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Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - Druckversion

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RE: Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - Annatar - 07.11.2012 21:23

(07.11.2012 12:21)Viriathus schrieb:  Naja, Hollande war auch ein richtig großen Ding damals.
Aber bei weitem nicht so wie die US-Wahl. Selbst die Bundestagswahlen sind in den Medien nicht so präsent. Rolleyes


RE: Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - Annatar - 07.11.2012 21:24

(07.11.2012 11:58)Bunbury schrieb:  Naja, der ist ja auch den Medien nicht so präsent. Mir ging das Theater hier in den Medien ehrlich gesagt schon ein wenig auf den Keks. Seit Wochen hatte man ja auch das Gefühl, daß hier gewählt werden würde.
Endlich noch einer, dem es auch so geht. Smile


RE: Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - Annatar - 07.11.2012 21:44

(07.11.2012 11:06)Viriathus schrieb:  Vorbei: Obama wiedergewählt. Ein Glück für Amerika und die Welt.
Stimmt, obwohl sich leider im Kongress nichts geändert hat. Die Demokraten haben immer noch die Mehrheit im Senat und die Republikaner im Repräsentantenhaus.
Wahrscheinlich wird dadurch die Politik der Blockade weiter gehen. Sad


RE: Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - Bunbury - 07.11.2012 21:52

Da bin ich jetzt nicht ganz so pessimistisch- ich denke, alle wissen, daß es eben nicht so weitergehen kann, dazu ist die Lage in Amrika zu angespannt. Und Obama hat jetzt nichts mehr zu verlieren- es ist seine letzte Amtszeit, von daher kann er jetzt auch was riskieren...


RE: Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - Arkona - 07.11.2012 21:57

Irgend ein Spaßvogel hat hier offenbar auf Romney getippt, als der Drops schon längst gelutscht war.


RE: Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - Wallenstein - 07.11.2012 22:23

Ja, der nennt sich @Geschichtler.


RE: Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - Titus Feuerfuchs - 08.11.2012 00:02

(07.11.2012 00:36)Arkona schrieb:  Es fehlt noch eine Romney Stimme von @Titus.

Da schätzt du mich falsch ein.Wink

In diesem Fall schwimme ich (ausnahmsweise) mal mit dem Mainstreem mit und begrüße Obamas Sieg.

Die Republikaner unter Bush jr., die sich mit Wirtschaftskompetenz brüsten, haben Schulden ohne Ende angehäuft und die Welt mit sinnlosen Kriegen konfrontiert.

Abgesehen davon, dass ich Obama für die bessere Persönlichkeit halte, macht er eine deeskalierendere Außenpolitik als die Reps (bietet z.B. Netanjahus Chauvinismus in Ansätzen contra) und versucht rudmentäre Grundlagen für den Sozialstaat zu legen.

Amerika hat z.T. einen anderen Politikbedarf als Europa im Allgemeinen und D im Speziellen, dem im Gegensatz zu den USA eine rechtere Politik gut tun würde.

Ein Detail der Präsidentenwahl, das mich doch überrascht, ist die Tatsache, dass Obama bei den afroamerikanischen Wählern ein kommunistisches Ergebnis von 93% (!!) erreichte. Das Wählen nach Hautfarbe sollte in einer westlichen Demokratie des 21. Jahrhunderts der Vergangenheit angehören.


RE: Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - Viriathus - 08.11.2012 01:38

Hatte ich dich richtig eingeschätzt.
Das mit den 93 % liegt sicherlich an den Republikanern derzeit (ich meine hier die aktuell dominierende Strömung), die eben dann doch noch relativ im "weißen Denken" verhaftet sind. Das wird auch nach rechts tendierende Afroamis abgeschreckt haben.


RE: Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - Bunbury - 08.11.2012 09:30

(08.11.2012 00:02)Titus Feuerfuchs schrieb:  Ein Detail der Präsidentenwahl, das mich doch überrascht, ist die Tatsache, dass Obama bei den afroamerikanischen Wählern ein kommunistisches Ergebnis von 93% (!!) erreichte. Das Wählen nach Hautfarbe sollte in einer westlichen Demokratie des 21. Jahrhunderts der Vergangenheit angehören.

Jeder hat das Recht, den zu wählen, von dem er glaubt, daß er seine Interessen besser vertritt.
Daß Amerikaner afroamerikanischer Herkunft sich von einem Präsidenten afroamerikanischer Herkunft besser vertreten fühlen als von einem Weißen, überrascht mich angesichts der nach wie vor hohen Diskriminierung in den USA nun nicht wirklich.... Anders hätte es mich mehr gewundert....


RE: Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - Renegat - 08.11.2012 10:16

Das liegt vielleicht nicht nur an der Hautfarbe. Man traut einem Menschen mit einer Vita wie Obama einen weiteren Blick zu und vor allem Verständnis für alle Schichten.
Außerdem hatten sie nur die Wahl zwischen Obama und Romney, bei letzterem bestand trotz aller Lippenbekenntnisse der Verdacht, dass er die untere Hälfte der Gesellschaft allein durch Mildtätigkeit unterstützen werde.


RE: Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - Bunbury - 08.11.2012 10:55

Nun, ich denke, daß jeder mitbekommen hat, wie Romney zu den unteren Einkommensklassen stand. Er hat sie ja offen als Schmarotzer bezeichnet.

Und ich denke schon, daß Obamas Hautfarbe eine gewisse Rolle spielt. Für einen Afroamerikaner ist es sehr viel schwieriger, die gleiche Karriere zu machen wie ein Weißer. Von daher weiß Obama sehr viel besser als Romney, an welchen Stellen der Hebel angesetzt werden muss, um irgendwann eine Chancengleichheit zu erreichen. Er kennt diese Stellen. Romney nicht.

Das dürfte schon entscheidend gewesen sein...


RE: Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - Arkona - 08.11.2012 10:57

Naja, so etwa 93% haben auch in Washington D.C. für Obama gestimmt und mir ist nicht bekannt, dass dort soviele Farbige wohnen. Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe. Deshalb wird Deutschland nie, wirklich nie, einen bayrischen Kanzler haben. Wobei ich persönlich mit der Herkunft, aber nicht mit der Partei, gut leben könnte.
Zu Obama: Gott sei Dank hat sich die Vernunft durchgesetzt, wo man sie nicht mehr erwartet hätte. Wer einigermaßen weltoffen ist, konnte mangels Alternativen gar nicht anders wählen. Obwohl, dieses Zweiparteiensystem, das sich scheinbar überall durchgesetzt, widerspricht meinem Demokratieverständnis.


RE: Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - Bunbury - 08.11.2012 11:24

(08.11.2012 10:57)Arkona schrieb:  Zu Obama: Gott sei Dank hat sich die Vernunft durchgesetzt, wo man sie nicht mehr erwartet hätte. Wer einigermaßen weltoffen ist, konnte mangels Alternativen gar nicht anders wählen. Obwohl, dieses Zweiparteiensystem, das sich scheinbar überall durchgesetzt, widerspricht meinem Demokratieverständnis.

Weltoffenheit ist aber nicht gerade eine Eigenschaft, die Amerikaner auszeichnet. Zumindest nicht die, mit denen ich beruflich zu tun hatte. Die standen auf dem Standpunkt, daß im Prinzip alles außerhalb Amerikas Entwicklungsland ist.

Von daher überrascht es auch nicht, daß in Deutschland zuletzt 91% für Obama gestimmt hätten.

Was du über das Zweiparteiensystem gesagt hast- da stimme ich dir zu.
Ich frage mich dabei auch, wie es überhaupt einen politischen Fortschritt geben kann, wenn man immer in zwei Alternativen gefangen bleibt. Die dürfen sich ja gar nicht groß aufeinander zubewegen...
Wenn man sich anschaut, wie sehr die Republikaner schon eine leichte Bewegung in Richtung Sozialstaat (und mehr als eine leichte Bewegung ist es ja tatsächlich nicht) als Kommunismus bezeichnen, wird klar, warum dieses Land gesellschaftlich weit hinter seiner technologischen Entwicklung zurückbleibt.


RE: Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - Arkona - 08.11.2012 11:31

Dabei ist gerade Amerika im Grunde ein Entwicklungsland. Strom gibt es über offene Leitungen an Holzmasten, die Vorstadthäuser aus Balsaholz und Papier - kein Wunder, das ein bisschen Wind das alles ruiniert. Krankenversicherung für alle - Hilfe, Kommunismus!!! Ich kenne einige US-Amerikaner, ganz sympathisch und offen. Aber wahrscheinlich sind die nicht repräsentativ. Ein befreundeter Tierarzt aus Idaho hat mir mal seine "Hundeakten" gezeigt. Schlusspunkt ist fast nie ein natürlicher Tod, sondern "hit by car" oder "shot by gun". Heißt im Klartext, fast jeder Bürger ist bewaffnet und wehe auf seinem Grundstück ist ein fremder Köter...


RE: Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - Viriathus - 09.11.2012 21:13

(07.11.2012 12:21)Viriathus schrieb:  Nach dem Sieg denke ich, ob die Medien einem nicht mehr eingeredet haben, dass es knapp würde (um weiter ein Thema zu haben), weil das Ergebnis kommt ja sehr deutlich daher.
q.e.d.
http://zurpolitik.com/2012/11/07/obamas-wiederwahl-tat-weh-und-das-hat-nichts-mit-ihm-zu-tun/


RE: Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - Wallenstein - 10.11.2012 14:57

Naja, ganz so einfach ist es nun auch nicht.
In den Umfragen, die immer nur bezüglich des Popular Vote hinterfragen können, war es tatsächlich dieses Kopf-an-Kopf-Rennen.
Es war in den Umfragen knapp, und es war immer noch knapp am Wahltag, mit den real abgegebenen Stimmen. Ich glaube bis ca. 4.00 Uhr unserer Zeit, lag Romney im PV immer noch vor Obama, auch mit Wahlmännerstimmen.
Das ist erst kurz danach gekippt.
So wie das heute aussieht, hat Obama einen sehr knappen Vorsprung von nichtmal 2% der Wählerstimmen vor Romney. Bei den Wahlmännern hat er allerdings fast 2/3 eingefahren. Da klafft eine ganz große Lücke, die nicht nur mich am amerikanischen Präsidentschaftswahlsystem zweifeln läßt.


RE: Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - Viriathus - 10.11.2012 16:12

(10.11.2012 14:57)Wallenstein schrieb:  Naja, ganz so einfach ist es nun auch nicht.
In den Umfragen, die immer nur bezüglich des Popular Vote hinterfragen können, war es tatsächlich dieses Kopf-an-Kopf-Rennen.
Es war in den Umfragen knapp, und es war immer noch knapp am Wahltag, mit den real abgegebenen Stimmen. Ich glaube bis ca. 4.00 Uhr unserer Zeit, lag Romney im PV immer noch vor Obama, auch mit Wahlmännerstimmen.
Das ist erst kurz danach gekippt.
So wie das heute aussieht, hat Obama einen sehr knappen Vorsprung von nichtmal 2% der Wählerstimmen vor Romney. Bei den Wahlmännern hat er allerdings fast 2/3 eingefahren. Da klafft eine ganz große Lücke, die nicht nur mich am amerikanischen Präsidentschaftswahlsystem zweifeln läßt.

Hast Du den Artikel gelesen?

Es war nur knapp in Ohio, Florida und Virgina. Alle anderen Swingstates lagen auch nach Umfragen min. 5 % bei Obama. Und Obama hätte auch gewonnen, wenn er diese drei verloren hätte.
Das es nachts anders aussah, lag daran, dass die Prozentzahlen nie echte Hochrechnungen, sondern die bisherigen Ergebnisse waren. Und weil ländliche Regionen weniger Wähler haben und eher den Republikanern zugeneigt sind, sah es erst anders aus. Aber auch das hätte den Medien bekannt sein müssen.
Die 2 % sind bei amerikanischen Wahlen normal, nach dem System nach dem gewählt wurde, war es zu keiner Zeit knapp.
Ich denke der Artikel beweist das stichhaltig.


RE: Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - Wallenstein - 10.11.2012 18:39

(10.11.2012 16:12)Viriathus schrieb:  
(10.11.2012 14:57)Wallenstein schrieb:  Naja, ganz so einfach ist es nun auch nicht.
In den Umfragen, die immer nur bezüglich des Popular Vote hinterfragen können, war es tatsächlich dieses Kopf-an-Kopf-Rennen.
Es war in den Umfragen knapp, und es war immer noch knapp am Wahltag, mit den real abgegebenen Stimmen. Ich glaube bis ca. 4.00 Uhr unserer Zeit, lag Romney im PV immer noch vor Obama, auch mit Wahlmännerstimmen.
Das ist erst kurz danach gekippt.
So wie das heute aussieht, hat Obama einen sehr knappen Vorsprung von nichtmal 2% der Wählerstimmen vor Romney. Bei den Wahlmännern hat er allerdings fast 2/3 eingefahren. Da klafft eine ganz große Lücke, die nicht nur mich am amerikanischen Präsidentschaftswahlsystem zweifeln läßt.

Hast Du den Artikel gelesen?

Es war nur knapp in Ohio, Florida und Virgina. Alle anderen Swingstates lagen auch nach Umfragen min. 5 % bei Obama. Und Obama hätte auch gewonnen, wenn er diese drei verloren hätte.
Das es nachts anders aussah, lag daran, dass die Prozentzahlen nie echte Hochrechnungen, sondern die bisherigen Ergebnisse waren. Und weil ländliche Regionen weniger Wähler haben und eher den Republikanern zugeneigt sind, sah es erst anders aus. Aber auch das hätte den Medien bekannt sein müssen.
Die 2 % sind bei amerikanischen Wahlen normal, nach dem System nach dem gewählt wurde, war es zu keiner Zeit knapp.
Ich denke der Artikel beweist das stichhaltig.
Ja, Viriathus, ich habe ihn gelesen.
Sehr erfrischend, was die Jungs und Mädels in ihrem Blog schreiben.
Das meine ich ganz im Ernst.
Nur kann man dann trotzdem nicht gleich schreiben "...der Artikel beweist das stichhaltig".
Beweisen tut er nämlich gar nichts, da das in der Politik oder in einem Wahlkampf und seinen Folgen nur sehr schwer möglich ist. Von Stichhaltig nicht zu reden.

Worauf es mir auch auch ankam, ist das fragwürdige Wahlmännersystem bei der Präsidentenwahl selbst. Über die Regeln und die entstehenden Widersprüche kann man hier etwas nachlesen.

Die Amis können und machen's bei anderen Wahlen ja auch anders und besser.


RE: Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - Viriathus - 10.11.2012 22:02

"Beweisen" war das falsche Wort.
"stichhaltig" ist der text aber durchaus, anders als etwa ein persönlicher Eindruck.


RE: Blitzumfrage - Wer wird neuer US-Präsident? - WDPG - 11.11.2012 12:18

(08.11.2012 10:57)Arkona schrieb:  Obwohl, dieses Zweiparteiensystem, das sich scheinbar überall durchgesetzt, widerspricht meinem Demokratieverständnis.

Wo meinst du überall durchsetzt? In der USA haben die das doch schon lange. Und in anderen Ländern sehe ich das nicht wirklich.

In Europa ist es oft so das es Konservative und Sozialdemokraten die beiden Großparteien sind, aber das ist doch schon lange so. Und gerade in den letzten Jahren passierte es doch oft das da noch eine dritte mitmischte.
Beispiel Österreich: Von den 50er Jahren bis in die 80er Jahre gab es nur 2 große (SPÖ, ÖVP) Parteien und eine kleinere (FPÖ) im Parlament. Seit den 80er Jahren hat sich da viel gändert, die FPÖ brachte die beiden Großparteien in Bedrängnis und die Parteienvielfalt ist zumindest etwas gestiegen, 4 Parteien sind seit 1986 fix im Nationalrat, zweitweise war/ist sogar eine fünfte in diesem vertreten (1993/1994-1999 LiF, seit 2005 BZÖ). Ich vermute es eher nicht, aber nach 2013 könnten sogar 6 oder 7 Parteien im Nationalrat sein und die großen werden (so meine Vermutung und auch der Trend) sogar noch weiter verlieren. Sehe hier also kein 2 Parteiensystem im entstehen.

Wo ich dir aber absolut recht gebe: Auch mir ist das 2 Parteiensystem in der USA nicht besonders sympatisch.