Die europäische Welteroberung
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14.11.2016, 10:13
Beitrag: #12
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RE: Die europäische Welteroberung
(13.11.2016 22:30)Suebe schrieb: Der Inka kann keine verläßlichen Infos über die Spanier in Mexiko gehabt haben. Über die Spanier war Atahualpa schon informiert, hat sie aber unterschätzt. Dazu kam, wie gesagt, dass sich Atahualpa erst kurz vor Pizzaros Ankunft gegen Huascar in einem langandauernden Bürgerkrieg als Inka durchgesetzt hatte. Nach seinem Sieg hatte er übrigens im Rahmen einer "Säuberungsaktion" in der alten Hauptstadt Cusco (der Machtbasis von Huascar) ein regelrechtes Blutbad angerichtet, was ihn dort nicht gerade beliebt gemacht und Pizzaro in die Hände gespielt haben dürfte. Das Tawantinsuyu war ein feudales Gewaltreich, welches die Völker des Hochlandes unterworfen und offenbar auch versucht hatte, kulturelle und historische Traditionen und Erinnerungen der Unterworfenen systematisch zu unterdrücken. Punkto Machtpolitik und Skrupellosigkeit dürften die Inkas den Spaniern durchaus gewachsen gewesen sein. Die Armee der Inkas war offensichtlich ein "Ameisenstaat", d.h. ohne ihren Befehlshaber und obersten Herrscher waren die Soldaten nicht fähig, aus Eigeninitiative zu handeln. Mit der Gefangennahme Atahualpas hatte Pizzaro der Armee quasi den Kopf abgeschlagen. Dass der Grund für die rasche Eroberung in der zweifellos überlegenen Waffentechnologie der Spanier zu suchen sei, glaube ich nicht. Denn diese, zweifellos vorhandene, Überlegenheit, hat den Conquistadoren kurz darauf gegen die Mapuche in Chile überhaupt nichts genützt - und diese standen auf einen bedeutenden niedrigeren Zivilisationlevel als das Inkareich. Wikipedia gibt hier eigentlich einen recht guten Überblick über die Verhältnisse im Tawantinsuyu zur Zeit von Pizzaros Ankunft. https://de.wikipedia.org/wiki/Atahualpa |
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