Warum interessiert niemanden die extreme Jugendarbeitslosigkeit in Europa?
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13.06.2012, 12:57
Beitrag: #7
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RE: Warum interessiert niemanden die extreme Jugendarbeitslosigkeit in Europa?
(13.06.2012 08:24)Bunbury schrieb:Ok, diskutieren wir Punkt 4 zuerst. Aus unternehmerischer Sicht (BWL-Denke) ist der Mensch ein Produktionsfaktor wie eine Maschine oder eine neue Software. Wenn man, mit den gleichen Kosten, mehr an seiner Arbeitskraft gewinnen kann, macht das der gewinnstrebende Unternehmer und das mindestens seit der frühen Industriealisierung, auch schon vorher aber das wäre ein anderes, geschichtliches Thema. Ganz so einfach ist es zwar nicht, denn die Einarbeitung eines neuen Mitarbeiters ist eine verlorene Investition bei einem hire-and-fire-Arbeitsmarkt. Die auf Arbeitnehmerseite entwickelten Gegengewichte, die während der Phase der sozialen Marktwirtschaft politisch gefördert wurden, wie betriebliche Mitbestimmung, Betriebsräte, Gewerkschaften sind in den letzten Jahren etwas aus der Mode gekommen.(12.06.2012 23:56)Renegat schrieb: 4. BWL-Denke geht vor VWL-Aspekten, eigentlich könnte durch die Technisierung die tägliche Arbeitsleistung des Einzelnen gesenkt werden, da viele körperlich schwere oder geistig monotone Tätigkeiten computergestützt von Maschinen übernommen wurden. Der Markt hat aber dazu geführt, dass weiter Vollzeit gearbeitet wird, aber immer weniger vollzeitangestellte Menschen beschäftigt werden, weil Menschen ein höheres unternehmerisches Risiko bedeuten als Maschinen und EDV-Systeme. (13.06.2012 08:24)Bunbury schrieb: Und das dürfte die eingangs gestellte Frage beantworten. Warum immer mehr Jugendliche arbeitslos sind. Aber noch viel mehr, warum es keinen mehr interessiert...Dass es keinen mehr interessiert, liegt u.a. daran, dass BWL-Denke auf den Egoismus des Einzelnen setzt und glaubt, wenn jeder alles dafür tut, dass es ihm gut geht, geht es auch der gesamten Volkswirtschaft gut. In großen, unübersichtlichen Volkswirtschaften ist das aber ein Trugschluß, da die wirtschaftlichen Machtverhältnisse ungleich sind und Arbeitnehmer ihre Rechte meist nur in Solidarität durchsetzen können, es sei denn, sie verfügen über gesuchtes Fachwissen. |
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