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High-Tech made in DDR - Druckversion

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RE: High-Tech made in DDR - Suebe - 28.12.2015 14:09

(28.12.2015 11:20)913Chris schrieb:  Die DDR hatte Anfang der 50er sogar mehrere 6-Zylinder-Modelle in Produktion bzw. in Planung. Der BMW (ab 1952 EMW) 340 hatte einen "Sechsender", aber auch der Horch P 240, der ironischerweise nach Einstellung des EMW 340 kam. Mit dem Horch/Sachsenring P 240 hab ich kürzlich einen Vergleichstest mit westdeutschen "Sechsern" gelesen, der schnitt da nicht schlecht ab...."Weltniwo" hatte man damals im Prinzip schon in der DDR, nur verzichtete man dann drauf...war wohl angesichts der wirtschaftlichen Lage der DDR (und der starken westlichen Konkurrenz plus der Konkurrenz / den Vorgaben durch den "Großen Bruder") im Endeffekt auch realistisch...trotzdem schade....Sad


Der Sachsenring P240 war trotz dem geflügelten "H" von der Typenverwandschaft her ein BMW kein Horch. Motor, Fahrwerk alles BMW.

BMW hatte ja nach 45 kein Autowerk mehr, was für die spätere lange Schieflage der Fa. ursächlich ist. (wie die Auto Union)
Da gab es dann im Westen einige bemerkenswerte Entwicklungen, vielleicht ist "Veritas" dem einen oder anderen noch geläufig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Veritas_%28Automobilhersteller%29
Die haben mangels anderem in Meßkirch um gebrauchte BMW Motoren herum Rennsportkarosserien gebaut.

In der DDR gab es etliche bemerkenswerte Autofirmen. Jedoch fast keine zulieferer.
Die ehemaligen Westzulieferer durften nicht liefern.
Die haben in der DDR dann, ging ja nicht anderst, alles mögliche was man zur Fahrzeugproduktion brauchte, nachentwickelt. Angefangen bei Dieseleinspritzpumpen,
Auch dies eine respektable Leistung.


RE: High-Tech made in DDR - 913Chris - 28.12.2015 17:22

Aber halt mal, der P240 wurde doch in Zwickau konstruiert, während die BMW/EMW in Eisenach saßen?!?
und der Motor war der 6-Zylinder, der ursprünglich für den Horch P3 entwickelt wurde, den Militärgeländewagen der DDR, und der wiederum beruhte auf dem Horch-Geländewagen P2 der Wehrmacht?


RE: High-Tech made in DDR - Suebe - 28.12.2015 19:26

(28.12.2015 17:22)913Chris schrieb:  Aber halt mal, der P240 wurde doch in Zwickau konstruiert, während die BMW/EMW in Eisenach saßen?!?
und der Motor war der 6-Zylinder, der ursprünglich für den Horch P3 entwickelt wurde, den Militärgeländewagen der DDR, und der wiederum beruhte auf dem Horch-Geländewagen P2 der Wehrmacht?

Meine Einschätzung habe ich bei "Oswald, Kraftfahrzeuge der DDR" abgeschrieben. Smile
ich lese mal gelegentlich nach, woran Oswald dies festmacht. Aber der ist ein ausgewiesener Fachmann von dem her vertraue ich da schon.

Der DKW-IFA F9 wurde von Zwickau nach Eisennach "abgegeben" dafür die dortige EMW/BMW-Produktion eingestellt, warum auch immer. Vermutlich war der Gesamtzustand des Eisenacher Werks besser. EMW/BMW Eisenach war "Sowjet-AG" bis Juni 1952 und damit nicht demontiert.
BMW/EMW hatte bis 1945 keinen Karosseriebau, Ambibudd baute für die (und viele andere) die Presswerkzeuge kamen nach 45 dann nach Eisenach. Damit wurde die Gesamtlage des Werks aber nochmals verbessert!

Ambibudd baute auch die Karosserien für Ford, diese Presswerkzeuge kamen nach 45 nach Köln, alles andere von Ambibudd wurde demontiert und kam in die Sowjetunion.


RE: High-Tech made in DDR - Suebe - 29.12.2015 15:53

(28.12.2015 17:22)913Chris schrieb:  Aber halt mal, der P240 wurde doch in Zwickau konstruiert, während die BMW/EMW in Eisenach saßen?!?
und der Motor war der 6-Zylinder, der ursprünglich für den Horch P3 entwickelt wurde, den Militärgeländewagen der DDR, und der wiederum beruhte auf dem Horch-Geländewagen P2 der Wehrmacht?

Dr. Peter Kirchberg (DER kfz-Historiker in Sachen DDR) in
"Audi, DKW, Horch, IFA"
zum P240 "während der Motor eine kpl. Neukonstruktion war, wies das Fahrgestell Vorderachse und Hinterachse nach eisenach zu EMW/BMW"


RE: High-Tech made in DDR - 913Chris - 29.12.2015 19:42

Achso, ja, so gibt das wieder Sinn...Danke!
VG
Christian


RE: High-Tech made in DDR - Suebe - 29.12.2015 19:52

Ist die Wasserstoff-Bombe auch als DDR-Hightech einzustufen?

Entscheidend für den damaligen Technologie-Vorsprung bei der Wasserstoffbomben-Herstellung der UdssR vor den USA sollen doch die Vorarbeiten Ardennes gewesen sein.


OT: Die "posthume" strikte Verweigerung der dt. Wissenschaftler zur NS-Zeit die Bombe zu entwickeln, wirft nicht nur eine Frage auf.