerst reichhaltigen Einblick in die indianische Geschichte Mesoamerikas gegeben. Ich muss mich daher korrigieren: Eine solche Darstellung ist wirklich nicht mit den Artikeln in Wikipedia vergleichbar und verfolgt ein ganz anderes Konzept - natürlich auch bildlich und gestalterisch. Weiter so! |
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25.06.2012, 16:38
Beitrag: #29
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RE: Mittelamerikanische Kulturen ( Mesoamerica )
(25.06.2012 13:09)Dietrich schrieb: @ Luki Servus Dietrich . Das war beileibe noch nicht umfangreich . Es war erst der Anfang . Ich habe noch ca. 60. Artikel zu diesem Thema fertig , die ich in den nächsten Tagen überarbeite und ins Forum stelle . Aber auch mit Diesen habe ich vermutlich erst ca. die Hälfte . Angedacht waren so ca. 30 bis 40. inklusive Südamerika . Aber beim Lesen der Fachbücher und der Recherche im Netz bemerkte ich " He " es gibt doch viel mehr Interessantes . Vorallem , es interessierte mich nicht sehr welcher Herrscher welchem Kollegen ( und die beteiligten Völker ) auf den Kopf geschlagen hat . Denn daß ist normales Lexikowissen . Mich persönlich interessiert warum war es möglich daß ein Staat wuchs , oder wie war es mit der Kinder und Schulerziehung . Denn , erst dann wenn man Darüber etwas bescheid weiß , versteht man bestimmte geschichtliche Abläufe erst etwas besser . Es ist doch auch in unserer Klassik ein Manko . Der Feldherr ( König ) hat den Staat erobert . War es so ? Hatte er vielleicht besser versorgte Soldaten und warum ? Nahm wegen besserer Anbaumethoden die eigene Bevölkerung zu ? War sein Gegner aufgrund einer Naturkatastrophe geschwächt und lud gerade desswegen zum Angriff ein ? Solche Fußnoten finden in Kurzbeschreibungen wenig Aufmerksamkeit . Desswegen möchte ich hier im Forum, zwar etwas verkürzt aber leicht lesbar , geschichtliche Erreignisse leichter verständlich vorstellen . Es wird nicht perfekt sein . Desswegen stelle ich auch weiterfürede Links mit ein . Obwohl ich mich mit eigenen Schlußfolgerungen bewusst zurückhalte , kommen sie gelegentlich vor . Aber wenn , dann immer erkenntlich als meine persönlichen Schlußfolgerungen . Und da wir heute in einer SMS- Zeit leben versuche ich lange Textpassagen zu vermeiden . Daher bin ich auch bestrebt den Text etwas mit Bildern zu versehen und in Blockabsätzen zu teilen . Unser Forum ist noch sehr Neu . Daher fällt mir leider noch ein graphisches Mittel , die Coloration . Aber was heute noch nicht ist wird später , vielleicht , folgen . Und Danke für Deine positive Ansicht . Gerade ein Lob von Deiner Seite , das hat was . G.v.luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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26.06.2012, 22:18
Beitrag: #30
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Mayas im Hochland - späte Präklassik .
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Das Hochland bis 550. Die Pazifikküste war ursprünglich als wichtiger Handelsweg und als Kakaoanbaugebiet mit Epi-Olmekischen Städten und Siedlungen kultiviert . Im Hochland bildete sich vor 500.v. Chr. im Salamatal um El Porton eine eigenständige Kultur heraus . Mit über 15. Städten allesammt mit Tempelplatformen . Es fanden sich auch Stelen mit kurzen Hieroglyphentexten . Südlicher davon befand sich das regionale Zentrum Kaminaljuyu ( heute Guatemala City ) . Es verfügte von Beginn an über das Obsidianvorkommen von El Chayal . Diese Stadt lag an den alten Handelsrouten . Von der Pazifikküste übers Hochland in den Süden des Tieflandes und von Zentralmexico bis nach San Salvador und Honduras . Kaminaljuyu gewann an Einfluß und übte die Hegemonie über die umliegenden Täler aus . Sie gründeten sogar Pflanzstädte und kamen so in den Besitz der wertvollen Jadevorkommen im Tal des Rio Montagua . Um ca. 0. bis 200. n.Chr. übernahmen sie auch das Salamatal . Ihren Höhepunkt hatten sie zwischen ca. 400. v.Chr. Und 100/200. n.Chr. Aus Wikipedia ; Urheber : Madman2001. Es waren genauso wie im Tiefland Chol-Mayas . Auf einer sehr hochstehenden Kulturstufe. Es wurden vorwiegend Herrscher in der Funktion des Oberpriesters abgebildet . Anhand der von ihnen stammenden Bruchstücken der Stelen und Friese und der darauf befindlichen Hieroglyphenzeichen konnte man ihre Volksgruppe feststellen . Die selben Zeichen tauchten in der Klassik auch im Tiefland auf ( z.B. in Copan ) . Und desshalb nimmt man an daß das Zentrum der Cholsprachen ursprünglich im Hochland war . Die Gesellschaft war sehr Hierarchisch aufgebaut . An der Spitze stand der Gottkönig . Die Gräber der Fürsten waren mit umfangreichen Grabbeigaben versehen . Viel mehr als später die Gräber im Tiefland in der Klassik . Ein Grab wies sogar 200. Grabbeigaben auf . Um die Zeitwende drangen die K`iche` sprachigen Mayas ( Quiche )# ins nördliche Hochland ein . Sie verdrängten nach und nach die Chol , und sperrten ihre Handelswege ( Obidian ), setzten ihnen im Taleingang eine Festung vor die Nase und besiegten schließlich die Chol und eroberten ihre Hauptstadt . Die Chol Mayas wanderten geschlossen ab ins Tiefland , wo sie mit ein Grund für das Wiederestarken des Tieflandes waren ( technisch , künstlerisch und schriftmässig ) . Daß das ganze Volk abgewandert ist und nicht nur die herrschende Schicht kann man aus den nachfolgenden Funden erlesen . Die Führungsschicht hatte immer ( so wie heute ) erleseneres Geschirr ( Keramik ) . Wenn sie verschwanden , verschwand auch das erlesene Geschirr ihrer Stilepoche . Das Gebrauchsgeschirr des Volkes aber blieb nahtlos weiterhin im Gebrauch . In Kamilnajuyu verschwand aber auch das übliche Gebrauchsgeschirr und wurde durch einen anderen Stil ersetzt ( Aurora Phase ) . Die neuen Herren ( K`iche` Mayas ) begannen auch so etwas wie eine Bücherverbrennung . Da sie schriftunkundig waren , eigentlich blieben die Hochlandmayas ab dem Wechsel zu den K`iche` bis zur spanischen Eroberung ohne Hieroglyphenschrift , zerstörten sie alle Friese und Stelen . Da an der Pazifikküste westlich die Pipil ( Fürsten - Nahua ) zuzogen und östlich die Xinka ( Nichtmayavolk ) waren den neuen Herren die Handelsrouten versperrt . Die Verteilung der Xinka Sprachgruppe : http://en.wikipedia.org/wiki/Xincan_languages Aus Wikipedia ; Urheber : Davius . Kamilnajuyu verkümmerte zu einer kleinen Provinzstadt und das ganze Gebiet war dünn besiedelt . Die K`iche blieben zwar da , aber nach nicht ganz 200. Jahren war ihre Selbstständigkeit vorbei . Die Pazifikküste südwärts hatte sich Teotihuacan breitgemacht . Diese überrollten die K`che` und machten Kamilnajuyu zu ihrem neuen südlichen Stützpunkt . Mit den Satellitenstädten Frutal und Solana beherrschten die Teotihuacaner das Hochland und die Handelsrouten in den Süden . Das wiedererstarkte Kamilnajuyu : An der Esperanza Periode ca. 400. bis ca. 550. läßt sich das an den Bauwerken erkennen . Diese ist an dem schon bekannten Talud-Tablero Baustil zu sehen . Kamilnajuyu wuchs unter der Herrschaft Teotihuacan zur alten Größe . Die Zeit der Gottkönige war aber vorbei , denn auf den Friesen und Stelen aus der Zeit sind eher Familienklans dargestellt . Vermutlich da die Administration von Zentralmexico aus gesteuert wurde und nur so etwas wie Gouverneure in der Stadt regierten . Nach dem Zusammenbruch Teotihuacans zerfiel die Wirtschaftskraft und Kamilnajuyu vegetierte noch bis ca. 800. und erlosch dann . Im Hochland bildeten sich verschiedene Häuptlingstümer darunter auch einige zur K`iche` Sprachfamilie gehörende . Kamilnajuyu war unter den Chol-mayas der erste Maya Staat in der der Präklassik . Und vielleicht auch ein Vorbild für die Tieflandmayas . Nach dem Abzug der Chol wurde im ganzen Hochland , von den Mayas , nie mehr ein solches Staatswesen aufgebaut . Eines das z.B.: großräumig die Wasserwirtschaft betreiben und verwalten konnte . Über die K`iche` in einem späteren Beitrag mehr. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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26.06.2012, 22:43
Beitrag: #31
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Ingenieurleistungen der Mayas .
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Technische Leistungen der Mayas . Ob die Kulturen Mesoamericas das Rad kannten wurde schon gefragt . Anscheinend Nein . Obwohl Kinderspielzeug mit Rädern gefunden wurde und die Mayas ihre Sakbes ( Strassen ) mittels Steinwalzen verdichteten . Ihre Bauten waren zwar eindrucksvoll . Aber selbst ihre Palasthäuschen , sofern sie mittels Stein gedeckt waren , waren zwar Breite , aber schmale Schlümpfe . Denn sie verwendeten nur die Kraggewölbetechnik . Aus der URL : http://www.musica.at/urlaub/mexiko/coba.htm Vor kurzem habe ich aber in einem Artikel gelesen daß an der Maya-Atlantikküste ein kleines Bauwerk mit Tonnengewölbe und Verschlußsteinen gefunden wurde . Wenn ihnen die Technik bekannt war , warum wurde sie nicht verwendet ? Das sind zwei Rätsel die vermutlich nie geklärt werden . Aber trotzdem waren die Mayas nicht nur Baumeister großer Bauwerke . Sie hatten auch technisch einiges drauf . Vor einigen Beiträgen wies schon Christian darauf hin , daß die Halbinsel Yucatan aus reinem Karst besteht . Nach Norden hin über keinerlei Bäche oder Teiche verfügt . Ausgenommen die Cenote ( eingebrochene Kalksteindolinen ) . Dazu kommt noch , je nördlicher , desto abnehmender ist die jährliche Regenmenge . Und trotzdem entstanden große Zentren und siedelten viele Menschen . 2011. grub man in Uxul zwei fußballfeldgroße Trinkwasserspeicher aus . Da ja normalerweise das Wasser sofort im Karstboden versickern würde verfließte man die Becken und konnte so das Wasser speichern . http://www.epoc.de/alias/archaeologie/ma...an/1044175 In Palenque wurde eine Druckwasserleitung freigelegt . Auf einer Länge von 60. Metern wies die Wasserleitung ein Gefälle von 6. Metern auf . Damit nicht genug . Am Ende verengte sich der Leitungsquerschnitt auf 1/20stel . Ingenieure errechneten daß aufgrund des Wasserdrucks eine 6. Meter hohe Wasserfontäne möglich wäre . Hydraulik und Springbrunnen bei den Mayas ? Klickt es an , eine wunderbare Zeichnung der Hydraulik . http://www.spektrum.de/alias/hydraulik/s...en/1031187 Im dichten Urwald mußten hauptsächlich ( außer den Sakbes ) die Flüsse als Verkehrswege herhalten . Da diese aber nur im Süden vorhanden waren, konnte der Nordyukatan hauptsächlich ( über lange Strecken ) nur per Bootsverkehr über den Atlantik mit Waren versorgt werden . Wie sie die Boote für die Küstenschiffahrt atlantiktauglich machten stellte sich erst vor einigen Jahren heraus . 2008. fand man an der Golfküste zwei Cayucos ca. 2500. Jahre alt . Gegen das Salzwasser und Bohrwürmer waren sie fingerdick mit Bitumen versiegelt . http://www.epoc.de/alias/mexiko/dicht-se...ren/965819 Da der Maya-Stadtstaat Yaxchillan in einem Flussbogen ( Mäander des Usumacinta ) liegt , wurde sie bei Hochwasser zu einer Insel . Die Stadt mußte aber das ganze Jahr über versorgt werden . Und da hat man gegenüber eines Uferpotestes , im Fluß , eine untypische Kegelaufschüttung gefunden . Diese könnte als Zwischenpfeiler einer Hängebrücke gedient haben . Sie ware dann mit einer Gesammtlänge von ca. 100. Metern die Längste in der präkolumbischen Zeit Amerikas . Aus Wikipedia . Urheber : Paloma LaMarr . http://en.wikipedia.org/wiki/Maya_Bridge_at_Yaxchilan Video über die Brückenkonstruktion : http://www.youtube.com/watch?v=ZBZF281JycA Die fürstlichen Familien verrichteten sicher keine Hausarbeit . Mit den Kochkünsten der fürstlichen Damen wird es wahrscheinlich auch nicht zum Besten gestellt sein . Aber essen muste ja der ganze Klüngel . 2011. wurde in Nordyukatan eine Großküche ausgegraben ( um 750/950. ) . Mit einer Lange von ca. 40. m und einer Breite von 14. Metern . Mit 20. Reibemühlen , über 70. Küchenwerkzeugen und einem Servierteller mit einem Durchmesser von 70.cm.. http://www.epoc.de/alias/mexiko/wo-die-m...en/1129754 luki In den nächsten Beiträgen geht es um die Maya-Klassik . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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27.06.2012, 16:17
Beitrag: #32
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Die Maya Klassik .
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Servus . Jede der drei Perioden hat ihre außergewöhnliche Geschichte und faszinierenden Städte . Aber wenn wir uns die Kultur der Mayas vorstellen , dann haben wir unweigerlich die Mayas der klassischen Periode vor Augen . Und es fallen uns die Namen der großen und kleineren Stadtstaaten ein , wie : Tik`al , Calacmul , Bonampak , Piedras Negras , Seibal , Uaxactun , Naranjo , Caracol , Palenque , El Peru , Yaxchilan , Copan , usw..... Aus Authentic Maya und Wikipedia ; Urheber : Kmusser . Karte größer : http://en.wikipedia.org/wiki/File:Mayamap.png Manche Namen der Mayastädten sind sogar Leuten geläufig die sich normalerweise nicht mit Geschichte befassen . Die Bilder der imposanten Tempelbauten die mitten aus dem Urwald emporwachsen erwecken einfach die Neugierde , mehr über die Geschichte ihrer Erbauer und Menschen zu erfahren . Der Zeitraum der Maya-Klassik dauerte über 700. Jahre . Das ist eine sehr lange Zeitspanne . In diesem Zeitrahmen hat sich im Mayaland sehr viel ereignet . Darum werden die Beiträge etwas umfangreicher . Nur zum Vergleich , das ist genausolange als würde man die Geschichte Mitteleuropas von Johann von Luxemburg , ab 1313 König von Böhmen , bis Heute beschreiben . Die Geschichte der Mayaklassik ist Eine der konkurierenden Stadtstaaten . Ihres Aufstiegs , mancher Unterwerfungen , Dynastienwechsel , der Einmischung von außerhalb und die blutige Rivalität der zwei Großmächten Caracol undTik`al . Und am Ende ihr Abgang in die Vergessenheit . Vieles was wir heute über diese Zeit wissen verdanken wir ihren Aufzeichnungen , die sie auf Stelen , hölzernen Türstürzen , Friesen und auf Kleingerätschaften hinterlassen hatten . Und natürlich den Mayaforschern die es in Jahrzehnten schafften ihre Hieroglyphen zu lesen . So erschließt sich uns heute ein ganz neues Bild über die Mayas , ihre Kultur , ihre Verwicklungen , ihr Leben und ihrer Religion . Eigentlich hat sich unsere Sichtweise über die klassischen Mayas und ihre Geschichte , in den letzten 15. Jahren stark verändert . Ich möchte im nächsten Teil mit der Stadt Tik`al beginnen , denn irgendwie ist Sie in fast Allem , ob direkt oder indirekt , verwickelt . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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27.06.2012, 16:46
Beitrag: #33
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Tikal - Yax Mutal I.
Servus.
Der Stadtstaat Tik`al : Der Ort wurde nurmehr gelegentlich von einheimischen Jägern aufgesucht und die nannten ihn ti ak` al ( am Wasserloch ) . Leider hat sich der Name eingebürgert obwohl er geradezu lächerlich wirkt und der Bedeutung der Stadt in der Mayaklassik nicht gerecht wird . An einigen Stelen konnte man später den richtigen Namen entziffern . In der großen Zeit der Stadt bezeichneten sie Sie selbst als : Yax Mutal ( Das erste Haarbündel ) . Da in der Stadt Dos Pilas , vermutlich von Verwandten der gleichen Herrscherfamilie , die selbe Namensglyphe als Emblem verwendet wurde . Sie drückten mit dem Namen aus daß sie die Ersten waren mit dieser Glyphe als Emblem des Stadtstaates . Ihr Herrschaftsgebiet nannten sie Mutul . Aus Wikipedia ; Urheber : Authentik Maya . Diese Glyphe bedeutet Mutal und könnte einen Haarknoten darstellen . Mit einem Haarknoten ( Ajaw ( Ahau )) wurde auch die herrschende Klasse dargestellt . Er konnte aber auch als Titel verwendet werden , Herrscher , Anführer oder König . Gleichzeitig wurde die Glyphe auch bei dynastischen Aufzeichnungen verwendet . Da die Stadt an keinem Flußlauf oder See liegt wurde sie sehr spät besiedelt . Mitten im Peten ( nördliches Guatemala ) war man ganzjährig auf das Wasser angewiesen das in der Regenzeit von Oben fiel . Daher hatte man in der Blütezeit 10. Staubecken errichtet als Wasserreservoire angelegt , die mit Kalkmörtel wasserdicht verkleidet waren . Erste Siedlungsspuren gibt es erst ca. 600. v.Chr. . Im Bereich der Nord-Akropolis wurde Reste eines Weilers aus jener Zeit gefunden . Und anschließend ereignete sich jahrhundertelang nicht Viel . Bis ca. ums Jahr 0 war tote Hose angesagt . Erst ca. 80. n.Chr. wird als Herrscher und Gründer der Dynastie : Yax Eeb Xock erwähnt , der aber vermutlich schon über einen kleine Polis herrschte . Sein Grab , reich ausgestattet , befindet sich in der Nordakropolis . Seine Vorgänger erwähnte er nicht da sie vermutlich nur etwas bessere Häuptlinge waren . Ihm folgten acht Herrscher . Einer ist bekannt : Blatt Jaguar , von den Anderen kennt man nicht die Namen . Also konnte die Stadt nicht allzu wichtig gewesen sein im Reigen der Nachbarn . Als zehnter folgte : Tier Kopfschmuck mit seiner Gattin : Frau Schädel . Diese Benennungen sind natürlich Verlegenheitslösungen und besagen , daß man die Namensglyphen noch nicht lesen kann . Aus Wikipedia . Ca. 307. kam ein tatkräftiger Mann ans Ruder : Siyai Chan K`aiwiil I. Ab 317. regierte eine Frau : Une Balam ( Jaguar Baby ), vermutlich für ihren Sohn : K`inich Muwann Jol , der bis 359. regierte . Kann sein daß Sie eine neue Dynastie begann ? In seiner Regierungszeit muß Tik`al schon eine regionale Größe gewesen sein , denn er verwendete schon den Titel K`inich . Das bedeutet daß er schon vergöttlicht wurde , denn der Sonnengott hieß : K`inich Ajaw . Es wurde auch schon mit den Nachbarn Krieg geführt . Mit seiner Gattin : Balam Way zeugte er den Sohn : Chak Took Ich`aak I. ( große Jaguarpranke ) Der sehr erfolgreich Kriege führte und das Stadtgebiet vergrößerte . Seine Erfolge ließ er auf einigen Stelen verewigen . Unter ihm wurde der Mundo-Perdido Komplex ( Rituales Zentrum ) erbaut und der große Palast wurde begonnen ; Die spätere Zentralakropolis . Er regierte von 360. bis 16. Jänner 378. . An diesem Tage wurde er getötet . Und in Tik`al war nichts mehr so wie am Vortag . Aber das ist wieder eine andere Geschichte . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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28.06.2012, 17:56
Beitrag: #34
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Siyaj Ka`k , Tikal .
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Siyaj K`ak - Der aus dem Feuer geborene . Ältere Lesart : der rauchende Frosch . Um 370. ereignete sich ein militärisches Erdbeben im Peten ( Zentralyucatan ) . Die vorher siegesgewohnten Herrscher wurden sammt ihren männlichen Teilen ihrer Familien abgesetzt oder getötet . Das Unheil kam aus dem Westen , aus Wakna ( El Peru ) . Ca. 60.Km von Tik`al entfernt . Dort war mit mächtigem militärischem Aufgebot Siyaj K`ak eingetroffen , übernahm die Stadt und zog weiter ostwärts , nach Tik`al . Diese Geschichte die ich Euch erzähle ist noch nicht von allen Forschern anerkannt und gewünscht . Da sie auf einem sehr starken Einfluß von Zentralmexiko auf die Mayakultur basiert . Daher muß ich etwas weiter ausholen . Die Mayastädte Tik`al und Uaxactun sind erfolgreich erforscht worden . Und so fand man einige beschriftete Stelen und Friese . Zur richtigen Deutung der Inschriften fehlten einige wichtige Begriffe und Namen , um die Geschichten die diese Inschriften erzählten sinngemäß lesen zu können . Auf einer Stele die in Uaxactun gefunden wurde , las man die Namen Chak Took Ich`aak , von dem man wußte , er war der siegreiche König von Tik`al . Das hatte man auf anderen Stelen gelesen . Einen zweiten Namen benannte man Rauchender Frosch . Da er an bevorzugter Stelle auf der Stele stand , nahm man an , Er sei der Bruder von Chak Took Ich`aak . Und Jener habe seinen verdienstvollen Bruder als neuen Herrscher in Uaxactun eingesetzt . Dann kam noch ein Name vor , Speerwerfer Eule . Von dem vermutete man daß er ein hoher Würdenträger ( Priester ) aus Tik`al war . Die Vermutung war , das Alles hing mit der Eroberung Uaxactuns durch Tik`al zusammen . Die Mayaschriftexpertin Tatiana Proskouriakoff entschlüsselte später auf der Stele 31. die Glyphe für „ er kam „ ( Ankunft ) . Bild und Text : Mesoweb Articles Die Glyphe D15 mit Text : http://www.mesoweb.com/features/findings/fate/06.html Die Glyphe D17. Entzifferte sie mit Richtung Westen in Verbindung mit einer wichtigen Gottheit und einem Königreich . Die Glyphe D17 mit Text : http://www.mesoweb.com/features/findings/fate/07.html Karte aus dieser Seite : Text sehr informativ und lesenswert : http://www.mesoweb.com/features/findings/fate_text.html An einer anderen Stele fand man daß in Wakna ( El Peru ) , wer Wichtiger aus dem Westen in der Stadt anhielt ( La Entrada ). Der Name des Kriegsherren war Siyaj K`ak. ( Der aus dem Feuer geborene ) . Er war der uns schon bekannte Rauchende Frosch. Siyaj K`ak war ein General aus Teotihuacan mit einer machtvollen Armee im Rücken . Und er war zum Erobern gekommen . Teotihuacan hatte schon die Pazifikküste unter Kontrolle und in Kaminaljuyu eine große Provinzhauptstadt eingerichtet . Von der aus sie das Hochland kontrollierte . Ob die Armee vom Hochland kam oder die Golfküste entlang nach Osten zog weiß man noch nicht . Und auch den eventuellen Würdenträger aus Tikal : Speerschleuder ( Atlatl ) Eule kann man jetzt einordnen . Es ist kein geringerer als der göttliche Priesterkönig von Teotihuacan , der im Jahr 374. in Teotihuacan den Thron bestieg und 439. verstarb . All das weiß man nur aufgrund der Aufzeichnungen auf Mayastelen . Da aus jener Stadt keine schriftlichen dynastischen Aufzeichnung vorhanden sind ist das der einzig namentlich bekannte König aus Teotihuacan . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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28.06.2012, 18:27
Beitrag: #35
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Tikal II.
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Am 16. 1. 378. kam Siyah K`ak mit seiner Armee in Tik`al an . Und mit dem selben Datum wird der Tod Chak Tok Ich`aak , des regierenden Königs , vermeldet . Das war vermutlich nichts persönliches , denn es wurde weder sein Palast zerstört und im Gegensatz zu anderen Dynastienwechsel wurde er auch nicht totgeschwiegen sondern später noch auf Stelen als Vorgänger erwähnt . Das war eine Form der Anerkennung seiner Person . Aus Wikipedia ; Urheber : HJPD . Abbildung größer : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0127173712 Stele 31, Vorder- und Rückseite : Abbildung größer : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0127174103 Das bedeutet aber auch , daß die Armee Teotihuacans , Tik`al erobert hatte . Manche Forscher vermuten , daß es innerhalb des Adels eine opositionelle Fraktion gab , die mit den Angreifern paktierte ? Die Armee unter Siyah Ka`k eroberte anschließend Uaxactun sowie nordwärts noch einige Städte . http://en.wikipedia.org/wiki/Uaxactun http://en.wikipedia.org/wiki/Bejucal_%28...an_site%29 379. wurde in Tik`al ein neuer König eingesetzt : Yax Nun Ayiin . Er war ein Sohn von Speerschleuder Eule ( Schild ) dem Gottkönig von Teotihuacans , seine Mutter war eine Adelige aus Tik`al . Namensglyphe Speerschleuder Eule/Schild : http://www.mesoweb.com/features/findings/fate/11.html Da sein Sohn noch sehr Jung war wurde Siyah K`ak der Regent . Die Namensglyphe des Eroberers + Text : http://www.mesoweb.com/features/findings/fate/08.html Welche Machtfülle Siya Ka`k hatte , obwohl er nie König einer der eroberten Städte war , zeigt sein Titel auf der Stele 4. ( Tik`al ) 379. zur Intronisation des neuen Königs . Er wird wie sein Herr Speerwerfer-Eule mit dem Titel : Kalo`mte` ( Oberherr -Kaiser ) , Der der die Könige einsetzt , benannt . Kalo`mte` Glyphe + Text : http://www.mesoweb.com/features/findings/fate/09.html Er war der verlängerte Arm Teotihuacans im Mayaland und setzte die Könige ein . In Palenque , Rio Azul , Bejucal usw. setzte er Herrscher ein . Ob noch Er , oder schon der neue König Tik`als : Yax Nun Ayiin den späteren K´nich Yax K`uk` Mo` nach Copan schickte um es zu erobern und eine neue Dynastie einzurichten , kann man nicht erlesen . Aus Wikipedia ; Urheber : Duende Thumb Keramikfigur des Königs von Copan ( Honduras ) : K`inich Yax K`uk` Mo` . Er wird auf Stelen und Keramiken immer in teotihuacaner Kriegskleidung abgebildet . Aber anhand von Zahnproben wurde festgestellt daß er in Tik`al aufgewachsen ist . Das läßt darauf schließen daß es die Politik von Teotihuacan war , die Schlüsselstellen mit Einheimischen zu besetzen die aus verbündeten Familien stammten . Trotzdem änderte sich der Kunststil grundlegend . Mexicanische Kriegstracht war Usus , der Atlatl wurde als Waffe geschätzt . Die Herrscher wurden mit wuchtigen Federprunkhelmen abgebildet . Vermehrt wurden kriegerische Szenen abgebildet . Es wurde etwas brutaler und blutrünstiger . Quetzalcoatl trat als Kukulkan ( Kriegsschlange ) in den Mayagötterhimmel ein und übernahm sofort eine führende Stellung . Ebenso hielt der Talud Tablero Baustil Einzug in den Städten . Aber da die Edlen Fremden aus Teotihuacan sich Ehefrauen aus den adeligen Mayafamilien nahmen , waren die eroberten Städte nach zwei Generationen schon wieder reine Mayastädte . Deren Adelige und Herrscher aber sehr erpicht waren , sich auf die Abstammung aus Teotihuacan zu berufen . Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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28.06.2012, 18:56
Beitrag: #36
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Teotihuacan , als Vorbild für die Maya-Eliten .
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. In diesem Beitrag möchte ich auf die Fazination eingehen , die Teotihuacan auf die Maya-Staaten in der Klassik und auch noch in der frühen Postklassik ausübte . Auch nachdem die Macht Teotihuacan schon geschwunden war , ja selbst als diese Stadt schon untergegangen war , wurde sie noch idealisiert und berief man sich auf die Abstammung der eigenen Ahnen von jenenem Stadtstaat . Genau werden wir die Gründe nie erfahren , denn dazu sind uns diese Kulturen zu fremd und wir haben von ihnen zu wenig Aufzeichnungen . . Was machte Teotihuanocos Ausstrahlung , Kultur und deren Kunststiel aus ? War es das weitläufige Handelsnetz ? Eher nein . Denn was bezog man vom Mayaland ? Erstens die wertvollen langen Schwanzfedern des Quetzalvogels . Die unerläßlich für die Prunkkleidung waren . Den Mexicanischen Weihrauch : Copal ( Copalli ) . Er war für die sakralen und auch für die herrscherlichen Riten wichtig . Jade ( Jadeit ) ; vom Hochland . Und natürlich die wertvollen Kakaobohnen aus dem pazifischen Küstenstreifen . Das importierte man nach Zentralmexico . Bis auf wenige Ausnahme ( Bezahlung mittels Goldstaub in Federkielen oder Kakaobohnen ) war es reiner Tauschhandel . Ich gebe Dir , was gibst Du mir ? Aber was exportierte man ? Landwirtschaftliche Erzeugnisse , in großer Menge , kamen nicht infrage . Denn sie kannten keine Karren und über Lasttiere verfügten sie auch nicht . Das einzige Transportmittel war der Rücken der Träger . Und bei den langen Entfernungen , der Träger mußte ja auch essen , war bis zur Ankunft am Bestimmungsort das Transportgut sicherlich schon aufgefuttert . Zu der Problematik später näheres in den Beiträgen über die Azteken . Obsidian ? Das gemeine Volk mußte sich mit Werkzeugen und Waffen aus Horn - oder Feuerstein begnügen . Obsidian war nur für den Adel gedacht . Aber die verschiedensten Funde zeigen daß der größte Teil , von Obsidianfundstellen aus dem Mayahochland stammen . Nur die exquisiten Stücke der Herrscher und des Hochadels stammen aus Zentralmexico . Es wäre ja auch unsinnig diese sperrigen und schweren Geräte weitmächtig durch die Landschaft zu schleppen , wenn sie schon viel näher abbauwürdig vorhanden waren und genausogut den erwünschten Anforderungen entsprachen . Und nicht zu vergessen , es ist wie bei allem Anderen auch . Bei größerer Verfügbarkeit des schöneren und desshalb wertvolleren Obsidians aus Zentralmexikos , hätten ja die Herrschaftlichen Waffen und Pretiosen sofort an Einmaligkeit und dadurch auch an Wert verloren . Landwirtschaftliche Produkte ? Unwahrscheinlich ; siehe weiter Oben . Bleiben nur die schön verzierte Keramik und kunsthandwerkliche Erzeugnisse . Sie wurden auch gefunden , aber so was ist doch schnell nachgemacht . Wie auch die späteren Erzeugnisse beweisen . Also , der Handel fällt schon mal aus , als Grund der Bewunderung . Da käme die Macht und die Kriegskunst schon eher in Frage . Ihre Uniformen waren zwar unpraktisch aber martialisch . Sie hinterließen sicherlich einen großen Eindruck. Was sich auch noch Jahrhunderte später in der Prunkbekleidung der Mayafürsten zeigte . Z.B.: auf der Stele 3. Bonampak . 785. n. Chr. . Da gab es die bevölkerte Stadt Teotihuacan schon lange nicht mehr , aber der König Yajaw Chan Muwaan ( Fürst Himmels-Falke ) ließ sich noch im Teotihuacaner-Ornat abbilden . Vielleicht war ihre Kriegführung zielgerichteter und sie hatten bessere Fernwaffen . Der Atlatl ( Speerschleuder ) wurde auch sofort übernommen . Aber ich glaube nicht daß ihre Armee im Mayaland nur aus Zentralmexikanern bestand . Wahrscheinlich bestand sie zum Großteil aus unterworfenen oder tributpflichtigen Völkern , die in die Armee eingegliedert wurden und ihre Kampfweise übernahm . Teil Derselben waren sicherlich auch Mayaaristokraten aus Zentralyukatan , die im Exil oder als Geiseln in Teotihuacan gelebt hatten . Ohne Diese faßt Einheimischen wäre ein solch rascher Aufschwung der Mayastaaten nicht möglich gewesen . Das gemeine Volk hatte sich ja nicht geändert . Es waren nur andere Personengruppen am Ruder . Wie sah denn die Gesellschaftsstruktur in Mesoamerika aus ? Ganz unten waren die wenigen Sklaven . Deren Kinder aber als Freie geboren wurden . Dann kam die große Masse der Nichtadeligen . Da waren die Letzten die Berufsgruppe der Träger . Darüber stand die größte Gruppe der Bauern . Etwas geachteter ware noch die Gruppe der einfachen Handwerker ( z.B. Maurer , Stuckadeure und Weber ) . Dann kamen die ca. 10% der Adeligen . Deren größter Teil waren die Kleinadeligen . Diese waren Dorf - oder Kleinstadtvorstände und diese beaufsichtigten im kleineren Rahmen die örtliche Produktion und übten auch priesterliche Funktionen aus . Dann kam der Hochadel , der war verantwortlich für die großen Abläufe . Vorratshaltung , und die Sicherstellung der regelmäßigen Nahrungsmittelzufuhr zu den Zentren . Die Aufsicht und Kontrolle zur Erhaltung und dem Ausbau der Anbauflächen und der Wasserbewirtschaftung . Ebenso waren sie die Schriftkundigen und stellten die Stelenschriften und die Bemalungen der Kultgefäße ( vorallem mittels Hieroglyphen ) her . Sie stellten auch die höheren Priester und waren praktisch die Wissenschaftler , denn nur sie waren in der Mathematik und Astronomie ausgebildet und erstellten die Mayakalender . Vermutlich kamen die sehr wichtigen Wahrsager auch aus ihren Reihen . Noch darüber stand die nahen und weiteren Verwandten des Herrscher . Sie bildeten den Beraterstab und stellten die Oberpriester . Brüder oder nahe Verwandten vertraten offtmals den schon alten Herrscher bei Kriegszügen als Kommandanten . Nur sie kamen auch als Stadthalter oder sogar als Stadtkönige in den eroberten Städten infrage . Sofern man nicht den alten Herrscher im Amte beließ und nur ein lockeres Abhängigkeitsverhältnis einrichtete und Tribute einhob . Und ganz Oben auf der Pyramide stand der gottgleiche Herrscher , der nach seinen Tode selbst zum Gott wurde .. Denn nur er kommunizierte direkt mit den Göttern und konnte ihren Willen mitteilen . Da das Volk sehr abergläubisch war und die Ursachen nicht besser verstand , deutete es jede Katastrophe als Unmutsäußerung der Götter , oder eines bestimmten Gottes . Und daher mußten die Götter stetig besänftigt werden um ihr Wohlwollen zu erlangen . In einer Weltgegend in der es regelmäßige Erdbeben und Vulkanausbrüche gibt . In der zuviel oder zuwenig Regen über Hungersnöte entschied , war dieses Heischen um die Gunst der Götter sicherlich sehr aufwändig und bestimmte den Jahresablauf der Völker . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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28.06.2012, 19:13
Beitrag: #37
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Vorbildwirkung II.
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Servus . Was also machte Teotihuacan so nachahmungswürdig ? Vermutlich war es die klaglos funktionierend absolute Theokratie , die für die herrschenden Familienklans so nachahmenswert war . Das unwiedersprochene Gottkönigtum . Das alle Bereiche des Lebens umfaßte und dem sich Alle unterzuordnen hatten . Das und die militärische Schlagkraft waren vermutlich der Grund der Nachahmung des Systems und der neuen religiösen Riten . Dem Volk konnte es egal sein von wem es regiert wurde . Denn ob alte oder neue Dynastie , nur sie waren es die vom Gottkönig abwärts Alle erhalten mußten , mit den Produkten ihrer Hände Arbeit . Ich weiß daß klingt sehr nach : Das Kapital , aber es war einfach so . Auf den Bildern gab es eine neue religiöse Bildsprache . Ihr könnt Euch noch an die große Göttin in Teotihuacan erinnern . Sie breitet die Hände aus und aus ihren geöffneten Handflächen fallen die guten Gaben abwärts zu den Menschen . Dabei schwimmen sie in einer Flüssigkeit , der heiligen Substanz ; im Menschenblut . Dieses Motiv , in einem Blutschwall Gaben spendend wurde auch im Mayaland übernommen . Ebenso der martialische Kopfschmuck , eine Kriegsschlange darstellend . Aus Wikipedia ; Urheber : HJPD . Abbildung größer : http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...0127160417 Stele 4. Yax Nun Ayiin , Begründer der neuen Dynastie in Tik`al . Der Sohn vom Gottkönig Speerschleuder Eule aus Teotihuacan . Häuffig wurde auch die Namensglyphe für das Wort Rohrkolben abgebildet . Rohrkolben = Schilf , und hieß Pu oder Puh . Einige Entzifferungen weisen darauf hin daß einzelne Herrscher zu diesem Ort eine Wallfahrt unternahmen um sich ihre Legitimation als Herrscher abzuholen . Dieser Ort war das Sinnbild sozialer und religiöser Ortnung . In den Nahuasprachen hieß Er : Ort des Röhrichts ( Ort der Binsen ) : Tōllān . So schließt sich der Kreis . Das Tula der Tolteken , Tollan Xicocotitlan wurde später von den Azteken ebenso bewundert . Da sie außer Sagen und Legenden keine lesbaren Aufzeichnungen hatten vermengten sie die Sagen und schufen , aus den zwei Städten , einen einzigen , bewundernswerten , vollkommenen Ort . Im nächsten Beitrag geht’s wieder in Tik`al weiter . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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29.06.2012, 09:23
Beitrag: #38
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Tikal III.
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Servus . Tik`al III . Obwohl nach der Eroberung der König Chak Tok Ich`aak I. getötet wurde , blieb er in Erinnerung . Er und seine Vorgänger wurden nicht Totgeschwiegen . Der Sohn von Speerwerfer Eule , Yax Nun Ayiin ( 379.-404? ,) hatte eine Mayamutter und heiratete später eine Mayafrau aus Tik`al . Vermutlich eine Tochter oder Enkelin des vorherigen Königs . Unter seiner Herrschaft zogen Zentralamerikanische Sitten ein . Er bekam auch , nach seinem Tode , als Einziger eine große Grabkammer . Aber bei seiner Inthronisation war er erst 1. Jahr alt . Und schon sein Sohn und Nachfolger Siyan Chan K`awiil II. ( 411 bis 456. ) , betonte wieder etwas mehr die eigenständische Mayatradition und ehrte und berief sich , auf Stelen , aufs die Vorgängerdynastien . Er stammte durch die Mutter ja auch von ihnen ab . Auf der Stele 31. ist er auf der Vorderseite als Herrscher abgebildet . Auf der Rückseite sind die vorigen bekannten Herrscher , bis zum Dynastiegründer aufgelistet . Seinen Vater ließ er auf den Schmalseiten , in der Tracht von Teotihuacan verewigen . Stele 31. Vorderansicht : Größer : http://en.wikipedia.org/wiki/File:Tikal_Stela_31.jpg Aus Wikipedia ; Urheber : Greg Willis . Der Königsvater , auf den Schmalseiten , in zentralmexicanischer Tracht . Abbildung größer : http://www.authenticmaya.com/images/Tikal%20stela31.gif Aus der URL : http://www.authenticmaya.com/maya_warfare.htm Tik`al war wieder zur wichtigsten Stadt Zentralyukatans geworden . Und mehrere Städte , z.B.. Uaxactun waren ihr tributpflichtig . Sein Sohn Kan Chitam ( 458. - 486?. ) trat erst , faßt zwei Jahre nach dem Tod des Vaters , die Nachfolge an . Seine Regierungszeit fiel in eine unruhige Zeit . Es gab auch viele Kriegszüge . Im ganzen Tiefland ging die Bautätigkeit zurück . Für Aufzeichnungen wurden kleinere Stelen verwendet , so als könnte man sich Größere nicht mehr leisten oder es fehlte die wirtschaftliche Kraft . Es ist leicht möglich daß es einige Jahre Wetterkapriolen gab , deren Folge einige Mißernten waren . Das würde auch zu den kriegerischen Auseinandersetzungen passen . Denn , wie immer , bei inneren Unzufriedenheiten , trägt man die Konflikte nach Außen . Sein Nachfolger Chak Took Ich`aak II. ( 486.-508. ) konnte auch nicht mehr protzen und unter ihm verlor Tik`al seine Vormachtsstellung . 508. führte der südlich liegende Stadtstaat Yaxchilan ( mein persönlicher Liebling ) Krieg gegen Tik`al . Dabei wurde sogar ein Familienmitglied des Herrschers von Tik`al gefangen genommen und Yaxchilan gewann die Auseinandersetzung . Noch dazu verstarb der König von Tik`al einige Tage nach der Schlacht . Das löste eine Zeit der Irrungen in Tik`al aus . Ein männlicher Nachfolger war nicht vorhanden , also setzte man 3. Jahre später ( 511. ) eine 6. Jährige Tochter ( Frau von Tik`al ?) des verstorbenen Königs als Regentin ein . In so einem Interregnum gewinnt immer der Hochadel an Macht . Ein Herr Kalomte Balam nützte diese Gelegenheit . Er war schon unter dem verstorbenen König ein persönlich ausgezeichneter Heerführer und Er übernahm praktisch die Regierung . Auf einer Stele 12. , erstellt im Jahre 527. , bezeichnete er sich als. 19. Herrscher und göttlicher König von Mutal ( Herrschaftsbereich von Tik`al ). Damit war die 22. jährige Regentin ausgeschaltet . Vermutlich hatte er auch erfolgreich eine Verheiratung der Frau von Tik`al hintertrieben . Aber der alte König Chak Took Ich`aak II. hatte einen Sohn , der aber möglicherweise erst nach seinem Tode geboren würde und für die damalige Nachfolge zu Jung war . In der Regentschaft der ältereren Schwester verbrachte Wak Chan Ka`wiil seine Jugend im Exil . Als der Herrscher Kalomte Balam verstarb , trat wieder ein Interregnum ein . Erst 537. kam Wak Chan Ka` wiil ( 537. - 562. ) nach Tik`al zurück . Als 29. Jähriger konte er , als Angehöriger der väterlichen Herrscherlinie , die Königsinsignien übernehmen . Neben Tik`al etablierten sich auch andere Staaten , aber trotzdem verfügte sie noch über ein großes Herrschaftsgebiet mit zugehörigen Klientelstaaten . Eine davon war Der Stadtstaat Caracol , ca. 60Km südöstlich , im heutigen Belize . 553. wurde in jener Stadt , von Wak Chan K`awiil ( Tik`al ) , der neue König Yajaw Te K`inich introhnisiert . Aber im Norden von Tik`al war ein neuer Stern aufgegangen : Calacmul . Und dieser Stadtstaat begann Tik`al die Vorherrschaft streitig zu machen . Zuerst mit diplomatischen Mitteln und später mittels subtilen Drohungen versuchte Calacmul die Städte am Rande von Tik`al abzuwerben . So auch Caracol . Dessen naher Nachbar , die Stadtstadt Naranjo , schon unter dem Einfluß Calacmuls war . Und so drohten sie mit einem Angriff von Naranja mittels kräftiger Unterstützung Calacmuls . Daraufhin wechselte Caracol die Seiten . Was wiederum Tik`al verärgerte . Dessen Herrscher ließ daraufhin , als Antwort , einen hohen Adeligen von Caracol köpfen . Was im Nachhinein gesehen von Wak Chan K`awiil keine sehr gute Idee war . Denn die neue Schutzmacht von Caracol , Calacmul nahm diesen Vorfall zum Anlass den ungeliebten Konkurenten aus dem Wege zu räumen . So begann Calacmul mit seinen Klientellstaaten den Krieg gegen Tik`al . Der für Letzteren nicht gut endete . Die Stadt wurde 662. zwar nicht zerstört , aber sie verschwand für 130. Jahre in der Bedeutungslosigkeit . Das läßt sich daran erkennen , daß in diesem Zeitraum die Neubautätigkeit faßt total zum Erliegen kam . Ihr erinnert Euch sicher , zu dieser Zeit begann die Macht Teotihuacans zu schwinden . Als Nächstes geht’s nach Calacmul . luki Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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29.06.2012, 20:39
Beitrag: #39
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Calacmul I. Der Aufstieg .
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Chalacmul : Diese Stadt empfand sich als Nachfolger der Mirador Kultur der Präklassik . Die Rivalität mit Tik`al wird einerseits mit dem Ringen um Ressourcen begründet . Aber vermutlich waren auch die ideologischen Grundeinstellungen eine der Triebfedern . Tik`al war zentralmexicanisch ausgerichtet und Calacmul verstand sich als in der langen Mayatradition stehend . http://en.wikipedia.org/wiki/El_Mirador Die Stadt in der sich ihre Dynastie gründete war nicht Calacmul . Sondern die 150.Km nordöstlich liegende Stadt Dzibanche , in der Rio Bec Region . Ein König Yuknom Ch`een ließ dort auf einer Treppe , Ende des 5. Jahrhunderts , seine Kriegszüge aufschreiben . Sie war auch noch später im Calacmul-Staat ein wichtiges Zentrum . Aus Wikipedia ; Urheber : HJDP. Dzibanche , Hauptempel. Der Aufstieg der Stadt vollzog sich sehr rasch . Vermutlich war Tik`al schon geschwächt und mußte tatenlos zusehen , da der Handel mit Zentralmexico schwand und eine Unterstützung von Teotihuacan ausblieb . Anfänglich schienen sie nur als Anwesende auf , bei Inthronisationen in Nachbarstädten . Vermehrt wurden sie als Schiedsrichter bei Streitigkeiten zwischen den Städten angerufen . So woben sie geschickt ein Netz von befreundeten Städten . 546. waren sie schon so mächtig , daß der König von Calacmul Tuun K`ab Hix den König Aj Wosal von Naranjo einsetzte . Das war der Nachbar der Stadt Caracol . Und diese Stadt stand noch unter dem Einflußbereiches von Tik`al und war zugleich sein Sargnagel . Es folgten vermutlich noch einige Herrscher und 561. wurde der Herrscher von Los Alacranes eingesetzt . Im nächsten Jahr gewann Calacmul unter dem Herrscher Beobachter des Himmels den Krieg gegen Tikal . Dann gings hurtig weiter . Nach und nach wurde jeder ehemalige Verbündete Tik`als ausgeschaltet . Sogar die über 200 Km entfernte , südwestlich gelegene Großstadt Palenque wurde 599 überfallen und zum Großteil zerstört . Und 611. nochmals , wobei faßt die ganze Oberschicht getötet wurde . Damit wurde praktisch die Dynastie zerstört , denn es wurde die Vaterlinie ausgelöscht . http://de.wikipedia.org/w/index.php?titl...§ion=7 Calacmul strebte die alleinige Herrschaft im Tiefland an . Aus wikipedia ; Urheber : Chensiyuan. Und größer : http://www.microsofttranslator.com/bv.as...s_2009.jpg Calacmul`s Aufstieg . Chalacmul : Diese Stadt empfand sich als Nachfolger der Mirador Kultur der Präklassik . Die Rivalität mit Tik`al wird einerseits mit dem Ringen um Ressourcen begründet . Aber vermutlich waren auch die ideologischen Grundeinstellungen eine der Triebfedern . Tik`al war zentralmexicanisch ausgerichtet und Calacmul verstand sich als in der langen Mayatradition stehend . http://en.wikipedia.org/wiki/El_Mirador Die Stadt in der sich ihre Dynastie gründete war nicht Calacmul . Sondern die 150.Km nordöstlich liegende Stadt Dzibanche , in der Rio Bec Region . Anklicken. Aus Wikipedia ; Urheber : HJPD. Dzibanche , Hauptempel. Ein König Yuknom Ch`een ließ dort auf einer Treppe , Ende des 5. Jahrhunderts , seine Kriegszüge aufschreiben . Sie war auch noch später im Calacmul-Staat ein wichtiges Zentrum . Der Aufstieg der Stadt vollzog sich sehr rasch . Vermutlich war Tik`al schon geschwächt und mußte tatenlos zusehen , da der Handel mit Zentralmexico schwand und Unterstützung von Teotihuanaco ausblieb . Anfänglich schienen sie nur als Anwesende auf , bei Inthronisationen in Nachbarstädten . Vermehrt wurden sie als Schiedsrichter bei Streitigkeiten zwischen den Städten angerufen . So woben sie geschickt ein Netz von befreundeten Städten . 546. waren sie schon so mächtig , daß der König von Calacmul Tuun K`ab Hix den König Aj Wosal von Naranjo einsetzte . Das war der Nachbar von Caracol . Und diese Stadt stand noch unter dem Einflußbereiches von Tik`al und war später sein Sargnagel . Es folgten vermutlich noch Einige und 561. wurde der Herrscher von Los Alacranes eingesetzt . Im nächsten Jahr gewann Calacmul unter dem Herrscher Beobachter des Himmels den Krieg gegen Tikal . Dann gings hurtig weiter . Nach und nach wurde jeder ehemalige Verbündete Tik`als ausgeschaltet . Sogar die über 200Km entfernte , südwestlich gelegene Großstadt Palenque wurde 599 überfallen und zum Großteil zerstört . Und 611. nochmals , wobei faßt die ganze Oberschicht getötet wurde . Damit wurde praktisch die Dynastie zerstört denn es wurde fast die Vaterlinie ausgelöscht . Calacmul strebte die alleinige Herrschaft im Tiefland an . Aus wikipedia ; Urheber : Chensiyuan. Tempelplatz in Calacmul. Und Größer : http://www.microsofttranslator.com/bv.as...s_2009.jpg In Naranjo im Südosten verstarb der König Aj Wosal . Der neue Herrscher wollte sich aus der Umarmung Calacmuls lösen . Calacmul ließ seinen Wachhund Caracol auf Naranjo los . Dessen König hatte ja damals die Front gewechselt . Und Sein Sohn und Nachfolger K`aan II. war seit 584. mit einer Prinzessin aus Calacmul verheiratet und auch desswegen ein inniger Verbündeter . 626. griff er einige Naranjo Ortschaften an . Und ca. 5. Jahre später begann die große Strafexpedition , unter der Führung Calacmuls . Naranjos König wurde nach Calacmul verschleppt , noch etwas öffentlich gefoltert und anschließend geopfert . Einige Jahre war es in Naranjo finster . Aber 680. hatte ein Herrscher von Naranjo an Caracol Rache verübt . Er überfiel mit den Seinen , diese Stadt und vertrieb dessen Herrscher ins Exil . Was aber nicht lange von Erfolg gekrönt war , denn dieser Bericht wurde in Caracol aufgefunden . Und zur selben Zeit erlosch die Bautätigkeit in Naranjo . Vermutlich hatte Caracol zurückgeschlagen . In Tik`al herrschte ein von Calacmul eingesetzter Herrscher : Tierschädel ? . Die Oberschicht war gespalten . Einige hatten sich mit den neuen Herren arrangiert . Ein Teil des Adels hielt aber der alten Dynastie die Treue . 648. ließ sich der calacmulhörige Teil in Los Pilas nieder . Ob sie fliehen mußten oder vertrieben wurden , ist nicht bekannt . Das bedeutet aber auch daß Tik`al nicht so geschlagen war um seine inneren Angelegenheiten selbst zu regeln . Weiter im II. Teil. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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29.06.2012, 21:09
Beitrag: #40
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Calacmul II.
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Calacmul II. Der Name Calacmul stammt aus der Mayasprache und bedeutet : Ca = zwei , lak = angrenzend , mul = künstlicher Damm oder Bauwerk ( Pyramide ) = Stadt der zwei gegenüberstehenden Pyramiden . Aber der alte Name war Chan ( Tschan , Kaan ) = Schlangenkopf = Land der Schlange ,( Kriegsschlange ) . Sie wurde schon in der Präklassik gegründet , überstand den Wechsel in die Klassik und nutzte seine Gelegenheit zum Aufstieg . Seine Stadtglyphe : Der Schlangenkopf . Aus Wikipedia ; Urheber : Zykasaa . Das innere Stadtzentrum wurde Rind Te Tuun ( Platz der drei Steine ) genannt . In seiner Glanzzeit hatte die Stadt , mit seinen Vororten , eine Ausdehnung von ca. 70 km² . Und sie beherrschten ein eigenes Staatsgebiet von ca. 13 000 km² . Vermutlich war es in Provinzen eingeteilt , denn auf seinem Territorium gab es ca. 20. Städte , wie Uxul , Nachtun , usw. , die alleine Gemeinsam eine Bevölkerung von über 200 000. Einwohnern zählten . Die Stadt Calacmul selbst zählte , mit den Vorstädten , bis zu 70 000. Einwohner. Man vermutet daß in ihrem direkten Herrschaftsgebiet ca. 1,5 Millionen Menschen lebten . Dazu kamen noch die Stadtstaaten in denen sie die Könige einsetzten . Sowie die „ freiwillig „ Verbündeten . So ein großes Reich gab es im Mayaland noch nie und auch nicht später . http://es.wikipedia.org/wiki/Naacht%C3%BAn http://de.wikipedia.org/wiki/Calakmul Zwecks Eroberung oder Bestrafung von Städten wurde schon noch Krieg geführt . Aber nach dem Sieg 562. über Tik`al genügte für die Meisten schon die Drohung eines Kriegszuges um unter die Oberherrschaft Calacmuls zu schlüpfen . So wurden die Herrscher von Palenque , Naranjo , Caracol , El Peru , Dos Pilas , usw.. eingesetzt . Aus Youtube : Calacmul virtuell. http://www.youtube.com/watch?v=urWIlFmry...re=related Tik`al war eingekreist und isoliert . Denn eigenartigerweise , man hatte diese Stadt besiegt und einen genehmen Herrscher eingesetzt , aber irgendwie erhielt sich diese Stadt die Eigenständigkeit . Calacmul versuchte den Hochadel Tik`als zu entzweien . Was schon 648. zum Auszug der Calacmulfraktion nach Dos Pilas nach sich zog . Diese verwendeten die selbe Glyphe wie Tik`al und versuchten mit Hilfe Calacmuls die Herrschaft über Tik`al zu erlangen . Um diese Zeit kam in Tik`al U Jul Chaak an die Herrschaft . Er strebte die Unabhängigkeit an , was zu einer neuen Niederlage gegen Calacmul führte und den König ins Exil nach Palenque trieb ( 659.) . Aber irgendwie eroberte er Tik`al wieder und führte 672. einen Rachefeldzug gegen Dos Pilas . Tik`al besetzte diese Stadt 5. Jahre ( 677.). Danach wurde sie von Calacmul befreit und Tik`al ( 679.) nochmals in einer Schlacht geschlagen . Calacmul war am Höhepunkt seiner Macht unter dem König Yuknoom Took K`awill ( Der Große ) . aus Wikipedia : Telmadatter. Stele 51. ca. 731. : Yuknoom Took K`awill . Aber Tik`al war einfach nicht zu biegen . Ungehindert kam da der Sohn des letzten Königs , der den letzten Krieg gegen Calacmul verloren hatte ( 679.) , an die Herrschaft . Er hieß : Jassaw Chan K`awill und er wollte Tik`al wieder zur alten Größe führen . Und er schaffte es . Schon im Mai 682. besiegten die Truppen Tikals , Calacmul unter dem neuen König : Yich `aak K`ak , dem Sohn von Yuknoom dem Großen . Auf einem Türsturz in Tikal wird der Sieg mit diesen Zeilen erwähnt : Niederbringung des Feuersteins und des Schildes von Yich`aak K`an . Sie eroberten die Stadt und setzten , zumindestens einige Jahre , einen neuen Herrscher ein . Die großen Stadtstaaten konnten sehr große Armeen aufstellen , Stadtstaaten erobern und Kriege gewinnen . Aber an der Konsolidierung der Erfolge happerte es . Es fehlte der lojale Verwaltungsapperat der die Eroberungen auch weiter weg vom eigenen Kernland sichern konnte . So setzte man offt Personen aus der örtlichen Herrscherfamilie ein und belegte sie nur mit Tributen und verpflichtete sie zur Heerfolge . Die Bündnisse beruhten meist aus der Furcht des Kleineren . Und so konnte , nur eine Niederlage der Hegemonialmacht , deren Bündnissgespinst zerreißen . Das geschah auch bei Calacmul . Ein untrüglicher Beweiß dafür ist , nach der Niederlage , die fehlende namentliche Erwähnung der Stadt , in den anderen Städten , Z.B.: auf Stelen . Es war nicht mehr notwendig , denn man mußte Sie nicht mehr fürchten . Luki. Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag |
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