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Armer Konrad ./. Bauernkrieg
19.09.2019, 15:22
Beitrag: #20
RE: Armer Konrad ./. Bauernkrieg
(19.09.2019 15:06)Aguyar schrieb:  
(18.09.2019 17:08)Suebe schrieb:  Theresa hat weiter oben richtig bemerkt, dass der "Arme Konrad" logischer Weise nichts mit der "Reformation" zu tun haben konnte, derweil vor zB dem Thesenanschlag.
Mit "Religion" hat aber zB der Bundschuh vor dem "Armen Konrad" zB schon recht viel zu tun, hier Beispielhaft Joß Fritz

Auch die politischen Forderungen von Bundschuh und dann auch im Bauernkrieg, die ja sehr konkret ausformuliert sind, fehlen beim "Armen Konrad" völlig, tauchen lediglich in den Gerichtsprotokollen anschließend auf.
Der "Arme Konrad" hat lediglich die Rechte der Bauern wieder eingefordert.
Vermutlich jedes württembergische Amt hat seine "Beschwerden" zu den Verhandlungen eingereicht. Soweit sie erhalten sind, haben sie alle einen sehr ähnlichen Inhalt.

Auch die Namensfindung "Armer Konrad" war bewusst als Unterscheidung zum Bundschuh gewählt.

Da muss ich widersprechen. Unter dem "Bundschuh" versteht man die sogenannte Bundschuh-Bewegung zwischen 1493 und 1517 in Südwestdeutschland (inkl. Elsass), welche verschiedene lokale Aufstände des dirtten Standes beinhaltet. Eine Gemeinsamkeit dieser Aufstände waren die "Bundschuh-Verschwörungen", konspirative Treffen und geheimbündlerische Zusammenkünfte welche von den Teilnehmern mit der Symbol-Bezeichnung "Bundschuh" belegt wurden. Der "Arme Konrad" ist lediglich ein Bestandteil dieser Bewegung. Einer der Anführer des Armen Konrad war der Pfarrer von Grüningen, Reinhard Gaisser der als Initiant der Bundschuh-Verschwörung im Rahmen des Armen Konrad nachgewiesen ist.
Der Arme Konrad war ebenfalls eine Bundschuh-Verschwörung und gehört somit zur Bewegung.

Gaisser hatte übrigens auch sozialkritisch (d.h. entspr. den damaligen Verhältnissen auschliesslich mit dem Evangelium) argumentiert - unabhängig von allfällig überkommenen Rechten. Er gilt als Angehöriger des Kreises der "Reformtheologen von Tübingen", welche angeblich auch Martin Luther beeinflusst haben sollen.

Die Forderungen des Armen Konrad wurden im Übrigen nicht - wie mehrfach behauptet - angenommen. Im Vertrag von Tübingen zwischen Herzog Ulrich und dem württembergischen Patriziat wurden sie zwar vorgelesen aber ansonsten ignoriert.

Die württ. Ehrbarkeit, Patriziat triffts nicht so ganz, hat die Bewegung des "Armen Konrad" ausgenützt, genauer den Druck der dadurch auf den Herzog zusätzlich ausgeübt wurde. Die "Beschwerden" die die einzelnen Ämter eingereicht hatten, sind allem nach, mindestens zum Teil von der Ehrbarkeit aufgestellt worden.
Für die Landbevölkerung blieb der "Tübinger Vertrag" soweit hast Du recht, ohne große Verbesserungen ihrer Lage.
Wobei, die Grundrechte die in ihm zum ersten mal überhaupt im HRR verbrieft wurden, galten auch für die Landbevölkerung!

Der Markgröninger Pfarrer Gaisser wird inzwischen nicht mehr so sehr als "intellektueller Kopf" das "Armen Konz" gesehen. Teilweise als "Ideengeber" aber weiter nicht. Dazu muss ich aber noch schnell in meine Literatur schauen.
More tommorrow morning.Idea

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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Armer Konrad ./. Bauernkrieg - Suebe - 19.08.2019, 14:42
RE: Armer Konrad ./. Bauernkrieg - Suebe - 19.09.2019 15:22

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