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Wittelsbacher als Fast-Großmacht
20.02.2016, 11:59
Beitrag: #8
RE: Wittelsbacher als Fast-Großmacht
(14.02.2016 18:16)Teresa C. schrieb:  Ich habe vor einiger Zeit in einem Fachbuch gelesen, dass die Bezeichnung Wittelsbacher erst im 18. Jahrhundert üblich war. Zuvor sollen sie sich als Bayern bezeichnet haben.
Dazu Evemarie Clemens: Luxemburg-Böhmen, Wittelsbach-Bayern, Habsburg-Österreich und ihre genealogischen Mythen im Vergleich, 2001, S. 1f.
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Präzise gesagt, die bayerischen Wittelsbacher haben sich als "Haus Bayern" bezeichnet und verstanden. Deswegen auch die "Eigenart" Ludwigs des Gebarteten, sich als Oberhaupt des Hauses Bayern zu bezeichnen - er war schlicht der älteste unter den seinerzeit herrschenden bayerischen Herzögen

(14.02.2016 18:16)Teresa C. schrieb:  Ludwig VII. "der Gebartete" hatte also auch ein "hochfahrendes und jähzorniges Wesen" - der Grund dafür, dass er als politischer Verlierer (Gefangener seines eigenen Sohnes bzw. Cousins) endete, oder vielleicht doch, weil er letztlich als politischer Verlierer endete. Auffallend aber, dass dies ein Merkmal von "politischen" Verlierern in dieser Zeit überhaupt zu sein scheint. Sceptical

Ein jähzorniger Mensch ist eben oft im Nachteil gegenüber einem kühl kalkulierenden Menschen, weil der jähzornige viel weniger zu Kompromissen bereit sein wird wie der kühle Rechner. Ludwig der Gebartete war in voller Überzeugung, im Recht zu sein, umso wütender, wenn er sein "Recht" nicht bekam, aufgrund des Anschlages in Konstanz auch voller Wut auf die Feiglinge, die ihn nicht offen angriffen - so handelte kein Ritter und Herrscher, so handelte ein Räuber, der nach Ludwigs Überzeugung damit eben kein Fürst mehr sein konnte. Ludwigs Pech war, dass er mit Bayern-Ingolstadt ein schwaches Teilherzogtum bekommen hatte, das zu wenig Einnahmen lieferte, um seine Politik finanzieren zu können. Außerdem war er ein Mensch, der keine Macht abgeben konnte, damit hat er sich - wie viele andere Fürstenväter auch - seinen Nachwuchs zum Feind gemacht. Da dieser Nachwuchs aber viel weniger jähzornig war als der Vater, hatte der Nachwuchs letzten Endes die besseren Karten, auch wenn Ludwig der Bucklige davon letzten Endes nichts hatte, sondern der kühle und rationale Onkel aus Landshut zusammen mit den kühlen und rationalen Rechner-Onkels aus München den Profit einstrich...Wink
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RE: Wittelsbacher als Fast-Großmacht - 913Chris - 20.02.2016 11:59

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