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Beitrag der deutschen Flotte zum 1. Weltkrieg
21.09.2017, 13:01
Beitrag: #93
RE: Beitrag der deutschen Flotte zum 1. Weltkrieg
(20.09.2017 19:50)Köbis17 schrieb:  
(20.09.2017 09:30)Suebe schrieb:  Die kräftige russische Marinerüstung, die britischen "Ostseekreuzer" und dann noch die Marinegespräche, um was geht es da? um gemeinsame Seekriegsführung. Um nichts anderes.
Das wäre tatsächlich der Schlussstein gewesen.

Und am Skagerrak Ende Mai 1916 wurde der Versuch auf andere Art und Weise unternommen.
Vergeblich - eine britische strategische Niederlage. Die Ostsee blieb zu. Keine westalliierten Lieferungen an das Zarenreich dessen Zusammenbruch wenige Monate später folgte.

Deine Behauptung ist falsch!
Die Skagerrak Schlacht kam zustande, weil die RN auf einen deutschen Flottenvorstoß reagierte und nicht umgedreht. Das ist Fakt und lässt sich auf der Möglichkeit der RN deutsche Funksprüche zu entschlüsseln und lesen zu können zurückführen. Hier konnte ein bevorstehende deutsche Flottenaktion aufgeklärt werden.

Die deutsche Flotte war durch die abgeriegelte Stellung in der Nordsee nur darauf ausgerichtet, den Feind nie im ganzen zu bekämpfen, sondern durch kleine gezielte Aktionen Teile der RN herauszulocken. Nach dem Desaster bei der Doggerbank Jan 1915 ging auch erst einmal die Hochseeflotte in die defensive.
Die RN hingegen hatte durch die exponierte Stellung mit der Fernblockade den Vorteil, nicht aktiv auf die Hochseeflotte einzuwirken, auch nicht mit einem Flottenvorstoß in die Ostsee. Die RN war die Lebensader für die Insel und diese für solch eine Aktion aufs Spiel zu setzen war nicht vorgesehen.

Die speziellen Schlachtkreuzer waren wieder auf der Annahme Fischers entstanden, durch einen schnellen Raid Truppenanlandungen schützen zu können. Eine Durchführung gab es nie und die Schiffe waren schnell als erste Flugzeugträger umgebaut worden.

Im Grunde wäre für die RN der beste Zeitpunkt gewesen, in die Ostsee vorzustoßen, direkt nach der Skagerrakschlacht im Juli 1916, da zu dem Zeitpunkt die Hochseeflotte auf Grund Instandsetzungen stark dezimiert war und sicherlich keinen Gegenangriff wagte. Erfolgte aber auch nicht, da die Verluste bei der RN mit den drei Schlachtkreuzern doch nachhaltig wirkten und froren offensive Maßnahmen wieder auf lange Zeit ein. Das führte dann auch dazu, daß vor allem moderne Einheiten der Hochseeflotte mehr und mehr in die Ostsee verlagert wurden und gegen die Russen eingesetzt wurde. Die bisherigen Geschwader mit alten Panzer- und Linienschiffen der Hochseeflotte waren zu dem Zeitpunkt schon aufgelöst worden.

Was man sagen kann, ist die Wirkung der Hochseeflotte als Präsenzflotte in der Nordsee und auch, durch den KW Kanal in der Ostsee. Das ist ihr einziger strategischer Nutzen gewesen, der aber so nie angedacht war. Die RN hatte es im Grunde garnicht nötig eine Entscheidungsschlacht zu schlagen und konnte Deutschland mit der Fernblockade am Langen Arm verhungern lassen, trotz einer riesigen deutschen Flotte. Das macht die Hochseeflotte zur stumpfen Waffe.


Was jetzt der Anlass für die Skagerrak-Schlacht war, ist eine andere Kiste.
Ursache war, dass die Briten versuchen wollten/mußten die Hochseeflotte auszuschalten, um die Ostsee-Zugänge zu öffnen, die Dänen, Holländer und Norweger zu Kriegsteilnehmer zu machen, und insbesondere Versorgungswege ins Zarenreich zu öffnen.
Die Landung in Pommern, die Pläne schwirrten schon vor dem Krieg lange herum, halte ich für weniger ernsthaft.

Zitat:Im Grunde wäre für die RN der beste Zeitpunkt gewesen, in die Ostsee vorzustoßen, direkt nach der Skagerrakschlacht im Juli 1916, da zu dem Zeitpunkt die Hochseeflotte auf Grund Instandsetzungen stark dezimiert war und sicherlich keinen Gegenangriff wagte. Erfolgte aber auch nicht, da die Verluste bei der RN mit den drei Schlachtkreuzern doch nachhaltig wirkten und froren offensive Maßnahmen wieder auf lange Zeit ein.

Am 19. August 1916 war die Homefleet und die Hochseeflotte in See und auf Konfrontationskurs, die Kreuzersicherung der Briten wurden von den Aufklärungszeppelinen der Hochseeflotte entdecket, nachdem die Kreuzer Unmengen von Munition auf die Zeppeline verschossen hatten ohne jede Wirkung , hat die Homefleet abgedreht.


Zitat:Was man sagen kann, ist die Wirkung der Hochseeflotte als Präsenzflotte in der Nordsee und auch, durch den KW Kanal in der Ostsee. Das ist ihr einziger strategischer Nutzen gewesen, der aber so nie angedacht war. Die RN hatte es im Grunde garnicht nötig eine Entscheidungsschlacht zu schlagen und konnte Deutschland mit der Fernblockade am Langen Arm verhungern lassen, trotz einer riesigen deutschen Flotte. Das macht die Hochseeflotte zur stumpfen Waffe.

Die Fernblockade wurde bereits 1911 von der dt. Marineleitung erkannt. Dadurch war die "Entscheidungsschlacht" der Tirpitzplanung natürlich obsolet.
Aber, wie geschrieben, soweit von der Flotte erreichbar konnten die Neutralen neutral gehalten werden, und die Russen blieben blockiert.
Und ich will hier nochmals die These aufstellen, dass die Blockade der Entente mehr geschadet hat, als den Mittelmächten.
Genau genommen ein Schuss in den Ofen war, fürchterliche Völkerrechtsverletzung am Ende ohne Relevanz für die Kriegsführung
AUSSER: Dass das Zarenreich zusammenbrach. Für die Mittelmächte der Zweifrontenkrieg zu Ende, das was an der Marne schief ging dann doch noch.
Tja, wenn man sich nicht die Amis zum Feind gemacht hätte.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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