Historische Abweichungen von Fakten - wie weit darf das gehen?
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13.08.2016, 16:53
Beitrag: #27
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RE: Historische Abweichungen von Fakten - wie weit darf das gehen?
Eine Frage ist natürlich: Wieweit darf dichterische Freiheit gehen? Ich habe gerade einen Kommentar zu einer Rezension gelesen, wo kritisiert wurde, dass eine Figur aus dem frühen Mittelalter 20 Jahre vor ihrem tatsächlichen Tod (überliefert scheint nur das Todesjahr) ein gewaltsames Ende findet. Die Kritikerin war der Ansicht, dass so eine Abweichung auf Geschichtsverfälschung herausläuft. Ich selbst habe das in diesem Fall übertrieben gefunden, da gleich mit Geschichtsverfälschung zu kommen, da über die zwanzig Jahre, die diese Person noch gelebt hat, eigentlich nicht viel überliefert ist, und da seine Heirat und seine Nachkommen im Roman zumindest Erwähnung finden, fand ich nicht, dass dadurch seine Rolle als Ahnherr einer Familie einfach unterschlagen wurde.
Für mich wäre hier eher der Diskussionspunkt gewesen: Warum muss gerade er der Schurke in dieser Geschichte sein? ---------------------------
Nur die Geschichtenschreiber erzählen uns, was die Leute dachten. Wissenschaftliche Forscher halten sich streng an das, was sie taten. Josephine Tey, Alibi für einen König |
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