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Die Donau , als Reise- und Handelsweg bis zur Segelschifffahrt .
22.09.2012, 19:50
Beitrag: #11
Die Raffelstätter Zollortnung und die Ungarneinfälle .
Servus .

Das 10. Jahrhundert war für den Südosten des Ostfränkische Reiches
eine unsichere und umkämpfte Zeit .
Kaiserliche Dienstmannen erloschen in den Kämpfen im Mannesstamm .

Sicherlich gab es auch schon länger vor den Ungarneinfällen Abkommen .
Den Donauhandel , die Mautorte und die Zollabgaben betreffend .

Von den Neuen Herren ( Burgherren ) wurden willkürlich Mauten errichtet
zur eigenen Finanzierung .
Die geistlichen Fürsten befürchteten eine größere Einbuße
ihres Salzhandels aus der Saline Reichenhall .
Der Bischof von Passau befürchtete Einbußen seines Salzhandelsmonopols
in die böhmisch – mährischen Länder .
Und der salzburger Erzbischof beklagte Handelsbeschränkungen
seines Monopols donauabwärts bis in den ungarischen Raum .

Trotz Kriege , das Salz wurde auch für die Viehhaltung gebraucht .
Die wirtschaftlich mächtigsten Herren im ostbairischen Raum
waren damals der Bischof von Passau und der Erzbischof von Salzburg .
Als Sie sich und auch Andere bairische Herren mit Klagen
und Beschwerden an den ostfränkischen König wandten beauftragte
Der ( Ludwig das Kind ) den Grafen Aribo festzustellen wie
die ehemalig gültigen Regeln und Gesetze waren .
Diese neu festzusetzen und mit den bedeutensten Herren
des östlichen Baierns vertraglich und somit bindend festzuschreiben .
Dies erfolgte in den Jahren zwischen ca. 902. bis 906. und wurde
die Raffelstettner Zollortnung benannt .
Sie ging leider im Original verloren aber eine Abschrift aus dem 13. Jahrhundert
ist in Passau aufgefunden worden .

Neben mehreren Anderen waren die drei wichtigsten Unterfertigern ,
Als Vertreter des Königs der Grenzgraf Aribo .
Sowie die beiden geistlichen Fürsten .
Der Ebf. Theotmars ( Dietmar ) von Salzburg
und der Bf. Burkhad von Passau .

Es ist ein geschichtlich sehr interessantes Dokument .
Da es nicht nur Ortsnamen und Flüsse erwähnt , sondern auch
die Warengruppen anführt .
Und auch zwischen Lokalhandel und Fernhandel unterscheidet .
Alle Mautbefreiungen für bestimmte Handelsleute und ihre Ware anführt .
Sowie teilweise die Handelsendpunkte sowie die Nationalitäten
der Fernhändler anführt .
Da in der Zollortnung angeführt , wissen wir daß es zu jener Zeit
im Osten Baierns schon mehrere Orte mit bedeutenden
jüdischen Fernkaufleuten gab .

„Juden und sonstigen Händlern“ („Iudei et ceteri mercatores“)
http://www.ooegeschichte.at/Raffelstette...826.0.html

Im Karolingischen Reiche hatten die Juden lange Zeit das Monopol
des Sklavenhandels .
Der Sklavenhandel war vor dem Aufkommen des Salzfernhandels
das einträglichste Geschäft .

Ein Mann kostete 1/12 Goldschillinge .
Eine Frau aber das Vierfachenämlich 1/3 Goldschillinge .
Es werde auch Händler der Rugier erwähnt .
Heute nimmt man an daß mit Diesen Waräger aus Kiew gemeint waren .

Donauaufwärts wurden neben Sklaven vorallem Wachs , Edelmetalle ,
Felle und Bernstein gehandelt .

Die Mauten und Abgaben wurden von den Händlern meist in Naturalien
bezahlt .
Z.B.: Mit Salz , denn Dieses konnte leicht veräußert werden ,
da es überall zum Haltbarmachen von Fleisch und zur Beigabe
bei derTierhaltung gebraucht wurde .

[Bild: 220px-Khazar_1.gif]

908/9. und 910.und 912. fielen die Ungarn in Baiern ein .
911. in Franken und Thüringen .
In den folgenden Jahren führten sie Beutezüge von Brandenburg , Basel ,
Westfrankreich und Norditalien durch bis sie endlich 955. in der Schlacht
auf dem Lechfeld ( Augsburg ) entscheidend geschlagen wurden .
Worauf ihre Angriffslust allmählich erlahmte .

http://www.forum-geschichte.at/Forum/sho...841#pid841

[Bild: 220px-Lechfeldschlacht_in_der_S%C3%A4chs...ik_002.jpg]

Die bairische Einflußnahme reichte in den Kriegsjahren im Osten
nicht einmal bis Wien .
Sondern nur bis in die Wachau .
Angegeben werden der Ort Mautern .
Gegenüber der heutigen Stadt Krems .

http://www.ooegeschichte.at/index.php?eI...5d8afabde1

Und trotzdem wurde Handel betrieben .
Sogar Fernhandel . Aber die Handelsleute waren meist Auswärtige .
Vom Nordosten aus den Slavenländern .
Vom Süden über die Alpen nach Augsburg , Regensburg und Passau .
Aber im Donauraum war der sicherste Verkehrsweg Der per Flußschifffahrt .


Aber als 905/6. die Ungarn das Großmährische Reich zerschlugen ,
erlahmte der Fernhandel Richtung Ukraine und Rußland sowie
den Baltenländern vom Donauraum aus .
In den nachfolgenden faßt jährlichen Ungarnraubzügen trat auch
eine Rechtsunsicherheit auf .
Der Fernhandel ostwärts war bis zur Christianisierung der Ungarn sehr
beeinträchtigt .

luki

Und übrigens , Morgen ist auch noch ein Tag Cool
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