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Neue Thesen zu Troja in der NZZ
20.05.2016, 18:42
Beitrag: #34
RE: Neue Thesen zu Troja in der NZZ
(20.05.2016 12:25)913Chris schrieb:  Du spielst mal wieder Pippi Langstrumpf? Also, die literarische Figur, nicht die Rose...Wink

(20.05.2016 11:52)Paul schrieb:  Die indogermanischen Prä-Griechen stammen ursprünglich von nördlich des Schwarzen Meeres und siedelten sich dann auf dem Balkan an.

Richtig, wenn man der derzeit bevorzugten These folgt, nach der die Indoeuropäer irgendwo zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer entstanden sein müssen. Da die (indoeuropäischen) Mykener aber Träger der bronzezeitlichen mykensichen Kultur waren, muss diese Einwanderung logischerweise VOR dem Ende der Bronzezeit erfolgt sein, oder? Wink

(20.05.2016 11:52)Paul schrieb:  Eine Einwanderung von mitteleuropäischen Indogermanen hätte den Druck auf diese Bevölkerung erhöht, nach Griechenland zu wandern.

Auf welche Bevölkerung? Die Prä-Griechen/Mykener kannst du nicht meinen, die waren schon längst in Griechenland, bevor dieser legendäre "Druck auf die Bevölkerung" einsetzen konnte, der dann (um das noch zu ergänzen) den Seevölkersturm hätte auslösen können/müssen...

(20.05.2016 11:52)Paul schrieb:  Die ursprüngliche Bevölkerung Griechenlands betrieb Seefahrt und wird zu den Seevölkern gezählt, wie die entstehenden Griechen selbst.

Das trifft auf die vorbronzezeitliche und bronzezeitliche (nicht-indoeuropäische) Kykladenkultur zu und auf die bronzezeitlichen Mykener selbst. Aus dieser mykenisch-kykladischen Bevölkerung (nebst einigen anatolischen Bevölkerungsanteilen) rekrutierten sich einige Seevölker höchstwahrscheinlich, das stimmt.

(20.05.2016 11:52)Paul schrieb:  Im Seevölkerstrang werden Völker aus Italien und italienische Inseln aufgezählt. Sie standen unter dem Druck der einwandernden Indogermanen aus Mitteleuropa und betrieben Seefahrt.

Siehe mein voriges Mail und das von Bunbury: Dafür gibt es keine Belege, eher war es umgekehrt, dass Seevölker NACH Italien gingen anstatt von dort kamen...Wink

Wie man es dreht und wendet: Aufgrund der zeitlichen Sprünge, die du vollziehst, kranken deine Aussagen aufgrund fehlender innerer Logik massiv.

Zudem sollte man nicht unberücksichtig lassen, dass "Seevölker" ein Verlegenheitsbegriff des 19. Jahrhunderts ist. Ramses III spricht nicht von Seevölkern sondern lediglich von "Fremdländer von Inseln".
Und mit "Prägriechen" - wenn man so ein Begriff überhauzpt sinnvoll verwenden kann - müsste man eigentlich die Bevölkerung Griechenlands vor den Mykenern ansprechen. Wie Du schon gesagt hast, gelten die Mykener ebenfalls als Indoeuropäer/Indogermanen. Sie selbst sind ebenfalls indoeuropäische Einwanderer.

Die ominösen "Prägriechen" wären also somit Pelasger und Kreter - resp. eigentlich die Minoier, welcher Knossos erbaut haben. Und die Minoier waren tatsächlich Seefahrer (sie erscheinen auf ägyptischen Darstellungen).
In den 60er und 70er geisterte die These herum, dass es sich bei den biblischen "Creti und Plethi" um die Seevölker gehandelt habe und dass damit "Kreter" und "Philister" gemeint gewesen seien (die Philister gelten ja heute noch unter Umständen als Teil der Seevölker). Damals meinte man, die Philister seien Thraker gewesen - also wären die Seevölker Kreter und Thraker. Das ist aber eine These, die schon längt begraben wurde. Aber vielleicht meint Paul ja diese These, wenn er von "Prägriechen" spricht.
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RE: Neue Thesen zu Troja in der NZZ - Aguyar - 20.05.2016 18:42

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