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Das Zündnadelgewehr - Eine Geheimwaffe des 19. Jahrhunderts
28.01.2016, 20:09
Beitrag: #1
Das Zündnadelgewehr - Eine Geheimwaffe des 19. Jahrhunderts
Der Name Dreyse als der Erfinder des Zündnadelgewehres, des ersten Praxistauglichen Hinterladergewehrs dürfte bekannt seiin.

Das Gewehr wurde 1840, Dreyse hatte den neuen König F-W IV. von der Waffe überzeugen können, mit einem Auftrag über 60.000 Stück in die Massenfertigung genommen.
Da diese Stückzahl nötig war, um die preußische Armee wenigstens teilweise mit dem Gewehr zu bewaffnen, andererseits die technologischen Möglichkeiten der Massenfertigung im Jahr 1840 aber mow überspanntenm wurden die produzierten Gewehre mit einer "Tarnbezeichnung" Perkussionsgewehr im Berliner Zeughaus eingelagert. Bis 1848 waren etwas über 40.000 Stück produziert worden.

Bei der 48er Revolution in Berlin eroberten die Revolutionäre das Zeughaus und es verschwanden mehrere Zündnadelgewehre. Vermutlich erkannte der eine oder andere der Zeughausstürmer das technologisch besondere des Dreyse-Gewehres.
Der preußische Geheimdienst bemühte sich anschließend die Gewehre wieder zu beschaffen, 2 allerdings blieben verschwunden, gelangten vermutlich ins Ausland. Wobei Frankreich besonders verdächtigt wird.

1848 wurden die preußischen Truppen dann auch mit dem Gewehr bewaffnet, es kam 1849 zuerst in Dresden, dann in Baden und auch im Dänischen Krieg erstmals zum Einsatz. Die Berichte waren anfangs durchwachsen, insbesondere wurde der hohe Munitionsverbrauch negativ hervorgehoben. (man wird sich erinnern, in den 30er Jahren war das das Argument der neupreußischen Kommisstiefel mit dem die Bewaffnung der Wehrmacht mit Selbstladern abgelehnt wurde) so dass alle anderen deutschen Bundesstaaten längere Zeit noch auf die einführung verzichteten.

Auch in Frankreich wurden Versuche in dieser Zeit, vermutlich mit den verschwundenen Zeughausgewehren, nicht weiterverfolgt.
Erst 1864 dem neuerlichen Dänischen Krieg und insbesondere nach der Schlacht bei Königgrätz 1866 wurde das Zündnadelgewehr allgemein eingeführt, das Prinzip weiterentwickelt.
Wobei Frankreich mit dem Chassepot-Gewehr das Dreyse-Gewehr in den Leistungen übertraf. Und die Produktionsleistungen waren immens, innerhalb 2 Jahren, bis 1868, war die aktive franz. Armee mit 600.000 Chassepots kpl. umgerüstet.

Gut soweit.
Das wird ja alles mehr oder weniger bekannt sein.

Was mich aber sehr erstaunt, dass es 9 Jahre lang gelungen ist, diese in Massenproduzierte Waffe geheim zu halten!

Da ist mir heute dieser Artikel bei Spiegel Online untergekommen.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...73782.html

Fazir daraus:
Zitat:Zusammengefasst: Ein Forscher hat aus bereits aufgedeckten Betrugsfällen eine Formel für die Haltbarkeit großer Lügen aufgestellt. Das Ergebnis: Wäre die Mondlandung nur simuliert, der menschengemachte Klimawandel erfunden, Impfungen eine Bedrohung und eine Heilung gegen Krebs längst erfunden, hätte das allein aufgrund der großen Zahl eingeweihter Personen längst auffliegen müssen. Keiner der Verschwörungstheorien attestiert der Wissenschaftler eine Überlebensdauer von mehr als drei Jahren und neun Monaten.

es muss ja auch ein paar hundert, wenn nicht tausend Mitwisser beim Zündnadelgewehr gegeben haben.
Eine Geheimhaltung über 9 Jahre scheint mir da doch sehr bemerkenswert.


Dies ist einer der ersten Zeitungsberichte über das Zündnadelgewehr
http://dingler.culture.hu-berlin.de/arti...i113mi04_1
vom August 1849
hier noch einer Juni 1849
http://dingler.culture.hu-berlin.de/arti.../ar113008,
noch sehr "uninformiert".


Dieser artikel widerum, von 1844,
http://dingler.culture.hu-berlin.de/arti...4/ar094060
stellt klar, dass das Prinzip Zündnadel durchaus bekannt war, jedoch kein Schimmer, dass die Preußen das angesprochene Problem des Verschlusses definitiv gelöst hatten, und bereits größere Mengen produzierten.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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29.01.2016, 00:00
Beitrag: #2
RE: Das Zündnadelgewehr - Eine Geheimwaffe des 19. Jahrhunderts
Die zweite Hälfte des 19.Jahrhunderts brachte rasante Fortschritte bei der Gewehrtechnik. Vom Vorderlader zum perfekten Repetiergewehr. Der Vorderlader, das darf man nicht übersehen, war im Grunde keine wirklich praxistaugliche Kriegswaffe, eher eine Waffe für spezielle SItuationen und Ergänzung zu Hieb- und Stichwaffen.

Bei wenigen Mitwissern klappt das Geheimhalten wichtiger Erkenntnisse aber schon ganz gut. Muss man nur den aktuellen DFB-Skandal mit den Bestechungsgeldern nehmen. Voraussetzung für ein Aufliegen ist immer ein individuelles Interesse an Öffentlichkeit, hier war es Theo Zwanziger, der alte Rechnungen offen hatte.
Hat niemand einen Nutzen vom Bekanntwerden, bleibt das Geheimnis geheim. Im Grunde sehr einfach zu verstehen.

"Es gibt nur eine Sache die größer ist als die Liebe zur Freiheit: Der Hass auf die Person, die sie dir weg nimmt."(Che Guevara)
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29.01.2016, 09:54
Beitrag: #3
RE: Das Zündnadelgewehr - Eine Geheimwaffe des 19. Jahrhunderts
(29.01.2016 00:00)Triton schrieb:  ./.
Hat niemand einen Nutzen vom Bekanntwerden, bleibt das Geheimnis geheim. Im Grunde sehr einfach zu verstehen.

Verstehe ich auch Angel

Nur, im geschilderten historischen Fall des Dreyse´schen Zündnadelgewehres ist ja der Nutzen des Bekanntwerdens offensichtlich.

"Die Inflation muss als das hingestellt werden, was sie wirklich ist, nämlich als Betrug am Staatsbürger, der um einen Teil seines Einkommens, aber noch mehr um seine Ersparnisse gebracht wird.!" (Ludwig Erhard, Bundeskalnzler 1963 bis 1966)
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