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Fürst Otto von Bismarck - Außen- und bündnispolitische Entscheidungen von 1871-1890
04.04.2016, 10:29
Beitrag: #1
Shocked Fürst Otto von Bismarck - Außen- und bündnispolitische Entscheidungen von 1871-1890
1 Einleitung

Die Facharbeit beschäftigt sich rund um die bismarcksche Außen- und Bündnispolitik, welche Bismarck im deutschen Kaiserreich von 1871 – 1890 betreibt. Ziel der Fach-arbeit ist, dem Leser die damals neu geformten Machtverhältnisse und die europäischen Beziehungen aufzuzeigen. Dabei wird die Politik des deutschen Reiches genauer be-trachtet. Ziel dieser Politik ist es, eine Hegemonie in Europa aufzubauen und Frankreich zu isolieren. Im Weiteren werden alternative Handlungsweisen aufgezeigt und diejenige des Kanzlers Fürst Otto von Bismarcks bewertet.
Dabei gilt die besondere Betrachtung Otto von Bismarck, da er einer der wichtigsten und unergründlichsten Politiker des 19. Jahrhunderts ist. Er sichert in den knapp 40 Jahren seines politischen Wirkens den Frieden Europas und sorgt für die Festigung des Deutschen Reiches. Der komplexe Weg hin zum endgültigen Bündnissystem ist sehr interessant und gilt es zu erörtern.
Zu Beginn der Facharbeit wird zunächst der Kontext erörtert, der Bismarck prägte. Wichtige Aspekte sind hierbei der Vormärz und die Märzrevolution. Auch die Krim-Krise um 1853 wird mit einbezogen, da diese indirekt verantwortlich für die Staatenbil-dung Italiens und Deutschlands ist und ebenso die Politik in den 1880er Jahren beein-flusst. Zuletzt wird im historischen Kontext noch die Reichsgründung von 1864 -1871 veranschaulicht.
Der Hauptteil der Facharbeit widmet sich der Politik Bismarcks ab 1850. Hier nimmt die Festigung Deutschlands, die Errichtung einer Hegemonie sowie die Isolierung Frankreichs eine wichtige Rolle ein. Auch die Balkankrise stellt einen Schwerpunkt dar, da der deutsche Kanzler hier die Rolle des ehrlichen Maklers annimmt. Weiterhin wird der Anteil Bismarcks am europäischen Frieden aufgezeigt, wobei ebenfalls die Grund-probleme des internationalen Systems dieser Zeit mit aufgegriffen werden. Auch wer-den die Folgen der deutschen Kolonialpolitik dargestellt.
Am Ende der Ausarbeitungen werden die Alternativen zur deutschen Außenpolitik am Ende der Bismarck–Zeit aufgezeigt. Weiterhin wird die bismarcksche Außenpolitik bewertet und eigene Lösungen und Meinungen dargelegt. Somit bildet sich die Leit-frage: War Bismarck ein Fluch oder ein Segen und gab es Alternativen?


2 Hauptteil

2.1 Einordnung in den historischen Kontext

2.1.1 Der Vormärz 1830 - 1848

Der Vormärz von 1830 – 1848 ist deshalb zu berücksichtigen, weil Bismarck zu dieser Zeit Schule und Universität besuchte. Diese Zeit mit vielen Protesten war für ihn prä-gend. Der Vormärz beginnt mit der Julirevolution in Paris (1830). Die Protest-bewegungen ließen in einigen Staaten Forderungen wieder lauter werden. Die Forde-rungen waren liberal geprägt, denn es wurden Pressefreiheit, Religionsfreiheit sowie eine Verfassung verlangt. Das Volk sehnte sich nach einem Nationalstaat (nationale Forderungen) und nach Freiheiten, wie Religions-, Presse- und Meinungsfreiheit (libe-rale Forderungen). Im Jahr 1832 kommt es zum Hambacher Fest, an welchem ca. 25000 Menschen teilnahmen. Hauptforderungen hier waren ebenfalls ein Nationalstaat sowie eine einheitliche Verfassung.
Während seines Studiums dachte er wie folgt über die revolutionären Gedanken: „Die politischen Nachwehen im Gefolge der Julirevolution lehnte er nachdrücklich ab.“
Als Gegenreaktion der Monarchen zum Wartburgfest wurden die Karlsbader Beschlüsse erlassen, welche unter anderem für eine stärkere Zensur sorgten. Des Weiteren spitzte sich die politische Spannung zu, da die Machthaber keine Zugeständnisse machten und versuchten, die Bewegung zu unterdrücken. Die „Göttinger Sieben“ waren Professoren in Göttingen, zu denen auch die Gebrüder Grimm gehörten, über welche ein Berufsver-bot verhängt wurde. Dies hatte ebenfalls Auswirkungen auf die politische Lage im Deutschen Bund.

2.1.2 Märzrevolution

Die Revolution umfasste 1848 ganz Europa und ging von Frankreich aus. Als Gründe hierfür sind das Bevölkerungswachstum und der Beginn des industriellen Zeitalters zu sehen. Der Pauperismus, also die vorindustrielle Massenarmut, hatte so ebenfalls Ein-fluss auf die Revolution.
Erneut entstand der erste Aufstand in Frankreich, wobei die Meldung des Sieges der Revolutionäre auch in vielen anderen europäischen Ländern Unruhen hervorrief. So wurden auch in den deutschen Staaten am 27. Februar 1848 die sogenannten März-forderungen aufgestellt. Die Forderungen waren z. B. soziale Gerechtigkeit, Abschaf-fung der Karlsbader Beschlüsse und die weiteren oben genannten. Die Revolution erzielte anfangs schnelle Erfolge und konnte sich in allen Staaten durchsetzen. So kam es am 18. Mai 1948 zur Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche.
Am 23. Juli 1849 scheiterte die Revolution jedoch und die letzten Aufständischen kapitulierten. Ursache hierfür waren insbesondere eine fehlende Führung, die unter-schiedlichen Interessen der einzelnen Gruppen und die Illusion einer erfolgreichen Revolution.

2.1.3 Krim-Krise 1853 - 1856

In der Krim-Krise waren anfangs lediglich das Osmanische Reich und Russland invol-viert. Der russische Zar war der griechisch-orthodoxe Schutz der katholischen Bürger. Als der Sultan den ultimativen Forderungen des Zaren nicht nachkam, wurden Moldau und die Walachei von Russland besetzt. Frankreich und Großbritannien traten ebenfalls dem Krieg bei, um das europäische Mächtegleichgewicht zu wahren. Im Laufe der Zeit griff auch Italien in den Krieg ein. Österreich und Preußen blieben hingegen neutral. Der Krieg spielte sich fast ausschließlich auf der russischen Halbinsel ab und forderte eine halbe Million Tote. Der Krieg prägte die europäische Politik bis in die 1880er Jahre. Durch die Feindschaft zwischen Österreich und Russland hatte Bismarck in den Einigungskriegen, die zur Reichsbildung führten, die Rückendeckung des Zaren.

2.1.4 Deutsche Reichsgründung 1864 - 1871

Die Einigungskriege waren die Voraussetzung dafür, ein vereintes Deutsches Reich durchzusetzen. Der erste der insgesamt drei Einigungskriege war gegen Dänemark gerichtet. Auslöser war die Annektion der Dänen von Schleswig. Der Grund hierfür war, dass diese ein Eintreten von Schleswig und Holstein in den Deutschen Bund ver-hindern wollten. Österreich und Preußen gingen ein Bündnis ein und stellten sich gegen die Dänen. Nach dem Sieg der Bündnispartner wurden Österreich das Herzogtum Hol-stein und Preußen das Herzogtum Schleswig zugesprochen.
Hieraus resultierte der zweite Einigungskrieg zwischen Österreich und Preußen, da es Zuständigkeitsprobleme zwischen den beiden Mächten in den Herzogtümern gab. Die-ser wurde ebenfalls geführt um die Vorherrschaft in Deutschland zu klären. Im Jahr 1866 kam es deshalb zum Krieg, den die Preußen gewannen. Daraufhin verzichtete Österreich auf eine weitere Mitgestaltung in Deutschland. Der Deutsche Bund wurde ebenfalls aufgelöst. Bismarck forderte von Österreich nur sehr wenige Kriegsabgaben, da er sie keineswegs verärgern wollte.
Der dritte und letzte Krieg fand zwischen Deutschland und Frankreich in den Jahren 1870/71 statt. Frankreich wollte keine deutsche Nationalbildung zulassen. Auslöser des Krieges war jedoch die Neubesetzung der spanischen Königthrons, worauf die Fran-zosen als auch die Hohenzollern ihren Anspruch geltend machen wollten. In diesem Krieg marschierten der Norddeutsche Bund Seite an Seite mit Bayern, Baden, Hessen und Württemberg. Der Krieg endete siegreich für die deutschen Staaten und löste eine weitere Welle von nationalen Gefühlen aus. Bismarck gründete schließlich am 18. Januar das Deutsche Reich in Versailles. Deutschland annektierte Elsass und Lothringen. Diese hatten im folgenden Jahrzehnt einen hohen Konfliktwert, an dem Bismarck maßgeblich beteiligt ist.

2.2 Die Ausprägung Bismarcks außenpolitische Zielvorstellungen um 1850

In den 1850er Jahren lag in Europa eine rasch wechselnde Mächtekonstellation vor. Zu dieser Zeit herrschten in Preußen hoch konservative Kreise, die das alte System zu erhalten versuchten. Der allgemeine Konsens war, die von Frankreich ausgehende Gefahr einer Revolution durch einen Zusammenschluss aller konservativen Mächte zu verhindern. Um 1850 galt Frankreich daher als absoluter Feind der Konservativen. Bismarck kam durch die Unterstützung der Gebrüder Gerlach in den neueröffneten Bundestag. Im Laufe der Zeit entfremdete er sich jedoch von der ebenfalls konservati-ven Meinung der Gebrüder. Für ihn kristallisierte sich heraus, dass Österreich, welches eine weitere Kooperation mit Preußen ablehnte, nach 1850 zu einem immer größeren Feind wurde. Der Hass gegen Frankreich sank dadurch drastisch. Er verstand, dass man auch mit Kaiser Napoleon III. eine gewinnbringende Interessenpolitik betreiben konnte. Eine gute Beziehung zu Frankreich war für Bismarck „Ein Gebot der Selbsterhaltung und nicht des Ehrgeizes“ (S.26 Z.2f.). Ihm wurde schnell klar, dass durch eine gute Verbindung zu Napoleon auch seine Macht und sein Einfluss in Deutschland wuchsen, insbesondere bei den deutschen Mittelstaaten.
Daraus kann man folgern, dass man Napoleon als eine Überwindungsmöglichkeit der Revolution betrachten kann. In der Zeit nach 1857 sah Bismarck eher England als immer größer werdende Bedrohung an. Dort bildete sich das Prinzip der Volks-souveränität immer weiter aus.
Bismarck war die englische Außenpolitik fremd. Aus seiner Sicht gingen von dieser Politik Drohungen aus, die die Revolution in den anderen europäischen Staaten be-schleunigte. Dies alles tat Napoleon III. nicht. Besonders die liberalen Kreise in Preußen forderten ein System nach englischem Vorbild. Das wiederum widersprach drastisch der Zielvorstellung Bismarcks „[…] eine starke, von allen Einflüssen unabhängige Regie-rung eine aktive, nach allen Seiten bewegliche, auf Machterweiterung abzielende Au-ßenpolitik führen zu lassen […].“ (S.27) Um das garantieren zu können, fordert er eine Unabhängigkeit der Regierung von Wählern bzw. dem Volk. Zu seinen Zielen zählte u. a. die Wahrung der sozialen Ordnung. Dies wollte er durch eine Markterweiterung erreichen, die nach seinem Denken eine sozialkonservative Grundorientierung verlangte. Da die aktive Regierung nach Bismarcks Ansicht dem nicht nachkam, strebte er an, auf eine starke defensive Außenpolitik hinzuarbeiten. In seiner Rede, welche an den Ministerpräsident Otto von Manteuffel gerichtet war, drückt er dies am 02. Juni 1857 mit den Worten „Ein passives Abwarten der Ereignisse, ein Bestreben, uns von der Berührung durch die selben fernzuhalten, ist in der Mitte Europas nicht durchzuführen; der Versuch kann leicht ebenso beklagenswerte Folgen haben wie die unentschlossene Planlosigkeit, welche die Signatur der preußischen Politik 1805 war; und wenn wir uns nicht die Rolle des Hammers vorbereiten, so bleibt leicht nur die des Amboß übrig“ (S.28 Z. 2 - 8). In der Zeit zwischen dem Krimkrieg und dem italienischen Krieg 1859, in welchem Preußen neutral blieb, wurde seine Abneigung zu Österreich größer. Ebenfalls veränderten sich in dieser Zeit die Handlungsweise und Sicht des französischen Kaisers. Bismarck war ab 1859 als Gesandter in Petersburg und ab 1862 in Paris tätig.

2.3 Bismarcks Bündnissystem und der Alpdruck der Koalitionen

Nachdem Bismarck 1871 zum ersten deutschen Kanzler berufen wurde, strebte er vor allem eine Isolation Frankreichs an, da sie sich massiv gegen die Gründung des Kaiser-reiches gewehrt hatten. Allerdings muss man wissen, dass Deutschland zuerst der Gefahr einer völligen Isolation unterlag. Grundlage der Bismarck’schen Außenpolitik wurde das Dreikaiserabkommen, welches 1873 zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland geschlossen wurde. England hielt sich „offiziell“ aus der europä-ischen Politik heraus. Bismarck bemerkte jedoch, wie diese heimlich das deutsch-russische Verhältnis untergraben wollten. Wie zuvor blieben Österreich-Ungarn und England auch in seiner Zeit als Kanzler um 1875 seine Gegenspieler, wobei Österreich mit der Zeit zum größten Verbündeten Deutschlands wurde. Mit der Zeit richtete er sein Ziel darauf aus, eine Hegemonie in Europa aufzubauen. Als es in Bosnien und Herze-gowina zu Aufständen gegen die Türkenherrschaft kam, trug dies zur Stärkung der internationalen Stellung Deutschlands bei. Bismarck hatte vor, das Dreikaiserabkommen zu schwächen. Dazu regte er Russland an, in die Balkanangelegenheiten einzugreifen, was zu Streitigkeiten mit Österreich führen würde. Um eine Hegemonie zu erreichen, hatte er nicht an eine territoriale Erweiterung gedacht, sondern er versuchte vielmehr die europäischen Staaten in eine Abhängigkeit von Deutschland zu führen und somit Frankreich zu isolieren. Er begann 1876 sein „Spiel“ und schickte Gesandte nach London und Petersburg. Diese zeigten den beiden Mächten eine wohlwollende Haltung und versuchten mit diesen Bündnisse einzugehen oder sie im Notfall gegeneinander auszuspielen, damit sie dazu gezwungen sind, Allianzen auszuhandeln. Schnell wurde jedoch deutlich, dass es Bismarck an Überzeugungskraft fehlte. Nachdem sich die Balkankrise zwischen Österreich-Ungarn und Russland weiter zugespitzt hatte, stellte England einen Bündnisvertrag auf, welcher für Deutschland nicht annehmbar war. Der Vertrag wurde „Real Business“ genannt und richtete sich gegen russische Interessen. Im Gegenzug wollte England die „Unantastbarkeit von Elsaß und Lothringen gegenüber der revanchistischen Ansprüchen Frankreichs garantieren“ (S. 129 Z. 19 f.). Dieses Bündnis wäre nicht tragbar gewesen, da es mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem Zweifrontenkrieg mit Russland und Frankreich geführt hätte. Im Endeffekt wäre Deutschland der „Jagdhund, den England auf Russland hetzt“(S.130 Z. 18 f.)Im weite-ren Verlauf der Krise versuchte Bismarck die Mächte gegenseitig aufeinander zu hetzen und dabei selber an Einfluss zu gewinnen. In den Türkeikrieg hätte er nur dann einge-griffen, wenn sich die Möglichkeit ergeben hätte, Frankreich ein zweites Mal zu schla-gen. Auch hätte er nicht toleriert, dass Russland die Gebiete auf dem Balkan annektiert, da hierdurch das Kräftegleich-gewicht innerhalb Europas verloren gegangen wäre. Zu dieser Zeit fühlte sich der deutsche Staat bedroht und man sah die Gefahr eines Kom-plotts von Österreich-Ungarn und Frankreich. Im Jahr 1877 konnte die Balkankrise im letzten Moment abgewendet werden. Es kam zu der Konvention von Budapest zwischen Österreich-Ungarn und Russland. Dieser Vertrag sollte die Machtaufteilung in Südeuropa regeln. Russland versicherte hierin, keinen panslawischen Großstaat anzustreben. Durch die Budapester Konvention erlitt Bismarck ein Rückschlagen in seinen Bestrebungen, den Konflikt im Balkan weiter anzufachen und er bedauerte das Zugeständnis des russischen Zaren an die Österreich-Ungarische Monarchie. Durch den im Juli 1878 in Berlin stattfindenden Kongress mit den Konfliktparteien konnte Deutschland einen großen Nutzen aus der Balkankrise ziehen. Dieser Kongress erhöhte die Bedeutung von Deutschland in der internationalen Gemeinschaft. Bismarck kam dabei der Auffassung Helmut von Moltke nach und versuchte die Haltung der Mächte zueinander zu klären. Als der Kongress in Berlin tagte, nahm er die Rolle des „ehrlichen Maklers“ (S.134 Z.9f.) ein, bzw. gab sich als dieser aus. In der Realität agierte er mit militärischer Schroffheit und leitete den Kongress in seinem eigenen politischen Interesse. Das Ziel des Militarismus in Deutschland war die uneingeschränkte Vormachtstellung in Europa. Um das zu erreichen, plante man, die Mächte einzeln gegeneinander auszuspielen. Bismarck entwarf ein ideales Konzept zur Stellung des Deutschen Reiches in Europa unter dem Namen „Kissinger Diktat “, welches er am 15. Juni 1877 in Bad Kissingen aufsetzte. Hierin ist auch festgehalten, dass Deutschland nicht an territorialem Erwerb interessiert ist. Die Gesamtsituation sollte so aussehen: „Alle Mächte außer Frankreich, brauchen Deutschland; die Gegensätze zwischen ihnen sind zu groß, daß eine Gesamtkoalition gegen Deutschland unmöglich wird“ (S.134 Z. 30 ff.). Die von Bismarck angesprochenen Gegensätze wurden in den darauffolgenden Jahren durch die Kolonialpolitik größer. Deutschland hatte zu dieser Zeit noch keine Interessen an Kolonien. Nach dem Kongress versuchte er die Rivalität zwischen England und Frankreich weiter aufrecht zu erhalten. Sein Plan war, dass die Kolonialisierung von Tunesien zu einem Konflikt zwischen England, Frankreich und Italien führen würde.
Nach dem Balkankonflikt sah Bismarck ein, dass ein Umdenken von Nöten war. Durch ein Heranrücken des Deutschen Reiches an Österreich-Ungarn hatten sich jedoch die Beziehungen zu Russland weiter verschlechtert. Deswegen unternahm der russische Zar Normalisierungsversuche, welche jedoch fehlschlugen. Bismarck versuchte, mit Öster-reich-Ungarn ein Bündnissystem aufzubauen, welches auch für England und Italien interessant werden würde. Der deutsche Kaiser war zuerst gegen ein solches Bündnis. Erst nachdem Bismarck mit dem Rücktritt des ganzen Kabinetts drohte, willigte der Kaiser ein. So kam es zu einem Geheimbündnis zwischen den beiden Mächten. Diesem traten 1879 noch Italien sowie England bei. England versuchte jedoch, die Deutschen als Jagdhund zu benutzen, um diesen auf Russland zu hetzen. Das Bündnis richtete sich somit einseitig gegen Russland.
Die Beziehungen zwischen dem österreich-ungarischem Reich und dem Deutschen Reich waren jedoch durch das Bündnis nicht unbedingt besser. Der Generalstab plante weiterhin alleine, falls es zu einem Krieg kommen würde und vertraute nicht auf die Hilfe seiner Bündnispartner. Plan des Generalstabs war, eine defensive Stellung nach Frankreich und eine offensive Stellung nach Russland hin zu beziehen. So kam es im Jahr 1880 schließlich zu einer Verschärfung der deutsch-russischen Beziehungen, als der Zar Truppen an die Grenze zu Deutschland verlegen ließ. Diese Spannungen norma-lisierten sich jedoch ein Jahr später und es bot sich eine Möglichkeit, dass Dreikaiserab-kommen zu erneuern. So tastete er sich nach der bestehenden Allianz jetzt an Russland an. Das Geheimbündnis mit Österreich, Italien und England leugnete er jedoch stets vor dem Zaren. Wenn Bismarck es schaffen würde, das Dreikaiser-abkommen zu erneuern, würde er damit Frankreich endgültig isolieren. Um das zu erwirken, näherte er sich Frankreich an und riet ihnen, eine offensivere Kolonialpolitik gegenüber den anderen Mächten zu führen (z. B. Tunesien). Das hätte zur Folge, dass Frankreich durch die neu entstehenden Konflikte mit England und Italien weiter abge-grenzt würde. Deutschland wollte zum Schiedsrichter und Vermittler zwischen England und Russland sowie Russ-land und Österreich werden. Durch die Ermordung vom Zaren Alexander II. kam es im Jahr 1881 zu der Bewilligung des Neutralitätsabkommens. Der Drei-Kaiser-Vertrag beruhte auf einen Nichtangriffspakt und der Wahrung der Neutralität.
(Bild des Bündnissystems das Bismarck aufgebaut hat)
Frankreich war somit komplett isoliert. Das Deutsche Reich hätte also einen Krieg gegen Frankreich austragen können, ohne dass eine andere Macht eingegriffen hätte. Somit hatte Bismarck es geschafft, eine deutsche Hegemonie zu errichten und Deutschlands politische Vormachtstellung in Europa zu festigen. Nach dem Dreibund von 1882, der sich gegen französische Interessen im Mittelmeerraum richtete, kam 1887 der Rückversicherungsvertrag zwischen Deutschland und Russland hinzu (vgl. S. 177 ). Das Schaubild auf Seite 12 zeigt die Bündnisse und Konfrontationen zur Zeit des Rückversicherungsvertrages. Diese zerbröckeln durch die Englandpolitik von Bis-marcks Nachfolgern wieder, was schließlich zum Ersten Weltkriegt führt.

2.2 Bismarck und der europäische Frieden

Die Handlungsweise Bismarcks als Kanzler im Kaiserreich und die Rolle als preußischer Ministerpräsident verhalten sich konträr zueinander. Als Kanzler mied er kriegerische Auseinandersetzungen und versuchte, als Friedensstifter aufzutreten. Somit bildet er einen Kontrast zur englischen kriegsdrohenden Politik. Er hatte lediglich kleinere Scharmützel in afrikanischen und asiatischen Kolonien geführt. Als Minister-präsident in Preußen führte er die drei Einigungskriege aktiv mit. Aber warum der Wandel? Der triftigste Grund war, das junge Deutschland vor anderen Mächten zu schützen und zu stärken. Ein weiterer Grund wäre die große wirtschaftliche Depression zwischen 1873 – 1896. In Phasen von Krisen finden laut Rosenberg meist keine Kriege statt, sondern eine eher friedliche Politik. Bismarck spricht sich bereits im Jahr 1850 in der Olmützer Rede für Prinzipienkriege aus. Kriege, die jedoch aus Ehre und Ruhm geführt werden, lehnte er ab. Andererseits war es sehr schwierig, einen Krieg nach 1871 zu führen, da die anderen Mächte um jeden Preis das Mächtegleichgewicht erhalten wollten. Dies hätte zu einer großen europäischen Krise geführt. Bismarck war eher für sein duellartiges Vorgehen bekannt. Seine Stärke lag nicht in den Kriegen, sondern darin, eine Krise aktiv herbeizuführen und sie weitestgehend taktisch zu steuern. „Den Kern bildete fortan für Bismarck die Taktik, Spannung der anderen Mächte an die Peripherie abzu-lenken, wobei auf Dauer eine relative Stagnation der Deutschen Macht im Vergleich zu wachsendem Einfluß der anderen die Folge sein konnte.“(vgl. ebd.: S. 115)
Der Frieden in Europa wurde für Bismarck ein wichtiger Aspekt, da es für Deutschland immer weniger zu gewinnen, dafür aber mehr zu verlieren gab. Schuld daran war größ-tenteils die bulgarische Krise , welche das Gleichgewicht im europäischen Bündnissys-tem durcheinander gebracht hat. So konnte man in der Zeit von Bismarcks Abtritt keine isolierten Kriege mehr führen und diese zielgerichtet als Instrument der Politik einset-zen.

2.4 Alternativen und Bewertung deutscher Außenpolitik am Ende der Bismarck-Zeit

Bismarck bemühte sich immer um ein Bündnis mit England, zuletzt im Jahr 1889 nach der bulgarischen Krise. Das Bündnis sollte sich vorrangig gegen Frankreich richten, wobei Russland möglichst außer Acht gelassen werden sollte. Aufgrund der unter-schiedlichen Sichtweise der beiden Mächte willigte England das Bündnis nicht ein. Die Unterschiede ergaben sich vor allem aus der geographischen Randlage Englands im Gegensatz zur zentralen Lage Deutschlands in Europa. Lange Zeit verstand auch Bis-marck nicht die „British Interests“, da sie seiner Denkweise nicht entsprachen.
Die Politik, die Bismarck lange Zeit betrieben hatte, war ab der Krise 1885 nicht mehr fortführbar. Nachdem Russland den Drei-Kaiser-Bund nicht mehr verlängern wollte, saß Deutschland während dieser Kontroverse so unter Druck, dass Bismarck sich die russische Neutralität im Notfall erkauft hätte, um einem Zweifrontenkrieg zu vermeiden. Aus seiner Sichtweise bliebe ihm, wenn es nach 1887 zu einem neuen Zwischenfall kommen würde, lediglich die Opferung von Österreich-Ungarn übrig. Eine neue Krise blieb jedoch aus. Er konnte zumindest den Rückversicherungsvertrag mit Russland noch verlängern, bevor er 1890 abdanken musste. Andreas Hillgruber gibt in seinem Buch folgende Alternative zu Bismarcks Handelsweise: „Diese Alternative zu der von Bis-marck endgültig seit 1875 nicht mehr nur – wie bei ihm seit 1862 durchgängig – in sozialer Hinsicht, sondern auch außenpolitisch und militärisch defensiv verstandenen Sicherung der deutschen Großmacht (im äußersten Falle seit 1887: der Lösung der Resignation, der Aufgabe der führenden Rolle des Reiches im Mächtesystem unter Anlehnung an die eine oder die andere der beiden Flügelmächte) erstrebte die Fortset-zung des souveränen Eigenweges des Reiches um jeden Preis, und zwar durch unbe-dingtes Festhalten an der durch das Bündnis mit Österreich – Ungarn (und Italien) gewonnenen mitteleuropäischen Position und im Krisenfall durch offensives Vorgehen zur Erweiterung und damit dauerhafteren Sicherung der Mitteleuropa – Stellung“ (vgl ebd.Confused. 173). Demnach wog Bismarck die Interessen aller Großmächte ab, während die Alternative dazu eine Feind-Freund-Vorstellung war. Er hätte in der Balkankrise 1875 ebenfalls einen Präventivkrieg wagen können, um den Durchbruch zu einer Hegemoni-alstellung bzw. Weltmacht zu schaffen. Das Scheitern eines solchen Unterfangens zeigt der Erste und Zweite Weltkrieg. In dem Buch „Die Deutsche Katastrophe“, welches 1946 von Friedrich Meinecke veröffentlich wurde, nimmt ein dänischer Historiker Stellung zu Bismarck. Dieser stellt seine Außenpolitik als „sakrosankt“ dar. Ebenfalls bewertet er die Bismarck Zeit wie folgt: „Wie lange und verschlungen auch der Weg von Bismarck zu Hitler gewesen ist, der Reichsgründer erscheint als der Verantwortliche für eine Wendung, oder mindestens eine Legitimierung einer Wendung, deren fatale Steigerung bis zum Gipfel in unseren Tagen nur allzu augenscheinlich geworden ist.“ (vgl. ebd.: 176) Der dänische Autor gibt Bismarck also die Schuld für den Ersten Welt-krieg. Demnach läge sein Fehler darin, die machtpolitischen Verflechtungen aufgebaut zu haben, welche zum ersten Weltkrieg führte. Ebenfalls ist er durch den starken Milita-rismus ein Wegebereiter des Weltkrieges. Zu beachten ist jedoch, dass er nach der Reichseinigung nie einen Krieg wollte. Er befürwortet zwar Prinzipienkriege als macht-politisches Instrument der Politik, war aber gegen Kriege um Ruhm und Macht.

3 Schlussteil

Meiner Meinung nach ist Bismarck nicht nur einer der prägenden Köpfe des 19. Jahr-hunderts, sondern auch einer der wichtigsten Staatsmänner in der deutschen Geschichte. In der damaligen Zeit lehnte er eine vom Volk abhängige Regierung, unter der Begrün-dung der mangelnden Schlagkräftigkeit, ab. Ich stufe diesen Schritt als richtig ein, da es durch die Gründung des Deutschen Reiches zu einer neuen Großmacht kam, welche zuerst gefestigt werden musste, um einen Platz in Europa zu finden. Die Krisen 1875 und 1885 waren somit einfacher zu bewältigen, da man nicht von der Meinung des Volkes abhängig war. Seine Handlungsweisen im preußischen Militärstaat unterschieden sich drastisch gegenüber seiner Kanzlerzeit im Deutschen Reich. Als Kanzler legte er viel mehr Wert auf die Sicherheit der Nation und versuchte sich als Vermittler zwischen West und Ost zu etablieren, um Deutschland zu einer Hegemonialmacht zu führen. Sein Vorgehen konnte die anfänglich mögliche Isolation Deutschlands abwenden. Die Balkankrise nutzte er 1875 um möglichst große Vorteile zu erlangen. Dieses Prinzip führte er auf dem Berliner Kongress ebenfalls weiter fort. Für mich ist Bismarck kein Schandfleck der deutschen Geschichte oder Vorbereiter auf den Ersten Weltkrieg. Er ebnete den Weg hinaus aus der Kleinstaaterei hin zu einem mächtigen Deutschen Reich und konnte Deutschland durch seine „Revolution von oben“ im europäischen Raum etablieren. Wenn die Märzrevolution Erfolg gehabt hätte, wäre Deutschland weitaus isolierter und schwächer gewesen. Die konstitutionelle Monarchie wäre den anderen Großmächten wie Österreich-Ungarn oder Russland eher ein Dorn im Auge gewesen. Der deutsche Militarismus, welcher unter Bismarck und Moltke betrieben wurde, ist gerechtfertigt. Allein durch die zentrale Lage im Herzen Europas bestand für Deutsch-land eine viel größere Gefahr, in Kriege hineingezogen zu werden. Das musste sich natürlich auch auf die deutsche Politik auswirken. Bismarck war davon überzeugt, dass das Primat der Sicherheit gelte. Der Generalstab erarbeitete daher stets Möglichkeiten auch einen Zweifrontenkrieg zu überstehen.
Ich sehe keine Schuld Bismarcks am Ersten Weltkrieg, auch unterschied sich seine Politik grundsätzlich von der nachfolgenden Englandpolitik. Ihm blieben ebenfalls keine Alternativen offen, bis auf eine drastische Näherung an Österreich-Ungarn. Der Erfolg dieser Bindung wäre jedoch zutiefst ungewiss.
Bismarck wägte die Interessen aller Mächte ab und handelte defensiv. Bismarcks Nach-folger handelten in Freund-Feind-Vorstellungen und waren weitaus offensiver. In der Folgezeit änderten sich auch die Mächteverhältnisse durch die Nichtverlängerung eini-ger Verträge. Bismarck war in meinen Augen ein sozial fortschrittlicher und taktisch handelnder Politiker, der Begründer des modernen Deutschlands, sowie Bewahrer des europäischen Friedens von 1871 bis 1890 – somit also ein Segen für seine Zeit.

4 Quellenverzeichnis

-Andreas Hillgruber: Bismarcks Außenpolitik. Rombach Verlag. 1972
-Arkadi Jerussalimski & Pahl Rugenstein: Bismarck – Diplomatie und Militaris-mus. Dietz Verlag. Berlin. 1989.
-Jost Dueffler: Otto von Bismarck Person-Politik-Mythos. Akademie Verlag. Berlin. 1993
-Dietger Reinhold: Die Große Bertelsmann Lexikothek „Panorama der Weltge-schichte; Band III Die Moderne - von der Neuordnung der europäischen Staa-tenwelt bis zur Gegenwart“. Bertelsmann Lexikothek Verlag GmbH, Gütersloh
-Universal-Lexikon 18.02.15: Informationen zum Krimkrieg
http://universal _lexikon .deacade-mic.com /48367/Krimkrieg
- Wikipedia 15.01.2015: Eintrag zu Otto von Bismarck-http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_von_Bismarck
- Lendzian, Hans-Jürgen: Zeiten und Menschen 1; Geschichte Oberstufe. 2012


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05.04.2016, 19:06
Beitrag: #2
RE: Fürst Otto von Bismarck
Was genau erwartest du von uns? Sollen wir deine Arbeit korrigieren??
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05.04.2016, 22:59
Beitrag: #3
RE: Fürst Otto von Bismarck - Außen- und bündnispolitische Entscheidungen
Dies war als eine Anregung, zur Diskussion über die Bewertung Bismarck's Außenpolitik, gedacht. Smile
Wie die anderen Benutzer die Arbeit bewerten, würde mich natürlich ebenfalls sehr interessieren.
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06.04.2016, 17:56
Beitrag: #4
RE: Fürst Otto von Bismarck
(04.04.2016 10:29)Thomas Heinrichs schrieb:  In der damaligen Zeit lehnte er eine vom Volk abhängige Regierung, unter der Begrün-dung der mangelnden Schlagkräftigkeit, ab. Ich stufe diesen Schritt als richtig ein, da es durch die Gründung des Deutschen Reiches zu einer neuen Großmacht kam, welche zuerst gefestigt werden musste, um einen Platz in Europa zu finden.

Also, diskussionswürdige Aussagen finde ich in deiner Arbeit schon, als erstes (weil ich diesen Teil zuerst gelesen habe...Wink ist mir obige Aussage aufgefallen.
So, wie Bismarck die deutsche Einigung angegangen ist, als Angelegenheit zwischen Staaten, war die Gründung des D.R. durch Fürsten anstatt durch die Bevölkerung nur folgerichtig. Deine Rechtfertigung zweifle ich allerdings an. Das D.R. war unter Bismarck nicht sehr stabil. Seine Innenpolitik zerriss die Gesellschaft mehrmals. Arbeiter/Sozialisten und Katholiken machte Bismarck zu Feinden des preußisch geführten Staates. Die Preußenallergie der Bayern - und nicht nur der Bayern - rührte aus dem Deutschen Krieg von 1866 her, als die Hannoveraner ihre Staatlichkeit verloren, Bayern wegen fälliger Kriegsreparationen bis unter die Halskrause verschuldet war und und und...
Ein im Inneren stabiler Staat wurde das D.R. erst einigermaßen, nachdem Bismarck seine Kampfstellung gegen echte oder eingebildete Gegner eines deutschen Nationalstaates eingestellt hatte.

Es stellt sich die Frage, wie stabil ein Staat gewesen wäre, der von unten, aus der Bevölkerung heraus gegründet worden wäre. Auch 1848 strebten die Revoluzzer ja eben dies nicht an, auch wenn Bismarck die Revolutionsereignisse so interpretierte. Vielmehr wollte die Paulskirche im Einvernehmen mit den deutschen Fürsten einen Nationalstaat gründen. Die Fürsten waren aber nicht bereit, ihre Souveränität auch gegenüber der eigenen Bevölkerung aufzugeben oder auch nur einschränken zu lassen. Hätten die Fürsten unverhoffterweise 1848 einer Reichsgründung zugestimmt, wäre im Konsens zwischen Monarchen und Bevölkerung eventuell ein stabiler Staat entstanden, der auch nach außen schlagkräftig und angesehen gewesen wäre. Aber da dies nicht geschehen ist, muss es Spekulation bleiben.
Um 1870 herum wäre die nationale Begeisterung in der Bevölkerung (wieder) vorhanden gewesen. So mancher Fürst hat am deutsch-französischen Krieg nur teilgenommen, weil er fürchtete, sonst Probleme mit der eigenen Bevölkerung zu bekommen oder weil er in (im Falle Bayerns) geheimer Vertragspflicht stand. Eine Reichsgründung "von unten"! wäre 1871 möglich gewesen, die nationale Begeisterung nach dem gesamtdeutschen Sieg Frankreich war groß genug. Aber dazu hätte man erst die Fürsten "überreden" müssen, einen Teil ihrer Souveränität an dieses Reich abzugeben. "Unter Kollegen" ging das offenbar, aber gegenüber der Bevölkerung kann ich mir das nicht vorstellen. Also wäre eine Revolution mit dem Sturz vieler oder gar aller deutscher Monarchen nötig gewesen. Wohin das führte, zeigen die Ereignisse nach 1918. Damals waren die Voraussetzungen zwar ganz andere als 1870, aber ein Chaos wäre wohl auch 1870 die Folge gewesen. Dadurch wäre der deutsche Staat erst einmal geschwächt gewesen. Hätte er diese Schwächephase allerdings überlebt und wären die Deutschen republikanisch genug eingestellt gewesen (was sie m.E. eben NICHT waren...Wink, wäre diese "Deutsche Reich von unten" ein Staat gewesen, der sich voll und ganz auf seine Bevölkerung hätte verlassen können - als Parallele fällt mir spontan Frankreich nach der Revolution ein, das mit seinen Volksheeren die umliegenden Monarchen mit ihren Söldnerheeren das Fürchten leerte.

Wie gesagt - es sprechen verschiedene Faktoren sowohl hinsichtlich der Fürsten als auch der Bevölkerung dagegen, dass 1871 überhaupt so eine Reichsgründung "von unten" möglich gewesen wäre. Auch Italien ist ja durch die militärische Dominanz eines Teilstaates geschaffen worden. Aber die Vorgehensweise Bismarcks damit zu verteidigen, dass ansonsten ein schwaches Reich entstanden wäre, geht m.E. etwas blauäugig davon aus, dass ein Bismarck nun mal keine Fehler machen konnte, weil er ja Bismarck war...Wink
Das hätten unter gewissen Voraussetzungen die Deutschen schon auch allein schaffen können. Wahrscheinlich viel später als 1871, aber irgendwann wären die Deutschen reif gewesen.
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07.04.2016, 12:51
Beitrag: #5
RE: Fürst Otto von Bismarck
(06.04.2016 17:56)913Chris schrieb:  Auch Italien ist ja durch die militärische Dominanz eines Teilstaates geschaffen worden.
Das ist selbstverständlich schon so. Hat aber im Fall von Italien nur funktioniert, weil es Savoyen-Piemont gelungen war, Garibaldi auf seine Seite zu ziehen. Ohne dessen Charisma hätte das nicht funktioniert und Italien hätte es bestimmt nicht gegeben. Dies zum Unterschied zu Deutschland - dort war offenbar eine charisamtische Persönlichkeit nicht nötig -Smile

Ein weiterer Unterschied: Der ganze Mezzogiorno (Neapel-Sizilien) hat Garibaldi in eigen Regie und gegen die Absicht von Savoyen-Piemont (dem "Preussen" von Italien) für Italien erobert.
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07.04.2016, 12:55
Beitrag: #6
RE: Fürst Otto von Bismarck -
Staatsgründung von unten.

Also, die Möglichkeit würde ich 1870/71 als durchaus gegeben ansehen.

Das Blatt der württ. Liberalen, der "Beobachter" mit seinem Redakteur Mayer forderte nach der 1866 gegen Preußen verlorenen Schlacht von Tauberbischofsheim einen volkskrieg nach spanischem Muster gegen die Preußen.
Wenig später, während der "Luxemburg-Krise", als in Frankreich mal wieder die Wogen hoch gingen, und Bonapartisten wie Republikaner vehement nach der Rheingrenze verlangten,
forderte der selbe Redakteur einen, natürlich preußisch geführeten Präventivkrieg gegen Frankreich.

Bsimarck hat mit "Zollparlament" usw. den Liberalen durchaus Zucker in den Hintern geblasen. Schon zu der Zeit war eine Staatsgründung nur "von oben" eher nicht mehr möglich.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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07.04.2016, 15:06
Beitrag: #7
RE: Fürst Otto von Bismarck
Also meiner Ansicht nach, war die Reichsgründung von oben, also durch Bismarck der Idealfall! Ein Deutschland welches durch eine Revolution entstanden wäre, hätte in der damaligen Zeit wohl kaum Bestand gehabt. Dazu möchte ich darauf verweisen das dem Deutschen Reich vorerst selbst eine Isolation gedroht hat, die Bismarck geschickt abwenden konnte. Eine Regierung die durch eine Revolution an die Macht gekommen wäre, würde wohl kaum von den Adeligen und Monarchen / Regierungen der anderen Mächte akzeptiert werden.
Eine Reichsgründung von unten hätte meiner Meinung den selben Schluss wie die Märzrevolution gehabt. Ein solch entschlussschwaches Professorenparlament hätte sich nicht einmal in Deutschland vollkommen etablieren können, geschweige denn auf europäischer Ebene.


Die Innenpolitik Bismarcks habe ich in der Facharbeit außen vor gelassen. Es lässt sich jedoch nicht abstreiten, dass Bismarck in einigen Hinsichten (Sozialistengesetze, Kulturkampf) zu Spaltungen im Volk beigetragen hat. Seine Innenpolitk war ebenfalls von seiner Schroffheit gekennzeichnet, mit welcher er Außenpolitisch ebenfalls verfahren ist. Meiner Meinung nach hat sich dies nicht ganz so gut vertragen. Ergo die Innenpolitik war bis auf die Versicherungen, welche er ins Leben gerufen hat, keine große Glanzleistung.


Was mich dennoch interessiert ist, ob man Bismarck eine Teilschuld an der weiteren Entwicklung in Deutschland geben kann. Er hat das System zwar durch seinen Militarismus und militärische Schroffheit geprägt, aber er ist nicht für den Kurs des Kaiser Wilhelms II. verantwortlich. Dieser bringt den europäischen Frieden in Gefahr, indem er seine Englandpolitik durchsetzt!
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07.04.2016, 16:25
Beitrag: #8
RE: Fürst Otto von Bismarck
Bismarck war außenpolitisch nach 1871 alles andere als schroff. Er musste ja die Isolation, in der sich das D.R. trotz "Revolution von oben" befand, durchbrechen und wollte keinen weiteren (teuren) Krieg. Nach innen, da war er allerdings mehr als schroff...Wink
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07.04.2016, 20:06
Beitrag: #9
RE: Fürst Otto von Bismarck
(07.04.2016 16:25)913Chris schrieb:  Bismarck war außenpolitisch nach 1871 alles andere als schroff. Er musste ja die Isolation, in der sich das D.R. trotz "Revolution von oben" befand, durchbrechen und wollte keinen weiteren (teuren) Krieg. Nach innen, da war er allerdings mehr als schroff...Wink

Unmittelbar nach Königgrätz hat St. Petersburg nach Bismarcks Verständnis "dumm getan" zur Mäßigung und auch zur Zurückhaltung innerhalb Norddeutschlands gemahnt.
Was Bismarck wohl sehr überrascht hat, er soll den preußischen Botschafter angewiesen haben die Russen auf die Möglichkeit hinzuweisen, dass in Deutschland die 1849er Verfassung (Paulskirche) verkündet werde.
Mit den entsprechenden Folgen für Russisch-Polen.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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08.04.2016, 00:44
Beitrag: #10
RE: Bismarck - Außen- u. bündnispolitische Entscheidungen 1871-1890
Es stellt sich aber die Frage, ob man Bismarcks Außenpolitik für die Zeit von 1871 bis 1890 losgelöst von den Ereignissen zwischen 1862 und 1871 betrachten kann. Immerhin herrschte seit dem Wiener Kongress von 1815 ein funktionierendes europäisches Gleichgewicht, das mit der Reichsgründung ad acta gelegt wurde.

Die britische Außenpolitik des 18. und des 19. Jahrhunderts bestand darin, dass ein Status Quo in Europa gewahrt wurde. Dabei bediente man sich eines Herrschaftssystems, das als europäische Pentarchie bezeichnet wurde. Beim o.g. Wiener Kongress neigen Deutsche und Österreicher die Rolle Metternichs hervorzuheben und die Diplomatie Castlereaghs (und auch Talleyrands) zu unterschätzen. Warum bekam Preußen das Rheinland und nicht das gesamte Sachsen? Wieso konnten die Russen ihre Forderungen nach Polen umsetzen? Die britische Diplomatie bemühte sich um eine Machtbalance zwischen den anderen europäischen Großmächten Frankreich, Österreich, Preußen und Russland. Ein etwas stärker gewordenes Russland war da akzeptabel, solange die näher gelegenen Staaten Frankreich, Preußen und Österreich nicht zu stark wurden. Wichtig war, dass sich keine dieser Großmächte als Herrscher Europas aufschwingen konnte, wie z.B. das napoleonische Frankreich. Bereits im 18. Jh. unterstützte Großbritannien in wechselnden Allianzen meistens die scheinbar Schwächeren, denen dann bei einem zu großen Machtzuwachs die Unterstützung entzogen wurde. Dieses System sicherte die britische Vorherrschaft über Europa. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass britische Politiker die Entstehung des Deutschen Reichs als Katastrophe ihrer bis dahin bewährten Diplomatie empfanden.

Mit der Entstehung des Deutschen Reiches im Jahr 1871 brach das System der europäischen Pentarchie zusammen und es entstand eine starke, eigenständige Macht in Zentraleuropa, die dann aufgrund ihrer wirtschaftlichen Stärke den britischen (sowie den russischen und französischen) Einfluss in der europäischen Politik zurückdrängte. Die Briten sahen ihre Möglichkeiten reduziert, die Balance des europäischen Gleichgewichts auszuloten. Sie betrachteten die Wirtschaftsstärke und den damit verbundene politische Machtzuwachs des Deutschen Reiches als das eigentlich Störende ihrer Politik, die deutsche Flotte symbolisierte dies später nur für die Öffentlichkeit, obwohl sie tatsächlich nicht stark genug war, um auf Dauer gegen die Briten zu bestehen. Kurz gesagt: Für die britische Außenpolitik war nicht die Existenz der wilhelminischen Flotte das eigentlich Störende, sondern die Reichsgründung selbst.

Des Weiteren bin ich nicht der Meinung, dass nur Wilhelms II. Außenpolitik am Ausbruch des 1. Weltkriegs schuld ist, sondern auch Bismarcks Frankreich-Politik die Grundlage dafür schuf. Jeder Gegner des Deutschen Reichs fand in Frankreich einen willigen Verbündeten. Natürlich weiß ich, dass die Rückgabe von Elsass-Lothringen zu immensen Schwierigkeiten in Süddeutschland geführt hätte. Aber ohne die Lösung der Elsass-Lothringen-Frage hätte sich das Verhältnis zu Frankreich nie normalisiert.

Eine weitere Frage stellt sich, inwieweit Bismarcks Russlandpolitik fortführbar wäre. Um Russland nicht zu verprellen, akzeptierte Bismarck 1887 die Entmachtung des um Eigenständigkeit bemühten Fürsten Alexander I. von Bulgarien (Battenberg). Hätte er nicht auch den Umsturz in Serbien von 1903 akzeptieren müssen. Dieser Umsturz war ja nicht nur ein Austausch der Machthaber oder der Dynastie, er brachte einen Wechsel der pro-österreichischen Außenpolitik der Obrenovics zu der pro-russischen Ausrichtung der Karadjorjevics. Dieser österreichisch-russische Gegensatz führte letztlich zum Scheitern des Dreikaiserbündnisses und nicht die wilhelminische Außenpolitik. Bismarck hätte dies auch nur akzeptieren müssen.

Ebenso denke ich, dass um 1870 eine Revolution "von unten" möglich wäre. Ich denke, man darf die politische Situation nicht mit 1848/49 vergleichen. Um 1870 gab es nicht nur debattierende Universitätsprofessoren, sondern auch liberale Deutsche, die z.B. im Amerikanischen Bürgerkrieg erfolgreich große Militärverbände geführt hatten. Parallelen zur Entwicklung in Spanien (1. Republik, Amadeus I., 2. Karlistenkrieg) wären vorstellbar und wurden wohl auch befürchtet. Eine Revolution "von unten" sollte nicht stattfinden und dies war halt nur mit einer Revolution "von oben" möglich. Deshalb stellt sich auch die (provokative) Frage, ob diese Revolution - egal ob von unten oder von oben - notwendig gewesen wäre. Und damit sind wir wieder beim Nationalstaat.

"Geschichte erleuchtet den Verstand, veredelt das Herz, spornt den Willen und lenkt ihn auf höhere Ziele." Cicero
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08.04.2016, 08:23
Beitrag: #11
RE: Bismarck - Außen- u. bündnispolitische Entscheidungen 1871-1890
(08.04.2016 00:44)Sansavoir schrieb:  Es stellt sich aber die Frage, ob man Bismarcks Außenpolitik für die Zeit von 1871 bis 1890 losgelöst von den Ereignissen zwischen 1862 und 1871 betrachten kann. Immerhin herrschte seit dem Wiener Kongress von 1815 ein funktionierendes europäisches Gleichgewicht, das mit der Reichsgründung ad acta gelegt wurde.

Nein, beide Epochen gehören selbstverständlich zusammen. Schon 1851 hat Bismarck in einem Brief geschrieben, dass es für ihn sonnenklar sei, dass es nur eine deutsche Großmacht geben könne, und dass das Preußen sein sollte. 1871 hat er sein Ziel erreicht und in den folgenden Jahren alles getan, um das Erreichte zu halten.
Das Gleichgewicht nach Metternich´scher Lesart wurde abgelöst durch ein neues Gleichgewicht. Da aber das D.R. viel stärker war als das alte Preußen, versuchte Bismarck, das D.R. so nach außen darzustellen, als sei diese Stärke keine Gefahr für die anderen Großmächte. "Deutschland ist saturiert", der Berliner Kongreß, das Bündnissystem - alles nur, um klarzumachen, dass auch ein starkes Deutschland willens war, im "Konzert der Fünf" die Rolle weiter zu spielen, die zuvor Preußen gespielt hat.
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08.04.2016, 15:56
Beitrag: #12
RE: Fürst Otto von Bismarck -
Ich habe nachgelsen.
Vor Beginn des 66er Krieges hat sich Napoleon von den Österreichern Venetien zusichern lassen, von den Preußen wollte er zuerst die Grenze vor den 100 Tagen von 1814, um dann noch aufzusatteln, die bayer. Pfalz und Mainz. Bismarck hat das nicht abgelehnt, aber auch nicht zugesichert,

Während des Feldzuges in Böhmen hat N III. den Druck versucht noch zu erhöhen, einmal sei Benedetti (franz. Botschafter, der von der Emser Depesche) mitten in der Nacht an Bismarcks Bett gestanden.
Noch vor Königgrätz hat Österreich Nap. gebeten einen Waffenstillstand zu vermitteln, nach Königgrätz hat Nap. dies dann versucht, Bismarck hat zugestimmt, jedoch unter dem Vorbehalt, dass Italien auch mitmachen würde. Die Italiener wollten noch Eroberungen machen, und haben nicht geantwortet.

Nach dem Frieden von Nikolsburg hat der franz. Außenminister dann die franz. Forderungen offiziell gemacht und wiederum Benedetti mit den Wünschen zu Bismarck geschickt. Bismarck hat "preußisch" mit ihm geredet, die Worte sind überliefert "Was, ihr wollt Krieg, ihr könnt ihn haben, wir werden die ganze deutsche Nation auf euch hetzen"
Der Generalstab plante einen umgehenden Abmarsch von ca. 150.000 Mann an den Rhein. Die Franzosen hätten zdZ max. 70.000 Mann zur Verfügung gehabt.
Napoleon hat das ganze dann als Mißverständnis hingestellt, und den Außenminister entlassen. Aber die Süddeutschen haben postwendend alle geheime Militärbündnisse mit dem Norddeutschen Bund abgeschlossen.

Zuzvor schon, unmittelbar nach Königgrätz hat der Zar einen internationalen Kongress zur Regelung aller sich aus dem Krieg ergebenden Fragen gefordert. Bismarck hat den Botschafter Manteuffel zu ihm geschickt, mit der Drohung, siehe oben, die 49er Verfassung zu verkünden, und alle interessierten Völker gegen Rußland aufzuwiegeln. Womit wörtlich Polen gemeint war.

Das Ergebnis ist bekannt, der Zar hat die Finger von weiteren Einmischungen gelassen.

Es ist aber wohl festzuhalten, dass Bismarck mindestens zdZ alles andere als ein außenpolitischer Leisetreter war.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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08.04.2016, 18:06
Beitrag: #13
RE: Fürst Otto von Bismarck
Was Bismarck auf dem Berliner Kongress vollbracht hat, wird ja wohl auch nicht nur bei Kaffee und Kuchen erledigt worden sein...Wink
Das ein oder andere Mal dürfte der Herr Bismarck schon auch Tacheles geredet haben mit den werten Kolonialmächten und insbesondere mit den beiden Mächten, um die´s auf dem Kongress ja eigentlich ging, mit Russland und Österreich nämlich...Diplomatie ist ja sowieso oft am Rande der Erpressung, und schon gleich gar wenn so viele Interessen von so vielen (Groß-)Mächten aufeinanderprallen...Wink
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