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Verschiedene Gattungen der Gladiatoren
12.04.2016, 11:29
Beitrag: #1
Verschiedene Gattungen der Gladiatoren
Im Römischen Reich wurden Gladiatoren nach ihren Waffen und Kampfstile in Gattungen unterteilt, die sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelten. Denen gab es ca. 30. Was noch erwähnenswert ist, dass 42 verschiedene Römische Kaiser die Blutbäder im Kolosseun verfolgten. Diese blieben lange Zeit konstant. Der Reiz der Kämpfe lag auch darin, unterschiedliche Gattungen gegeneinander antreten zu lassen. Sogar noch im Jahr 354 n. Chr. wurden von den 176 Festtagen 102 für Theateraufführungen, 64 für Wagenrennen und nur zehn für Gladiatorenkämpfe genutzt. Kaiser Honorius war es, der das Ende der Gladiatorenkämpfe in 399 verfügte. Der letzte bekannte Gladiatorenkampf in der Stadt Rom ereignete sich am 1. Januar 404.
Ich möchte aber noch hinzufügen, das die Gattungen der Gladiatoren nur ein kleiner Teil der Geschichte ist; denn dieses Thema "Gladiatoren" ist sehr komplex.

Ich möchte aber nur in 1. Linie einige Gruppen von Gladiatoren nennen:

Samnit

Diese Gruppe der Gladiatoren gehörte zu den ältesten Formen. Die Samniten galten als ein wehrhaftes Volk, da sie den Römern lange Widerstand leistete. Besonders gut gingen sie mit dem Schwert um. Die Ausstattung war recht mager, indem er nie mit einem Brustschild geschützt war. Er trug auch keine Tunika. Als einziger Gladiator dieser Gattung hatte sein Helm keinen Gesichts- und Wangenschutz.
Er wurde in den Kämpfen gegen alle anderen eingesetzt und er trat auch gegeneinander an.

Retiarius

Diese Gattung gab es zwar erst sehr spät, aber er war dann der beliebteste und am meisten verehrte.
Seine Bewaffnung bestand aus einem Wurfnetz, einem Dreizack, sowie einem Kurzschwert oder Dolch. Die Schutzkleidung war ein Schirm über der Schulter und ein Armschutz am linken Arm. Für den Nahkampf hatte er dann noch einen Kurzschwert. Sein Gegner war überwiegend der Murmillo und der für ihn angepasste Secutor.

Secutor

Der Secutor galt als Verfolger, der auf den Kampf mit dem Retiarius angepasster Murmillo war. Er trug einen eiförmigen Helm mit kleinen Augenlöchern, um dem Wurfnetz seines Gegners keinen Angriffspunkt bieten zu können, und um zu verhindern, das der Dreizack in die Augenlöchern eindringen konnte. Seine Waffen waren das Schwert (Gladius) und ein großer Schild (Scutum). Als zusätzlichen Schutz hatte er einen Armschutz (Manica). Dazu kam eine bis kurz unter das Knie reichende Beinschiene aber nur am linken Bein.


Murmillos
Deren Bewaffnung war das Kurzschwert (gladius) und ein großes gewölbtes Schild das (scutum). Es glich dem Schild der römischen Legionäre. Zusätzlich als Schutz trug der Murmillo einen Armschutz (manica), auch bis kurz unter das Knie reichende Beinschiene am linken Bein. Der Murmillo trug einen Helm mit Visier mit kleinen Löchern. Er kämpfte meistens gegen den Thraex.


Hoplomachus

wie es zu dieser Bezeichnung kam, lag daran, dass er statt des kleinen gewölbten Schildes eine verkümmerten Form des griechischen Hoplitenschildes trug. Die Hauptwaffe bestand aus einer Stoßlanze (hasta). Für den Nahkampf diente ihm noch ein Schwert. Sein zusätzlichen Schutz war nur durch einen Armschutz und zwei Beinschienen im Unterschied zum Murmillo. Hauptsächlich kämpfte er gegen den Murmillo, aber in Ausnahmen auch gegen den Thraex.

Thraex

Diese Gattung erinnert an das Herkunftsland Trakien (heutiges Gebiet Albanien und Griechenland). Der Traex trug ein Schwert mit gekrümmter Klinge (sica). Zu seiner Verteidigung kam ein kleines, gewölbtes Schild (parmula) hinzu. Ausgestattet war er noch mit einem Helm mit Visier, gekrönt mit einem Helmkamm mit Greifenkopf. Die Schutzkleidung bestand aus einen gesteppten Armschutz am rechten Arm (manica). Auch an beiden Beinen befand sich ein gesteppter Beinschutz, die weit über die Oberschenkel reichten, darüber wurden Beinschienen angelegt. Er kämpfte gegen den Murmillo oder gegen den Hoplomachus.


Scissor

Diese Gattung galtz als eine besondere Form der Gladiatoren. Der Scissor trug kein Schild, aber dafür eine Rüstung. Seine Waffen waren besonders scharf. Das Netz des Retiarius konnte er mit einem Hieb aufschneiden. In seiner linken Hand trug er ein rundes Messer, mit dem er mit einer Armbewegung dem Gegner tiefe Wunden zufügen konnte. Viele Kriegsgefangene mussten bei den „Leichenspielen - munera” gegeneinander kämpfen. So erhielten noch einige Gladiatoren die Namen früherer Kriegsgefangener.


Essedarius

Diese kämpfte nur gegen ihresgleichen. Diese Bezeichnung leitet sich von dem keltischen Streitwagen (essedum) ab. Es wird angenommen, dass die essedarii den Kampf vom Streitwagen her eröffneten, (ähnlich wie die Equites) abstiegen und zu Fuß weiter kämpften. Der Essedarius hatte eine Armschiene am Schwertarm, ein Kurzschwert, Gamaschen oder kurze Bandagen an beiden Beinen. Außerdem trug er einen Helm, der in früherer Zeit einem Legionärshelm und später dem Secutor-Helm ähnelte.

Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben.

Marcus Tullius Cicero
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Verschiedene Gattungen der Gladiatoren - Aurora - 12.04.2016 11:29

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