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Mittelalter - fähige und unfähige Kaiser:
14.10.2012, 10:57
Beitrag: #29
RE: Mittelalter - fähige und unfähige Kaiser:
Kommen wir mal zu Byzanz zurück.

Einer der unfähigen Kaiser war Arcadius (395-408), der Sohn von Theodosios I., (http://de.wikipedia.org/wiki/Arcadius).

Lag es an seiner Jugend? Vermutlich zumindest teilweise. Insgesamt würde ich mich der Wertung in Wikipedia anschließen:

Wikipedia schrieb:Arcadius und seine Berater reagierten oft nur, statt zu agieren. Ihm selbst wird in mehreren Quellen ein wohlwollender Charakter bescheinigt, doch wird er auch als schwache Persönlichkeit und schwacher Kaiser beschrieben, der dieser Situation nicht gewachsen war. Allerdings muss dabei auch der Tatsache Rechnung getragen werden, dass er etwa seit seinem sechsten Lebensjahr unter der Bevormundung seiner Berater gestanden hatte. Dennoch überstand Ostrom diese Zeit relativ gut, während das Westreich unter Honorius nach 408 bereits erste Auflösungserscheinungen zeigte. Dies ist nicht zuletzt dem äußerst fähigen Anthemius zu verdanken, der noch bis 414 die Geschicke Ostroms bestimmte und ganz wesentlich dazu beitrug, die äußere Lage des Reiches zu verbessern.

Sein Sohn und Nachfolger Theodosius II. (408-450) galt lange auch als sehr unfähiger und von den Frauen seiner Umgebung beherrschter Kaiser. In jüngerer Zeit ist jedoch diese Sichtweise revidiert worden, er gilt allgemein als recht fähiger, wenn auch nicht ganz so erfolgreicher Herrscher.

Dessen Nachfolger Marcian (450-457) war wiederum ein sehr fähiger Herrscher, schließlich rief man noch um die 50 Jahre später einem Nachfolger bei der Thronbesteigung zu "Herrsche wie Marcian!". Er war gegen äußere Feinde sehr erfolgreich und schaffte es, die Tribute an die Nachbarvölker zu beenden. Auch innere Reformen verliefen im allgemeinen erfolgreich.

Leon I., der Große (457-474) war ebenfalls recht erfolgreich, betrieb eine gute Außenpolitik und war allseits geachtet, da gerecht. Seinen Beinamen erhielt er wegen seiner Orthodoxie.

Zenon (474-491) war einerseits verwickelt in zahlreiche Intrigen und Machtkämpfe bei Hof, andererseits löste er viele kirchliche und politische Probleme recht gut und wehrte äußere Gefahren ab.

Anastasios (491-518) war zwar geizig und seine Regierungszeit geprägt von Feindschaft zwischen den Zirkusparteien, aber ansonsten war er fromm, besonnen, sparsam, kultiviert, friedensstiftend.

Dies nur als kleiner Ausschnitt.

Es folgen einige unfähigere Kaiser:
Justin II. (565-578) war zu selbsbewusst und führte sehr verlustreiche Kriege gegen die Perser und verlor Italien wieder.
Tiberios II. (578-582) versuchte sich beliebt zu machen, indem er an alles und jeden Schenkungen machte.
Phokas (602-610) haben wir schon behandelt.
Philippikos (711-713) interessierte sich nur für Religion, was zur Folge hatte, das bald die Bulgaren vor Konstantinopel standen.

Es gibt einige schwierige Fälle, wie Justinian II. ("mit der abgeschnittenen Nase", 685-695 sowie 705-711), der zwar intelligent und fähig war, doch paranoide Züge und einen großen Blutdurst hatte.

Wäre ich Antiquar, ich würde mich nur für altes Zeug interessieren. Ich aber bin Historiker, und daher liebe ich das Leben. (Marc Bloch)
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RE: Mittelalter - fähige und unfähige Kaiser: - Maxdorfer - 14.10.2012 10:57
Nikophoros I: - WDPG - 20.03.2014, 16:14

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