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Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
20.08.2015, 15:45
Beitrag: #163
RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa
(14.08.2015 12:25)Arkona schrieb:  1) Es gab (und gibt) Nomaden, die ausschließlich von der Tierhaltung leben. Dazu eignen sich natürlich Schafe, Rinder und Pferde - nicht aber Schweine und Federvieh. Das ist aber eine vergleichbar junge Lebensform, die erst in der Bronzezeit aufkam. Vorher trieb man auch in den eurasischen Steppen (Flußtäler, Oasen) Ackerbau, der wurde wieder aufgegeben.
Okay, wenn ich mir als jemand der nicht in der Materie steckt, die Neolithische Revolution bei Wikipedia durchlese, kommt es mir irgendwie so vor, dass man davon ausgeht, als hätte sich beides parallel ausgebreitet... Daher meine Anfängerfrage. Anscheinend gibt es erst relativ späte Belege in unseren Breiten, dass sich der Ackerbau (und damit verbunden eine dauerhafte Sesshaftigkeit) durchsetzen konnten. Was ich mich aber frage: Könnte es sein, dass sich zuerst nur die Viehzucht durchsetzen konnte? Oder hätte man dafür bereits Belge finden müssen?
In meiner Vorstellung sollte es bei Nomadenvolk schwerer nachzuvollziehen sein, wie diese gelebt haben im Vergleich zu einem sesshaften Volk.

(14.08.2015 12:25)Arkona schrieb:  2) Eine Mutation, die einen deutlichen Selektionsvorteil bietet, breitet sich sehr schnell aus, da genügen ein paar Jahrhunderte. Und gerade im Norden war dieser Vorteil enorm, wo andere Nahrungsquellen besonders im Winter nicht in der erwünschten Vielfalt zur Verfügung stehen.
Durchaus geht es schnell, es wird ja, soweit ich gelesen habe, auch dominant vererbt. Dass es sich innerhalb "ein paar Jahrhunderte" über einen Kontinent ausbreitet halte ich für fragwürdig. Ich hab folgendes Gedankenexperiment: Nehmen wir mal 10 Gruppen von je 50 Leuten an. Jedes Jahr gibt es einen Brautraub/Auszug/whatever zwischen je zwei der Gruppen. In eine der Gruppen kommt nun 1x Mutation, d.h. in der ersten Generation liegt die Chance für die angrenzende Gruppe bei 2%, in der zweiten bei 4%..6% usw. Erst ab der dritten Generation hat man (in dieser Generation) eine gute Chance, eine Ausbreitung in die andere Gruppe zu bekommen.
Hab ich da nen enormen Denkfehler - bei mir dauert es dann ca. 50 Jahre bis von Gruppe zu Gruppe gesprungen wird. Okay, vielleicht kennt eine Gruppe mehrere Gruppen, aber dann dauert es immernoch eine ganze Weile.
Da sollte das Wissen zur Käseherstellung schneller rumgetragen werden.


Die Jäger und Sammler werden die neue Nahrungsbeschaffungsmaßnahme nur übernehmen, wenn es einen Vorteil ggü. ihrer bisherigen Lebensweise bietet, einen sehe ich in der Viehzucht bspw. in der Fleischversorgung bei Bedarf. Ein weiterer könnte die Nutzung der Milch sein, idealerweise als Käse. Vielleicht noch Obstbaumanbau, da muss man aber vor möglichen Konkurenten wieder vor Ort sein.

Für mich wirkt es so, dass aufgrund des Mangels an Nachweisen gar nicht daran gedacht wird, dass die Laktosetoleranzentwicklung schon viel früher begonnen hat...

Es erklärt sich mir auch nicht, wie sich, wenn alle ötzimäßig mangelernährt sind, Kulturen bilden die bspw. Steinkreise bauen. Dass mangelernährte Neolithiker für sowas Zeit und Kraft finden, will mir nicht in den Kopf...
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RE: Ausbreitung des Ackerbaus in Europa - Andy386 - 20.08.2015 15:45

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