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Archipel GULAG eine Ausstellung in Weimar Presseschau
03.09.2012, 12:52
Beitrag: #1
Archipel GULAG eine Ausstellung in Weimar Presseschau
Zitat:Zeugnisse aus den sowjetischen Straflagern
Arbeitssklaven unter der roten Knute

[Bild: 1.17557342.1346613620.jpg]


Zitat:Gemessen an seinem Grauen, hat der Gulag, das System der stalinistischen Straflager, in unserem Geschichtsbewusstsein nur eine schwache Präsenz. Eine Ausstellung will dies ändern.

,

Zitat:«Im Lager sind die Gefahren grösser und die Kontraste krasser als in der übrigen Welt. Zweifellos gibt es überall Erfolg und Versagen. Im Lager aber heisst Erfolg haben – überleben, keinen Erfolg haben – zugrunde gehen.» So hat es Wolfgang Ruge, ostdeutscher Historiker und Vater des Erfolgsautors Eugen Ruge, im Rückblick auf seine Leidenszeit im Gulag formuliert. Die Sätze klingen nüchtern und verbergen beinahe die schreckliche Realität. Denn was heisst hier «Erfolg haben»? Es heisst, als Zwangsarbeiter die Leistungsnorm zu erfüllen, weil andernfalls die Brotration gekürzt und die dünne Suppe gestrichen wurde. Es heisst, sich vor Diebstählen der eigenen kargen, aber desto kostbareren Habe durch andere Insassen zu schützen.


Aus der NZZ

zum weiterlesen
http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/kun...1.17556541
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03.09.2012, 23:57
Beitrag: #2
RE: Archipel GULAG eine Ausstellung in Weimar Presseschau
(03.09.2012 12:52)Steppenwolf schrieb:  Zitat:Zeugnisse aus den sowjetischen Straflagern
Arbeitssklaven unter der roten Knute

Zitat:Gemessen an seinem Grauen, hat der Gulag, das System der stalinistischen Straflager, in unserem Geschichtsbewusstsein nur eine schwache Präsenz. [....]

Stimmt leider völlig.
Aber nicht nur das. Der Stalinismus kann und wird in Europa nicht nur verteidigt und schöngeredet, sondern zum Teil sogar idealisiert und kaum jemanden stört es, die meisten Gutmenschen schon gar nicht.

Warum ist das so und wer ist defür verantwortlich?

(03.09.2012 12:52)Steppenwolf schrieb:  "Laut Dokumenten der Verwaltung starben zwischen 1931 und 1953 im Gulag knapp zwei Millionen Menschen, rund zehn Prozent aller Inhaftierten. Wahrscheinlich waren es mehr. In schlimmen Phasen, namentlich während des Kriegs, lag die Todesrate in einigen sibirischen Lagern bei jährlich fünfzehn Prozent."

In Anbetracht dessen, dass die meisten Quellen von rund 20 Millionen Toten ausgehen, die der Stalinismus insgesamt zu verantworten hat, scheint mir die o.a. Zahl sehr niedrig.


http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer...und_Massen

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzbuch...verbrechen

http://de.wikipedia.org/wiki/Stalinismus...n.E2.80.9C

Die (sehr empfehlenswerte) Geoausgabe Nr.38 mit dem Titel "Stalin 1917-1953: Der Tyrann und das Sowjetreich" geht in ihrem Vorwort von rund 4 Mio Gulagtoten aus.


(03.09.2012 12:52)Steppenwolf schrieb:  Aus der NZZ

zum weiterlesen
http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/kun...1.17556541


Der Link funktioniert leider nicht. Jetzt sollte es gehen:

http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/kun...1.17556541

MfG, Titus Feuerfuchs
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04.09.2012, 00:41
Beitrag: #3
RE: Archipel GULAG eine Ausstellung in Weimar Presseschau
Es sollen Ende der 1930-er / Anfang der 1940-er Jahre ca. 15 % der sowjetischen Menschen im GULAG gelebt haben. Stalin brachte z.B. Angehörige seiner zweiten Ehefrau N. Allijuewa ins GULAG, ebenso verbrachten die Ehefrauen von Kalinin (Vorsitzender des Obersten Sowjets = Staatsoberhaupt der SU) und von Molotow (langjähriger Außenminister, bis 1941 auch Ministerpräsident) Jahre im GULAG.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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04.09.2012, 10:00
Beitrag: #4
RE: Archipel GULAG eine Ausstellung in Weimar Presseschau
Das Lagersystem in der Sowjetunion muss differenziert betrachtet werden, weil es eine ganz andere Geschichte hat, als z.B. Lagersysteme in anderen Ländern und das seit 200 Jahren.

Unter dem Zaren ließ man Leute für Verbrechen leben, , für die in anderen Ländern die Todestrafe verhängt worden wäre (Hochverrat)

Eine ähnliche Handhabung für Strafe gab es in Frankreich, das politische und andere Straftäter nach Französisch Guyana brachte, nach Cayenne

Stattdessen konnten die Gefangenen samt Familie in die Verbannung gehen, sie lebten fortan unter Kuratel in Sibirien in einer eingeschränkten Freiheit.
Hieraus entstand dann in den Anfangsjahren der SU ein Lagersystem, in das Regierungsgegner gebracht wurden.

Der generelle Strafvollzug in der SU und später Russland ist kein "humaner Strafvollzug" dort wird von der Meinung ausgegagen, dass ein Täter für seine Tat leiden muss, weil das der einzige Weg zur Sühne ist.
Frei nach dem Grundsatz: Medizin, die helfen soll, muss bitter schmecken.

Falsch ist es aber in jedem Fall, das Lagersystem der SU mit dem Lagersystem der Nazis zu vergleichen, obwohl in beiden Systemen Regime-Gegner konzentriert wurden.

Die KZ der Nazis (also für diejenigen, die der sofortigen fabrikmäßigen Vernichtung entkommen waren, was es in der SU nicht gab !!) dienten dem Zweck der Vernichtung durch Arbeit.

In der SU wurden die Gefangenen zwar ebenfalls zu schwerster Arbeit herangezogen, und die hohen Todesraten dabei wurden von der sowjetischen Führung billigend inkauf genommen, der Gedanke aber, wie bei den deutschen KZ, der Vernichtung durch Arbeit, bestand nicht.

Insbesondere während des Krieges stiegen die Todesraten durch Ernährungsmangel in den sowjetischen Lagern gewaltig an, was einfach mit der wirtschaftlichen Situation des Landes durch den Deutschen Überfall zu begründen ist.
Das ganze sowjetische Lagersystem wurde einheitlich überwacht und kontrolliert, so das der Begriff Gulag im Sinne eines rein politisch begründeten Strafvollzugs unpräzise ist.

„Der Gulag“ im Sinne einer politisch begründeten Inhaftierung umfasste nur einen kleinen Bereich der sowjetischen Strafanstalten. Im überaus größere Teil dieses Lagersystems wurden ganz normale Straftäter inhaftiert, die allerdings auch zu Schwerstarbeit herangezogen wurden, die es im westlichen Strafvollzug (außer in Frankreich) nicht gab.

Da aber bei den Inhaftierungen zwischen Schwerstkriminellen und Gefangenen aus politischen Gründen wenig Unterschiede gemacht wurden, verstärkte sich damit die psychologische Wirkung für das Strafmaß.
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04.09.2012, 13:29
Beitrag: #5
RE: Archipel GULAG eine Ausstellung in Weimar Presseschau
Nachsatz zu meinem o.g Beitrag:

So ganz kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren, dass durch die empörten Hinweise auf den stalinistischen Gulag in Deutschland von den eigenen Verbrechen abgelenkt werden soll.
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04.09.2012, 17:00
Beitrag: #6
RE: Archipel GULAG eine Ausstellung in Weimar Presseschau
(04.09.2012 13:29)krasnaja schrieb:  Nachsatz zu meinem o.g Beitrag:

So ganz kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren, dass durch die empörten Hinweise auf den stalinistischen Gulag in Deutschland von den eigenen Verbrechen abgelenkt werden soll.

Hmmm

Weil es den "SS-Staat" Kogons gab,
darf man in Deutschland auf "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch" Solschenizyns nicht mehr hinweisen?

Zur Historik gehört doch beides!

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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04.09.2012, 19:02
Beitrag: #7
RE: Archipel GULAG eine Ausstellung in Weimar Presseschau
(03.09.2012 23:57)Titus Feuerfuchs schrieb:  Stimmt leider völlig.
Aber nicht nur das. Der Stalinismus kann und wird in Europa nicht nur verteidigt und schöngeredet, sondern zum Teil sogar idealisiert und kaum jemanden stört es, die meisten Gutmenschen schon gar nicht.
Das sehe ich überhaupt nicht so! Wo bitte geschieht das? Bitte Belege außerhalb des Formus. Und wir jeden von Stalinismus, nicht Kommunismus als Theorie.

Ich jedenfalls habe noch nie jemanden gehört, der Stalins Schlächtereien verharmlost hätte.
Eventuell wirkt das auf dich nur so, weil die Rote Armee unter Stalin nunmal Hitler besiegte. Das ist nun mal Fakt und wohl kaum zu bedauern, bedeutet aber nicht, dass damit Stalin verharmlost würde.

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben.

Doug Mack
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04.09.2012, 21:13
Beitrag: #8
RE: Archipel GULAG eine Ausstellung in Weimar Presseschau
(04.09.2012 19:02)Viriathus schrieb:  
(03.09.2012 23:57)Titus Feuerfuchs schrieb:  Stimmt leider völlig.
Aber nicht nur das. Der Stalinismus kann und wird in Europa nicht nur verteidigt und schöngeredet, sondern zum Teil sogar idealisiert und kaum jemanden stört es, die meisten Gutmenschen schon gar nicht.
Das sehe ich überhaupt nicht so! Wo bitte geschieht das? Bitte Belege außerhalb des Formus. Und wir jeden von Stalinismus, nicht Kommunismus als Theorie.

Ich jedenfalls habe noch nie jemanden gehört, der Stalins Schlächtereien verharmlost hätte.
Eventuell wirkt das auf dich nur so, weil die Rote Armee unter Stalin nunmal Hitler besiegte. Das ist nun mal Fakt und wohl kaum zu bedauern, bedeutet aber nicht, dass damit Stalin verharmlost würde.

Typischer Quatsch meines früheren Lieblingsusers, den ich leider mitlesen muss..
"IN EUROPA würde der Stalinismus verteidigt........usw.
Schwer zu verstehen, in welcher Welt dieser Mann lebt und in welchen trüben Quellen er fischt.

In Russland gibt es Menschen, die darum Stalin als besser gegenüber heute ansehen, weil sie unter Stalin nicht in Armut leben mussten,
(ich höre schon die dümmliche Frage, ob Russland kein Europa sei)

Und auch dort werden die Verbrechen nicht kleingeredet. Im restlichen Europa ohnehin nicht.

Wie Du richtig annimmst, haben einige Zeitgenossen es Stalin wohl immer noch nicht verziehen, die Wehrmacht Hitlers mit ihren deutschen und österreichischen Soldaten besiegt zu haben.

Kein Zufall,das der o.big gebrauchte terminus Gutmensch aus dem rechtsextremistischen Umfeld von titus kommt.
Zitat Wikipesia:
Mit unterschiedlicher Absicht und Häufigkeit wird der Begriff im gesamten politischen Spektrum verwendet; als ideologisch besetzter Kampfbegriff in der Auseinandersetzung mit (tatsächlichen und vermeintlichen) Vertretern einer „politischen Korrektheit“ aber vorwiegend im konservativen, rechtspopulistischen und rechtsextremen Bereich.[12]
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04.09.2012, 21:36
Beitrag: #9
RE: Archipel GULAG eine Ausstellung in Weimar Presseschau
(04.09.2012 17:00)Suebe schrieb:  
(04.09.2012 13:29)krasnaja schrieb:  Nachsatz zu meinem o.g Beitrag:

So ganz kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren, dass durch die empörten Hinweise auf den stalinistischen Gulag in Deutschland von den eigenen Verbrechen abgelenkt werden soll.

Hmmm

Weil es den "SS-Staat" Kogons gab,
darf man in Deutschland auf "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch" Solschenizyns nicht mehr hinweisen?

Zur Historik gehört doch beides!

Da hast Du ja richtig Glück gehabt, Dich nur mit meinem kurzen Nachtrag beschäftigen zu müssen, anstatt mit meinem Vorbeitrag.

Und was hat das Buch Eugen Kogons mit der Schilderung Solschenizins zutun ?
Wurde der SS-Staat erst durch Kogons Buch bekannt, Weil ja die Deutschen "von alledem nichts gwusst hatten" ?

Der genüssliche, vorgeblich empörende Hinweis auf die stalinistischen Verbrechen, der Hinweis, dass beides zur Geschichte gehört, halte ich unter Bezug auf unsere eigene deutsche Mordlust für scheinheilig.
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12.09.2012, 12:11
Beitrag: #10
RE: Archipel GULAG eine Ausstellung in Weimar Presseschau
(04.09.2012 10:00)krasnaja schrieb:  Falsch ist es aber in jedem Fall, das Lagersystem der SU mit dem Lagersystem der Nazis zu vergleichen, obwohl in beiden Systemen Regime-Gegner konzentriert wurden.

Die KZ der Nazis (also für diejenigen, die der sofortigen fabrikmäßigen Vernichtung entkommen waren, was es in der SU nicht gab !!) dienten dem Zweck der Vernichtung durch Arbeit.

In der SU wurden die Gefangenen zwar ebenfalls zu schwerster Arbeit herangezogen, und die hohen Todesraten dabei wurden von der sowjetischen Führung billigend inkauf genommen, der Gedanke aber, wie bei den deutschen KZ, der Vernichtung durch Arbeit, bestand nicht.

Dies ist doch Quark, weil auch das KZ System in Deutschland von Anfang an nicht so ausgerichtet war.
Vernichtung durch Arbeit gab es erst seit 1941 (auch die dann anlaufende fabrikmäßige Vernichtung), bis 1941 gab es nämlich sehr viele Entlassungen, würde sich nämlich widersprechen wenn man über Arbeit die Menschen vernichten will, sie vorzeitig zu entlassen.
Im Krieg verschärfte sich die Lage auch in Deutschland so (wie in der UdSSR), das es im Lagersystem der KZ die Vernichtung durch Arbeit klar ersichtlich war, mit übrigens den gleichen Ansätzen.
Letztendlich ist es aber den Toten völlig egal, ob sie im Gulag sich totarbeiteten und im KZ totgearbeitet wurden.
Der Vorsatz ist bei beiden klar erkennbar, denn mit dem Wissen 500 cal pro Tag zur Verfügung zu haben und im Polarkreis Steinkohle abzubauen, dies als "billigend in Kauf zu nehmen" und das nicht als Vorsatz zu bezeichnen , nenne ich von der Argumentation unverfroren.
solon
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12.09.2012, 14:40
Beitrag: #11
RE: Archipel GULAG eine Ausstellung in Weimar Presseschau
(12.09.2012 12:11)solon schrieb:  
(04.09.2012 10:00)krasnaja schrieb:  Falsch ist es aber in jedem Fall, das Lagersystem der SU mit dem Lagersystem der Nazis zu vergleichen, obwohl in beiden Systemen Regime-Gegner konzentriert wurden.

Die KZ der Nazis (also für diejenigen, die der sofortigen fabrikmäßigen Vernichtung entkommen waren, was es in der SU nicht gab !!) dienten dem Zweck der Vernichtung durch Arbeit.

In der SU wurden die Gefangenen zwar ebenfalls zu schwerster Arbeit herangezogen, und die hohen Todesraten dabei wurden von der sowjetischen Führung billigend inkauf genommen, der Gedanke aber, wie bei den deutschen KZ, der Vernichtung durch Arbeit, bestand nicht.

Dies ist doch Quark, weil auch das KZ System in Deutschland von Anfang an nicht so ausgerichtet war.
Vernichtung durch Arbeit gab es erst seit 1941 (auch die dann anlaufende fabrikmäßige Vernichtung), bis 1941 gab es nämlich sehr viele Entlassungen, würde sich nämlich widersprechen wenn man über Arbeit die Menschen vernichten will, sie vorzeitig zu entlassen.
Im Krieg verschärfte sich die Lage auch in Deutschland so (wie in der UdSSR), das es im Lagersystem der KZ die Vernichtung durch Arbeit klar ersichtlich war, mit übrigens den gleichen Ansätzen.
Letztendlich ist es aber den Toten völlig egal, ob sie im Gulag sich totarbeiteten und im KZ totgearbeitet wurden.
Der Vorsatz ist bei beiden klar erkennbar, denn mit dem Wissen 500 cal pro Tag zur Verfügung zu haben und im Polarkreis Steinkohle abzubauen, dies als "billigend in Kauf zu nehmen" und das nicht als Vorsatz zu bezeichnen , nenne ich von der Argumentation unverfroren.
solon

Unverfroren ist sicher etwas anderes, dass Du das Lagersystem der UdSSR dem Vernichtungslagersystem der Nazis gleichsetzt, und dann etwas dummfrech einfließen lasst, dass es den Toten doch egal sei.

Du weisst nicht, vovon Du redest. Die maschinelle Törungsmaschine = der Holocaust entstand NICHT durch die Verschärfung des Krieges.
Die Wannsee-Konfrenz , also der Beschluss zur Vernichtung der Juden in Europa fand am 20. Januar 1942 statt, zu dem Zeitpunkt wurde noch kraftig gesiegt.
Die Mordlust der Nazis mit der Verschärfung des Krieges zu erklären, DAS ist unverfroren.

Eine anderer Aspekt ist viel wichtiger, warum wird das Lagersystem der UdSSR immer, und auch wider besseres Wissen, dem Lagersystem der Nazis gleichgesetzt ?
Die Antwort ist einfach: um den Vernichtsmechanismus des Nazi-Systems kleinzureden. "der eigentlich ja anfangs nicht als Vernichtung geplant war, dieses sich erst durch die Verschärfung des Krieges so ergeben hätte"...
Mannomann solon, ,
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13.09.2012, 18:15
Beitrag: #12
RE: Archipel GULAG eine Ausstellung in Weimar Presseschau
Huch, hier geht ja einiges durcheinander.
(12.09.2012 12:11)solon schrieb:  Dies ist doch Quark, weil auch das KZ System in Deutschland von Anfang an nicht so ausgerichtet war.
Im bezug auf die Vernichtung der Juden war das natürlich so, lange vor 1941. Dein Beitrag liest sich so, als gehörte der Holocuast gar nicht in den Bereich Konzentrationslager. Das ist in der Tat eine unzulässige Aussparung in diesem Zusammenhang.
(12.09.2012 12:11)solon schrieb:  Vernichtung durch Arbeit gab es erst seit 1941 (auch die dann anlaufende fabrikmäßige Vernichtung), bis 1941 gab es nämlich sehr viele Entlassungen, würde sich nämlich widersprechen wenn man über Arbeit die Menschen vernichten will, sie vorzeitig zu entlassen.
Das betraf meines Wissens aber nur politische Gefangene, bzw. solche die mal das "Falsche" gesagt hatten, nicht aber jene die das Regime wirklich vernichten wollte.
(12.09.2012 12:11)solon schrieb:  Im Krieg verschärfte sich die Lage auch in Deutschland so (wie in der UdSSR), das es im Lagersystem der KZ die Vernichtung durch Arbeit klar ersichtlich war, mit übrigens den gleichen Ansätzen.
Warum genau sollte der Krieg das beeinflussen?
(12.09.2012 12:11)solon schrieb:  Letztendlich ist es aber den Toten völlig egal, ob sie im Gulag sich totarbeiteten und im KZ totgearbeitet wurden.
Die Vernichtsungslager unterschlägst Du.

Der vernetzte Mensch von heute gerät in Gefahr,
die globalisierte Welt als eine Ansammlung von Zitaten zu erleben.

Doug Mack
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14.09.2012, 11:55
Beitrag: #13
RE: Archipel GULAG eine Ausstellung in Weimar Presseschau
(13.09.2012 18:15)Viriathus schrieb:  Huch, hier geht ja einiges durcheinander.
(12.09.2012 12:11)solon schrieb:  Dies ist doch Quark, weil auch das KZ System in Deutschland von Anfang an nicht so ausgerichtet war.
Im bezug auf die Vernichtung der Juden war das natürlich so, lange vor 1941. Dein Beitrag liest sich so, als gehörte der Holocuast gar nicht in den Bereich Konzentrationslager. Das ist in der Tat eine unzulässige Aussparung in diesem Zusammenhang.

Dies ist keine unzulässige Aussparung, sondern ein Verständnisproblem. Da user krasnaja den Krieg seit 1941 auf die unzumutbaren Verhältnisse im Gulag zurückführte, was ja auch stimmig ist, habe ich genau auch diesen selben cut angesetzt, um die Verhältnisse zu vergleichen.
(12.09.2012 12:11)solon schrieb:  Vernichtung durch Arbeit gab es erst seit 1941 (auch die dann anlaufende fabrikmäßige Vernichtung), bis 1941 gab es nämlich sehr viele Entlassungen, würde sich nämlich widersprechen wenn man über Arbeit die Menschen vernichten will, sie vorzeitig zu entlassen.
Das betraf meines Wissens aber nur politische Gefangene, bzw. solche die mal das "Falsche" gesagt hatten, nicht aber jene die das Regime wirklich vernichten wollte.

Falsch, die Vita vieler Kommunistischer, Sozialdemokratischer u.a. Widerstandskämpfer zeigt Schutzhaftlagerzeiten von 33/34- 35/36/37.

(12.09.2012 12:11)solon schrieb:  Im Krieg verschärfte sich die Lage auch in Deutschland so (wie in der UdSSR), das es im Lagersystem der KZ die Vernichtung durch Arbeit klar ersichtlich war, mit übrigens den gleichen Ansätzen.
Warum genau sollte der Krieg das beeinflussen?

Der Krieg beeinflußte das Lagersystem, aber völlig ! Ob in der Minderung der Lebensmittelrationen, wie in der Ausbeutung durch Arbeit, da die Arbeiter zum größten Teil an der Front waren.
Von den DORA Werken hast Du bestimmt auch schon etwas gehört, sie wurden geschaffen, weil der Kriegszustand in Deutschland keine andere Produktion zuließ. Die Arbeitsnormen waren da so hoch das es zu Toten zwangläufig kommen mußte, eben genau wie im Gulag. Sonst wären da nicht Streiks (wenn auch nach dem Krieg) blutig niedergeschlagen worden.

(12.09.2012 12:11)solon schrieb:  Letztendlich ist es aber den Toten völlig egal, ob sie im Gulag sich totarbeiteten und im KZ totgearbeitet wurden.
Die Vernichtsungslager unterschlägst Du.

Nein, siehe oben !
solon
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14.09.2012, 12:20
Beitrag: #14
RE: Archipel GULAG eine Ausstellung in Weimar Presseschau
Ich hoffe solon, es liegt bei Dir nicht zwischen den Ohren; Nirgendwo habe ich Entsprechendes geschrieben

Zitat:
Da user krasnaja den Krieg seit 1941 auf die unzumutbaren Verhältnisse im Gulag zurückführte, was ja auch stimmig ist, habe ich genau auch diesen selben cut angesetzt, um die Verhältnisse zu vergleichen.
Zitat Ende

Mannometer ? "der Krieg sei auf die unzumutbaren Verhältnisse im Gulag zurück zu führen ? und so etwas soll ich geschrieben haben..... ?
Es ist schon merkwürdig, in welche Umgebung man hier so kommen kann.

Solon, sicher ein Formulierungsfehler von Dir, aber, wer sich wie Du, rechthaberisch und fehlinformiert, so weit wie Du aus dem Fenster lehnt, der darf sich bei deratig validen Themen keine Schnitzer, sprich Falschformulierungen leisten.
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14.09.2012, 14:11
Beitrag: #15
RE: Archipel GULAG eine Ausstellung in Weimar Presseschau
(14.09.2012 12:20)krasnaja schrieb:  Ich hoffe solon, es liegt bei Dir nicht zwischen den Ohren; Nirgendwo habe ich Entsprechendes geschrieben

Zitat:
Da user krasnaja den Krieg seit 1941 auf die unzumutbaren Verhältnisse im Gulag zurückführte, was ja auch stimmig ist, habe ich genau auch diesen selben cut angesetzt, um die Verhältnisse zu vergleichen.
Zitat Ende

Mannometer ? "der Krieg sei auf die unzumutbaren Verhältnisse im Gulag zurück zu führen ? und so etwas soll ich geschrieben haben..... ?
Es ist schon merkwürdig, in welche Umgebung man hier so kommen kann.

Solon, sicher ein Formulierungsfehler von Dir, aber, wer sich wie Du, rechthaberisch und fehlinformiert, so weit wie Du aus dem Fenster lehnt, der darf sich bei deratig validen Themen keine Schnitzer, sprich Falschformulierungen leisten.

Na klar ein in der Schnelle begangener Formulierungsfehler !Idea,Confused
Aber richtig formuliert und verstanden habe ich doch recht, oder krasnaja ? Also das sich mit dem Krieg auch die Verhältnisse im Gulag weiter verschlechterten ?
solon
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14.09.2012, 16:49
Beitrag: #16
RE: Archipel GULAG eine Ausstellung in Weimar Presseschau
(14.09.2012 14:11)solon schrieb:  
(14.09.2012 12:20)krasnaja schrieb:  Ich hoffe solon, es liegt bei Dir nicht zwischen den Ohren; Nirgendwo habe ich Entsprechendes geschrieben

Zitat:
Da user krasnaja den Krieg seit 1941 auf die unzumutbaren Verhältnisse im Gulag zurückführte, was ja auch stimmig ist, habe ich genau auch diesen selben cut angesetzt, um die Verhältnisse zu vergleichen.
Zitat Ende

Mannometer ? "der Krieg sei auf die unzumutbaren Verhältnisse im Gulag zurück zu führen ? und so etwas soll ich geschrieben haben..... ?
Es ist schon merkwürdig, in welche Umgebung man hier so kommen kann.

Solon, sicher ein Formulierungsfehler von Dir, aber, wer sich wie Du, rechthaberisch und fehlinformiert, so weit wie Du aus dem Fenster lehnt, der darf sich bei deratig validen Themen keine Schnitzer, sprich Falschformulierungen leisten.

Na klar ein in der Schnelle begangener Formulierungsfehler !Idea,Confused
Aber richtig formuliert und verstanden habe ich doch recht, oder krasnaja ? Also das sich mit dem Krieg auch die Verhältnisse im Gulag weiter verschlechterten ?
solon

Das hat auch niemand behauptet, dass diese Verschlechterung der Versorgung im Gulag NICHT durch den Krieg entstand. Das sagte ich und das war auch nur ein Teil meines Beitrages.

Du hattest aber den Zweck der beiden Terror-Institutionen, KZ und Gulag lediglich unter dem Aspekt verglichen, dass in beiden Institutionen Menschen zu Tode kamen.

Der Gulag war kein Vernichtungslage wie die KZ, der Gulag stand nicht für Vernichtung durch Arbeit wie die KZ und zwar in Tötungsabsicht.

Auch wenn im Gulag der Tod vieler Menschen billigend inkauf genommen wurde, stand hinter dem Gulag letztlich der Gedanke einer produktiven Arbeit durch die Kriegsgefangenen als Sühne für den Überfall auf die UdSSR und für Regimegegner der Gedanke einer produktiven Arbeit für die die SU als Erziehungsmaßnahme.

In Deutschland standen die KZ der ersten Zeit als "Erziehungsmaßnahme" für Gegner der Nazis.
Später aber hieß die Prämisse nicht mehr Erziehung sondern nur noch MORD
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15.09.2012, 06:13
Beitrag: #17
RE: Archipel GULAG eine Ausstellung in Weimar Presseschau
(14.09.2012 11:55)solon schrieb:  
(13.09.2012 18:15)Viriathus schrieb:  Huch, hier geht ja einiges durcheinander.
Im bezug auf die Vernichtung der Juden war das natürlich so, lange vor 1941. Dein Beitrag liest sich so, als gehörte der Holocuast gar nicht in den Bereich Konzentrationslager. Das ist in der Tat eine unzulässige Aussparung in diesem Zusammenhang.

Dies ist keine unzulässige Aussparung, sondern ein Verständnisproblem. Da user krasnaja den Krieg seit 1941 auf die unzumutbaren Verhältnisse im Gulag zurückführte, was ja auch stimmig ist, habe ich genau auch diesen selben cut angesetzt, um die Verhältnisse zu vergleichen.
Das betraf meines Wissens aber nur politische Gefangene, bzw. solche die mal das "Falsche" gesagt hatten, nicht aber jene die das Regime wirklich vernichten wollte.

Falsch, die Vita vieler Kommunistischer, Sozialdemokratischer u.a. Widerstandskämpfer zeigt Schutzhaftlagerzeiten von 33/34- 35/36/37.

Warum genau sollte der Krieg das beeinflussen?

Der Krieg beeinflußte das Lagersystem, aber völlig ! Ob in der Minderung der Lebensmittelrationen, wie in der Ausbeutung durch Arbeit, da die Arbeiter zum größten Teil an der Front waren.
Von den DORA Werken hast Du bestimmt auch schon etwas gehört, sie wurden geschaffen, weil der Kriegszustand in Deutschland keine andere Produktion zuließ. Die Arbeitsnormen waren da so hoch das es zu Toten zwangläufig kommen mußte, eben genau wie im Gulag. Sonst wären da nicht Streiks (wenn auch nach dem Krieg) blutig niedergeschlagen worden.

Die Vernichtsungslager unterschlägst Du.

Nein, siehe oben !
solon

Das Gulagsystem wurde keineswegs erst während des Krieges ein System, um Menschen verschwinden zu lassen, sprich sie zu ermorden, das geschah spätestens seit den 30ern.

Die Formulierung, dass der Tod von "Delinquenten" billigend in Kauf genommen wurde, ist ein unzulässiger Euphemismus.

Schwerstarbeit (oftmals sinnlos) bei unwirtlichsten Temperaturen mit einem Minimum an Verpflegung setzt Vorsatz voraus. Dazu kommt, dass viele Insaßen einfach liquidiert wurden.
Die Zustände besserten sich erst mit Stalins Tod 1953.

MfG, Titus Feuerfuchs
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