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Geschichte der deutschen Sprache
18.12.2016, 19:13
Beitrag: #21
RE: Geschichte der deutschen Sprache
(18.12.2016 17:26)Aurora schrieb:  Ob er das hier gelesen hat, Bunbury?

http://geschichte-wissen.de/foren/viewtopic.php?t=3823

Diese Disskussion über das Überdauern von Rübezahl, auch über Sprachwechsel, hat aber eigentlich nichts mit dem Thema Latenekultur bei den Vandalen/Lugiern zu tun, außer das die Legende über Rübezahl auch in Schlesien zu Hause ist, wie es die Vandalen waren.

viele Grüße

Paul

aus dem hessischen Tal der Loganaha (Lahn)
in der Nähe von Wetflaria (Wetzlar) und der ehemaligen Dünsbergstadt
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18.12.2016, 20:28
Beitrag: #22
RE: Geschichte der deutschen Sprache
Da ist ja nicht nur von Rübezahl die Rede, sondern auch u. a. von "Grüne Männer"

In vielen Regionen Europas sind bis heute männliche, grüne Naturgestalten bekannt, die möglicherweise auf eine sehr alte mythologische Gestalt "Vater Natur" zurück geht und der als logische und notwendige Ergänzung zur "Mutter Erde" angesehen wird. Interessant ist dabei, wie weit verbreitet diese Wesen bzw. vorchristliche Gottheiten waren, bzw. sind. Diese werden bzw. wurden oft als Mischwesen aus Mensch und Pflanze dargestellt und waren meist Waldbewohner.
So gab es im antiken Griechenland eine Gottheit namens Dionysos, eine Mischung aus Mensch und Naturgeist, der in seiner Funktion als Weingott auch für irdische Freuden und Fruchtbarkeit zuständig war und dessen Kopf stets von Reben und Efeu umrankt dargestellt wurde. Dessen Gattin war nach der griechischen Mythologie Ariadne, eine wohl ursprünglich auf Kreta, und auf den Ägäischen Inseln heimische Vegetationsgöttin.
Auch bei den Römern gab es eine solche Gottheit mit dem Namen Bacchus, der möglicherweise von Silvanus, dem Waldgott der Etruskern abgeleitet wurde, dessen Kopf mit Lilien umkränzt war. Er war der altrömische Bauern- und Hirtengott, der dem griechischen Pan entsprach.


weiterlesen:
http://geschichte-wissen.de/foren/viewtopic.php?t=3823

Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben.

Marcus Tullius Cicero
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18.12.2016, 21:34
Beitrag: #23
RE: Geschichte der deutschen Sprache
(18.12.2016 20:28)Aurora schrieb:  Da ist ja nicht nur von Rübezahl die Rede, sondern auch u. a. von "Grüne Männer"

In vielen Regionen Europas sind bis heute männliche, grüne Naturgestalten bekannt, die möglicherweise auf eine sehr alte mythologische Gestalt "Vater Natur" zurück geht und der als logische und notwendige Ergänzung zur "Mutter Erde" angesehen wird. Interessant ist dabei, wie weit verbreitet diese Wesen bzw. vorchristliche Gottheiten waren, bzw. sind. Diese werden bzw. wurden oft als Mischwesen aus Mensch und Pflanze dargestellt und waren meist Waldbewohner.
So gab es im antiken Griechenland eine Gottheit namens Dionysos, eine Mischung aus Mensch und Naturgeist, der in seiner Funktion als Weingott auch für irdische Freuden und Fruchtbarkeit zuständig war und dessen Kopf stets von Reben und Efeu umrankt dargestellt wurde. Dessen Gattin war nach der griechischen Mythologie Ariadne, eine wohl ursprünglich auf Kreta, und auf den Ägäischen Inseln heimische Vegetationsgöttin.
Auch bei den Römern gab es eine solche Gottheit mit dem Namen Bacchus, der möglicherweise von Silvanus, dem Waldgott der Etruskern abgeleitet wurde, dessen Kopf mit Lilien umkränzt war. Er war der altrömische Bauern- und Hirtengott, der dem griechischen Pan entsprach.


weiterlesen:
http://geschichte-wissen.de/foren/viewtopic.php?t=3823

Das waren Beiträge anderer Teilnehmer, jedenfalls hatte es nichts mit dem Thema Latenekultur zu tun.

Tatsächlich habe ich eine Beziehung von Rübezahl zum germanischen Fruchtbarkeitsgott Freyr und dem Göttergeschlecht der Riesen hergestellt. Hier und in den Beiträgen der anderen Disskutanten bestände dann auch eine Beziehung zum griechichen Fruchtbarkeitsgott Pan, aber das könnte in einem extra Thema behandelt werden.

viele Grüße

Paul

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19.12.2016, 14:00
Beitrag: #24
RE: Geschichte der deutschen Sprache
(17.12.2016 17:17)Paul schrieb:  Dietrich, eigentlich hattest du mir in einer anderen Disskussion zugestimmt, das die Indogermanisierung des Erteböllegebiets in der Zeit der Trichterbecherkultur stattgefunden haben muß, da diese ein großes Gebiet in Europa umfasste, in der heute indogermanische Sprachen gesprochen werden.

In unzähligen Diskussionen habe ich dir erklärt, dass die Ertebölle-Kultur von 5100 bis 4100 v. Chr. währte und somit nichts mit den Indoeuropäern zu tun hat. In dieser Zeit kann aus chronologischen Gründen keine indoeuropäische Einwanderung erfolgt sein. https://de.wikipedia.org/wiki/Erteb%C3%B8lle-Kultur

Auf die Ertebölle-Kultur folgt im nördlichen Mitteleuropa und in Südskandinavien die Trichterbecherkultur, die von etwa 4200 bis 2800 v. Chr. währte. Diese frühbäuerliche Kultur wurde etwa ab 3000 v. Chr. von indoeuropäischen Gruppen überschichtet und assimiliert. Die darauf folgende schnurkeramische Kultur wird meist als erste indogermanische Kultur Mitteleuropas und germanischer Vorläufer betrachtet.

Die alte Tante Wki bemerkt dazu:

"Die meisten Sprachwissenschaftler gehen davon aus, dass die Schnurkeramiker die gemeinsamen Vorfahren der späteren Germanen, Balten und Slawen (die Nordgruppe der Indogermanen, die sogenannte Slawogermanische Gruppe), eventuell auch der Kelten und der Italiker waren, und damit die älteste Einwanderergruppe der indogermanischen Sprachfamilie in Mitteleuropa darstellen.
Eine 2015 veröffentlichte genetische Studie von Forschern der Harvard Medical School in Boston stellte fest, dass die DNA von Angehörigen der Schnurkeramik-Kultur im Gegensatz zu den Vorgängern zu 75 Prozent mit der von Angehörigen der Jamnaja-Kultur übereinstimmt. Demnach muss es im 3. Jahrtausend v. Chr. eine massive Einwanderung von den südrussischen Steppengebieten nach Zentraleuropa gegeben haben."

https://de.wikipedia.org/wiki/Schnurkeramische_Kultur

Dringende Bitte: nie wieder Ertebölle!
Huh

(17.12.2016 17:17)Paul schrieb:  Tatsächlich hat sich die Religion nicht im gesamten Gebiet der Trichterbecherkultur o. Schnurkeramiker vereinheitlicht.

Das hat auch niemand behauptet.
Die Indoeuropäer trafen bei ihrer Expansion in Europa und Asien auf ganz verschiedene Götter vund Mythen der einheimischen Bevölkerung, die sich in unterschiedlicher Weise mit den religiösen Vorstellungen der Indoeuropäer verbanden. Bereits innerhalb der germanisierten Regionen weicht der skandinavisch-nordische Götterhimmel entschieden von dem in Mitteleuropa ab. Und selbst der ist nicht völlig einheitlich. Noch stärker macht sich das bei den Hethitern, den Indoariern und anderen indoeuropäischen Völkern bemerkbar.

So weist der sogenannte Wanenkrieg (Völuspá-Lied der Lieder-Edda, Strophen 25 bis 28) zwischen Asen und Wanen, die Erntesegen und Ackerbau verkörperten, auf unterschiedliche Göttervorstellungen zwischen einer alteingesessenen bäuerlichen Bevölkerung und einem eingewanderten kriegerischen Element hin. Die Wanen sind Fruchtbarkeits- und Erntegötter, die Asen mehrheitlich wehrhafte Gottheiten. Dass es schließlich zu einem Ausgleich kam, zeigt die beiderseitige Stellung von Geiseln und die gegenseitige Akzeptanz: Die Wanen Njörðr, Freyr und Freyja wohnen nach dem Wanenkrieg gleichberechtigt bei den Asen. -

Das spiegelt möglicherweise den Ausgleich zwischen der alteingesessenen bäuerlichen Bevölkerung und den indoeuropäischen Neuankömmlingen wieder, die aggressivere Gottheiten verehrten. Zumindest wird das von einigen so interpretiert, was natürlich Hypothese bleibt.

(17.12.2016 17:17)Paul schrieb:  Die Sprachgrenze lag etwa bei der Weichsel. Die Bastarnen sollen einen Übergangsdialekt gesprochen haben, mit weniger Ertebölle u.a. Megalithiker Sprachsubstrat.

Weder wissen wir etwas über die Sprachen der Ertebölle- und Trichterbecherleute, noch sind igendwelche Sprachgrenzen vor 6000 Jahren zu belegen.
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19.12.2016, 14:19
Beitrag: #25
RE: Geschichte der deutschen Sprache
(18.12.2016 20:28)Aurora schrieb:  Da ist ja nicht nur von Rübezahl die Rede, sondern auch u. a. von "Grüne Männer"

Inwieweit manche Gestalten unserer Sagen, Märchen und Mythen auf jungsteinzeitliche oder germanische Gottheiten zurückgehen, ist umstritten und kaum belegbar. Ich denke dabei z.B. an "Frau Holle", "Perchta" oder die "Roggenmuhme". Es gibt Wissenschaftler, die sie als abgesunkene alte Fruchtbarkeitsgöttinnen betrachten, die zu Korndämonen oder zu kindlichen Märchengestalten wurden.

Zur "Perchta" bzw "Frau Holle" sagt z.B. Wiki:
"Sie ist vermutlich unter Assimilation keltischen Substrats aus der germanischen Göttin Frigg hervorgegangen. Ihr entspricht in Mitteldeutschland die Sagengestalt Frau Holle. Der Name ist möglicherweise von althochdeutsch peraht ‚hell, glänzend‘ abgeleitet und bedeutet demnach „Die Glänzende“. Andere Vermutungen gehen dahin, dass der Name Percht/Perchta keltischen Ursprungs ist."

Allerdings: Gesichert ist das alles nicht.
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19.12.2016, 16:14
Beitrag: #26
RE: Geschichte der deutschen Sprache
@Dietrich: Interessant! Da würde ich vorschlagen, das zu Sagen, Märchen und Mythen ein neuer Thread geöffnet werden könnte. Ist nur so ein Gedanke... Was meinst du dazu?

Einem Haus eine Bibliothek hinzuzufügen heißt, dem Haus eine Seele zu geben.

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