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Die Verteilung fester Familiennamen
01.05.2017, 19:35
Beitrag: #1
Die Verteilung fester Familiennamen
Guten Abend liebe Forengemeinde,

heute hat mal auch der Allwissende eine Frage. Wie verhielt es sich eigentlich mit der Vergabe der Familiennamen im Norddeutschen Raum? Ich habe als Mischling 1. Grades trotz Bajuwarentums einen nordischen Nachnamen welcher sich auf das Nordfriesische zurückleiten lässt. Nun endet mein Familienname in -s während es ihn auch in -sen Form gibt, spätere Änderungen sind ausgeschlossen da der Familienname bis ins Mittelalter zurückdatiert werden kann. Eine Theorie in meiner Familie lautet das die Kirch nicht zu erfreut über die -sen Namensgebung war und deshalb einige ihre Nachnamen kürzten. Wäre voll Banane wenn hier jemand sein Wissen darüber teilen könnte. Lol
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01.05.2017, 20:18
Beitrag: #2
RE: Die Verteilung fester Familiennamen
Speziell in Schleswig-Holstein (damals dänisch) war es erst vor ca. 250 Jahren Usus, feste Familiennamen in den Dokumenten zu verwenden. Naheliegend waren die Vatersnamen, daher auch heute noch die vielen Hansen und Petersen dort. Das heisst also noch lange nicht, dass man wirklich dänischer Abstammung ist.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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02.05.2017, 13:05
Beitrag: #3
RE: Die Verteilung fester Familiennamen
Familiennamen biis ins Mittelalter zurück.

Wenn der Familienname sich seit dem Mittelalter nicht geändert hat, keine Hoffnung dass da noch irgend etwas zu finden ist.

Mein Kenntnisstand ist, dass sich die Sitte der Familiennamen von Italien über Frankreich nach Süddeutschland und weiter nach Norddeutschland ausgebreitet hat.
Von Schleswig-Holstein hat dir Arkona schon näheres genannt, in Ostfriesland ist die Sitte erst im 19. Jahrhundert durchgängig per Gesetz eingeführt worden.

Aber auch in Süddeutschland ist in den Städten der durchgängige Gebrauch von Familiennamen vor der beginnenden Neuzeit nicht üblich. Auf dem flachen Land sowieso nicht.

Wenn du deinen Familiennamen soweit zurück belegen kannst, ziehe ich meinen Hut, bei mir ist im beginnenden 16. Jahrhundert Schluss.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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03.05.2017, 16:12
Beitrag: #4
RE: Die Verteilung fester Familiennamen
(01.05.2017 20:18)Arkona schrieb:  Speziell in Schleswig-Holstein (damals dänisch) war es erst vor ca. 250 Jahren Usus, feste Familiennamen in den Dokumenten zu verwenden. Naheliegend waren die Vatersnamen, daher auch heute noch die vielen Hansen und Petersen dort. Das heisst also noch lange nicht, dass man wirklich dänischer Abstammung ist.

Da der Name ursprünglich gehäuft direkt in Nordschleswig auftaucht gabs da natürlich im Zuge der Konflikte um Nordschleswig regelrechte Splatungen in der Familie. Ein Teil war stramm Deutsch die anderen den Dänen sehr zugeneigt.

(02.05.2017 13:05)Suebe schrieb:  Familiennamen biis ins Mittelalter zurück.

Wenn der Familienname sich seit dem Mittelalter nicht geändert hat, keine Hoffnung dass da noch irgend etwas zu finden ist.

Mein Kenntnisstand ist, dass sich die Sitte der Familiennamen von Italien über Frankreich nach Süddeutschland und weiter nach Norddeutschland ausgebreitet hat.
Von Schleswig-Holstein hat dir Arkona schon näheres genannt, in Ostfriesland ist die Sitte erst im 19. Jahrhundert durchgängig per Gesetz eingeführt worden.

Aber auch in Süddeutschland ist in den Städten der durchgängige Gebrauch von Familiennamen vor der beginnenden Neuzeit nicht üblich. Auf dem flachen Land sowieso nicht.

Wenn du deinen Familiennamen soweit zurück belegen kannst, ziehe ich meinen Hut, bei mir ist im beginnenden 16. Jahrhundert Schluss.

Ich weis nicht ob es komplett bis 14xx schießmich tot der selbe Name ist aber aufjedenfall bis weit vor der regulären Namensgebung. Ich kann aufjedenfall sagen das woll sämtliche Träger dieses Namens mit mir mehr oder weniger verwandt sind und es ein Dorf sowie in Dänemark ein Bürgermeister Haus gibt das meinen Namen trägt. Evtl muss ich mal da ansetzen.
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03.05.2017, 17:52
Beitrag: #5
RE: Die Verteilung fester Familiennamen
Das weiß Wiki zu den dänischen Familiennamen

Zitat: In Dänemark wurden Familiennamen mit Gesetz vom 30. Mai 1828 gegen den Widerstand der Bevölkerung vorgeschrieben. Hiernach war der Vatersname (Vorname + sen) als Familienname festzuschreiben. Auf diese Weise erhielten große Teile der Bevölkerung gleiche Familiennamen.

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber mit einer derartigen "globalen Aussage"
Zitat allwissend
Zitat: das woll sämtliche Träger dieses Namens mit mir mehr oder weniger verwandt sind
wäre ich zurückhaltend.

Zitat allwissend
Zitat:Nun endet mein Familienname in -s während es ihn auch in -sen Form gib
zu den dänischen "Formen"
Zitat:n Schweden, Dänemark, Norwegen und teilweise auch Norddeutschland (besonders Schleswig-Holstein) enden Familiennamen häufig auf -sen oder -son (Vatersname, Patronym). Die Endung bedeutet Sohn, so dass Jensen/Jenson/Jensson Sohn des Jens hieße. Die -sen-Endungen finden sich oft im Dänischen, Norwegischen und auch im Nordfriesischen. Im Schwedischen wird statt -sen das Suffix -son benutzt.
aus wiki

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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20.06.2017, 21:48
Beitrag: #6
RE: Die Verteilung fester Familiennamen
Zitat:Wenn du deinen Familiennamen soweit zurück belegen kannst, ziehe ich meinen Hut, bei mir ist im beginnenden 16. Jahrhundert Schluss.
Da kann ich länger ,oh Suebe Wink Tongue
nun meine Familie kommt aus dem Südwesten und da der Name recht selten ist lässt sich die Region (Ortenau ,Murgtal) relativ gut eingrenzen wobei auch hier mehrere Namensvarianten existieren bei denen nicht klar ist inwieweit da tatsächlich Verwandtschaft besteht- auch ein mittelalterliches Freiburger Patriziergeschlecht heisst so ähnlich -und da besteht definitiv keine Verwandtschaft zu meiner Sippe

Mein ältester direkter Vorfahr wird in einer Art Grundbucheintrag des Jahres 1478 a des Erwerbs zweier (vermutich saurer) Wiesen bezichtigt und in dem Eintrag als Johannes Georgius dicet ---und dann kommt eine Variante des späteren Familiennamens sowie der Beruf und Wohnort bezeichnet.
Das deutet m.E. darauf hin,dass um diese Zeit -Ende des 15-Jhdts im Südwesten Familiennamen sich aus
Spitznamen,Berufsbezeichnungen etc erst zu entwickeln begannen- daher der Begriff "dicet",also "genannt" verwendet wurde

In dem Zusammenhang mal eine Frage an die Namens- und Familienforscher:
Könnte es sein,dass man in dieser Zeit auch den Namen seines Dienst-oder Lehnsherrn zu einem
Namensbestandteil des eigenen Namens gemacht haben könnte, oder ist das nicht denkbar
Fiel mir grade so ein im Zusammenhang mit dem mittelalterliches Freiburger Patriziergeschlecht ,das so ähnlich heisst wie unsereiner -in der mittelalterlichen und der latinisierten Namensform sogar genauso und zu dem aber definitiv keine Verwandtschaft besteht.
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21.06.2017, 13:55
Beitrag: #7
RE: Die Verteilung fester Familiennamen
(20.06.2017 21:48)zaphodB. schrieb:  In dem Zusammenhang mal eine Frage an die Namens- und Familienforscher:
Könnte es sein,dass man in dieser Zeit auch den Namen seines Dienst-oder Lehnsherrn zu einem
Namensbestandteil des eigenen Namens gemacht haben könnte, oder ist das nicht denkbar
Fiel mir grade so ein im Zusammenhang mit dem mittelalterliches Freiburger Patriziergeschlecht ,das so ähnlich heisst wie unsereiner -in der mittelalterlichen und der latinisierten Namensform sogar genauso und zu dem aber definitiv keine Verwandtschaft besteht.

Hm, deswegen heißen auch viele Afro-Amerikaner Smith oder Tyler.

„Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.“ (Albert Einstein)
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21.06.2017, 20:34
Beitrag: #8
RE: Die Verteilung fester Familiennamen
(21.06.2017 13:55)Arkona schrieb:  
(20.06.2017 21:48)zaphodB. schrieb:  In dem Zusammenhang mal eine Frage an die Namens- und Familienforscher:
Könnte es sein,dass man in dieser Zeit auch den Namen seines Dienst-oder Lehnsherrn zu einem
Namensbestandteil des eigenen Namens gemacht haben könnte, oder ist das nicht denkbar
Fiel mir grade so ein im Zusammenhang mit dem mittelalterliches Freiburger Patriziergeschlecht ,das so ähnlich heisst wie unsereiner -in der mittelalterlichen und der latinisierten Namensform sogar genauso und zu dem aber definitiv keine Verwandtschaft besteht.

Hm, deswegen heißen auch viele Afro-Amerikaner Smith oder Tyler.

Sie haben vor allem den Namen ihres leiblichen Vaters angenommen z.B. wenn sie freigelassen wurden.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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21.06.2017, 22:34
Beitrag: #9
RE: Die Verteilung fester Familiennamen
Hallo zaphod, eenn Deine Vorfahren aus dem 15. Jahrhundert den Namen eines Freiburger Patriziergeschlecht führten, könnten sie uneheliche Nachkommen eines Angehörigen dieser Sippe sein. Ursprünglich bekamen die Bastarde der Patrizier deren Namen als Spott- oder Schimpfname zugewiesen. Der eine oder andere Bastard wusste aber durchaus Vorteile aus seinem ursprünglichen Spottnamen zu ziehen. Im 15. Jahrhundert bekannten sich die Patrizier aber zu ihren unehelichen Nachwuchs, der zum Teil in ihrem Familienverband aufwuchs. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass deine Vorfahren als Mündel in einem Patrizierhaushalt aufwuchsen und dann den Namen auch führten. Das Mündel könnte ein entfernter oder verarmter Verwandter, ein Patenkind usw. gewesen sein. Eine Adoption war nicht unbedingt nötig, es reichte letztlich die Tatsache im Haushalt des Patriziers aufgewachsen zu sein.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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22.06.2017, 07:41
Beitrag: #10
RE: Die Verteilung fester Familiennamen
(21.06.2017 13:55)Arkona schrieb:  
(20.06.2017 21:48)zaphodB. schrieb:  In dem Zusammenhang mal eine Frage an die Namens- und Familienforscher:
Könnte es sein,dass man in dieser Zeit auch den Namen seines Dienst-oder Lehnsherrn zu einem
Namensbestandteil des eigenen Namens gemacht haben könnte, oder ist das nicht denkbar
Fiel mir grade so ein im Zusammenhang mit dem mittelalterliches Freiburger Patriziergeschlecht ,das so ähnlich heisst wie unsereiner -in der mittelalterlichen und der latinisierten Namensform sogar genauso und zu dem aber definitiv keine Verwandtschaft besteht.

Hm, deswegen heißen auch viele Afro-Amerikaner Smith oder Tyler.

Es gibt ja im Hoch- und Spätmittelalter die Erscheinung, dass sich Jahrzehnte nach Aussterben eines Hochadelsgeschlechts Ministeralien die ihren "Amtssitz" auf der Namengebenden Burg des vergangenen Hochadels hatten, nach dieser Burg nannten.
Insofern, warum soll das bei Bürgerlichen nicht auch hin und wieder gemacht worden sein.

Zitat:Mein ältester direkter Vorfahr wird in einer Art Grundbucheintrag des Jahres 1478 a des Erwerbs zweier (vermutich saurer) Wiesen bezichtigt und in dem Eintrag als Johannes Georgius dice

da musste ich nachschauen, zaphod, ging einfach nicht andersIdea
"vor 1490" ist die Angabe im Taufbuch. Wobei ich diesen Eintrag nicht einmal selbst gesehen habe, da konnte ich auf einer älteren Ahnenforschung aufsetzen. Ist immer gut, wenn sich schon mal einer die Mühe machte.

Meine Vorfahren werden "so richtig Aktenkundig" mit der Rückkehr Herzog Ulrichs 1535.
Adel und bisheriges Stadtpatriziarchat musste sich, da allesamt auf Österreich gesetzt, vom Hocker machen, (da kannte der Ulrich aber auch gar nichts) und neue unverbrauchte Kräfte kamen nach oben.Idea
Des Sueben Vorfahren. Innocent

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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20.01.2018, 14:14
Beitrag: #11
RE: Die Verteilung fester Familiennamen
In Germanien waren auch die Kinder von hörigen Frauen nach ihrem Vater Freie und gehörten zur Sippe des Vaters. Feste Nachnahmen gab es damals allerdings noch nicht. Bei den Tuareg war es ähnlich, deshalb gibt es viele dunkelhäutige freie Tuareg. Ob es dort auch heute noch Sklaverei gibt, weis ich allerdings nicht.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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