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Das Jahr 1968 in Ost und West
16.05.2016, 11:49
Beitrag: #21
RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
(16.05.2016 08:30)Suebe schrieb:  Sooo ist das ganze an der DDR aber nicht vorbeigegangen,
Die hatten sich aber schon früher auf "Linksabweichler" eingestellt, Beispiele Biermann und Havemann, und sich auch da entsprechend verhalten.

Ja, weil die DDR noch ein ganz spezielles Problem hatte: Die Marxisten. Damit meine ich die, die wussten, wie das im Marxismus laufen SOLLTE und der SED dann vorhielten, wie es wirklich lief. Und die dann Verbesserungsvorschläge machten, die darauf hinausliefen, der SED totales Versagen vorzuwerfen. Die Diskrepanz zwischen Marx-Utopie und SED-Realität war enorm, und wenn der SED das öffentlich vorgehalten wurde, tat das weh.
Die westdeutschen 68er, sofern sie linkspolitisch waren, waren ebenfalls (teilweise) solche "aufrechten Marxisten", und das war auch ein Grund, warum die SED zwar die Demos im Westen schürte und unterstüzte (weil sie ja die BRD schwächten und zur Implosion bringen sollten), aber in der DDR auf Teufel komm raus solche Demos verhinderte.
Wobei das die westdeutschen Marxisten einfach mal nicht zur Kenntnis nahmen. Mein Ex-Schwiegervater war ein Beispiel dafür. Dabei war der sogar Professor für Marxismus an der FU Berlin...Wink Anfang der 70er ging der in die DDR, bekam dafür sogar einen eigenen Bericht in der Tagesschau (und im DDR-Fernsehen, dort allerdings bedeutend enthusiastischer...Wink, um mow postwendend in der Liga Biermann-Havemann zu landen und auf einen nichtssagenden Posten abgeschoben zu werden. Unter Hausarrest wurde er nicht gestellt, dafür war er als "prominenter" West-Flüchtling propagandistisch einfach unantastbar (heute kann trotzdem keiner mehr was mit seinem Namen anfangen...Wink, aber geschurigelt wurde er trotzdem...Wink
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16.05.2016, 11:57
Beitrag: #22
RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
(14.05.2016 13:34)Suebe schrieb:  Wie geschrieben, die DDR hat ihre Beteiligung an der Besetzung der CSSR offiziell gemacht.
Medienberichte Agenturmeldungen.
Und eine Panzer-und eine Panzergrenadierdivision standen auch in Bereitschaft in Bereitstellungsräumen an der Grenze zur CSSR.
Als im Herbst 68 klar wurde, dass keine Kampftruppen eingerückt waren, wurde bis zum Ende der DDR die Mär aufrecht erhalten, dass mehrere Nachrichteneinheiten in der CSSR "dabei" waren. Auch die Orte wo diese Einheiten "gelegen" hätten, wurden genannt.

Nach Ende der DDR gab es dann Gelegenheit dies zu überprüfen, mit dem Ergebnis, dass tatsächlich keine NVA-Truppen direkt beteiligt waren.

Breshnew soll noch im August 68 in Moskau zu Swoboda gesagt haben, dass kein einziger deutscher Soldat die Grenze überschritten hätte "wir haben sie zurückgehalten" und hätte weiter ausgeführt, dass die DDR Staats- und Armee-Führung deshalb angesäuert gewesen wären.
maW sie wären schon, aber sie durften nicht.

Sehr schön, ich habe das nachrecherchiert, stimmt exakt. Diese Quelle nennt auch das Gespräch zwischen Brežněv und Svoboda: http://www.rozhlas.cz/historie/1968/_zpr...68--486423

Die ganze Sache hat der österreichische Historiker Rüdiger Wenzke nach Recherchen in sowjetischen Archiven aufgeklärt. Er weist auch auf den interessanten Umstand hin, dass es sogar Augenzeugenberichte von Tschechen gab, die aussagten, dass NVA Soldaten und Fahrzeuge dabei waren. Erklärbar war das durch mögliche Verwechslung, das Ausrüstungen ähnlich waren, oder auch zeitlicher Art, denn es gab ja vor der Intervention Manöver.

Zuvor gab es die Aussage von Klaus Nodes, einem NVA Offizier, der schon am 20. August von der Intervention erführ, aber auch davon, dass die NVA hinter der Grenze bleiben soll. Und erfuhr von General Strelitz, dass Ulbricht wütend sei.

Die Debatte zwischen Brežněv und Svoboda wird von Wenzke wie folgt wiedergegeben:

"Svoboda stellte dem Generalsekretär die Frage, ob in der Tschechoslowakei auch deutsche Einheiten seien. Brežněv antwortete, keineswegs, man hätte sie im letzten Moment aufgehalten und dass die ostdeutschen Genossen nicht gerade erfreut waren. Das Mitglied der Sowjetführung Podgornyj, der auch anwesend war, sollt ergänzt haben: "Das ist doch auch Euren Wunsch geschehen.." Er meinte Dubčeks Gegner wie Bilák und Kolder*, die sich mit diesem Anliegen an Brežněv wandten. Der erhörte ihren Wunsch und gab im letzten Augenblick den Befehl, die ostdeutschen Divisionen sollen nur eine zweitrangige Rolle spielen. Die Entscheidung fiel also in Moskau und Walter Ublricht hatte damit nichts gemein.

Wenn in die Tschechoslowakei ostdeutsche Einheiten in Uniformen aufmarschiert wären, die in den 60er Jahren sehr auffällig an diejenigen der Nazi Wehrmacht erinnerten, wäre das eine unangemessene Provokation gewesen."


*Bilák und Kolder waren Beführworter der Invasion.
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16.05.2016, 17:54
Beitrag: #23
RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
(16.05.2016 11:49)913Chris schrieb:  
(16.05.2016 08:30)Suebe schrieb:  Sooo ist das ganze an der DDR aber nicht vorbeigegangen,
Die hatten sich aber schon früher auf "Linksabweichler" eingestellt, Beispiele Biermann und Havemann, und sich auch da entsprechend verhalten.

Ja, weil die DDR noch ein ganz spezielles Problem hatte: Die Marxisten. Damit meine ich die, die wussten, wie das im Marxismus laufen SOLLTE und der SED dann vorhielten, wie es wirklich lief. Und die dann Verbesserungsvorschläge machten, die darauf hinausliefen, der SED totales Versagen vorzuwerfen. Die Diskrepanz zwischen Marx-Utopie und SED-Realität war enorm, und wenn der SED das öffentlich vorgehalten wurde, tat das weh.
Die westdeutschen 68er, sofern sie linkspolitisch waren, waren ebenfalls (teilweise) solche "aufrechten Marxisten", und das war auch ein Grund, warum die SED zwar die Demos im Westen schürte und unterstüzte (weil sie ja die BRD schwächten und zur Implosion bringen sollten), aber in der DDR auf Teufel komm raus solche Demos verhinderte.
Wobei das die westdeutschen Marxisten einfach mal nicht zur Kenntnis nahmen. Mein Ex-Schwiegervater war ein Beispiel dafür. Dabei war der sogar Professor für Marxismus an der FU Berlin...Wink Anfang der 70er ging der in die DDR, bekam dafür sogar einen eigenen Bericht in der Tagesschau (und im DDR-Fernsehen, dort allerdings bedeutend enthusiastischer...Wink, um mow postwendend in der Liga Biermann-Havemann zu landen und auf einen nichtssagenden Posten abgeschoben zu werden. Unter Hausarrest wurde er nicht gestellt, dafür war er als "prominenter" West-Flüchtling propagandistisch einfach unantastbar (heute kann trotzdem keiner mehr was mit seinem Namen anfangen...Wink, aber geschurigelt wurde er trotzdem...Wink


Interessant. Irgendwie kann ich mich an den Fall des konvergierten Profs erinnern.

Es gab ja in der Republik von Weimar sehr viele "Links"-Parteien, Willy Brandt war auch in einer, die weder die Linie der SPD noch die der KPD verfolgten, sondern andere Wege zum vermeintlichen Ziel verfolgten. Und mit deren früheren Anhängern ist die SED äußerst drakonisch umgegangen.
Schon in den 40er Jahren.
Aber auch mit den eigenen, Harich und Fechner fallen mir da ein.

Auf alle Fälle täte es mich interessieren, wie die DDR mit Marcuse umging, aber vermutlich gar nicht. Totgeschwiegen.

Als der tote Benno Ohnesorg über die Interzonen-Autobahn in die BRD überführt wurde, standen überall an der Autobahn FDJ-Delegationen. Wimpel mit Trauerflor.
Wie wir heute wissen war Kurras, der Mörder Ohnesorgs Stasi-Agent...
Die Deutsch-deutsche Geschichte, speziell in Berlin hat granatenmäßige Unmöglichkeiten produziert.

Die Apo hat mehrfach mit der FDJ-Führung konferiert, ein großes gemeinsames "Meeting" in der Humboldtuni wurde angedacht. Gescheitert an der APO Forderung (unter anderem) nach freiem Zugang für alle eingeschriebenen Studenten der Humboldt und der FU. Ohne bei den Verhandlungen im geringsten abzurücken.
Die DDR hat dann, noch während der Verhandlungen ohne die APO-Delegation zu informieren, Kontakt mit Lefevre aufgenommen in der Hoffnung mit dem leichter zu Potte zu kommen. Lefevre hat aber noch weitergehender Forderungen gestellt.
Worauf die FDJ-DDR den Kontakt nur noch "informativ" laufen ließ.

Nach der Besetzung der CSSR wurden bei Protestaktionen in der DDR unverhältnimäßig viele Sprößlinge höherer SED-Funktionäre erwischt, überaus peinlich.
Was aber überhaupt nichts daran änderte, dass die Sprößlinge voll ins Messer gelaufen sind, und die Väter ganz erhebliche Probleme bekamen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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16.05.2016, 18:01
Beitrag: #24
RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
(16.05.2016 11:57)Marek1964 schrieb:  ./.
Wenn in die Tschechoslowakei ostdeutsche Einheiten in Uniformen aufmarschiert wären, die in den 60er Jahren sehr auffällig an diejenigen der Nazi Wehrmacht erinnerten, wäre das eine unangemessene Provokation gewesen."
./.

Das komische, oder besser verwirrende ist aber, dass es in den Stasi-Akten einen Akt mit etlichen Blätter gibt über Untersuchungen gegen einen NVA-Unteroffiziers-Anwärter der während seines "Einsatzes in der CSSR" am 24. August 1968 überaus kritische Bemerkungen über die Besetzung machte.

Wobei sich anscheinend bis heute keiner der beteiligten Wissenschaftler einen richtigen Reim darauf machen kann.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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17.05.2016, 13:54
Beitrag: #25
RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
(16.05.2016 18:01)Suebe schrieb:  
(16.05.2016 11:57)Marek1964 schrieb:  ./.
Wenn in die Tschechoslowakei ostdeutsche Einheiten in Uniformen aufmarschiert wären, die in den 60er Jahren sehr auffällig an diejenigen der Nazi Wehrmacht erinnerten, wäre das eine unangemessene Provokation gewesen."
./.

Das komische, oder besser verwirrende ist aber, dass es in den Stasi-Akten einen Akt mit etlichen Blätter gibt über Untersuchungen gegen einen NVA-Unteroffiziers-Anwärter der während seines "Einsatzes in der CSSR" am 24. August 1968 überaus kritische Bemerkungen über die Besetzung machte.

Wobei sich anscheinend bis heute keiner der beteiligten Wissenschaftler einen richtigen Reim darauf machen kann.

Unverständlich für mich immer, warum die NVA nicht völlig neue Uniformen entwarf und stattdessen diese reaktionären Uniformen aus der Zeit der Nazis und Preussen stilmässig weiterführte. Waren doch die Kommunisten an vielen Orten schnell im ändern von Symbolen, Namen, Flaggen etc.

Proteste gegen die Invasion gab es übrigens auch in der Sowjetunion:

https://en.wikipedia.org/wiki/1968_Red_S...onstration
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17.05.2016, 15:45
Beitrag: #26
RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
(17.05.2016 13:54)Marek1964 schrieb:  Unverständlich für mich immer, warum die NVA nicht völlig neue Uniformen entwarf und stattdessen diese reaktionären Uniformen aus der Zeit der Nazis und Preussen stilmässig weiterführte.

OT: Siehe hier: Uniform NVA
Zur ähnlichen Uniform der Wehrmacht kam noch der typische NVA Stahlhelm, der auch auf einer Entwicklung der Wehrmacht basierte.
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19.05.2016, 14:10
Beitrag: #27
RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
Das machte doch die Bundeswehr nicht anders, als sie gegründet wurde...Wink Ach da wurde auf Wehrmachtsuniformen als Vorbild zurückgegriffen.
Macht ja einerseits auch Sinn, warum das Rad zweimal erfinden? Andererseits stellte man sich damit (optisch) in eine problematische Nachfolge, weshalb zumindest im Westen die Felduniform bald wieder geändert wurde, soweit ich weiß...Wink
In der DDR war man ja ideologisch sowieso festgelegt, gar überhaupt nix mit den Nazis zu tun haben zu können, vielleicht fühlte man sich deswegen nicht bemüßigt, grundlegend neue Uniformen zu entwerfen..Wink
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19.05.2016, 15:31
Beitrag: #28
RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
(19.05.2016 14:10)913Chris schrieb:  Das machte doch die Bundeswehr nicht anders, als sie gegründet wurde...Wink Ach da wurde auf Wehrmachtsuniformen als Vorbild zurückgegriffen.
Macht ja einerseits auch Sinn, warum das Rad zweimal erfinden? Andererseits stellte man sich damit (optisch) in eine problematische Nachfolge, weshalb zumindest im Westen die Felduniform bald wieder geändert wurde, soweit ich weiß...Wink
In der DDR war man ja ideologisch sowieso festgelegt, gar überhaupt nix mit den Nazis zu tun haben zu können, vielleicht fühlte man sich deswegen nicht bemüßigt, grundlegend neue Uniformen zu entwerfen..Wink

Wenn ich meine Militaria-Literatur richtig im Kopf habe, war das kein kleines Theater Lol
Eine Jacke trug den treffenden Namen "Affenjacke"
In den ersten Jahren sind sie in Tarnuniformen rumgerannt wie die Waffen-SS oder die Panzergrenadiere Anno Adolfen.
Dann kam Nato-Oliv
Gebirgsjägermütze wurde durch Schiffchen ersetzt, Schnürstiefel durch Knobelbecher, dann wieder Schnürstiefel, Schiffchen durch Barett
inwieweit dadurch eine Kampfwertsteigerung erreicht wurde, ist leider unbekannt.
Angel

mindestens im Zivilleben hat man die Uniform jedenfalls nie gesehen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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20.05.2016, 00:02
Beitrag: #29
RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
Die Bundeswehr übernahm, anders als die NVA, auch viele Waffendesigns aus der Wehrmacht. Von der Pistole über das MG bis zum Jagdpanzer. Zu Repräsentationszwecken wurde auch der alte Karabiner hergenommen.

Im Vergleich zu Wehrmachtsuniformen fand ich übrigens beide Armeen bemerkenswert hässlich eingekleidet, die Feldjacke der bundeswehr empfand ich selbst als ausgesprochenen "Lumpen" ohne Form. Aber das gehörte wohl auch zur "Demilitarisierung" der Gesellschaft.

Kann mir übrigens vorstellen, dass die tschechische Bevölkerung andere Probleme hatte als die Frage, ob nun ein paar NVA-Hansel auch mit dabei waren, ihren politischen Frühling zu zerstören. Die wirklich Verantwortlichen saßen in Moskau.

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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20.05.2016, 09:58
Beitrag: #30
RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
(20.05.2016 00:02)Triton schrieb:  Kann mir übrigens vorstellen, dass die tschechische Bevölkerung andere Probleme hatte als die Frage, ob nun ein paar NVA-Hansel auch mit dabei waren, ihren politischen Frühling zu zerstören.

Ich eher nicht. die Untaten der Wehrmacht und der SS (Stichwort Heydrich) lagen erst etwa 25 Jahre zurück. Als im Vorfeld des Ungarnaufstandes und auch in den 80ern in Polen die K... am Dampfen war (1956 Arbeiteraufstand in Posen, 80er Solidarnosc-Bewegung und Verhängung des Ausnahmezustands) , hätte die DDR auch liebend gerne gezeigt, dass sie auch kann, aber auch da wurden jedes Mal die NVA-Truppen an der Grenze gestoppt...Wink
Warum wohl...?
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20.05.2016, 12:42
Beitrag: #31
RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
Ja, das ist schon klar, die gestützten Regierungen sollten nicht mit deutschen Truppen in Verbindung gebracht werden. Ich meine nur, es war der Opposition am Ende egal, wer sie da mit Gewalt verjagte.

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20.05.2016, 21:58
Beitrag: #32
RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
wenn da deutsche truppen mit im spiel gewesen wären, egal ob in ungarn, in polen oder in tschechien, hätten es die moskau-kommunisten noch viel schwerer gehabt, sich (wieder) zu etablieren, denke ich...Wink
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21.05.2016, 16:06
Beitrag: #33
RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
(20.05.2016 12:42)Triton schrieb:  Ja, das ist schon klar, die gestützten Regierungen sollten nicht mit deutschen Truppen in Verbindung gebracht werden. Ich meine nur, es war der Opposition am Ende egal, wer sie da mit Gewalt verjagte.

(20.05.2016 21:58)913Chris schrieb:  wenn da deutsche truppen mit im spiel gewesen wären, egal ob in ungarn, in polen oder in tschechien, hätten es die moskau-kommunisten noch viel schwerer gehabt, sich (wieder) zu etablieren, denke ich...Wink

auch ein System wie im Warschauer Pakt braucht einen gewissen Rückhalt n der Bevölkerung.
Und die bei "Germanskis" im Lande.... ich weiß nicht.

Wobei eine Beteiligung an der Besetzung Ungarns 1956 hat sich in Sachen NVA ja gar nicht gestellt.

1980 in Polen war die DDR der einzige Satellit der sich für ein militärisches Eingreifen aussprach. Das moskauer Politbüro war geteilter Meinung entschied sich dann aber auf Grund der ansonsten einhelligen Meinung schießlich dagegen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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22.05.2016, 11:40
Beitrag: #34
RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
(21.05.2016 16:06)Suebe schrieb:  1980 in Polen war die DDR der einzige Satellit der sich für ein militärisches Eingreifen aussprach.

Wohl weil damals schon der DDR-Führung klar war, dass es im Lande etwas am Brodeln war...um einen 17.Juni von vorneherein auszuschließen, wollte Honecker wohl ein Zeichen setzen, das den anderen WP-Mitgliedern übertrieben schien und was wohl auch die polnische Führung ablehnte - die wollte zeigen, dass man mit der Solidarnosc auch alleine fertig werden konnte, und das wurde ihr von Moskau wohl auch zugetraut (anders als von Ost-Berlin...Wink
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23.05.2016, 20:28
Beitrag: #35
RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
(22.05.2016 11:40)913Chris schrieb:  
(21.05.2016 16:06)Suebe schrieb:  1980 in Polen war die DDR der einzige Satellit der sich für ein militärisches Eingreifen aussprach.

Wohl weil damals schon der DDR-Führung klar war, dass es im Lande etwas am Brodeln war...um einen 17.Juni von vorneherein auszuschließen, wollte Honecker wohl ein Zeichen setzen, das den anderen WP-Mitgliedern übertrieben schien und was wohl auch die polnische Führung ablehnte - die wollte zeigen, dass man mit der Solidarnosc auch alleine fertig werden konnte, und das wurde ihr von Moskau wohl auch zugetraut (anders als von Ost-Berlin...Wink


Das muss man so sehen.

Der Honecker hat in den 80er Jahren international richtig gepunktet, muss man schon sagen.
Aber halt für den Preis, dass er sein Land wenigstens in gewisser Weise öffnete.
Und das hat letztlich ihn alles gekostet.
Nach KSZE war halt kein zweiter "17. Juni" mehr zu machen. Die NVA blieb im Oktober 89 doch nicht grundlos in den Kasernen.

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24.05.2016, 12:47
Beitrag: #36
RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
Die "Öffnung" war aber marignal, sieht man mal davon aus, dass die DDR durch den Strauß´schen Milliardenkredit finanziell abhängig geworden war (bzw. durch die ruinöse Wirtschafts- und Sozialpolitik Honeckers - ich kann nicht einfach Millionen von Plattenbauten hinstellen, auch wenn der Wohnraum dringend gebraucht wurde, ohne zu wissen, wie ich das finanzieren soll...Wink.
Sieht man sich die Zahlen derer an, die in den 80er Jahren in den Westen fahren durften (ich rede hier von Besuchen, nicht von Ausreisen!), stieg die zwar in den 80er Jahren an, aber nur von "winzig" auf "naja" (Reisen von der DDR in die BRD von Nicht-Rentnern (!): 1984 - 61.000; 1987: 1,3 Mio...vom Westen in den Osten waren die Besucherzahlen erheblich höher: 1984 - 5,2 Mio, 1987 - 5,5 Mio.), dann kann man nicht von einer wirklichen Öffnung sprechen, zumindest nicht was die Reisefreiheit betrifft. Alle anderen "Öffnungen", z.B. in Sachen Presse, waren schon im Grundlagenvertrag verankert, stammten also noch aus der Anfangszeit Honeckers als Staatsratsvorsitzender in den frühen 70ern.
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24.05.2016, 16:15
Beitrag: #37
RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
Der letzte Sekretär Honeckers wurde "neulich" befragt, zu welchen West-Politikern Honecker eigentlich eine nähere Beziehung hatte.
Der Mann nannte zwei Namen, natürlich Herbert Wehner
und
man lese und staune Franz-Josef Strauß.


Die Öffnungen waren tatsächlich "marginal"
haben aber ausgereicht, dem System den Rest zu geben.

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24.05.2016, 17:37
Beitrag: #38
RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
Daran sieht man, wie fragil das ganze schon mehr als 10 jahre vor dem endgültigen Ende war...Wink Und im Westen hat´s offenbar keiner gewusst, sonst hätte Kohl nix von deinen Landschaften geschwafelt, oder?
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24.05.2016, 18:34
Beitrag: #39
RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
(24.05.2016 17:37)913Chris schrieb:  Daran sieht man, wie fragil das ganze schon mehr als 10 jahre vor dem endgültigen Ende war...Wink Und im Westen hat´s offenbar keiner gewusst, sonst hätte Kohl nix von deinen Landschaften geschwafelt, oder?

Ich kam ja nicht oft rüber, lediglich "gegnerische" Verwandtschaft, aber das hat doch ein jeder gesehen.
Dort wo die Eigentümer in ihren Häusern gelebt haben, alles piccobello,

in den Städten die Mietshäuser sowas von am Arsche des Propheten....
sorry, aber das kann man gar nicht drastisch genug ausdrücken.
Historische Bausubstanz richtig gehend absichtlich verrecken lassen...
Straßen mit Schlaglöchern die einen kpl. LKW verschlucken konnten....
Dass es im Prinzip kein Telefon gab, hat man ja noch der Stasi angerechnet, schwierigere Überwachung...

Die West-Korrespondenten die in der DDR akkreditiert waren, haben davon aber nahezu kein Wort berichtet - warum auch immer....

Platz 10 unter den Industrienationen der Welt.... wie denn auch, sowas von völlig unmöglich. Außer dem Wunsch das zu sein, war dazu aber auch gar nichts mehr da.

Und dann kommt noch der Kohl und bringt solche Wahlkampfsprüche.....
No ja, der damalige Müller zZt. heißt er glaube ich Wagenknecht, wollte ja die DDR durchaus erhalten....

Irgendwo scheint man es darauf anzulegen uns ständig und nachhaltig anzulügen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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24.05.2016, 23:16
Beitrag: #40
RE: Das Jahr 1968 in Ost und West
Der Helmut Schmidt wusste das schon, den großen Bruder Sowjetunion bezeichnete er einmal als "Obervolta mit Raketen"...

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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