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Unter Beobachtung
01.09.2020, 20:50
Beitrag: #1
Unter Beobachtung
1980

Was ist das?
Das ist ein „Ü“, Mama, Du mußt es kennen.
Ja, ja. Und was bedeutet es?
In Deiner Zeitung steht, daß wir jetzt TÜV bekommen.
Ich habe alles und brauche nichts.
Sie schauen unsere Autos an, und wenn etwas nicht in Ordnung ist, reparieren sie es. In Deutschland macht man es schon.
Sind die deutschen Autos so schlecht?
Nein, Mama, sie schauen alle Autos an.
In ganz Israel?
Ja, Mama. Wenn ein Auto schlechte Bremsen hat, könnte ein Kind überfahren werden.
Es soll kein Kind überfahren werden!
Darum tun sie es, Mama.
Dann ist es gut. Sie sollen bremsen.

Sie haben uns sechs Männer geschickt.
Wie, die Deutschen sind jetzt hier?
Ja, Mama, sie sind aus Bayern.
Und sie machen sich an unseren Autos zu schaffen?
Nein, Mama, sie zeigen nur unseren Leuten, wie man es macht. Dann fahren sie wieder zurück.
Dann ist es gut.

Im Gezweig der Linde und der Silberweide hielten die Spatzen vergnügt und aufgeregt morgendliche Zwiesprache. (M. Bulgakow)
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01.09.2020, 20:52
Beitrag: #2
RE: Unter Beobachtung
1990

Die Gesellschaft läßt aus Deutschland 25 neue Autobusse bringen.
Ja, Mama, die Menschen müssen überallhin kommen.
Abi, mit einem Mercedes möchte ich nicht fahren. Fridl Guzmann mußte dort arbeiten.
Es sind M.A.N., Mama.
Dann ist es gut. Sie werden nach Haifa fahren?
Nicht nur, Mama, Sie fahren überall hin. Bis nach Amman.
Die Araber dort - sie haben Mercedes!
Ja, Mama, aber viele sind schon sehr alt.
Dann ist es gut. Kennt man Emma Enn in Amman?
Ja, Mama, es ist so etwas wie ein Mercedes. Sie arbeiten miteinander.
Dann betrügen sie uns, die Deutschen!
Nein, Mama, es ist kein Geheimnis.
Du sollst Dich erkundigen.

Im Gezweig der Linde und der Silberweide hielten die Spatzen vergnügt und aufgeregt morgendliche Zwiesprache. (M. Bulgakow)
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01.09.2020, 20:54
Beitrag: #3
RE: Unter Beobachtung
2000, Mama ist gestorben, in ihrem Sessel sitzt jetzt Hella (Rahel), die Schwiegermama.

Hier steht, sie werden in unserer Straße Käfige aufstellen.
Es sind Behälter aus Draht, Mama.
Ein Behälter aus Draht ist ein Käfig. Sag, daß ich lüge!
Alle Flaschen aus Kunststoff sollen hineingegeben werden, Mama. Dann haben wir weniger Müll.
Ich war Deiner Frau immer eine gute Mutter und ich habe niemals Müll gemacht!
Natürlich nicht, Mama.
In der Ritzendorfstraße haben sie schon so einen Käfig aufgestellt. Nana Guzmann ist von einer Wespe gestochen worden dort. Sie waschen die Flaschen nicht, in manchen ist noch ich weiß nicht was.
Sie sollen nicht gewaschen werden, Mama. Wir haben sehr wenig Wasser.
Wer hat gesagt, daß wir so etwas tun sollen?
Die Deutschen, Mama.

Im Gezweig der Linde und der Silberweide hielten die Spatzen vergnügt und aufgeregt morgendliche Zwiesprache. (M. Bulgakow)
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01.09.2020, 20:55
Beitrag: #4
RE: Unter Beobachtung
2010, Hella ist auch gestorben und den Sessel gibt es nicht mehr. Abi’s Frau Mascha sitzt am Tisch und liest in der Zeitung.

In der Knesset hat es eine Rauferei gegeben.
Eine temperamentvolle Diskussion wohl, Mascha.
Hier ist eine Aufnahme davon. Sie schlagen sich. Und da steht, daß es häufig vorkommt.
Na, na, Mascha!
Jawohl. In Südamerika und sogar in Kiew.
In Kiew schon.
Die Deutschen machen es auch?
Nein, Mascha.
Hier steht nichts davon. Du sollst Dich erkundigen.

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01.09.2020, 20:56
Beitrag: #5
RE: Unter Beobachtung
2020

In Netanya spricht man nur noch Russisch.
Mascha, wenn sie von dort kommen, werden sie Russisch sprechen!
Ich nicht. Und sie wollen in unserem Land Schweine züchten und essen.
Ja, Mascha, sie bauen Ställe, in denen die Schweine auf Holzböden stehen, nicht auf unserer Erde. Dann brauchen wir das Fleisch nicht zu importieren.
Machen es die Deutschen auch so?
Nein, Mascha.

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