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hochfahrend und jähzornig - oder das Stereotyp des Verlierers
20.03.2016, 18:29
Beitrag: #17
RE: hochfahrend und jähzornig - oder das Stereotyp des Verlierers
(19.03.2016 22:01)Teresa C. schrieb:  Was die "kranken" Visconti betrifft, wäre schon zu fragen, müssten da nicht andere Dynastien wie die Wittelsbacher, die Habsburger und einige weitere Dynastien (sowie auch weitere Württemberger Grafen und Herzöge) davon auch betroffen gewesen sein? (Oder anders formuliert: Warum sind eigentlich immer die Visconti schuld? Etwa ein weiteres Stereotyp?).
Hinsichtlich der Visconti meine ich, hast Du recht. Soweit ich weiss, hatten die Württemberger (mit Ausnahme der Linie Grüningen-Landau) nur einmal eine Visconti (Eberhard III der Milde war mit Antoina Visconti verheiratet) in der Familie. Die zweifelhafte geistige Gesundheit der Visconti beschränkt sich meines Wissens lediglich auf die Nachkommen von Gian Galeazzo (er war mit einer Cousine verheiratet) nicht aber auf die Nachkommen seines Onkesl Bernabo (Antonia war eine Tochter Bernabos).

(19.03.2016 22:01)Teresa C. schrieb:  Ohne den Herzog Ulrich von Württemberg jetzt verteidigen zu wollen ("was nichts dran änderte, dass er sein Land zurückerobern musste, oder besser durfte"), aber gelten lassen könnten wir doch: Fakt bleibt aber doch, er hat es (mehrmals) versucht, er hatte letztlich offensichtlich eine wirkliche Chance, und ihm selbst ist es letztlich auch gelungen. (Da gibt es eine ganze Reihe von diversen Fürsten und Herren, die keine so gute Bilanz aufweisen.) Ob das für die Gebiete der Grafschaft / des Herzogtums Württemberg letztlich so gut war, ist natürlich eine andere Frage.Big Grin

Der schlechte Ruf Ulrichs ist erklärbar und zwar nicht nur aufgrund seiner misslungenen Ehe oder seiner Opposition gegen den Schwäbischen Bund sondern vermutlich, wie Du es ansprichst, wegen "Württemberg", d.h. wegen seinen Untertanen selbst. Seine Innenpolitik war katastrophal. Um seinen aufwendiger Lebensstil und seine Fehden (z.B. Landshuter Erbfolgekrieg, Feldzug nach Burgund) trotz defizitärem Haushalt finanzieren zu können, führte er Sondersteuern in Form einer Art Vermögenssteuern ein. Auf Druck des städtischen Patriziats, der Fernkaufleute und des lokalen Kleinadels, welche ursprünglich die Leidtragenden dieser neuer Steuern hätten sein sollen, wurde die Steuer auf die Bauern und die städtische Unterschicht in Form einer Verbrauchssteuer umgewälzt. Dies hatte dann prompt den Aufstand des Bauern- und Bürgerbundes des "Armen Konrad" Big Grin zur Folge - die Bauern, Handwerker und das städtische Gesinde müssen ihren Landesherrn gehasst haben.
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RE: hochfahrend und jähzornig - oder das Stereotyp des Verlierers - Aguyar - 20.03.2016 18:29

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